Sonntag Lätare

Sonntag, 16. März 1947

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium     Zum TextJoh 6,1-15
Epistel Zum TextRom 5,1-11
 

Eisenacher Ordnung

1. Evangelium  Zum TextJoh 6,1-15
1. Epistel Zum TextRom 5,1-11
2. Evangelium VerweisJoh 6,47-57
2. Epistel Verweis2Kor 7,4-10
Alttestamentliche Lektion  Zum TextJes 52,7-10
→Gottesdienstordnungen

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett
16.3.1947 | Lätare | 4. Sonntag in der Fasten
Sonntag
 

Sonntag
Lätare

Violett

4. Sonntag in der Fasten

 

 

Bewegliches Datum
Sonntag Lätare zwischen dem 1. März und dem 4. April
 
  • 3. Sonntag vor →Ostern
  • 4. Sonntag in der Fasten
  • Abhängig vom →Osterdatum
    Lätare liegt zwischen dem 1. März und dem 4. April eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 21 Tage vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 22. Tag Ostern
 

Der Name Lätare

 

»Juble!«

laetare: sich freuen
laetare: Freue dich!; Juble!

 

Der Name Lätare geht zurück auf die vorreformatorische Zeit und leitet sich ab vom ersten Wort des lateinischen Introitus der römisch-katholischen Messe für diesen Sonntag (»Laetare cum Jerusalem, et exsultate in ea, omnes qui diligitis eam«). Er hat sich in den evangelischen Kirchen als Name für den 4. Sonntag der Passionszeit bis heute erhalten.

 

Biblisch stützt sich die Bezeichnung Lätare auf das erste Wort im Text Jesaja 66,10.

Hier der Text Jes 66,10 aus der lateinischen Biblia Sacra Vulgata und aus Luthers Biblia von 1545:

 

6610 laetamini cum Hierusalem et exultate in ea omnes qui diligitis eam gaudete cum ea gaudio universi qui lugetis super eam

 

6610 FRewet euch mit Je­ru­ſa­lem / vnd ſeid frö­lich vber ſie / alle die jr ſie lieb habet / Frewet euch mit jr / alle die jr vber ſie trawrig ge­we­ſen ſeid.

 

Die mittelalterlichen Bezeichnungen

 

Dominica Hierusalem

Die Bezeichnung Dominica Hierusalem, Sonntag Jerusalem oder Je­ru­sa­lem­sonn­tag, stützt sich wie die heutige Bezeichnung auf den Messeingang dieses Sonntags aus Jesaja 66,10 (s.o.).

 

 

Dominica de rosa

Weitere Bezeichnungen
für den Sonntag Lätare waren:

  • Dominica de rosa
  • Dominica de rose
  • Dominica de rosata

Sie bedeuten Rosensonntag.

Die goldene Rose war eine päpstliche Auszeichnung, die jährlich einer Persönlichkeit, einem Staat, einer Stadt oder einer Organisation verliehen wurde. Dies geschah »up mittevasten«, an Mittfasten, genauer: am Sonntag Lätare.

Belegt scheint, dass erstmals Papst Urban II. im Jahr 1069 eine solche Rose als Auszeichnung fertigen ließ. Die Bezeichnung Dominica de rosa wird somit frühestens ab dem späten 11. Jahrhundert anzunehmen sein.

Im Jahr 1519 wurde eine Rose an Friedrich den Weisen, Kurfürst von Sachsen, vergeben, womit ihn Papst Leo X. wohl ermuntern wollte, für die römisch-katholische Kirche einzustehen und die Lehren Luthers zu unterdrücken.

 

Unsere Kalender verwenden die vor­re­for­ma­to­ri­schen Be­zeich­nun­gen bis zum Jahr 1530 (Ver­le­sung der →Con­fes­sio Au­gus­ta­na, des Augs­bur­gi­schen Be­kennt­nis­ses).

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische Sonntag

Lätare

4. Sonntag in der Fasten

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett

Violett

Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Lese­ord­nungen.

Im Kirchenjahr 1946/1947 galten bevorzugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die nach wie vor der altkirchlichen Textordnung folgten (so die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg).
  • II. Eisnacher Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die den Empfehlungen der Eisenacher Konferenz folgten (so die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).

 

 

I.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach altkirchlicher Textordnung

 

gültig bis 1977/1978

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Joh 6,1-15 )

 

Die Speiſung der Fünf‌tauſend

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Es ſey denn / das das Weitzenkorn in die erden falle / vnd erſterbe / ſo bleibts alleine. Wo es aber erſtirbet / ſo bringets viel Früchte.

→Joh 12,24b

Pſalm
122
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 122

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
293 EG 396 Jeſu, meine Freude
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Text für die Lesung
Epistel Zum TextRom 5,1-11
Evangelium  Zum TextJoh 6,1-15
   

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also  Zum TextJoh 6,1-15.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

Ich ſcheme mich des Euangelij von Chriſto nicht /

Denn es iſt eine Krafft Got­tes /

die da ſe­lig machet / alle /

die daran gleuben.

→Römerbrief 1,16

 

 

II.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach der Eisenacher Textordnung

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

 

Thema des Sonntags

(nach dem Evangeliumstext Joh 6,1-15 )

 

Die Speiſung der Fünf‌tauſend

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Es ſey denn / das das Weitzenkorn in die erden falle / vnd erſterbe / ſo bleibts alleine. Wo es aber erſtirbet / ſo bringets viel Früchte.

→Joh 12,24b

Pſalm
122
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 122

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
293 EG 396 Jeſu, meine Freude
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum TextRom 5,1-11
Evangelium  Zum TextJoh 6,1-15
Reihe II  2. Epistel Verweis2Kor 7,4-10
2. Evangelium VerweisJoh 6,47-57 oder
VerweisJoh 6,47-57
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope  Zum TextJes 52,7-10
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Lätare

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

Die Leittexte aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament nach altkirchlicher und Eisenacher Perikopenordnung

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Johannes

Joh 6,1-15

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. VI.

 

 

Verse 1 - 15

Die Speisung der Fünftausend

|| → Mt 14,13-21    || → Mk 6,32-44    || → Lk 9,10-17

 

IHeſus fuhr weg vber das Meer an der ſtad Ti­be­ri­as in Ga­li­lea / 2vnd es zoch jm viel Volcks nach / dar­umb das ſie Zei­chen ſa­hen / die er an den Kran­cken thet. 3Jhe­ſus aber gieng hin auff / auff ei­nen Berg / vnd ſatz­te ſich da­ſelbs mit ſei­nen Jün­gern. 4Es war aber nahe die Oſtern der Jü­den Feſt.

→ Matt. 14.

→ Mar. 6.

→ Luc. 9.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DA hub Jhe­ſus ſei­ne au­gen auff / vnd ſi­het / das viel Volcks zu jm kompt / vnd ſpricht zu Phi­lip­po / Wo keuf­fen wir Brot / das die­ſe eſſen? 6Das ſa­get er aber jn zu­uer­ſu­chen / Denn er wu­ſte wol / was er thun wol­te. 7Phi­lip­pus ant­wor­tet jm / Zwey hun­dert pfen­nig werd Brots iſt nicht gnug vn­ter ſie / das ein jg­li­cher ein we­nig ne­me. 8Spricht zu jm ei­ner ſei­ner Jün­ger / An­dre­as der bru­der Si­mo­nis Pet­ri / 9Es iſt ein Kna­be hie / der hat fünff ger­ſten Brot / vnd zwe­en Fi­ſche / Aber was iſt das vn­ter ſo vie­le? 10Jhe­ſus aber ſprach / Schaf­fet das ſich das Volck la­ge­re. Es war aber viel Gras an dem ort. Da la­ger­ten ſich bey fünff tau­ſent Man. 11Jhe­ſus aber nam die Brot / dan­cket / vnd gab ſie den Jün­gern / Die Jün­ger aber de­nen / die ſich ge­la­gert hat­ten. Deſ­ſel­bi­gen glei­chen auch von den Fi­ſchen / wie viel er wol­te.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12DA ſie aber ſat wa­ren / ſprach er zu ſei­nen Jün­gern / Sam­let die vbri­gen Bro­cken / das nichts vmb­ko­me. 13Da ſam­le­ten ſie / vnd fül­le­ten zwelff Kör­be mit Bro­cken / von den fünff ger­ſten Brot / die vber­blie­ben / de­nen / die ge­ſpei­ſet wor­den. 14Da nu die Men­ſchen das Zei­chen ſa­hen / das Jhe­ſus that / ſpra­chen ſie / Das iſt war­lich der Pro­phet / der in die Welt ko­men ſol. 15Da Jhe­ſus nu mer­cket / das ſie ko­men wür­den / vnd jn ha­ſchen / das ſie jn zum Kö­ni­ge mach­ten / ent­weich er aber­mal / auff den Berg / er ſelbs al­lei­ne.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom

Rom 5,1-11

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

C. V.

 

 

Verse 1 - 11

Friede mit Gott durch Jesus Christus

 

 

Paulus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

NV wir denn ſind gerecht wor­den durch den glauben / So haben wir Friede mit Gott / durch vn­ſern HErrn Jhe­ſu Chriſt / 2Durch welchen wir auch einen Zugang haben im glauben / zu die­ſer gnade / darinnen wir ſtehen / vnd rhümen vns der Hoffnung der zu­künff­ti­gen Herr­lig­keit / die Gott geben ſol. 3Nicht allein aber das / Son­dern wir rhümen vns auch der Trübſaln / die weil wir wi­ſſen / Das trübſal gedult bringet / 4Gedult aber bringet erfarung / Erfarung aber bringet hoffnung. 5Hoffnung aber leſſt nicht zu ſchanden wer­den. Denn die lie­be Got­tes iſt ausgegoſſen in vn­ſer hertz durch den heiligen Geiſt / welcher vns gegeben iſt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Erfarung)

Erfarung iſt / wenn einer wol verſucht iſt / vnd kan dauon reden / als einer der da­bey ge­we­ſen iſt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6DEnn auch Chri­ſtus / da wir noch ſchwach waren nach der zeit / iſt fur vns Gott­lo­ſen geſtorben. 7Nu ſtirbet kaum jemand vmb des Rechtes willen. Vmb et­was Gutes willen thürſte vieleicht jemand ſterben. 8Da­r­umb preiſet Gott ſei­ne Liebe gegen vns / das Chri­ſtus fur vns geſtorben iſt / da wir noch Sün­der waren. 9So wer­den wir je viel mehr durch jn behalten wer­den fur dem zorn / nach dem wir durch ſein Blut gerecht wor­den ſind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10DEnn ſo wir Gott verſünet ſind / durch den Tod ſei­nes Sons / Da wir noch Feinde waren / Viel mehr wer­den wir ſe­lig wer­den durch ſein Leben / ſo wir nu verſünet ſind? 11Nicht allein aber das / ſon­dern wir rhümen vns auch Got­tes / durch vn­ſern HErrn Jhe­ſum Chriſt / durch welchen wir nu die Verſünung empfangen haben.

 

 

 

 

(Gottes)

Das Gott vn­ſer ſey / vnd wir ſein ſei­en / vnd al­le Gü­ter ge­mein von jm vnd mit jm ha­ben / in al­ler zu­uer­ſicht.

 

 

 

LESUNG

ALTES TESTAMENT

Buch des Propheten Jesaja

Jes 52,7-10

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Der Prophet Jeſáiá.

 

C. LII.

 

 

Verse 7 - 10

Die frohe Botschaft

→ Nahum. 1.

→ Rom. 10.

 

 

 

 

 

 

 

 

→ Pſal. 98.

WIe lieb­lich ſind auff den Ber­gen die füſ­ſe der Bo­ten / die da Frie­de ver­kün­di­gen / Guts pre­di­gen / Heil ver­kün­di­gen / Die da ſa­gen zu Zi­on / Dein Gott iſt Kö­nig. 8Dei­ne Wech­ter ruf­fen laut mit jrer Stim / vnd rhü­men mit­ein­an­der / Denn man wirds mit au­gen ſe­hen / wenn der HERR Zi­on be­ke­ret. 9La­ſſet frö­lich ſein vnd mit­ein­an­der rhü­men das wü­ſte zu Je­ru­ſa­lem / Denn der HERR hat ſein Volck ge­trö­ſtet vnd Je­ru­ſa­lem ge­lö­ſet. 10Der HERR hat of­fen­bart ſei­nen hei­li­gen Arm fur den au­gen al­ler Hei­den / Das al­ler Welt en­de ſi­het das Heil vn­ſers Got­tes.

 

 

 

 

  Hörbuch-Videos

Die Speisung der Fünftausend

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Joh 6,1-15

Das Video zeigt den Text der Ge­schich­te aus der Luther­bi­bel von 1545, in der Je­sus 5000 Zu­hö­rer sei­ner Pre­dig­ten speist, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

Die frohe Botschaft (Jes 52,7-10)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→ Hörbuch-Video: Jes 52,7-10

Das Video zeigt den Text der Er­zäh­lung aus der Luther­bi­bel von 1545, in der von der fro­hen Bot­schaft für alle Gläu­bi­gen be­rich­tet wird, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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