Phänologischer Herbst

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Der Tag im Jahreskalender

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Phänologischer
Herbst

 

 

Veränderliches Datum

Phänologisch unterteilt sich der Herbst in den Frühherbst, den Vollherbst und den Spät­herbst. Die Marker der Phasen für die Jahreszeiten sind:

Die genauen Zeitpunkte für den Frühherbstbeginn, den Vollherbstbeginn und den Spät­herbst­be­ginn schwanken von Jahr zu Jahr und unterscheiden sich in den ver­schie­de­nen Land­stri­chen Deutschlands deutlich. Sie können nicht vorhergesagt wer­den und sind des­halb in keinem Kalender zu finden. Sie wer­den durch Beobachtung der Na­tur er­mit­telt.

Die Marker der Phasen für diese Jahreszeiten sind:

  • Beginn des phänologischen Frühherbsts:
    Fruchtreife des Schwarzen Holunders und der Kornelkirsche

  • Beginn des phänologischen Vollherbsts:
    Fruchtreife der Stiel-Eiche (Eicheln) und der Rosskastanie

  • Beginn des phänologischen Spätherbsts:
    Blattverfärbung der Stiel-Eiche und Blattfall der Eberesche

Hintergründig

Hintergründig

Phänologischer Spätherbst | Eicheln und Blätter der Stiel-Eiche (Deutsche Eiche) zeigen den Zeitpunkt an.
Creative Commons Attribution-ShareAlike

Abbildung: Der phänologische Spätherbst beginnt.
Eicheln und Blätter der Stiel-Eiche (Deutsche Eiche) zeigen den Zeitpunkt an: Die Eicheln sind sind längst reif und fallen von den Bäumen.
Foto: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA

 

Herbst in der Natur

Der Beginn des Herbst wird auf unterschiedliche Weise festgelegt. Wir ken­nen den →me­te­o­ro­lo­gi­schen Herbstanfang, der immer auf den 1. September eines Jahres fällt. Wir ken­nen den →astronomischen Herbstanfang, der vom Stand der Sonne und dort von der Herbst-Tagundnachtgleiche abhängt.

In der Natur macht sich der Herbst jedoch durch besondere Ereignisse bemerkbar, die von vie­len Faktoren wie geographische Lagen, Klimazonen und Wettergeschehen abhängen, sich aber kaum von fixen Kalenderdaten beeindrucken lassen.

 

Jährlich wiederkehrende Phänomene

Naturphänomene, die im Jahresrhythmus immer wieder auftreten und somit be­stimm­te Zustände in der Natur anzeigen, sind nicht nur für die Phänologie in­ter­es­sant. Auch für Landwirtschaft und Gartenbau sind sie von Bedeutung, weil sie dabei hel­fen, den rich­ti­gen Zeitpunkt für Aussaaten und Ernten zu bestimmen, was regional und von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich sein kann.

 

Bauernregeln und Lostage

In der Vergangenheit repräsentierten Bauernregeln die Erkenntnisse, die sich aus der Be­o­bach­tung der Natur gewinnen ließen. Die Naturbeobachtung der Landwirte und der Land­be­völ­ke­rung geschah über sehr lange Zeiträume.

Die Ergebnisse mündeten in Merksätze und Sprüche, die an bestimmte Kalendertage ge­bun­den wurden, um sie einprägsamer zu machen und um einen Bezug zum Jahreslauf her­zu­stel­len. Diese so genannten →Lostage bildeten zusammen einen phänologischen Ka­len­der, sofern sie das Klima, das Wettergeschehen und die Aktivitäten in der Natur be­tra­fen.

Auch die Bauernregeln hatten immer nur eine begrenzte, regionale Gültigkeit.

 

Phänologische Jahreszeiten

Der Beginn der phänologische Herbstabschnitte orientiert sich am Reifen der Früchte und am Zustand der Blätter bestimmter Pflanzen. Die Zeitpunkt kann nicht nur von Jahr zu Jahr stark schwanken, er unterscheidet sich auch innerhalb eines Jahres in den ver­schie­de­nen Regionen. In den südlichen, tieffliegenden und im Jahresmittel et­was wär­me­ren Gegenden Deutschlands blühen die Pflanzen in aller Regel einige Tage früher als in nörd­li­chen, kühleren oder höher gelegenen Gebieten.

Die Phänologie erfasst regional das Auftreten dieser Phänomene und erstellt daraus Mess­rei­hen. Sie liefern neben den reinen Wetterdaten (wie Anzahl Sonnenstunden, Tem­pe­ra­tu­ren, Niederschläge und Windgeschwindigkeiten) wertvolle Informationen über die Aus­wir­kun­gen des Klimas und über die biologischen Aktivitäten in der Natur und ihre Ent­wick­lung.

Phänologischer Vollherbst | Eicheln und Blätter der Stiel-Eiche (Deutsche Eiche) zeigen den Zeitpunkt an.
Creative Commons Attribution-ShareAlike

Abbildung: Der phänologische Vollherbst beginnt | Die Eicheln der Stiel-Eiche (Deutsche Eiche) reifen.
Foto: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA

 

Klimatische Veränderungen im Herbst

Interessant sind u. a. Veränderungen über lange Zeiträume. So ist festzustellen, dass der phä­no­lo­gi­sche Herbst in den Jahren zwischen 1961 und 1990 im Schnitt 70 Tage dau­er­te, im Zeitraum 1991 bis 2010 allerdings 82 Tage.

Wenn Landwirte heute ihre Felder früher bestellen und die Ernte früher einholen als vor zwan­zig oder dreißig Jahren, dann liegt das auch daran, dass der Winter kürzer ge­wor­den ist, frü­her en­det, und die Jahreszeiten Frühling, Sommer und Herbst phänologisch im Mittel eine bis zwei Wo­chen früher beginnen.

 

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Der Artikel zeigt die ge­nau­en Da­ten.

 

Sabrina

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