Neujahr

Mittwoch, 1. Januar 1533

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

 

Julianische Zeitrechnung

1.1.1533 | Neujahrstag
Mittwoch
 

Neujahrstag

→Julianisches Datum

 
Symbol

Erster Tag im Jahr

des bürgerlichen Jahres

Symbol
  • Hochfest der Gottesmutter Maria
  • 8. Tag der Weihnachtsoktav
  • Katholischer Weltfrie­denstag

 

Kalenderblätter
Kalender

Neujahr in den Jahren 1533 bis 1540
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:

Info

Alle Daten bis Donnerstag, dem 4. Oktober 1582 basieren auf dem Julianischen Kalender.
Für Daten ab Freitag, dem 15. Oktober 1582 gilt der heute übliche gregorianische Kalender.

 

Festes Datum
Neujahrstag am 1. Januar
 
  • Der Neujahrstag
    ist immer der 1. Januar eines Jahres.
Achtung!

Datum nach julianischer Zeitrechnung

Für Daten bis zum 4. Oktober 1582 gilt als Grundlage der Julianische Kalender.

Brauchtum ZUR JAHRESWENDE

Zusammen mit der Silvesternacht ist der Neu­jahrs­mor­gen ei­ne Nacht volks­tüm­li­chen Brauch­tums mit vie­len un­ter­schied­li­chen Tra­di­ti­o­nen, die z. T. bis weit in vor­mit­tel­al­ter­li­che Zeit zu­rück­rei­chen.

 
Hintergründig

Hintergründig

Neujahr | Nicht nur Glocken, auch Böller und Raketen läuten das neue Jahr ein. | Foto: © Sabrina | Reiner | Lizenz CC BY-SA
Creative Commons Attribution-ShareAlike

Abbildung: Neujahr | Nicht nur Glocken, auch Böller und Raketen läuten das neue Jahr ein.
Foto: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA

 

 

Das christliche Neujahrsfest in der Geschichte

Das christliche Neujahrsfest zum 1. Januar ist relativ jung. Bis ins Mit­tel­al­ter hi­n­ein wa­ren in der Kir­che sechs ver­schie­de­ne Ter­mi­ne für den Jah­res­an­fang be­kannt und in Ge­brauch: der 1. Ja­nu­ar, der 1. März, der 25. März, Os­tern, der 1. Sep­tem­ber und Weih­nach­ten (25. De­zem­ber).

Erst spät setzte sich der 1. Januar als Jahresanfang im of­fi­zi­el­len Ge­brauch nach und nach durch.

 

Die sechs Termine für den Jahresanfang

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Der 1. Januar

Der 1. Januar war der Jah­res­an­fang des rö­mi­schen Vol­kes und des ju­li­a­ni­schen Ka­len­ders. Er blieb auch im Mit­tel­al­ter im bür­ger­li­chen Le­ben in Ge­brauch (Sty­lus com­mu­nis, »Stil des bür­ger­li­chen Ge­brauchs«), war aber we­gen sei­nes heid­ni­schen Ur­sprungs in der Kir­che nicht be­liebt, ob­wohl kirch­li­che An­stren­gun­gen seit dem 6. Jahr­hun­dert vor allem in Gal­lien ver­such­ten, den Tag Ok­ta­va Na­ti­vi­ta­tis ( »8. Tag nach der Ge­burt [Chris­ti]«, 1. Ja­nu­ar) durch Ein­set­zung ei­nes christ­li­chen Fes­tes, der Cir­cum­ci­sio do­mi­ni (»Be­schnei­dung des Herrn«) in den kirch­li­chen Ka­len­der ein­zu­glie­dern (Cir­cum­ci­ons­stil).

In Rom sollte das Marienfest die heidnischen Feiern zum Jah­res­wech­sel ab­lö­sen. Die volks­tüm­li­chen und aber­gläu­bi­schen Bräu­che, Mas­ken­um­zü­ge und aus­schwei­fen­den Fei­ern wur­den mit Pre­dig­ten und Kon­zils­be­schlüs­sen be­kämpft. Aber noch im 13. und 14. Jahr­hun­dert wur­de in Frank­reich der 1. Ja­nu­ar als Nar­ren­fest mit pa­ro­dier­ten Mes­sen be­gan­gen.

 

Der 1. März

Der 1. März war wegen seiner Nachbarschaft zum Os­ter­fest in der früh­christ­li­chen Kir­che in Ge­brauch. Er kommt vor al­lem in kirch­li­chen Schrif­ten des 5. Jahr­hun­derts und im frän­ki­schen Reich bis zum 8. Jahr­hun­dert vor. In Ve­ne­dig wur­de nach die­sem Jah­res­an­fang bis zum Jah­re 1797 und im christ­li­chen Russ­land bis zum En­de des 13. Jahr­hun­derts da­tiert.

 

Der 25. März

Der 25. März (Annuntiationsstil, Marienjahr), der auf der Vor­stel­lung be­ruht, dass der Zeit­punkt der Mensch­wer­dung Chris­ti nicht auf den Tag sei­ner Ge­burt, son­dern auf den sei­ner Emp­fäng­nis fal­le, al­so neun Mo­na­te vor­her an­zu­set­zen sei.

Dieser Jahresanfang war vor allem in Italien üblich, wo er wohl auch ent­stan­den ist. Von dort aus hat er sich un­ter dem Ein­fluss des Ma­ri­en­kul­tes ver­brei­tet. In Deutsch­land ist er in der Kir­chen­pro­vinz Trier be­legt (Sti­lus Tre­vi­ren­sis). In Eng­land war er vom 12. Jahr­hun­dert bis 1752 der amt­li­che Jah­res­an­fang.

 

Der 1. September

Der 1. September war seit dem 7. Jahrhundert der Jah­res­an­fang des by­zan­ti­ni­schen Rei­ches (Sti­lus By­zan­ti­nus) und hat­te sich un­ter des­sen Ein­fluss auch re­gi­o­nal in Süd­ita­li­en, in Russ­land und in der Kir­che des Bal­kan ein­ge­bür­gert.

 

Der Osteranfang

Der Osteranfang (Paschalstil, Anni resurrectionis) war der un­prak­tischs­te von al­len, da er we­gen des be­weg­li­chen Os­ter­fes­tes un­ter­schied­lich lan­ge Jah­re er­gibt. Die­ser Jah­res­an­fang war vor al­lem in Frank­reich bis in das spä­te Mit­tel­al­ter hi­n­ein ge­bräuch­lich (Sti­lus Gal­li­ca­nus, Sti­lus Fran­ci­cus). Auch in Deutsch­land (Kir­chen­pro­vinz Köln) ist er be­legt.

 

Der Weihnachtsanfang

Der Weihnachtsanfang (Nativitätsstil), der vor allem in Deutsch­land, in Skan­di­na­vi­en und bei den An­gel­sach­sen ge­bräuch­lichs­te Jah­res­an­fang, ließ im kirch­li­chen Ka­len­der die an­ni icar­na­ti­o­nis (»Mensch­wer­dung des Herrn«) lo­gi­scher Wei­se mit dem Tag der Ge­burt Chris­ti be­gin­nen. Die­ser Tag wur­de be­reits im 4. Jahr­hun­dert in Rom am 25. De­zem­ber ge­fei­ert.

In Deutsch­land rech­ne­te vor al­lem die kai­ser­li­che Kanz­lei bis in das 16. Jahr­hun­dert das Jahr nach dem Weih­nachts­an­fang.

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Der Einfluss der Reformation

Bis ins 17. Jahrhundert kreiste der Kalenderstreit spe­zi­ell um den 25. De­zem­ber und den 1. Ja­nu­ar als Be­ginn des Jah­res.

Auch Martin Luther (1483 - 1546) ließ das Jahr mit dem 25. De­zem­ber (Weih­nachts­tag; Na­ti­vi­täts­stil) be­gin­nen und woll­te den 1. Ja­nu­ar nur als »Tag der Be­schnei­dung und der Na­mens­ge­bung des Herrn« ge­fei­ert wis­sen.

Andere Reformatoren, so z. B. Philipp Melanchthon (1497 - 1560) und Jo­han­nes Brenz (1499 - 1570) mach­ten den 1. Ja­nu­ar nach 1550 in einigen evan­ge­li­schen Ge­bie­ten zum christlichen Neu­jahrs­fest. Da­bei ge­ben Rück­blick und Aus­blick dem Tag in der Kir­che den Cha­rak­ter ei­nes erns­ten Dank- und Bitt­fes­tes. Da­rin ein­ge­schlos­sen wur­den die Fei­ern des »Alt­jah­res­abend« mit Got­tes­diens­ten in der Nacht vom am 31. De­zem­ber zum 1. Januar, die kirch­lich zum 1. Ja­nu­ar ge­zählt wur­de.

Doch erst 1691 konnte der Kalenderstreit schließ­lich durch Papst In­no­zenz XII. bei­ge­legt wer­den, der auch für die rö­misch-ka­tho­li­sche Kir­che für alls Bis­tü­mer und Ge­bie­te den Jah­res­be­ginn auf den 1. Ja­nu­ar fest­setz­te. Der 25. De­zem­ber hat­te sei­ne Be­deu­tung als Jah­res­an­fang end­gül­tig ver­lo­ren. Mit der Ver­brei­tung ge­druck­ter Ka­len­der wur­de der 1. Ja­nu­ar schließ­lich all­ge­mein an­er­kannt.

 

Notiz zum kirchlichen Jahresanfang

Neben dem offiziellen Kalender, der für Staat, Län­der und Bür­ger Be­deu­tung hat, pfleg­ten und pfle­gen die Kir­chen ei­nen li­tur­gi­schen Kir­chen­ka­len­der, der sich an den chro­no­lo­gi­schen Er­eig­nis­sen in den Evan­ge­li­en ori­en­tiert.

In ihm ist noch immer der Nativitätsstil verankert, der den Jah­res­an­fang mit der Ge­burt Je­su ver­bin­det. Doch sind dem Tag der Ge­burt Je­su vier Sonn­ta­ge vor­ge­schal­tet, die li­tur­gisch das War­ten auf das Kom­men des Herrn zum In­halt ha­ben: die Ad­vents­sonn­ta­ge.

Das Kirchenjahr beginnt somit am 1. Advent, der kein fes­tes Ka­len­der­da­tum ist.

Die Zählung der Kirchenjahre folgt der Zählung der Jah­re im bür­ger­li­chen Ka­len­der. Maß­ga­be ist das Jahr, in das der grö­ße­re Teil des li­tur­gi­schen Jah­res fällt.

So beginnt beispielsweise das Kirchenjahr 2023 am 1. Ad­vent 2022 und en­det mit dem Sams­tag nach dem Ewig­keits­sonn­tag (To­ten­sonn­tag; ka­tho­lisch: Christ­kö­nigs­fest). Soll das Kir­chen­jahr ein­deutig be­schrie­ben wer­den, sind bei­de Jah­res­zah­len an­zu­füh­ren wie »Kir­chen­jahr 2022/2023«.

 

 

Evangelische Fahne

Das Gedenken im evangelischen Kirchenjahr

Symbol Evangelisch

 

Der Jahreswechsel im evangelischen Kirchenjahr

 

Das christliche Verständnis in der Gegenwart

Die Bedeutung und Handhabung eines christlichen Neu­jahrs­fes­tes ist heu­te nicht ein­deu­tig. Wie die rö­mi­sche Kir­che in ih­rer Li­tur­gie we­der das En­de des al­ten noch den Be­ginn des neu­en Jah­res be­rück­sich­tigt, so ver­su­chen Agen­den der evan­ge­li­schen Kir­chen aus ei­nem volks­tüm­lich ge­präg­ten christ­li­chen Neu­jahrs­fest wie­der das »Fest der Be­schnei­dung und Na­mens­ge­bung des Herrn« im lu­the­ri­schen Sinn zu ma­chen.

Inzwischen hat sich aber volkstümliches Brauch­tum mit be­son­de­ren Fes­ten, Fei­ern, An­spra­chen, Rück­bli­cken und Glück­wün­schen so sehr ma­ni­fes­tiert, dass Dank- und Bitt­got­tes­diens­te am Alt­jah­res­abend und am Neu­jahrs­tag den Tra­di­ti­o­nen am stärks­ten ent­spre­chen und Aus­druck ei­ner christ­li­chen Ge­stal­tung des Jah­res­wech­sels blei­ben wer­den.

 

Das evangelische Kirchenjahr

→Neujahrstag 1532/1533

1. Januar 1533

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Lied­aus­wahl und Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

 

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Im Kalenderstreit wurde der Jah­res­an­fang un­ter­schied­lich fest­ge­legt. Die Tage »zwi­schen den Jah­ren« sind ein Über­bleib­sel je­ner Zeit.

 

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