Der heilige Pfingsttag

Sonntag, 4. Juni 1536

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextJoh 14,23-31   
Epistel Zum TextApg 2,1-13   
Lied Nr. 98   [EG 125]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Rot
4.6.1536 | Der heilige Pfingsttag | Tag der Ausgießung des Heiligen Geistes
Sonntag
 

Der heilige Pfingsttag

Rot

Tag der Ausgießung des Heiligen Geistes

→Julianisches Datum

 

 

Kalenderblätter
Kalender

Der Der heilige Pfingsttag in den Kirchenjahren 1535/1536 bis 1542/1543
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:

Achtung!

Alle Daten bis Don­ners­tag, den 4. Ok­to­ber 1582 ba­sie­ren auf dem Ju­li­a­ni­schen Ka­len­der.
Für Da­ten ab Frei­tag, den 15. Ok­to­ber 1582 gilt der heu­te üb­li­che gre­go­ri­a­ni­sche Ka­len­der.

 

Bewegliches Datum
Pfingstsonntag zwischen dem 10. Mai und dem 13. Juni
 
  • Christlicher Gedenktag
  • 7. Sonntag nach →Ostern
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Der Pfingstsonntag liegt zwischen dem
    10. Mai und dem 13. Juni eines Jahres
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 49 Tage nach Ostern
  • am 50. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag
Achtung!

Datum nach julianischer Zeitrechnung

Für Daten bis zum 4. Oktober 1582 gilt als Grundlage der Julianische Kalender.

 

Alternativer Artikel zum Der heilige Pfingsttag

Allgemeine Informationen und Gedanken zu diesem Tag
finden Sie in diesem Artikel:  

Wissenswertes zum Tag

→Pfingstsonntag 1536

Am 50. Tag nach nach der Auf­er­ste­hung Chris­ti sit­zen die Apos­tel bei­sam­men und be­ra­ten, wie es wei­ter­ge­hen sol­le. Da ge­schieht et­was Son­der­ba­res.

 

Got­tes­dienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

heilige Pfingsttag

Tag der Ausgießung des Heiligen Geistes

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Rot

Rot

 

Nach altkirchlicher Textordnung

 

überwiegend gültig in den Jahren 1530/1531 bis 1897/1898

 

Thema des Sonntags

( nach dem Episteltext Apg 2,1-13 )

 

Die Ausgießung des Heilgen Geiſtes

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Es ſol nicht durch Heer oder Krafft / ſondern durch mei­nen Geiſt ge­ſche­hen / ſpricht der HERR Zebaoth.

→Sach 4,6b

Pſalm
118
 

Psalm
für die Woche

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextJoh 14,23-31
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextApg 2,1-13
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextJoh 14,23-31.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Der heilige Pfingsttag

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Gültig in den Kirchenjahren bis 1897/1898

Die Leittexte aus den Evangelien und den Episteln
nach altkirchlicher Perikopenordnung

 

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Johannes

Joh 14,23-31

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. XIIII.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Abschiedsreden:
Über die Verheißung des heiligen Geists

Verse 23 - 26

 

IHeſus antwortet / vnd ſprach zu ſeinen Jüngern / Wer mich lie­bet / der wird meine wort hal­ten / Vnd mein Va­ter wird jn lie­ben / vnd wir wer­den zu jm komen / vnd Wonung bey jm machen. 24Wer aber mich nicht lie­bet / Der helt meine wort nicht. Vnd das wort das jr höret / iſt nicht mein / Son­dern des Vaters / der mich ge­ſand hat.

 

 

 

 

 

25Solchs hab ich zu euch ge­redt / weil ich bey euch ge­we­ſen bin. 26Aber der Tröſter der heilige Geiſt / welchen mein Va­ter ſen­den wird in meinem Namen / der ſelbige wirds euch alles leren / vnd euch erinnern alles des / das ich euch geſagt habe.

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Abschnitt:

Abschiedsreden:
Über den Frieden Christi

Vers 27

 

 

 

 

 

 

 

 

 

27DEn Friede laſſe ich euch / mei­nen Friede gebe ich euch. Nicht gebe ich euch wie die welt gibt. Ewer hertze erſchrecke nicht / vnd fürchte ſich nicht. 28Ir habt ge­hö­ret / das ich euch geſagt habe / Ich gehe hin / vnd kome wi­der zu euch. Hettet jr mich lieb / ſo würdet jr euch frewen / das ich geſagt habe / Ich gehe zum Va­ter / Denn der Va­ter iſt gröſſer denn ich. 29Vnd nu hab ichs euch geſa­get / ehe denn es geſchicht / auff das / wenn es nu ge­ſche­hen wird / das jr gleubet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

30ICh wer­de fort mehr nicht viel mit euch reden / Denn es kompt der Fürſte die­ſer Welt / vnd hat nichts an mir. 31Aber das die Welt erkenne / das ich den Va­ter lie­be / vnd ich al­ſo thue / wie mir der Va­ter geboten hat. Stehet auff / vnd la­ſſet vns von hinnen gehen.

(Al­ſo thue)

Die Welt mus ler­nen / das al­lein Chri­ſtus fur vns den wil­len des Va­ters thut / Rom. 5. Per vnius inobe­dien­tiam pec­ca­to­res / Per vnius obe­dien­tiam iu­ſti mul­ti etc.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Apostelgeschichte nach Lukas

Apg 2,1-13

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Das anderteil des Euangelij S. Lucas: Von der Apoſtel Geſcĥicĥte.

 

C. II.

 

 

Verse 1 - 13

Der Pfingsttag

 

ALs der tag der Pfingſten er­fül­let war / waren ſie alle ein­mü­tig bey ein­an­der. 2Vnd es ge­ſchach ſchnelle ein Brau­ſen vom Hi­mel / als eines ge­wal­ti­gen Windes / vnd erfüllet das gantze Haus / da ſie ſaſſen. 3Vnd man ſa­he an jnen die Zungen zerteilet / als we­ren ſie fewrig / Vnd er ſatz­te ſich auff einen jg­li­chen vn­ter jnen / 4vnd wurden alle vol des heiligen Geiſts / Vnd fiengen an zu predigen mit andern Zungen / nach dem der Geiſt jnen gab aus zuſprechen.

H. Geiſt ge-

ſand am Pfing­ſtag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ES waren aber Jü­den zu Je­ru­ſa­lem wonend / die waren gottfürchtige Menner / aus al­ler­ley Volck / das vn­ter dem Hi­mel iſt. 6Da nu die­ſe ſtim­me ge­ſchach / kam die Menge zu­ſa­men / vnd wurden verſtörtzt / Denn es höret ein jg­li­cher / das ſie mit ſei­ner Sprache redten. 7Sie ent­ſatz­ten ſich aber alle / ver­wun­der­ten ſich / vnd ſpra­chen vn­ter­nan­der / Sihe / ſind nicht die­ſe alle / die da reden / aus Ga­li­lea? 8Wie hören wir denn / ein jg­li­cher ſei­ne Sprache / darinnen wir geboren ſind? 9Parther vnd Meder / vnd Elamiter / vnd die wir wonen in Meſopotamia / vnd in Judea / vnd Cappadocia / Ponto vnd Aſia / 10Phrygia vnd Pamphylia / Egyp­ten / vnd an den enden der Lybien bey Kyrenen / vnd Auslender von Rom / 11Jü­den vnd Jüdegenoſſen / Kreter vnd Araber / Wir hören ſie mit vn­ſern Zungen / die gro­ſſen Thaten Got­tes reden. 12Sie ent­ſatz­ten ſich alle / vnd wurden jrre / vnd ſpra­chen einer zu dem andern / Was wil das wer­den? 13Die andern aber hattens jren ſpot / vnd ſpra­chen / Sie ſind vol ſüſſes Weins.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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