3. Ostertag

Dienstag, 2. April 1532

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

 

Julianische Zeitrechnung

2.4.1532 | 3. Ostertag | Tag nach Ostermontag
Dienstag
 

Ostern
3. Ostertag

 

→Julianisches Datum

 
Symbol

3. Ostertagtag

3. Tag des alten →Triduum Paschale

Dienstag der Osteroktav

 

Kalenderblätter
Kalender

Der Osterdienstag in den Jahren 1532 bis 1539
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:

Info

Alle Daten bis Donnerstag, dem 4. Oktober 1582 basieren auf dem Julianischen Kalender.
Für Daten ab Freitag, dem 15. Oktober 1582 gilt der heute übliche gregorianische Kalender.

 
Bewegliches Datum
Osterdienstag zwischen dem 24. März und dem 27. April
 
  • historischer Festtag, heute nicht mehr gebräuchlich)
  • Dienstag nach →Ostersonntag
  • Bildet zusammen mit Ostersonntag (1. Ostertag) und Ostermontag (2. Ostertag) im Mittelalter bis in die späte Neuzeit das →Triduum Paschale, das Fest der Auferstehung
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Der Osterdienstag liegt zwischen
    dem 24. März und dem 27. April eines Jahres
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • Zwei Tage nach Ostern
  • am 3. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag
Achtung!

Datum nach julianischer Zeitrechnung

Für Daten bis zum 4. Oktober 1582 gilt als Grundlage der Julianische Kalender.

 

Hintergründig

Hintergründig

Symbol Katholisch

 

Ostern

Der 3. Ostertag

Ein historischer Festtag

 

1 Der 3. Ostertag in der katholischen Kirche

Ab dem Mittelalter er­scheint in kirch­li­chen Schrif­ten der 3. Os­ter­tag, der dem Os­ter­mon­tag un­mit­tel­bar folgt (Os­ter­diens­tag).

Er war in der Re­gel ar­beits­frei, wie es der Os­ter­mon­tag bis heu­te ist.

Ursprünglich um­fass­te die ar­beits­freie Zeit zwei Wo­chen: die Kar­wo­che und die da­rauf fol­gen­de Oster­wo­che. Spä­ter wur­de die­se Zeit ver­kürzt. In der Os­ter­wo­che wa­ren nur noch die drei Ta­ge Mon­tag bis Mitt­woch ar­beits­frei, wo­rauf sich in ein­zel­nen Quel­len der Ver­weis auf ei­nen 4. Os­ter­tag, den Os­ter­mitt­woch, stützt. Doch sind uns bis­her kei­ne Quel­len be­kannt, die den 4. Os­ter­tag in be­son­de­rer Wei­se li­tur­gisch be­to­nen.

Hingegen gibt es zahl­rei­che Quel­len, die aus­drück­lich den 3. Os­ter­tag als kirch­li­chen Tag aus­wei­sen, der als li­tur­gi­scher Teil des Os­ter­fes­tes ver­stan­den wur­de.

In der rö­misch-ka­tho­li­schen Kir­che hat sich die­ser Tag bis ins spä­te 19. Jahr­hun­dert er­hal­ten.

 

2 Die österlichen Feiertage: das alte Triduum Paschale

 

2.1 Der Begriff Triduum

Der la­tei­ni­sche Be­griff »Tri­du­um« be­zeich­net ei­nen Zeit­raum von drei Ta­gen. Wel­che Ta­ge, wel­cher Zeit­raum im Ka­len­der oder in der kirch­li­chen Ord­nung da­mit ge­meint sind, be­zeich­net das fol­gen­de Wort. Be­kannt sind ins­be­son­de­re Tri­du­um Sa­c­rum und Tri­du­um Pa­scha­le.

 

2.2 Das alte Triduum Paschale

Die drei Tage 1. Os­ter­tag (Os­ter­sonn­tag), 2. Os­ter­tag (Os­ter­mon­tag) und 3. Os­ter­tag (Os­ter­diens­tag) bil­de­ten bis zum Ende der 19. Jahrhunderts zu­sam­men das Tri­du­um Pa­scha­le, die drei Tage der Auf­er­ste­hungs­fei­er.

Nachdem der 3. Os­ter­tag im kirch­li­chen Ka­len­der ver­schwun­den war, hat­te auch die Be­zeich­nung Tri­du­um Pa­scha­le für die­se Ta­ge ih­ren Sinn ver­lo­ren. Sie ver­schwand vor­über­ge­hend aus dem kirch­li­chen Sprach­ge­brauch.

 

2.3 Das Triduum Sacrum

Der la­tei­ni­sche Be­griff »Tri­du­um Sa­c­rum«, »die hei­li­gen drei Ta­ge«, ist deut­lich äl­ter und reicht min­des­tens bis an den An­fang des 4. Jahr­hun­derts zu­rück.

Ur­sprüng­lich um­fass­te Tri­du­um Sa­c­rum nur die Ta­ge Kar­frei­tag, Kar­sams­tag und Os­ter­sonn­tag. Doch nach meh­re­ren, li­tur­gisch be­grün­de­ten An­pas­sun­gen mein­te der Be­griff schließ­lich die Zeit­span­ne vom Abend des Grün­don­ners­tags (als Vor­abend des Kar­frei­tags) bis zum Mor­gen des Os­ter­sonn­tags (Ab­schluss in der Os­ter­nacht).

Die­ses Tri­du­um Sa­c­rum wird als ein ein­zi­ges Hoch­fest ver­stan­den. Es führt die li­tur­gi­sche Be­zeich­nung »Die Drei Ös­ter­li­chen Ta­ge vom Lei­den, vom Tod und von der Auf­er­ste­hung des Herrn«.

 

2.4 Das Nebeneinander beider Bezeichnungen

Die bei­den Zeit­räu­me Tri­du­um Sa­c­rum und Tri­du­um Pa­scha­le gin­gen mit Ab­schluss der Os­ter­nachts­fei­ern naht­los in­ei­n­an­der über. Doch dem Tri­du­um Sa­c­rum wur­de die hö­he­re Be­deu­tung bei­ge­mes­sen.

Anders als im Mit­tel­al­ter mei­nen heu­te in der ka­tho­li­schen Kir­che bei­de Be­grif­fe den­sel­ben Zeit­raum vom Abend des Grün­don­ners­tags bis zum Abend des Os­ter­sonn­tags.

 

2.5 Mehr zum Triduum

Die Be­grif­fe »Tri­du­um«, »Tri­du­um Sa­c­rum« und »Tri­du­um Pa­scha­le« in ih­rer his­to­ri­schen Ent­wick­lung, so­wie ih­re mo­der­ne Be­deu­tung in der ka­tho­li­schen wie auch in der evan­ge­li­schen Kir­che, er­läu­tern wir in die­sem Ar­ti­kel:

Bild zum Artikel Triduum
Wissenswertes

→Triduum

Die Be­grif­fe »Tri­du­um Sa­c­rum« und »Tri­du­um Pa­scha­le« be­zeich­nen bis zum En­de des 20. Jahr­hun­derts nur ka­tho­li­sche Fes­te. Doch was be­deu­ten sie? Der Ar­ti­kel gibt Ant­wor­ten.

 

3 Der dritte Ostertag im Kalender

Eine genaue Ein­gren­zung des Zei­traums, in dem der 3. Os­ter­tag li­tur­gisch Be­deu­tung hat­te, und in wel­cher Zeit er als ech­ter Fei­er­tag ar­beits­frei war, kön­nen wir der­zeit nicht an­ge­ben. Da­für feh­len uns aus­sa­ge­kräf­ti­ge Do­ku­men­te.

Wir ha­ben den 3. Os­ter­tag in den Blät­tern des Ewi­gen Ka­len­ders für die Jah­re ab 800 (Re­gie­rungs­zeit Kai­ser Karl des Gro­ßen) bis 1890 vor­ge­se­hen. Ab­wei­chun­gen sind mög­lich.

 

4 Ein Beispieldokument

 

Blatt aus: Johann Michael Dilherr, Augen- und Her­tzens-Lust, 1661 | Quelle: Universitätsbibliothek Paderborn

Abbildung: Johann Michael Dilherr, Augen- und Her­tzens-Lust, gedruckt 1661, S. 181
Quelle: follow link Universitätsbibliothek Paderborn

Die obige Ab­bil­dung aus J. M. Dil­herrs Werk, Augen- und Her­tzens-Lust von 1661, zeigt das The­ma die­ses Sonn­tags: Die Er­leuch­tung des ver­fins­ter­ten Verstands.

Das Bild zeigt Gott, ver­bor­gen in ei­ner Wolke. In sei­ner rech­ten Hand hält er ein Licht (eine bren­nen­de Ker­ze), mit dem Fin­ger zeigt er auf ei­ne Text­stel­le in der auf­ge­schla­ge­nen Bi­bel, die vor dem Le­ser der Bi­bel liegt. Kör­per­hal­tung und Ge­sichts­aus­druck des Men­schen las­sen er­ken­nen, dass er auf den Fin­ger­zeig Got­tes, auf die Er­leuch­tung war­tet, um zu ver­ste­hen, was er da ge­ra­de liest.

So trägt das Bild den Sinn­spruch:

Die Heil´ge Schrifft verſteht man nicht, Ohn GOTTES fing´r und Gnadenlicht.

 

Das Thema wird unter­halb des Bil­des
mit ei­nem wei­te­ren Sinn­spruch be­schrie­ben:

Die Erleuchtung des verfinsterten Verstands.

Wir leben in einem dunklen Ort
und lesen irrsam Got­tes Wort:
Wenn nicht erleuchtet Gott den Verstand
und zeigt, was recht, mit eigner Hand.

Verwiesen wird zur Erklärung des des Sinnbildes auf den 2. Petrusbrief (1,19):

 

 

2Petr 1

 

 

19WIr haben ein feſtes Prophetiſch wort / Vnd jr thut wol / das jr drauff achtet / als auff ein Liecht / das da ſcheinet in einem tunckeln ort / Bis der Tag anbreche / vnd der Morgenſtern auffgehe in ew­ren her­tzen.

 

 

Das Evangelium für diesen Tag war →Lukas 24,36-47 (Der Auf­er­stan­de­ne gibt die letz­ten Wei­sun­gen an die Apos­tel).

 

Symbol Evangelisch

 

5 In der evangelischen Kirche

Der 3. Oster­tag war in ei­ni­gen Kir­chen­ord­nun­gen evan­ge­li­scher Kir­chen ver­merkt, doch längst nicht in allen. Grund­sätz­lich las­sen sich drei ver­schie­de­ne Tra­di­ti­o­nen in den Kir­chen­ord­nun­gen ab 1533 aus­ma­chen:

  • Die Auferstehungsfeier be­schränk­te sich auf Os­ter­sonn­tag und Os­ter­mon­tag.
  • Die Auferstehungsfeier um­fass­te zu­sätz­lich den Os­ter­diens­tag als 3. Os­ter­tag, je­doch nicht als Fei­er­tag und nicht gleich­wer­tig mit Os­ter­mon­tag. Der 3. Os­ter­tag wur­de nur halb­tags be­gan­gen. Ein­zi­ges li­tur­gi­sches Ele­ment war ei­ne Pre­digt am Vor­mit­tag.
  • Die Auferstehungsfeier schloss den Os­ter­diens­tag li­tur­gisch voll­stän­dig mit ein, was durch An­dach­ten und Got­tes­diens­te an die­sem Tag un­ter­stri­chen wur­de.

 

Beispiele für unter­schied­li­chen Aus­prä­gun­gen des Os­ter­fes­tes

 

Jahr

Gebiet

Auszug aus der Kirchenordnung

1566

Fürstentum Hessen

Der 3. Ostertag wird in der Kirchenordnung nicht als Feiertag genannt. Zu feiern ist:

»Der tag der Aufferſtehung Chri­ſti/ da er vfferſtanden iſt vmb vnser gerechtigkeyt willen / welcher der Oſtertag genent / vnnd allwege uff den Sontag gefelt / mit dem nechſtuolgenden.«

Allerdings sind jeweils am Morgen des dritten Tags von Weihnachten, Ostern und Pfingsten Gebetgottesdienste zu hal­ten.

Der dritte Weihnachtstag, Osterdienstag und Pfingstdienstag sind somit kirchlich berücksichtigt, aber keine Kirchenfeste und landesrechtlich keine Feiertage.

1569

Fürstentum Braunschweig und Lünenburg

Der 3. Ostertag gehört vollständig zu Osterfest. Zu feiern ist:

»Der Oſtertag / oder Paſcha / der Tag der Aufferſtehung Chri­ſti / ſampt dem folgenden Montag vnd Dinſtag.«

     

 

 

Das jüngste, uns be­kann­te Do­kument, das den 3. Os­ter­tag li­tur­gisch er­wähnt, ist ein follow link Kan­ti­o­nal zur Lü­ne­bur­gi­schen Kir­chen­ord­nung, das 1860 her­aus­ge­ge­ben wur­de.

 

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