Totensonntag

Sonntag, 22. November 2026

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

22.11.2026 | Totensonntag | Ewigkeitssonntag
Sonntag
 

Totensonntag

Ewigkeitssonntag

 
Symbol

Stiller Tag
(abhängig von Feiertagsgesetzen der Bundesländer)

Symbol

Cäcilia von Rom

(† um 230 in Rom)

Symbol

Gedenkfeiern und Friedhofsbesuche

 

Kalenderblätter

 

Beweglicher Gedenktag
Totensonntag | Ewigkeitssonntag zwischen dem 20. November und dem 26. November
 
  • Beweglicher Gedenktag Totensonntag oder Ewigkeitssonntag
  • Letzter Sonntag im →Kirchenjahr
  • Totensonntag ist der Sonntag vor dem →1. Advent
  • Abhängig vom Wochentag, auf den der →1. Weih­nachts­tag fällt:
    Totensonntag liegt zwischen dem 20. und 26. November eines Jahres
 
Brauchtum

Der Totensonntag ist ein Gedenk­tag für die Ver­stor­be­nen. Im Mit­tel­punkt des Brauch­tums ste­hen Friedhofsbesuche.

 

Feiertag

Stiller Tag

Stiller Tag

Der Totensonntag fällt immer auf ei­nen Sonn­tag und steht da­her un­ter dem Schutz der Fei­er­tags­ge­set­ze. Die Fei­er­tags­ge­set­ze der Län­der er­klä­ren den To­ten­sonn­tag zu­sätz­lich zu ei­nem stil­len Tag, an dem be­son­de­re Be­schrän­kun­gen gel­ten. Die Be­schrän­kun­gen kön­nen in den ein­zel­nen Län­dern un­ter­schied­lich fest­ge­legt sein.

So sind am Totensonntag in Hessen ab 04:00 Uhr (morgens) alle öf­fent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen ver­bo­ten, »wenn sie nicht der Wür­di­gung der Fei­er­ta­ge, der see­li­schen Er­he­bung oder ei­nem über­wie­gen­den In­ter­es­se der Kunst, Wis­sen­schaft, Volks­bil­dung oder Po­li­tik die­nen«. (Hes­si­sches Fei­er­tags­ge­setz, §8). Da­zu zäh­len ins­be­son­de­re Tanz­ver­an­stal­tun­gen und ge­werb­li­che Sport­ver­an­stal­tun­gen. Zu­sätz­lich sind zwi­schen 04:00 Uhr und 13:00 Uhr auch nicht-ge­werb­li­che Sport­ver­an­stal­tun­gen un­ter­sagt.

 
Evangelische Fahne

Das Gedenken im evangelischen Kirchenjahr

Der Totensonntag wird in den evangelischen Kir­chen als Ge­denk­tag der Ent­schla­fe­nen mit einem Got­tes­dienst ge­fei­ert wird. Mehr da­zu im fol­gen­den Artikel.

Letzter Sonntag des Kirchenjahres: Gedenktag der Entschlafenen
Das evangelische Kirchenjahr

→Gedenktag der Entschlafenen 2025/2026

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm und die Text­stel­len für Text­le­sun­gen und Pre­dig­ten für den Ge­denk­tag der Ent­schla­fe­nen (To­ten­sonn­tag) am letz­ten Sonn­tag des Kir­chen­jah­res.

Der letzte Sonntag im Kirchenjahr, an dem auch der Ge­denk­tag der Ent­schla­fe­nen be­gan­gen wer­den kann, be­sitzt da­ne­ben als Ewig­keits­sonn­tag ei­ne ei­ge­ne Got­tes­dienst­ord­nung. Mehr da­zu im fol­gen­den Ar­ti­kel.

Ewigkeitssonntag
Das evangelische Kirchenjahr

→Ewigkeitssonntag 2025/2026

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm und Lied­aus­wahl für die Wo­che so­wie die Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

Hintergründig

Hintergründig

Blick auf einen Soldatenfriedhof | Omaha Beach Cemetery, Normandie, France | Foto: ©Tristan Nitot | Lizenz: CC-BY 3.0
Creative Commons Attribution

Abbildung: Blick auf einen Soldatenfriedhof
Omaha Beach Cemetery, Normandie, France
Foto: ©Tristan Nitot | CC-BY 3.0

Symbol Evangelisch

Evangelisches Brauchtum

Ein Gedenktag der Entschlafenen

Geschichtliche Entwicklung

Der Totensonntag fand bis zum Kirchenjahr 1978/1979 im evan­ge­li­schen Kir­chen­kalen­der kei­ne be­son­de­re Be­rück­sich­ti­gung. Er wur­de got­tes­dienst­lich nicht aus­drück­lich ge­würdigt, wohl aber ri­tu­ell be­gan­gen.

Den letzten Sonntag im Kirchenjahr als To­ten­sonn­tag zu be­zeich­nen, ent­spricht kaum re­for­ma­to­ri­scher Übung. Die Wal­de­cker Kir­chen­ord­nung von 1556 nennt den letz­ten Sonn­tag des Kir­chen­jah­res (lat.: dominica novissima) »Fest des jüngs­ten Tags«, wo­raus sich sehr viel spä­ter die Idee des »Ewig­keits­sonn­tags« ent­wi­ckel­te. Die Bran­den­bur­ger Kir­chen­ord­nung von 1540 kennt »ein son­der­lich Amt und da­bei ei­ne Pre­digt von den Ver­stor­be­nen«, al­so ei­nen »To­ten­sonn­tag«.

Martin Luther hatte den →Al­ler­see­len­tag ab­ge­lehnt (Pre­digt vom 02.11.1522) al­ler­dings im Blick auf die Be­er­di­gun­gen pi­e­tät­vol­les Ver­hal­ten und Ge­sang der Glau­bens- und Auf­er­ste­hungs­lie­der ge­for­dert. Wo­mit zu­nächst Al­ler­see­len (2. No­vem­ber) in­halt­lich zum evan­ge­li­schen To­ten­sonn­tag wur­de, doch nur dort, wo er auf Tra­di­ti­on und Ak­zep­tanz traf.

Das städtische Leben des 17. Jahrhunderts war durch die Be­stat­tun­gen so stark ge­prägt, dass man sie als Re­ak­ti­on da­rauf im 18. Jahr­hun­dert völ­lig aus der Öf­fent­lich­keit ver­dräng­te. Da­raus er­wuchs die For­de­rung all­ge­mei­ner »To­ten­fei­ern«.

Kirchlich angeordnet hat 1816 Friedrich Wilhelm III. von Preu­ßen ei­nen »Fei­er­tag zum Ge­dächt­nis der Ent­schla­fe­nen« (Ka­bi­nett­or­der vom 24.4.1816 und Ver­ord­nung vom 25.11.1816), der sich rasch auch in fast al­len an­de­ren deut­schen Kir­chen ein­bür­ger­te, wohl ge­för­dert durch die Er­in­nerung an die To­ten der Frei­heits­krie­ge.

Der letzte Sonntag im Kirchenjahr

Führte der Tag in seiner außer­kirch­li­chen Prä­gung auch zu un­er­wünsch­tem Grä­ber­kult, so ging doch die Kir­che längst den Fried­hofs­be­su­chern mit Pre­dig­ten, Cho­ral­sin­gen und Po­sau­nen­bla­sen nach, um sie von hoff­nungs­ar­mer Trau­er zum evan­ge­li­schen Trost zu füh­ren.

Mitte der 1950er Jahre betonte theologische Kritik am To­ten­sonn­tag, dass er sei­nem in­ne­ren Ge­halt nach un­ge­eig­net sei, das Kir­chen­jahr ab­zu­schlie­ßen.

Es erwuchs der Vorschlag, die Bezeichnung »Ewig­keits­sonn­tag« ein­zu­füh­ren. Die Idee war es, zu einer ver­tief­ten Ver­kün­di­gung am bis­he­ri­gen To­ten­sonn­tag mit­zu­hel­fen. Die Lu­the­ri­sche Agen­de I (1955) sah vor, dass der »Ge­denk­tag der Ent­schla­fe­nen« bis auf wei­te­res in Ver­bin­dung mit dem letz­ten Sonn­tag des Kir­chen­jah­res be­gan­gen wer­den soll.

Interessant ist, dass heute der letz­te Sonn­tag des Kir­chen­jah­res als Ewig­keits­sonn­tag und zu­gleich als To­ten­sonn­tag be­gan­gen wird. Die Be­zeich­nung »Ewig­keits­sonn­tag« hat den Namen »To­ten­sonn­tag« nicht er­setzt, denn in­halt­lich er­gän­zen sich bei­de Fei­er­lich­kei­ten. Die evan­ge­li­schen Chris­ten ge­den­ken da­mit zu­gleich der Be­deutung von Pas­sion und Os­tern für ihr Le­ben.

Die Feier des Totensonntags betont Grab­le­gung und Trau­er (Kar­frei­tag), die Fei­er des Ewig­keits­sonn­tags be­tont Auf­er­ste­hung und Freu­de (Os­tern) so­wie die Hoff­nung auf das kom­mende Reich Chris­ti. So­mit hat sich der Ewig­keits­sonn­tag zu ei­ner freu­di­gen, hoff­nungs­vol­len, christ­li­chen Ant­wort auf die Trau­er­ri­tu­a­le des To­ten­sonn­tags ent­wi­ckelt.

So schließt das Kirchenjahr, in dem noch ein­mal der Hö­he­punkt der christ­li­chen Bot­schaft je­dem evan­ge­li­schen Chris­ten in Er­in­ne­rung ge­ru­fen wird: Ja, wir sind sterbl­ich und wir wer­den zu Gra­be ge­tra­gen wer­den, doch wir er­war­ten die Auf­er­ste­hung und das ewi­ge Le­ben.

 

Das historischen Datum

Wir haben in unseren his­to­ri­schen Ka­len­dern vor 1955 den To­ten­sonn­tag be­las­sen, wenn er auch li­tur­gisch kei­ne Rol­le ge­spielt ha­ben mag. Tat­sa­che ist wohl, dass ein Ge­denk­tag der Ent­schla­fe­nen zu je­der Zeit min­des­tens re­gi­o­nal oder in ge­meind­li­cher Pra­xis von evan­ge­li­schen Chris­ten be­gan­gen wur­de.

Gleichzeitig haben wir den Toten­sonn­tag ein­heit­lich dem letz­ten Sonn­tag des Kir­chen­jah­res zu­ge­or­dnet, wenn er auch zu be­stimm­ten Zei­ten oder re­gi­o­nal an an­de­ren Ta­gen be­gan­gen wor­den sein mag. Hier feh­len uns der­zeit ge­naue An­ga­ben und Quel­len, um ei­ne bes­se­re Zu­ord­nung des To­ten­sonn­tags zu ei­nem his­to­ri­schen Da­tum ein­zu­rich­ten.

Sabrina

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Die Ka­len­der­an­ga­ben be­zie­hen sich ab dem Jahr 1949 auf Ka­len­der der Bun­des­re­pu­b­lik Deutsch­land (DE).
Die Datums- und Zeit­an­ga­ben gel­ten nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Zeit, in Zei­ten mit ge­setz­li­cher Som­mer­zeit­re­ge­lung nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Som­mer­zeit (→MEZ/MESZ | CET/CEST).
Fehler und Irr­tü­mer sind nicht aus­ge­schlos­sen. Alle An­ga­ben →ohne Ge­währ.