Gründonnerstag

Donnerstag, 18. April 1946

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium     Zum TextJoh 13,1-15
Epistel Zum Text1Kor 11,23-32
 

Eisenacher Ordnung

1. Evangelium  Zum TextJoh 13,1-15
1. Epistel Zum Text1Kor 11,23-32
2. Evangelium VerweisLk 22,14-20
2. Epistel Verweis1Kor 10,16.17
Alttestamentliche Lektion VerweisPs 111
→Gottesdienstordnungen

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)
18.4.1946 | Gründonnerstag | Tag der Einsetzung des heiligen Abendmahls
Donnerstag
 

Gründonnerstag

Weiß

Tag der Einsetzung des heiligen Abendmahls

 

 

Bewegliches Datum
 
Gründonnerstag zwischen dem 19. März und dem 22. April
  • Christlicher Gedenktag
  • Donnerstag vor →Ostern
  • Abhängig vom →Osterdatum
    Gründonnerstag liegt zwischen dem 19. März und dem 22. April eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Osterfest
  • 3 Tage vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 4. Tag Ostern

 

Alternativer Artikel zum Gründonnerstag
Wissenswertes zum Tag

→Gründonnerstag 1946

Zu Gründonnerstag gehört die Geschichte vom Letz­ten Abend­mahl. Wir er­klä­ren das jü­di­sche Pa­scha-Ri­tu­al und wie es von Je­sus im Abend­mahl um­ge­setzt wur­de.

 

Der Name Gründonnerstag

 

Ein unbekannter Name

Seit dem 12. Jahrhundert ist die Bezeichnung »Grün­don­ners­tag« für den Ge­denk­tag der Ein­set­zung des Abend­mahls (de co­e­na do­mi­ni) be­kannt. Wo­her der Na­me stammt und wel­che Be­deu­tung er be­saß, ist bis heu­te un­ge­klärt. Alle Ver­su­che, den deut­schen Na­men zu ent­rät­seln, stüt­zen sich auf va­ge, un­be­leg­te Ab­lei­tun­gen und be­frie­di­gen nicht.

Fest steht aber, dass bereits in der al­ten Kir­che der Don­ners­tag der Kar­wo­che als Ge­denk­tag der Ein­set­zung des Abend­mahls und als Ge­denk­tag an die Vor­gän­ge des Ta­ges vor der Kreu­zi­gung Je­su ge­fei­ert wur­de.

 

Die mittelalterlichen Bezeichnungen

 

Feria Quinta in Coena Domini

Für den Gründonnerstag gab es zahl­rei­che Be­zeich­nun­gen. Die la­tei­nisch-kir­ch­li­che Be­zeich­nung Fe­ria Quin­ta in Coe­na Do­mi­ni be­deu­tet »Fünf­ter Tag, im Ge­den­ken an das Abend­mahl des Herrn«.

Feria quinta ist die mit­tel­al­ter­li­che Be­zeich­nung für Don­ners­tag, den fünf­ten Tag der Wo­che, wo­bei der Sonn­tag (dies do­mi­ni­ca) der ers­te Tag (fe­ria pri­ma) ist.

Der Name lässt sich somit auch lesen als: Fünf­ter Tag [der Pas­si­ons­wo­che], Ge­denk­tag an das Abend­mahl des Herrn.

 

 

Dies Coenae Dominicae

Die la­tei­ni­sche Bezeichnung Dies Coenae Domincae bedeutet »Tag des Abendmahls des Herrn« und meinte »den nächsten donnerstag fur Ostern«, Gründonnerstag. (→Sehling, EVKO-08/1, S.308 Sp.2.)

 

 

Coena Domini

Die la­tei­ni­sche Bezeichnung Coe­na Do­mi­ni bedeutet »(Nacht-)Mahl des Herrn«. Sie entspricht un­se­rer Kurz­be­zeich­nung »Abend­mahl« – und be­deu­tet als Ka­len­der­da­tum den Tag des Abend­mahls, Grün­don­ners­tag.

 

Das Triduum Sacrum

 

Die drei österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung des Herrn

Der Abend des Gründonnerstags mit der Abend­mahls­fei­er und als Vor­abend des Kar­frei­tags war lan­ge Zeit und ist wie­der Teil des Tri­du­um Sacrum. In­for­ma­ti­o­nen und Er­läu­te­run­gen da­zu fin­den sich in die­sem Ar­ti­kel:

Bild zum Artikel Triduum
Wissenswertes

→Triduum

Die Be­grif­fe »Tri­du­um Sa­c­rum« und »Tri­du­um Pa­scha­le« be­zeich­nen ka­tho­li­sche Fes­te. Doch was be­deu­ten sie? Der Ar­ti­kel gibt Ant­wor­ten.

 

Die alten Namen und Bezeichnungen der Sonn­ta­ge, Fest­ta­ge und Fei­er­ta­ge ent­stam­men al­ten Kir­chen­ord­nun­gen, Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, Ge­sang­bü­chern und ins­be­son­de­re →H.Gro­te­fend, Zeit­rech­nung. Sie­he auch un­ser →Quel­len­ver­zeich­nis.

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische

Gründonnerstag

Tag der Einsetzung des heiligen Abendmahls

Donnerstag vor Ostern

Got­tes­dienstliche Ordnung

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)

Weiß

Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Lese­ord­nungen.

Im Kirchenjahr 1945/1946 galten bevorzugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die nach wie vor der altkirchlichen Textordnung folgten (so die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg).
  • II. Eisnacher Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die den Empfehlungen der Eisenacher Konferenz folgten (so die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).

 

 

I.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach altkirchlicher Textordnung

 

gültig bis 1977/1978

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Joh 13,1-15 )

 

Die Fußwaschung

 

 

 

Psalm für den Tag

 

Hinweis: Es gilt der Wochenspruch des vorgehenden Sonntags.

 

 

Lied für den Tag

 
EG alt EG neu Titel
154 EG 215 Jeſus Chriſtus, unsſer Heiland, der von uns den Gotteszorn wandt
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Text für die Lesung
Epistel Zum Text1Kor 11,23-32
Evangelium  Zum TextJoh 13,1-15
   

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also  Zum TextJoh 13,1-15.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

Ich ſcheme mich des Euangelij von Chriſto nicht /

Denn es iſt eine Krafft Got­tes /

die da ſe­lig machet / alle /

die daran gleuben.

→Römerbrief 1,16

 

 

II.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach der Eisenacher Textordnung

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

 

Thema des Sonntags

(nach dem Evangeliumstext Joh 13,1-15 )

 

Die Fußwaschung

 

 

 

Psalm für den Tag

 

Hinweis: Es gilt der Wochenspruch des vorgehenden Sonntags.

 

 

Lied für den Tag

 
EG alt EG neu Titel
154 EG 215 Jeſus Chriſtus, unsſer Heiland, der von uns den Gotteszorn wandt
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum Text1Kor 11,23-32
Evangelium  Zum TextJoh 13,1-15
Reihe II  2. Epistel Verweis1Kor 10,16.17
2. Evangelium VerweisLk 22,14-20
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope VerweisPs 111
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Gründonnerstag

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

Die Leittexte aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament nach altkirchlicher und Eisenacher Perikopenordnung

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Johannes

Joh 13,1-15

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. XIII.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die Fußwaschung

Verse 1 - 15

 

VOr dem Feſt aber der Oſtern / da Jhe­ſus er­ken­net das ſei­ne zeit ko­men war / das er aus die­ſer Welt gien­ge zum Va­ter / wie er hat­te ge­lie­bet die ſei­nen / die in der welt wa­ren / ſo lie­bet er ſie ans en­de. 2Vnd nach dem Abend­eſ­ſen / Da ſchon der Teu­fel hat­te dem Ju­da Si­mo­nis Iſcha­ri­oth ins Hertz ge­ge­ben / das er jn ver­rhie­te / 3wu­ſte Jhe­ſus / das jm der Va­ter hat­te al­les in ſei­ne Hen­de ge­ge­ben / vnd / das er von Gott ko­men war / vnd zu Gott gieng / 4Stund er vom Abend­mal auff / le­get ſei­ne Klei­der ab / vnd nam ei­nen Schurtz / vnd vmb­gur­tet ſich. 5Dar­nach gos er Wa­ſſer in ein Be­cken / hub an den Jün­gern die Füſ­ſe zu Wa­ſſchen / vnd truck­net ſie mit dem Schur­tze / da­mit er vmb­gür­tet war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DA kam er zu Si­mon Pe­t­ro. Vnd der­ſel­bi­ge ſprach zu jm / HErr / ſol­te­ſtu mir mei­ne Füſ­ſe wa­ſſchen? 7Jhe­ſus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jm / Was ich thu / das wei­ſſe­ſtu jtzt nicht / Du wirſts aber her­nach er­fa­ren. 8Da ſprach Pe­t­rus zu jm / Ni­mer mehr ſol­tu mir die Füſ­ſe wa­ſſchen. Jhe­ſus ant­wor­tet jm / Wer­de ich dich nicht wa­ſchen / ſo ha­ſtu kein Teil mit mir. 9Spricht zu jm Si­mon Pe­t­rus / HErr / nicht die Füſ­ſe al­lei­ne / ſon­dern auch die Hen­de / vnd das Heubt. 10Spricht Jhe­ſus zu jm / Wer gewa­ſſchen iſt / der darff nicht / denn die Füſ­ſe wa­ſſchen / ſon­dern er iſt gantz rein. Vnd jr ſeid rein / Aber nicht al­le. 11Denn er wu­ſte ſei­nen Ver­rhe­ter wol / da­r­umb ſprach er / Ir ſeid nicht al­le rein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12DA er nu jre Füſ­ſe ge­wa­ſſchen hat­te / nam er ſei­ne Klei­der / vnd ſatz­te ſich wi­der ni­der / vnd ſprach aber mal zu jnen / Wi­ſſet jr / was ich euch ge­than ha­be? 13Ir hei­ſſet mich Mei­ſter vnd HErr / vnd ſa­get recht dran / Denn ich bins auch. 14So nu ich ewr HErr vnd Mei­ſter / euch die füſ­ſe ge­wa­ſſchen ha­be / So ſolt jr auch euch vn­ter­nan­der die füſ­ſe wa­ſſchen. 15Ein Bey­ſpiel habe ich euch ge­ge­ben / das jr thut / wie ich euch ge­than ha­be.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Erster Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth

1Kor 11,23-32

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Erſte Epiſtel
S. Páuli:
An die Córinther.

 

C. XI.

 

 

Verse 23 - 25

Die Einsetzungsworte zum heiligen Abendmahl

|| → Mt 26,26-29    ||→ Mk14,22-25    || → Lk 22,19-20

 

 

 

Paulus schreibt:

Mat. 26.

Mar. 14.

Luc. 22.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ICH habe es von dem HErrn emp­fan­gen / das ich euch gegeben habe / Denn der HErr Jhe­ſus / in der nacht da er verrhaten ward / nam er das Brot /24dancket / vnd brachs / vnd ſprach / Nemet / eſſet / das iſt mein Leib / der fur euch gebrochen wird / Solchs thut zu meinem Gedechtnis.25Deſſelbigen gleichen auch den Kelch / nach dem Abendmal / vnd ſprach / Die­ſer Kelch iſt das newe Teſtament in meinem Blut / Solchs thut / ſo offt jrs trin­cket / zu meinem Gedechtnis.

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Abschnitt:

Mahnung zum rechten Verhalten beim Abendmahl (2)

Vers 26 - 32

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

26DEnn ſo offt jr von die­ſem Brot eſſet / vnd von die­ſem Kelch trin­cket / ſolt jr des HErrn tod verkündigen / bis das er kompt. 27Welcher nu vnwirdig von die­ſem Brot iſſet / oder von dem Kelch des HErrn trin­cket / der iſt ſchüldig an dem Leib vnd Blut des HErrn. 28Der Menſch a prüfe aber ſich ſelbs / vnd al­ſo eſſe er von die­ſem Brot / vnd trin­cke von die­ſem Kelch. 29Denn welcher vn­wir­dig iſſet vnd trin­cket / der iſſet vnd trin­cket im ſel­ber das Gerichte / da mit das er nicht b vn­ter­ſchei­det den Leib des HErrn.

 

 

 

 

 

 

30DArumb ſind auch al­ſo viel Schwa­chen vnd Krancken vn­ter euch / vnd ein gut teil ſchlaffen. 31Denn ſo wir vns ſel­ber richteten / ſo würden wir nicht gerichtet. 32Wenn wir aber gerichtet wer­den / ſo wer­den wir von dem HErrn gezüchtiget / Auff das wir nicht ſampt der Welt verdampt wer­den.

 

 

 

  Hörbuch-Video

Die Fußwaschung. (Joh 13,1-15)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→ Hörbuch-Video: Joh 13,1-15

Das Video zeigt den Text der Er­zäh­lung, in der Je­sus wäh­rend des Abend­mahls den Jün­gern die Füße wäscht, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Leseempfehlungen zum Tag
Wissenswertes zum Tag

→Gründonnerstag 1946

Zu Gründonnerstag gehört die Geschichte vom Letz­ten Abend­mahl. Wir er­klä­ren das jü­di­sche Pa­scha-Ri­tu­al und wie es von Je­sus im Abend­mahl um­ge­setzt wur­de.

Infos. Fakten. Wissen.

→Wann ist Ostern?

Die beweglichen Feiertage im Jah­res­lauf hän­gen ab vom Os­ter­datum. Der Artikel er­läu­tert, wie sich das Os­ter­da­tum be­rech­net und nennt die ak­tu­el­len Da­ten der Fei­er­ta­ge.

Wallpapers Bibeltexte
Bildschirmhintergründe

→Wallpapers Bibeltexte

Bildschirmhintergründe für ihren Mo­ni­tor mit Tex­ten und Sprü­chen in Luther-Deutsch aus Lu­thers Bi­blia von 1545, ei­ni­ge da­von zu­sätz­lich in He­brä­isch und La­tein.

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de
©by Sabrina | SABRINA CREATIVE DESIGN™

SK Version 06.04.2024  

Daten historischer Kalender Deutschlands

 
Die Ka­len­der­an­ga­ben be­zie­hen sich hi­sto­ri­sche Ka­len­der Deutschlands (DE).
Die Datums- und Zeit­an­ga­ben gel­ten nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Zeit, in Zei­ten mit ge­setz­li­cher Som­mer­zeit­re­ge­lung nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Som­mer­zeit (→MEZ/MESZ | CET/CEST).
Fehler und Irr­tü­mer sind nicht aus­ge­schlos­sen. Alle An­ga­ben →ohne Ge­währ.