Das zweite Buch Samuel

Kapitel VII.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 2. Buch Samuel

 

C. VII.

 

2Sam 7,1-29

 

Der Text in 24 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel VII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel VII.

 

 

6 - 7

 

II. DIE BUNDESLADE UND GOTTES VERHEISSUNG

 

1

7,1-12

→Die Verheissung für David und sein Königtum

2

7,12-16

→Luther: David wird Christus verheißen

3

7,17-29

→Davids Dankgebet

 

 

2Sam 7,12-13%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Ander Bucĥ
Samuel.

 

 

 

 

[172a]

 

 

VII.

 

 

Die Verheissung für David und sein Königtum

→1Chr 17,1-10

 

 

 

 

→1. Par. 18.

DA nu der König in ſei­nem Hau­ſe ſas / vnd der HERR jm ruge gegeben hatte von allen ſei­nen Feinden vmbher / 2ſprach er zu dem Propheten Nathan / Sihe / Ich wone in einem Cedern hau­ſe / vnd die Lade Got­tes wonet vn­ter den Teppichen. 3Nathan ſprach zu dem Könige / Gehe hin / alles was du in deinem her­tzen haſt / das thu / Denn der HERR iſt mit dir.

 

 

 

 

Nathan.

 

DES nachts aber kam das wort des HER­RN zu Nathan / vnd ſprach / 5Gehe hin / vnd ſa­ge zu meinem knecht Dauid / So ſpricht der HERR / Solteſtu mir ein Haus bawen / das ich drinnen wonet? 6Hab ich doch in keinem Hau­ſe gewonet ſint dem tag / da ich die kin­der Iſ­ra­el aus Egyp­ten füret / bis auff die­ſen tag / Son­dern ich habe gewandelt in der Hütten vnd Wonung / 7wo ich mit allen kin­dern Iſ­ra­el hin wandelt. Hab ich auch je ge­redt mit jrgend der ſtemme Iſ­ra­el einem / den ich be­fol­hen habe mein volck Iſ­ra­el zu weiden vnd geſagt / Warumb baw­et jr mir nicht ein Cedern haus?

 

8SO ſoltu nu ſo ſa­gen meinem knechte Dauid / So ſpricht der HERR Ze­ba­oth / Ich habe dich genomen von den Schafhürten / das du ſein ſolteſt ein Fürſt vber mein volck Iſ­ra­el. 9Vnd bin mit dir ge­we­ſen / wo du hin gegangen biſt / vnd hab alle deine Feinde fur dir ausgeroteet / vnd habe dir einen gro­ſſen namen gemacht / wie der name der gro­ſſen auff Erden. 10Vnd ich wil meinem volck Iſ­ra­el einen Ort ſetzen / vnd wil es pflantzen / das es da­ſelbs wone / vnd es nicht mehr in der irre gehe / vnd es die Kinder der bos­heit nicht mehr drengen wie vorhin / vnd ſint der zeit ich Richter vber mein volck Iſ­ra­el verordent habe / 11vnd wil dir Ruge geben von allen deinen Feinden / Vnd der HERR verkündiget dir / das der HERR dir ein Haus machen wil.

 

 

 

 

[172a | 172b]

 

 

II․ Bucĥ     C․ VII

Dauid․

 

 

→*1)

 

Luther: David wird Christus verheißen

→1Chr 17,11-14

WEnn nu deine zeit hin iſt / das du mit deinen Ve­tern ſchlaffen ligſt / wil ich deinen Samen nach dir erwecken / der von deinem Leibe komen ſol / Dem wil ich ſein Reich beſtetigen. 13Der ſol meinem Namen ein Haus bawen / vnd ich wil den Stuel ſei­nes Königreichs beſtetigen ewiglich. 14Ich wil ſein Va­ter ſein / vnd er ſol mein Son ſein. Wenn er eine Mi­ſſe­that thut / wil ich jn mit Men­ſchen ruten vnd mit der men­ſchen Kinder ſchlegen ſtraffen / 15Aber meine Barm­her­tzig­keit ſol nicht von jm entwand wer­den / Wie ich ſie entwand habe von Saul / den ich fur dir habe weggenomen. 16Aber dein Haus vnd dein Königreich ſol beſtendig ſein ewiglich fur dir / vnd dein Stuel ſol ewiglich be­ſte­hen.

Chri­ſtus

Dauid ver­hei­ſſen

 

 

Davids Dankgebet

→1Chr 17,15-27

DA Nathan alle die­ſe wort vnd alle dis geſichte Dauid geſagt hatte / 18kam Dauid der König vnd bleib fur dem HER­RN / vnd ſprach / Wer bin ich HErr HERR? Vnd was iſt mein Haus / das du mich bis hieher gebracht haſt? 19Dazu haſtu das zu wenig geacht HErr HERR / ſon­dern haſtu dem Hau­ſe deines Knechts noch von fernen zukünfftigem ge­redt / Das iſt eine weiſe eines Men­ſchen / der Gott der HERR iſt. 20Vnd was ſol Dauid mehr reden mit dir? Du erkenneſt deinen Knecht HErr HERR. 21Vmb deines worts willen / vnd nach deinem her­tzen haſtu ſolche gro­ſſe Ding alle ge­than / das du ſie deinem Knecht kundtheteſt.

 

 

 

 

 

Das iſt / Du re­deſt mit mir von ſol­chem ewi­gen Reich da nie­mand kan Kö­nig ſein / er mus Gott vnd Menſch ſein / weil er mein Son / vnd doch fur vnd fur ſol Kö­nig ſein / welchs al­lein Gott ge­hö­ret.

 

 

→Deut. 4.

22DArumb biſtu auch gros geachtet HERR Gott / Denn es iſt keiner wie du / vnd iſt kein Gott denn du / nach allem das wir mit vn­ſern ohren gehört haben. 23Denn wo iſt ein Volck auff Erden / wie dein volck Iſ­ra­el? vmb welchs willen Gott iſt hin gegangen / jm ein Volck zu erlöſen / vnd jm einen Namen zu machen / vnd ſolch gro­ſſe vnd ſchreckliche ding zuthun auff deinem Lande fur deinem Volck / welchs du dir erlöſet haſt von Egypten / von den Hei­den vnd jren Göttern. 24Vnd du haſt dir dein volck Iſ­ra­el zubereit dir zum Volck in ewigkeit / vnd du HERR biſt jr Gott wor­den.

 

25SO be­kreff­ti­ge nu HERR Gott das wort in ewigkeit / das du vber deinen Knecht vnd vber ſein Haus ge­redt haſt / vnd thu / wie du ge­redt haſt. 26So wird dein Name gros wer­den in ewigkeit / das man wird ſa­gen / Der HERR Ze­ba­oth iſt der Gott vber Iſ­ra­el / vnd das Haus deines knechts Dauid wird be­ſte­hen fur dir. 27Denn du HERR Ze­ba­oth du Gott Iſ­ra­el / haſt das ohre deines knechts geöffenet vnd geſagt / Ich wil dir ein Haus bawen / Da­r­umb hat dein Knecht ſein hertz funden / das er dis Gebet zu dir be­tet. 28Nu HErr HERR / du biſt Gott / vnd deine wort wer­den War­heit ſein / Du haſt ſolchs Gut vber deinen Knecht ge­redt. 29So hebe nu an vnd ſegene das Haus deines Knechts / das es ewiglich fur dir ſey / Denn du HErr HERR haſts ge­redt / vnd mit deinem Segen wird deines Knechts Haus geſegenet wer­den ewiglich.

Dauids

Gebet.

 

 

 

 

1) Wir nutzen hier als Ab­schnitts­über­schrift Luthers »Über­schrift« aus der Mar­gi­nal­spal­te. Sie er­scheint uns be­deut­sam, weil sie Lu­thers Ver­hei­ßungs­the­o­lo­gie des Al­ten Tes­ta­ments auf­zeigt (wie an vie­len an­deren Stel­len auch): Das Al­te Tes­ta­ment führt vom al­ten Bund Got­tes (Adam, Noah, Is­ra­el) über die Pro­phe­ten hin zur An­kün­di­gung des neu­en Bun­des in der Ver­hei­ßung des Mes­si­as, der als Nach­kom­me Da­vids (→Mt 1) in der Ge­stalt Je­su er­scheint.

Wenn der Text tat­säch­lich auch Sa­lo­mo als ver­hei­ße­nen Er­ben meint (siehe →1Chr 28,6), der den Tem­pel bau­en soll, sieht Luther wohl ins­be­son­de­re in der For­mu­lie­rung des Vers 14 (Ich wil ſein Va­ter ſein / vnd er ſol mein Son ſein) den Be­zug zu Je­sus.

Wo­mög­lich lässt sich aus die­sem Vers (und der Parallelstelle in 1Chr 18,13) auch Je­su re­li­gi­ö­ses Selbst­ver­ständ­nis er­klä­ren, wie es oft in den Evan­ge­li­en for­mu­liert ist, in dem er im­mer wie­der Gott als »Va­ter« an­sieht und sich als des­sen »Sohn«, was aber hier in Vers 14 als Me­tha­pher für die in­ni­ge Be­zie­hung, nicht für ei­ne Ab­stam­mung durch un­mit­tel­ba­re Zeu­gung steht.

Luther erklärt dieses »Geheimnis der Gottessohnschaft« in der Anmerkung zu Vers 17 in Davids Dankgebet: »Wer kan gleich Got­te ſein / vn­ter den kin­dern Got­tes. Er [Jesus] iſt auch Got­tes kind / Aber weit vber an­de­re Got­tes­kin­der / als der ſelbs auch Gott iſt.«

Zudem ver­weist Luther in die­ser An­mer­kung auf →Psalm 89. Dort wird ins­be­son­de­re in den Ver­sen 27-29 die Be­zie­hung Vater-Sohn für ei­nen Nach­kom­men Da­vids be­schrie­ben.

 

 

2) Druckfehler: 1Par. 17.

Korrektur: 1.Par. 18. (das ist nach neuer Zählweise 1Chr. 17). Da befindet sich in den Versen 17-25 Davids Dankgebet.

Wir haben entsprechend verlinkt.

 

 

 
 

 

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Ps

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Hebr

Hebr

Hebr

Sup.
Su.

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Sabrina

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