1. Sonntag nach Epiphanias

Sonntag, 10. Januar 1932

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextLk 2,41-52
Epistel Zum TextRom 12,1-6
 

Eisenacher Ordnung

1. Evangelium Zum TextLk 2,41-52
1. Epistel Zum TextRom 12,1-6
2. Evangelium  Zum TextJoh 1,35-42
2. Epistel Verweis2Kor 6,14 - 7,1
Alttestamentliche Lektion VerweisPs 122
→Gottesdienstordnungen

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün
10.1.1932 | 1. Sonntag nach Epiphanias
Sonntag
 

1. Sonntag
nach Epiphanias

Grün

 

 
Bewegliches Datum
Der 1. Sonntag nach Epiphanias zwischem dem 7. Januar und dem 13. Januar
 
  • abhängig von →Epiphanias
  • der 1. Sonntag nach Epiphanias liegt
    zwischen dem 7. Januar und dem 13. Januar eines Jahres
  • Hinweis für Jahre bis 2018:
    Der 1. Sonntag nach Epiphanias kann entfallen sein (letztmals 2008).
 
Symbol: Abstand zum Christfest
 
 

Die Sonn­ta­ge der Epi­pha­ni­as­zeit im evan­ge­li­schen Kir­chen­ka­len­der (gül­tig bis 1957)

 

Die Be­zeich­nung Epi­pha­ni­as geht zu­rück auf das alt­grie­chi­sche Wort έπιφάνεια (epiphaneia), das »Er­schei­nung« meint. Es be­zeich­ne­te in der frü­hen Kir­che die Er­schei­nung der Herr­lich­keit Got­tes als In­halt des Fes­tes, das am 6. Ja­nu­ar ge­fei­ert wur­de.

Un­ter die­sem ur­sprüng­li­chen Na­men hat der 6. Ja­nu­ar Ein­zug ge­fun­den in den →Ka­len­der des Evan­ge­li­schen Kir­chen­jahrs.

Ab­hän­gig vom Os­ter­da­tum fol­gen dem Tag Epi­pha­ni­as im Ka­len­der ei­ner bis sechs Sonn­ta­ge, die ein­fach als »Sonn­ta­ge nach Epi­pha­ni­as« durch­ge­zählt wer­den. Der »6. Sonn­tag nach Epi­pha­ni­as« schließt die Epi­pha­ni­as­zeit ab.

 

 

Die voll­stän­di­ge Über­sicht fin­den Sie in un­se­rem Ka­len­der →Das Evan­ge­li­sche Kir­chen­jahr.

Die Re­ge­lung der Sonn­tags­fol­ge in der Epi­pha­ni­as­zeit än­der­te sich ab 1957/1958 und zuletzt 2018/2019.

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische

1. Sonntag
nach Epiphanias

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün

Grün

Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Lese­ord­nungen.

Im Kirchenjahr 1931/1932 galten bevorzugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die nach wie vor der altkirchlichen Textordnung folgten (so die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg).
  • II. Eisnacher Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die den Empfehlungen der Eisenacher Konferenz folgten (so die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).

 

 

I.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach altkirchlicher Textordnung

 

gültig bis 1977/1978

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Lk 2,41-52 )

 

Der zwölfjährige Jeſus im Tempel

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Vnd wir ſa­hen ſei­ne Herrligkeit / eine herrligkeit / als des eingeboren Sons vom Va­ter / voller Gnade vnd War­heit.

→Joh 1,14b

Pſalm
100
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 100

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
47 EG - O süßer Herre Jeſu Chriſt
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Text für die Lesung
Epistel Zum TextRom 12,1-6
Evangelium Zum TextLk 2,41-52
   

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextLk 2,41-52.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

Ich ſcheme mich des Euangelij von Chriſto nicht /

Denn es iſt eine Krafft Got­tes /

die da ſe­lig machet / alle /

die daran gleuben.

→Römerbrief 1,16

 

 

II.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach der Eisenacher Textordnung

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

 

Thema des Sonntags

(nach dem Evangeliumstext Lk 2,41-52 )

 

Der zwölfjährige Jeſus im Tempel

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Vnd wir ſa­hen ſei­ne Herrligkeit / eine herrligkeit / als des eingeboren Sons vom Va­ter / voller Gnade vnd War­heit.

→Joh 1,14b

Pſalm
100
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 100

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
47 EG - O süßer Herre Jeſu Chriſt
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum TextRom 12,1-6
Evangelium Zum TextLk 2,41-52
Reihe II  2. Epistel Verweis2Kor 6,14 - 7,1
2. Evangelium  Zum TextJoh 1,35-42
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope VerweisPs 122
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

1. Sonntag nach Epiphanias

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

Die Leittexte aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament nach altkirchlicher und Eisenacher Perikopenordnung

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Lukas

Lk 2,41-52

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. II.

 

 

Verse 41 - 52

Der zwölfjährige Jesus im Tempel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IHeſu El­tern gien­gen alle jar gen Je­ru­ſa­lem / auff das Oſter­feſt. 42Vnd da er zwelff jar alt war / gien­gen ſie hin auff gen Je­ru­ſa­lem / nach ge­won­heit des Fe­ſtes. 43Vnd da die ta­ge vol­en­det waren / vnd ſie wi­der zu hau­ſe gien­gen / bleib das kind Jhe­ſus zu Je­ru­ſa­lem / vnd ſei­ne El­tern wu­ſtens nicht. 44Sie mei­ne­ten aber / er we­re vn­ter den Geferten / vnd ka­men eine ta­gereiſe / vnd ſuch­ten jn vn­ter den Gefreundeten vnd Bekandten. 45Vnd da ſie jn nicht funden / gien­gen ſie wi­der­umb gen Je­ru­ſa­lem / vnd ſuch­ten jn. 46Vnd es begab ſich nach dreien ta­gen / funden ſie jn im Tempel ſi­tzen / mitten vn­ter den Lerern / das er jnen zuhörete / vnd ſie fra­gete. 47Vnd alle die jm zu­hö­re­ten / ver­wun­der­ten ſich ſei­nes verſtands vnd ſei­ner antwort. 48Vnd da ſie jn ſa­hen / ent­ſatz­ten ſie ſich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VND ſei­ne Mutter ſprach zu jm / Mein ſon / warumb haſtu vns das ge­than? Sihe / dein Va­ter vnd Jch haben dich mit ſchmertzen geſucht. 49Vnd er ſprach zu jnen / Was iſts / das jr mich geſucht habt? Wiſſet jr nicht / das ich ſein mus in dem / das meines Vaters iſt? 50Vnd ſie verſtun­den das wort nicht / das er mit jnen redet. 51Vnd er gieng mit jnen hin ab / vnd kam gen Nazareth / vnd war jnen vn­ter­than. Vnd ſei­ne Mutter behielt alle die­ſe wort in jrem her­tzen. 52Vnd Jhe­ſus nam zu / an weis­heit / alter vnd gnade / bey Gott vnd den Men­ſchen.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom

Rom 12,1-6

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

C. XII.

 

 

Verse 1 - 2

Das Leben eines Christen ist Got­tes­dienst

 

 

Paulus schreibt:

 

ICH ermane euch / lie­ben Brü­der / durch die Barm­her­tzig­keit Got­tes / Das jre ew­re Leibe be­ge­bet zum Op­ffer / das da le­ben­dig / hei­lig / vnd Gott wol­ge­fel­lig ſey / welchs ſey ew­er ver­nünff­ti­ger Got­tes­dienſt. 2Vnd ſtellet euch nicht die­ſer Welt gleich / ſon­dern ver­en­dert euch durch ver­new­e­rung ew­ers ſinnes / Auff das jr prüfen möget / welchs da ſey der gute / der wol­ge­fel­li­ge / vnd der vol­ko­me­ne Got­tes wille.

 

 

 

 

 

(Vernünfftig)

S. Pau­lus hei­ſſet hie al­le Op­ffer / Werck / Got­tes­dienſt / vn­uer­nünff­tig / wenn ſie on glau­ben vnd Got­tes er­kent­nis ge­ſche­hen.

 

 

 

 

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die Gnadengaben im Dienst der Gemeinde

Verse 3 - 6

 

 

 

 

→1.Cor. 12.

 

 

 

 

 

 

 

DEnn ich ſa­ge durch die Gnade / die mir gegeben iſt / jederman vn­ter euch / Das nie­mand weiter von jm halte / denn ſichs gebürt zu hal­ten / Son­dern das er von jm meſſiglich halte / ein jg­li­cher nach dem Gott aus­ge­tei­let hat / das mas des glaubens.

4Denn gleicher weiſe als wir in einem Leibe viel Glieder haben / aber alle glieder nicht einerley Geſchefft haben / 5Al­ſo ſind wir viele ein Leib in Chri­ſto / Aber vn­ter­nan­der iſt einer des andern Glied / 6Vnd haben man­cher­ley Gaben nach der gnade / die vns gegeben iſt.

 

 

 

LESUNG AUS DEM EVANGELIUM

PREDIGTTEXT

2. Evangelium

Evangelium nach Johannes

Joh 1,35-42

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. I.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die ersten Jünger

Verse 35 - 42

 

DES an­dern tags ſtund aber­mal Jo­han­nes / vnd zwe­en ſei­ner Jün­ger. 36Vnd als er ſa­he Jhe­ſum wan­deln / ſprach er / Si­he / das iſt Got­tes Lamb.37Vnd zwe­en ſei­ner Jün­ger hö­re­ten jn re­den / vnd fol­ge­ten Jhe­ſu nach. 38Jhe­ſus aber wand­te ſich vmb / vnd ſa­he ſie nach­fol­gen / vnd ſprach zu jnen / Was ſu­chet jr? Sie aber ſpra­chen zu jm / Rab­bi (das iſt ver­dol­metſcht / Mei­ſter) Wo bi­ſtu zur her­ber­ge? 39Er ſprach zu jnen / Kompt vnd ſe­hets. Sie ka­men vnd ſa­hens / vnd blie­ben den­ſel­bi­gen tag bey jm. Es war aber vmb die ze­hen­de ſtun­de.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

40EIner aus den Zwe­en / die von Jo­han­ne hö­re­ten / vnd Jhe­ſu nach­fol­ge­ten / war An­dre­as der bru­der Si­mo­nis Pet­ri. 41Der­ſel­bi­ge fin­det am er­ſten ſei­nen bru­der Si­mon / vnd ſpricht zu jm / Wir ha­ben den Meſ­ſi­as fun­den (wel­ches iſt ver­dol­metſcht / der Ge­ſal­be­te) 42Vnd fü­ret jn zu Jhe­ſu. Da jn Jhe­ſus ſa­he / ſprach er / Du biſt Si­mon Jo­nas ſon / du ſolt Ke­phas hei­ſſen / das wird ver­dol­metſcht / ein fels.

 

 

 

 

(Meſſias)

Chri­ſtus Grie­chiſch / Ge­ſal­be­ter deudſch / vnd Meſ­ſi­as Eb­re­iſch / iſt ein ding.

 

 

 

   Hörbuch-Videos

Andreas und Petrus: Die ersten Jünger

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→ Hörbuch-Video: Joh 1,35-42

Das Video zeigt den Text der Er­zäh­lung aus der Luther­bi­bel von 1545, in der An­dre­as und Pe­t­rus Jün­ger Je­su wer­den, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Die beweglichen Feiertage im Jah­res­lauf hän­gen ab vom Os­ter­datum. Der Artikel er­läu­tert, wie sich das Os­ter­da­tum be­rech­net und nennt die ak­tu­el­len Da­ten der Fei­er­ta­ge.

Sabrina

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SK Version 06.04.2024  

Daten historischer Kalender Deutschlands

 
Die Ka­len­der­an­ga­ben be­zie­hen sich hi­sto­ri­sche Ka­len­der Deutschlands (DE).
Die Datums- und Zeit­an­ga­ben gel­ten nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Zeit, in Zei­ten mit ge­setz­li­cher Som­mer­zeit­re­ge­lung nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Som­mer­zeit (→MEZ/MESZ | CET/CEST).
Fehler und Irr­tü­mer sind nicht aus­ge­schlos­sen. Alle An­ga­ben →ohne Ge­währ.