Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 13 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel X. | ||
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5,11 - 10,18 |
III. DAS PRIESTERTUM JESU CHRISTI
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10,1-18 |
III.4 Zusammenfassung:
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1 | 10,1-10 | |
2 | 10,11-18 | |
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10,19 - 12,29 |
IV. DIE GLAUBENSTREUE
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10,19-39 |
IV.1 Der Glauben ist die Grundlage
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3 | 10,19-25 | |
4 | 10,26-31 | |
5 | 10,32-39 |
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[389a]
10,1-18
DEnn das Geſetz hat den ſchatten von den zukünfftigen Gütern / nicht das weſen der güter ſelbs / Alle jar mus man opffern jmer einerley Opffer / vnd kan nicht / die da opffern / volkomen machen. 2Sonſt hette das opffern auffgehöret / wo die / ſo am Gottesdienſt ſind / kein gewiſſen mehr hetten von den ſünden / wenn ſie ein mal gereiniget weren. 3Sondern es geſchicht nur durch dieſelbigen ein Gedechtnis der ſünde alle jar / 4Denn es iſt vmmüglich / durch Ochſen vnd Bocksblut ſünde wegnemen.
DArumb / da er in die Welt kompt / ſpricht er / Opffer vnd Gaben haſtu nicht gewolt / Den Leib aber haſtu mir zubereit / 6Brandopffer / vnd Sündopffer gefallen dir nicht. 7Da ſprach ich / Sihe ich kome / Im Buch ſtehet furnemlich von mir geſchrieben / Das ich thun ſol Gott deinen willen. 8Droben als er geſagt hatte / Opffer vnd Gaben / Brandopffer / vnd Sündopffer haſtu nicht gewolt / ſie gefallen dir auch nicht (welche nach dem Geſetz geopffert werden) 9Da ſprach er / Sihe / Ich kome zuthun Gott deinen willen / Da hebet er das erſte auff / Das er das ander einſetze / 10In welchem willen wir ſind geheiliget / ein mal geſchehen / durch das Opffer des leibes Jheſu Chriſti.
11VND ein jglicher Prieſter iſt eingeſetzt / das er alle tage Gottesdienſt pflege / vnd offtmals einerley Opffer thue / welche nimermehr künden die ſünde ab nemen. 12Dieſer aber / da er hat ein Opffer fur die ſünde geopffert / das ewiglich gilt / Sitzt er nu zur rechten Gottes / 13vnd wartet hinfurt / Bis das ſeine Feinde zum ſchemel ſeiner füſſe gelegt werden. 14Denn mit einem Opffer hat er in ewigkeit volendet die geheiliget werden.
[389a | 389b]
Die Epiſtel C. X.
15ES bezeuget vns aber des auch der heilige Geiſt / Denn nach dem er zuvor geſagt hatte / 16Das iſt das Teſtament / das ich jnen machen wil / nach dieſen tagen / ſpricht der HERR / Ich wil mein Geſetz in jr Hertz geben / vnd in jre Sinne wil ich es ſchreiben / 17Vnd jrer ſünde vnd jrer vngerechtigkeit wil ich nicht mehr gedencken. 18Wo aber derſelbigen vergebung iſt / da iſt nicht mehr Opffer fur die ſünde.
10,19 - 12,29
10,19-39
SO wir denn nu haben / lieben Brüder / die freidigkeit zum eingang / in das Heilige / durch das blut Jheſu / 20welchen er vns zubereitet hat / zum newen vnd lebendigen wege / durch den Vorhang / das iſt durch ſein Fleiſch / 21vnd haben einen Hohenprieſter vber das haus Gottes / 22So laſſet vns hinzu gehen / mit warhafftigem hertzen / in völligem Glauben / beſprenget in vnſern Hertzen / vnd los von dem böſen Gewiſſen / vnd gewaſſchen am Leibe / mit reinem waſſer / 23Vnd laſſet vns halten an der Bekentnis der hoffnung / vnd nicht wancken / Denn er iſt trew / der ſie verheiſſen hat / 24Vnd laſſet vns vnternander vnſer ſelbs warnemen / mit reitzen zur Liebe vnd guten Wercken / 25vnd nicht verlaſſen vnſere Verſamlung / wie etliche pflegen / Sondern vnternander ermanen / Vnd das ſo viel mehr / ſo viel jr ſehet / das ſich der tag nahet.
26DEnn ſo wir mutwillig ſündigen / nach dem wir die erkentnis der Warheit empfangen haben / Haben wir fürder kein ander Opffer mehr fur die ſünde / 27Sondern ein ſchrecklich warten des Gerichtes vnd des fewer eiuers / der die Widerwertigen verzeren wird. 28Wenn jemand das geſetz Moſi bricht / der mus ſterben on barmhertzigkeit / durch zween oder drey Zeugen. 29Wie viel meinet jr erger ſtraff wird er verdienen / Der den Son Gottes mit füſſen trit / vnd das blut des Teſtaments vnrein achtet / durch welches er geheiliget iſt / vnd den Geiſt der gnaden ſchmehet? 30Denn wir wiſſen den / der da ſaget / Die Rache iſt mein / Ich wil vergelten / ſpricht der HERR. Vnd abermal / Der HERR wird ſein Volck richten. 31Schrecklich iſts / in die Hende des lebendigen Gottes zufallen.
GEdencket aber an die vorigen tage / in welchen jr erleuchtet / erduldet habt einen groſſen Kampff des leidens / 33Zum teil ſelbs / durch ſchmach vnd trübſal ein Schawſpiel worden / Zum teil / gemeinſchafft gehabt mit denen / den es alſo gehet. 34Denn jr habt mit meinen Banden mitleiden gehabt / vnd den Raub ewer güter mit freuden erduldet / Als die jr wiſſet / das jr bey euch ſelbs eine beſſere vnd bleibende Habe im Himel habt. 35 a Werffet ewer vertrawen nicht weg / welchs eine groſſe Belohnung hat. 36Gedult aber iſt euch not / auff das jr den willen Gottes thut / vnd die Verheiſſung empfahet. 37Denn noch vber eine kleine weile / So wird komen / der da komen ſol / vnd nicht verziehen. 38Der Gerechte aber wird des Glaubens leben. Wer aber b weichen wird / an dem wird meine Seele kein gefallen haben. 39Wir aber ſind nicht von denen / die da b weichen vnd verdampt werden / Sondern von denen / die da gleuben vnd die Seele erretten.
a
Schlahets nicht in den wind.
b
Der nicht halten wil / noch der ſtreiche warten / ſondern zeucht zu rücke / vnd ſchleicht dauon.
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