4. Sonntag nach Epiphanias

— entfällt in diesem Kirchenjahr —

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün
Kein Datum: Festtag entfällt

4. Sonntag
nach Epiphanias

Grün

 

Kalender

entfällt in diesem Kirchenjahr

→Julianisches Datum

 
Achtung!

Der 4. Sonn­tag nach Epi­pha­ni­as entfiel, wenn im sel­ben Jahr der →Os­ter­sonn­tag vor dem 8. April lag (im Schalt­jahr: vor dem 7. April).

Es ent­fie­len dann auch der 5. und 6. Sonn­tag nach Epi­pha­ni­as.

 

Kalenderblätter
Kalender

Der 4. Sonntag nach Epiphanias in den Kirchenjahren 1531/1532 bis 1538/1539
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:

Achtung!

Alle Daten bis Don­ners­tag, den 4. Ok­to­ber 1582 ba­sie­ren auf dem Ju­li­a­ni­schen Ka­len­der.
Für Da­ten ab Frei­tag, den 15. Ok­to­ber 1582 gilt der heu­te üb­li­che gre­go­ri­a­ni­sche Ka­len­der.

 

Bewegliches Datum
Der 4. Sonntag nach Epiphanias zwischem dem 28. Januar und dem 3. Februar
 
  • Nur in den Got­tes­dienstordnungen bis zum Kirchenjahr 2017/2018 vorhanden (tatsächlich letztmals am 29. Januar 2017).
  • Abhängig vom →Osterdatum
    Der 4. Sonntag nach Epiphanias kann entfallen.
    Andernfalls liegt er zwischen dem 28. Januar und dem 3. Februar eines Jahres.
 

Die Sonn­ta­ge der Epi­pha­ni­as­zeit im evan­ge­li­schen Kir­chen­ka­len­der (gül­tig bis 1957)

 

Die Be­zeich­nung Epi­pha­ni­as geht zu­rück auf das alt­grie­chi­sche Wort έπιφάνεια (epiphaneia), das »Er­schei­nung« meint. Es be­zeich­ne­te in der frü­hen Kir­che die Er­schei­nung der Herr­lich­keit Got­tes als In­halt des Fes­tes, das am 6. Ja­nu­ar ge­fei­ert wur­de.

Un­ter die­sem ur­sprüng­li­chen Na­men hat der 6. Ja­nu­ar Ein­zug ge­fun­den in den →Ka­len­der des Evan­ge­li­schen Kir­chen­jahrs.

Ab­hän­gig vom Os­ter­da­tum fol­gen dem Tag Epi­pha­ni­as im Ka­len­der ei­ner bis sechs Sonn­ta­ge, die ein­fach als »Sonn­ta­ge nach Epi­pha­ni­as« durch­ge­zählt wer­den. Der »6. Sonn­tag nach Epi­pha­ni­as« schließt die Epi­pha­ni­as­zeit ab.

 

 

Die voll­stän­di­ge Über­sicht fin­den Sie in un­se­rem Ka­len­der →Das Evan­ge­li­sche Kir­chen­jahr.

Die Re­ge­lung der Sonn­tags­fol­ge in der Epi­pha­ni­as­zeit än­der­te sich ab 1957/1958 und zuletzt 2018/2019.

 

Got­tes­dienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

4. Sonntag nach
Epiphanias

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün

Grün

 

Nach altkirchlicher Textordnung

 

überwiegend gültig in den Jahren 1530/1531 bis 1897/1898

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Mt 8,23-27 )

 

Die Stillung des Sturmes

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Denn das engſtliche harren der Creatur wartet auff die offenbarung der kinder Got­tes .

→Rom 8,19

Pſalm
93
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 93

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextMt 8,23-27
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextRom 13,1-10
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextMt 8,23-27.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

4. Sonntag nach Epiphanias

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Gültig in den Kirchenjahren bis 1897/1898

Die Leittexte aus den Evangelien und den Episteln
nach altkirchlicher Perikopenordnung

 

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Matthäus

Mt 8,23-27

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

C. VIII.

 

 

Verse 23 - 27

Die Stillung des Sturms

|| → Mk 4,35-41    || → Lk 8,22-25

Marc. 1.

Luc. 5.

 

 

 

 

 

 

 

→Levi. 14.

IHeſus trat in das Schiff / vnd ſei­ne Jün­ger folgeten jm / 24Vnd ſi­he / da erhub ſich ein gros vngeſtüm im Meer / al­ſo / das auch das Schifflin mit Wellen bedeckt ward / Vnd er ſchlieff. 25Vnd die Jünger tratten zu jm / vnd weckten jn auff / vnd ſpra­chen / HErr / hilff vns / wir verderben. 26Da ſagt er zu jnen / Ir Kleingleubigen / Warumb ſeid jr ſo furchtſam? Vnd ſtund auff vnd bedrawete den Wind vnd das Meer / Da ward es gantz ſtille. 27Die Men­ſchen aber ver­wun­der­ten ſich / vnd ſpra­chen / Was iſt das fur ein Man / das jm Wind vnd Meer gehorſam iſt?

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom

Rom 13,1-10

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

C. XIII.

 

 

Verse 1 - 7

Ermahnung zur brüderlichen Gemeinschaft

 

 

Paulus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IEderman ſey vn­ter­than der Ober­keit / die gewalt vber jn hat. Denn es iſt keine Oberkeit / on von Gott / Wo aber Oberkeit iſt / die iſt von Gott verordnet. 2Wer ſich nu wi­der die Oberkeit ſetzet / Der widerſtrebet Got­tes ordnung / Die aber widerſtreben / wer­den vber ſich ein Vrteil emp­fa­hen. 3Denn die Gewaltigen ſind nicht den guten wercken / Son­dern den bö­ſen zu fürchten. Wiltu dich aber nicht fürchten fur der Oberkeit / ſo thue gutes / ſo wir­ſtu lob von der­ſel­bi­gen haben / 4Denn ſie iſt Got­tes Dienerin / dir zu gut. Thuſtu aber bö­ſes / ſo fürchte dich / Denn ſie tregt das Schwert nicht vmb ſonſt / Sie iſt Got­tes Dienerin / eine Racherin zur ſtraffe vber den / der bö­ſes thut. 5So ſeid nu aus not vn­ter­than / nicht alleine vmb der ſtraffe willen / Son­dern auch vmb des d Ge­wi­ſſens willen. 6Derhalben müſſet jr auch e Schos geben / Denn ſie ſind Got­tes diener / die ſolchen ſchutz ſollen hand haben.

 

 

d

(Ge­wi­ſſen)

Weltliche gewalt iſt vmb zeit­li­ches Frie­des wil­len / dar­umb iſt das Ge­wi­ſſen aus pflich­ti­ger lie­be ſchül­dig / der­ſel­bi­gen vn­ter­than zu ſein.

 

e

(Schos geben)

Sehet wie gut es iſt / ſchos ge­ben / vnd ge­hor­chen / das jr damit hel­ffet die Fru­men ſchü­tzen / vnd die Bö­ſen ſtra­ffen / Dar­umb la­ſſets euch nicht ver­drie­ſſen.

 

 

 

 

SO gebet nu jederman / was jr ſchüldig ſeid / Schos / dem der ſchos gebürt / Zol / dem der zol gebürt / Furcht / dem die furcht gebürt / Ehre / dem die ehre gebürt.

 

 

 

 

 

 

Verse 8 - 10

Die Liebe, Zusammenfassung des Gesetzes

 

 

 

→Exod. 20.

 

 

 

→Leu. 19.

 

 

8Seid niemand nichts ſchüldig / denn das jr euch vn­ter­nan­der lie­bet / Denn wer den andern lie­bet / der hat das Ge­ſetz erfüllet. 9Denn das da geſagt iſt / Du ſolt nicht ehebrechen / Du ſolt nicht töd­ten / Du ſolt nicht ſtelen / Du ſolt nicht falſch ge­zeug­nis geben / Dich ſol nichts gelüſten. Vnd ſo ein anders Gebot mehr iſt / das wird in die­ſem wort verfaſſet / Du ſolt deinen Ne­he­ſten lie­ben / als dich ſelbs. 10Die Liebe thut dem Ne­he­ſten nichts bö­ſes. So iſt nu die Liebe des Ge­ſe­tzes erfüllung.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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