Tag der Himmelfahrt Christi

Donnerstag, 23. Mai 1816

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextMk 16,14-20   
Epistel Zum TextApg 1,1-11   
Lied Nr. 91   [EG -]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)
23.5.1816 | Tag der Himmelfahrt Christi
Donnerstag
 

Tag der Himmelfahrt Christi

Weiß

 

 

 

Bewegliches Datum
Christi Himmelfahrt zwischen dem 30. April und dem 3. Juni
 
  • Christlicher Gedenktag
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Christi Himmelfahrt liegt zwischen
    dem 30.April und dem 3. Juni eines Jahres
  • Immer ein Donnerstag
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • am 40. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag
  • 10 Tage (ca. eineinhalb Wochen) vor Pfingsten

 

Alternativer Artikel zu Tag der Himmelfahrt Christi

Allgemeine Informationen und Gedanken zu diesem Tag
finden Sie in diesem Artikel:  

Wissenswertes zum Tag

→Christi Himmelfahrt 1816

Im Neuen Testament wird erzählt, dass Je­sus nach der Auf­er­ste­hung 40 Tage lang den Jün­gern er­schie­nen sei und da­nach in den Him­mel er­ho­ben wur­de.

 

Got­tes­dienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische Tag

Himmelfahrt Christi

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)

Weiß

 

Nach altkirchlicher Textordnung

 

überwiegend gültig in den Jahren 1530/1531 bis 1897/1898

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Mk 16,14-20 )

 

Jeſu Miſſionsbefehl und Himmelfahrt

 

 

 

Spruch und Psalm für den Tag

 
Biblia
1545
 

Spruch
für den Tag

 

Seid jr nu mit Chriſto auff­er­ſtan­den / So ſu­chet was droben iſt / da Chriſtus iſt / ſi­tzend zu der rechten Got­tes /

→Kol 3,1

Pſalm
47
 

Psalm
für den Tag

 
 

→Psalm 47

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextMk 16,14-20
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextApg 1,1-11
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextMk 16,14-20.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Tag der Himmelfahrt Christi

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Gültig in den Kirchenjahren bis 1897/1898

Die Leittexte aus den Evangelien und den Episteln
nach altkirchlicher Perikopenordnung

 

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Markus

Mk 16,14–20

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Marcus.

 

C. XVI.

 

 

Verse 14 - 18

Der Auferstandene erscheint den elf Jüngern
Der Missionsbefehl

→ Mt 28,18-20    || →Lk 24,36-49    || → Joh 20,19-23

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ZV letzt / da die Eilffe zu tiſch ſaſſen / offenbart Jhe­ſus ſich / Vnd ſchalt jren vnglauben / vnd jres her­tzen hertigkeit / Das ſie nicht gegleubt hatten / denen / die jn geſehen hatten auff­er­ſtan­den. 15Vnd ſprach zu jnen / Gehet hin in alle Welt / vnd pre­di­get das Euangelium aller Creaturn. 16Wer da gleubet vnd getaufft wird / Der wird ſe­lig wer­den / Wer aber nicht gleubet / Der wird verdampt wer­den.

 

 

 

 

 

 

 

17DIe Zei­chen aber / die da folgen wer­den / denen / die da gleuben / ſind die / In meinem Namen wer­den ſie Teu­fel aus­trei­ben. Mit newen Zungen reden. 18Schlan­gen vertreiben. Vnd ſo ſie et­was tödlichs trin­cken / wirds jnen nicht ſchaden. Auff die Kranken wer­den ſie die Hende legen / ſo wirds be­ſſer mit jnen wer­den.

 

 

 

 

 

 

Verse 19 - 20

Die Himmelfahrt

|| →Lk 24,50-53    || →Apg 1,4-14

 

 

 

 

 

 

 

 

VND der HErr / nach dem er mit jnen ge­redt hatte / ward er auff­ge­ha­ben gen Hi­mel / Vnd ſitzet zur rech­‌ten hand Got­tes . 20Sie aber gien­gen aus / vnd pre­dig­ten an allen Or­tern / Vnd der HErr wirckte mit jnen / vnd be­kreff­ti­get das Wort / durch mit­fol­gen­de Zeichen.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Apostelgeschichte nach Lukas

Apg 1,1-11

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Das anderteil des Euangelij S. Lucas: Von der Apoſtel Geſcĥicĥte.

 

C. I.

 

 

Verse 1 - 5

Vorwort

 

DIe Erſte Rede hab

ich zwar ge­than / lie­ber Theo­phi­le / von alle dem / das Jhe­ſus anfieng / beide zu thun vnd zuleren / 2Bis an den tag / da er auff­ge­nomen ward / Nach dem er den Apo­ſteln (welche er hatte er­we­let) durch den heiligen Geiſt / befelh ge­than hatte / 3Welchen er ſich nach ſei­nem Leiden lebendig erzeiget hatte / durch man­cher­ley erweiſung / vnd lies ſich ſe­hen vn­ter jnen vierzig ta­ge lang / vnd redet mit jnen vom reich Got­tes . 4Vnd als er ſie verſamlet hatte / befalh er jnen / Das ſie nicht von Je­ru­ſa­lem wichen / ſon­dern warteten auff die Verheiſung des Vaters / welche jr habt ge­hö­ret (ſprach er) von mir / 5Denn Johannes hat mit wa­ſſer getaufft / Ir aber ſolt mit dem heiligem Geiſte getaufft wer­den / nicht lange nach die­ſen ta­gen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Gethan)

Befolhen hatte / was er be­fel­hen wol­te / nem­lich / Das ſie ſol­ten ſei­ne Apo­ſtel ſein / vnd aller Welt pre­di­gen.

 

 

 

 

 

 

 

Verse 6 - 11

Die Himmelfahrt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DIE aber ſo zu­ſa­men komen waren / fragten jn / vnd ſpra­chen / HErr / wir­ſtu auff die­ſe zeit wi­der auffrichten das reich Iſ­ra­el? 7Er ſprach aber zu jnen / Es gebürt euch nicht zu wi­ſſen zeit oder ſtun­de / welche der Va­ter ſei­ner macht furbehalten hat / 8Son­dern jr wer­det die krafft des heiligen Geiſtes emp­fa­hen / welcher auff euch komen wird / Vnd wer­det * meine Zeugen ſein zu Je­ru­ſa­lem / vnd in gantz Judea vnd Samaria / vnd bis an das ende der Erden.

 

 

 

 

 

*

(Meine)

Nicht Mo­ſes zeu­gen / ſon­dern allein der gna­den in Chri­ſto.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

9VNd da er ſolchs geſagt / ward er auffgehaben zuſehens / vnd eine Wolcke nam jn auff fur jren augen weg. 10Vnd als ſie jm nach ſa­hen gen Hi­mel farend / ſi­he / da ſtun­den bey jnen zween Menner in weiſſen Kleidern / 11welche auch ſagten / Ir menner von Ga­li­lea / was ſtehet jr / vnd ſe­het gen Hi­mel? Die­ſer Jhe­ſus / welcher von euch iſt auffgenomen gen Hi­mel / wird komen / wie jr in geſehen habt / gen Hi­mel faren.

Chri­ſtus

Hi­melfart.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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