Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 24 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XIII. | ||
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13 - 18 |
IV. DIE GESCHICHTE ABSALOMS
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1 | 13,1-22 | |
2 | 13,23-37 | Absolom lässt Ammon umbringen und flieht vor David nach Geschur, in die Heimat seiner Mutter |
3 | 13,38-39 | Absolom bleibt drei Jahre in Geschur, David lässt ihn nicht länger suchen und verfolgen |
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[175a | 175b]
II․ Bucĥ C․ XIII․
Dauid․
Kapitel 13 - 18
Hie gehet das vnglück an / wie Nathan droben im 12. ca. Dauid verkündiget hat.
VND es begab ſich darnach / das Abſalom der ſon Dauid / hatte eine ſchöne Schweſter / die hies Thamar / vnd Amnon der ſon Dauid gewan ſie lieb. 2Vnd Amnon ſtellet ſich kranck vmb Thamar ſeiner Schweſter willen / Denn ſie war eine Jungfraw / vnd dauchte Amnon ſchweer ſein / das er jr etwas ſolte thun.
Thamar
Abſaloms ſchweſter etc.
AMnon aber hatte einen Freund / der hies Jonadab / ein ſon Simea / Dauids bruder / vnd derſelb Jonadab war ein ſeer weiſer Man. 4Der ſprach zu jm / Warumb wirſtu ſo mager du Königes ſon von tage zu tage? Magſtu mirs nicht anſagen? Da ſprach Amnon zu jm / Ich habe Thamar meines bruders Abſalom Schweſter lieb gewonnen. 5Jonadab ſprach zu jm / Lege dich auff dein Bette / vnd mach dich kranck / Wenn denn dein Vater kompt / dich zu beſehen / So ſprich zu jm / Lieber / Las meine ſchweſter Thamar komen / das ſie mich etze / vnd mache fur mir ein Eſſen / das ich zuſehe / vnd von jrer hand eſſe.
6ALſo legt ſich Amnon vnd macht ſich kranck / Da nu der König kam jn zu beſehen / ſprach Amnon zum Könige / Lieber / Las meine ſchweſter Thamar komen das ſie fur mir ein Gemüſe oder zwey mache / vnd ich von jrer hand eſſe. 7Da ſandte Dauid nach Thamar ins haus / vnd lies jr ſagen / Gehe hin ins haus deines bruders Amnon / vnd mache jm ein Speiſe. 8Thamar gieng hin ins haus jres bruders Amnon / Er aber lag zu bette / Vnd ſie nam einen teig / vnd knettet / vnd ſods fur ſeinen augen / vnd kocht jm ein Gemüſe. 9Vnd ſie nam das Gericht / vnd ſchüttets fur jm aus / Aber er wegert ſich zu eſſen.
VND Amnon ſprach / Las jederman von mir hin aus gehen / Vnd es gieng jderman von jm hin aus. 10Da ſprach Amnon zu Thamar / Bringe das eſſen in die Kamer / das ich von deiner hand eſſe. Da nam Thamar das Gemüſe das ſie gemacht hatte / vnd brachts zu Amnon jrem Bruder in die Kamer. 11Vnd da ſie es zu jm bracht / das er eſſe / ergreiff er ſie / Vnd ſprach zu jr / Kom her / meine ſchweſter / Schlaff bey mir. 12Sie aber ſprach / Nicht mein Bruder / ſchweche mich nicht / Denn ſo thut man nicht in Iſrael / Thu nicht eine ſolche torheit / 13Wo wil ich mit meiner ſchande hin? Vnd du wirſt ſein wie die Thoren in Iſrael. Rede aber mit dem Könige / der wird mich dir nicht verſagen.
Amnon
ſchwechet Thamar etc.
14ABer er wolt jr nicht gehorchen / vnd vberweldiget ſie / vnd ſchwecht ſie / vnd ſchlieff bey jr. 15Vnd Amnon ward jr vber aus gram / das der Haſs gröſſer war / denn vor hin die Liebe war. Vnd Amnon ſprach zu jr / Mach dich auff vnd heb dich. 16Sie aber ſprach zu jm / Das vbel iſt gröſſer denn das ander / das du an mir gethan haſt / das du mich ausſtöſſeſt. Aber er gehorcht jrer ſtimme nicht / 17Sondern rieff ſeinem Knaben der ſein Diener war / vnd ſprach / Treibe dieſe von mir hin aus / vnd ſchleus die thür hinder jr zu. 18Vnd ſie hatte einen bundten Rock an / Denn ſolche röcke trugen des Königs töchter / weil ſie Jungfrawen waren.
VND da ſie ſein Diener hin aus getrieben / vnd die thür hinder jr zugeſchloſſen hatte / 19Warff Thamar aſſchen auff jr heubt / vnd zureis den bundten Rock / den ſie anhatte / vnd legt jre hand auff das heubt / vnd gieng da her vnd ſchrey. 20Vnd jr bruder Abſalom ſprach zu jr / Iſt dein bruder Amnon bey dir geweſen? Nu meine Schweſter ſchweig ſtille / Es iſt dein Bruder / vnd nim die ſach nicht ſo zu hertzen. Alſo bleib Thamar leydig in Abſalom jres Bruders hauſe.
(Leydig)
Das iſt / Sie hielt ſich innen / gieng nicht mehr wie eine Jungfraw im Krantz / vnter die Leute etc.
21VND da der könig Dauid ſolchs alles höret / ward er ſeer zornig. Aber Abſalom redet nicht mit Amnon / weder bös noch guts / 22Aber Abſalom war Amnon gram / darumb / das er ſeine ſchweſter Thamar geſchwecht hatte.
[175b | 176a]
Samuel․ C․ XIII.XIIII․
CLXXVI․
Dauid.
VBer zwey jar aber hatte Abſalom Schafſcherer zu Baalhazor die vnter Ephraim ligt. Vnd Abſalom lud alle Kinder des Königes / 24vnd kam zum Könige / vnd ſprach / Sihe / Dein knecht hat Schafſcherer / Der König wolt ſampt ſeinen Knechten mit ſeinem knecht gehen. 25Der König aber ſprach zu Abſalom / Nicht mein Son / las vns nicht alle gehen / das wir dich nicht beſchweren. Vnd da er jn nötiget / wolt er doch nicht gehen / ſondern ſegenet jn.
26ABſalom ſprach / Sol denn nicht mein bruder Amnon mit vns gehen? Der König ſprach zu jm / Warumb ſol er mit dir gehen? 27Da nötiget jn Abſalom / das er mit jm lies Amnon / vnd alle Kinder des Königes. 28Abſalom aber gebot ſeinen Knaben / vnd ſprach / Sehet drauff / wenn Amnon guter ding wird von dem wein / vnd ich zu euch ſpreche / Schlagt Amnon vnd tödtet jn / Das jr euch nicht fürchtet / denn ich habs euch geheiſſen / Seid getroſt vnd friſch dran. 29Alſo theten die knaben Abſalom dem Amnon / wie jnen Abſalom geboten hatte. Da ſtunden alle kinder des Königs auff / vnd ein jglicher ſas auff ſein Maul vnd flohen.
Amnon
totgeſchlagen.
VND da ſie noch auff dem wege waren / kam das grüchte fur Dauid / das Abſalom hette alle kinder des Königs erſchlagen / das nicht einer von jnen vbrig were. 31Da ſtund der König auff vnd zureiſs ſeine Kleider / vnd legt ſich auff die erden / vnd alle ſeine Knechte / die vmb jn her ſtunden / zuriſſen jre Kleider. 32Da antwortet Jonadab der ſon Simea / des bruders Dauid / vnd ſprach Mein Herr dencke nicht / das alle Knaben die kinder des Königs tod ſind / ſondern Amnon iſt allein tod / Denn Abſalom hats bey ſich behalten von dem tage an / da er ſeine ſchweſter Thamar ſchwechte. 33So neme nu mein Herr der König ſolchs nicht zu hertzen / das alle kinder des Königs tod ſeien / ſondern Amnon iſt alleine tod / 34Abſalom aber floh.
VND der Knabe auff der Warte hub ſeine augen auff vnd ſahe / vnd ſihe / Ein gros Volck kam auff dem wege nach einander / an der ſeiten des Berges. 35Da ſprach Jonadab zum Könige / Sihe / die kinder des Königs komen / Wie dein knecht geſagt hat / ſo iſts ergangen. 36Vnd da er hat ausgeredt / Sihe da kamen die kinder des Königes / vnd huben jre ſtimme auff vnd weineten / Der König vnd alle ſeine Knechte weineten auch faſt ſeer. 37Abſalom aber floh / vnd zoch zu Thalmai dem ſon Ammihud dem Könige zu Geſur. Er aber trug leide vber ſeinen Son alle tage.
38Da aber Abſalom floh vnd gen Geſur zoch / war er daſelbs drey jar. 39Vnd der könig Dauid höret auff aus zu ziehen wider Abſalom / Denn er hatte ſich getröſtet vber Amnon / das er tod war.
Abſaloms
flucht.
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2. Reg. | II. Buch Samuel. | Das zweite Buch Samuel Das 2. Buch Samuel | 2. Sam 2 Sam 2Sam |
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