Pfingstmontag

Montag, 4. Juni 1838

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextJoh 3,16-21   
Epistel Zum TextApg 10,42-48   
Lied Nr. 98   [EG 125]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Rot
4.6.1838 | Pfingstmontag | 2. Tag des Pfingstfestes
Montag
 

Pfingstmontag

Rot

2. Tag des Pfingstfestes

 

 

Kalenderblätter

 

Bewegliches Datum
Pfingstmontag zwischen dem 11. Mai und dem 14. Juni
 
  • Christlicher Gedenktag
  • Montag nach →Pfingstsonntag
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Der Pfingstmontag liegt zwischen dem
    11. Mai und dem 14. Juni eines Jahres
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 50 Tage nach Ostern
  • am 51. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag

 

Alternativer Artikel zum Pfingstmontag

Allgemeine Informationen und Gedanken zu diesem Tag
finden Sie in diesem Artikel:  

Wissenswertes zum Tag

→Pfingstmontag 1838

Das zweitägige Pfingstfest er­in­nert an die Er­eig­nis­se des ers­ten Pfingst­fes­tes nach Chris­ti Auf­er­ste­hung. Es er­in­nert an die Aus­gie­ßung des Hei­li­gen Geis­tes.

 

Got­tes­dienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

Pfingstmontag

2. Tag des Pfingstfestes

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Rot

Rot

 

Nach altkirchlicher Textordnung

 

überwiegend gültig in den Jahren 1530/1531 bis 1897/1898

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Joh 3,16-21 )

 

Glaubensgewißheit durch den Heiligen Geiſt

 

 

 

Spruch und Psalm für den Tag

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Es ſol nicht durch Heer oder Krafft / ſondern durch mei­nen Geiſt ge­ſche­hen / ſpricht der HERR Zebaoth.

→Sach 4,6b

Pſalm
106
 

Psalm
für die Woche

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextJoh 3,16-21
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextApg 10,42-48
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextJoh 3,16-21.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Pfingstmontag

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Gültig in den Kirchenjahren bis 1897/1898

Die Leittexte aus den Evangelien und den Episteln
nach altkirchlicher Perikopenordnung

 

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Johannes

Joh 3,16–21

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. III.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Das Gespräch Jesu mit Nikodemus

Verse 16 - 21

 

 

Jesus spricht:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ALſo hat Gott die Welt ge­lie­bet / das er ſei­nen eingeboren Son gab / Auff das alle die an jn gleuben / nicht verloren wer­den / ſon­dern das ewige Leben haben. 17Denn Gott hat ſei­nen Son nicht ge­ſand in die Welt / das er die Welt richte / Son­dern das die welt durch jn ſe­lig wer­de. 18Wer an jn gleubet / der wird nicht gerichtet / Wer aber nicht gleubet / der iſt ſchon gerichtet / Denn er gleubet nicht an den Namen des eingeboren Son Got­tes .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

19DAs iſt aber das Gerichte / Das das Liecht in die Welt komen iſt / Vnd die Men­ſchen lie­be­ten die Finſternis mehr denn das Liecht / Denn jre werck waren bö­ſe. 20Wer arges thut / Der haſſet das Liecht / vnd kompt nicht an das liecht / Auff das ſei­ne Werck nicht geſtraffet wer­den. 21Wer aber die war­heit thut / der kompt an das Liecht / das ſei­ne werck offenbar wer­den / Denn ſie ſind in Gott ge­than.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Apostelgeschichte nach Lukas

Apg 10,42-48

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Das anderteil des Euangelij S. Lucas: Von der Apoſtel Geſcĥicĥte.

 

C. X.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Petrus und der Hauptmann Kornelius

Vers 34a

 

PEtrus aber that ſei­nen Mund auff / vnd ſprach /

 

Petrus pre-

digt Cornelio.

 

 

Verse 42 - 48

 

 

 

 

 

 

 

ER hat vns geboten / zu predigen dem Volck / vnd zeugen / Das Er iſt verordenet von Gott ein Richter der Lebendigen vnd der Todten. 43Von die­ſem zeugen alle Pro­phe­ten / Das durch ſei­nen Namen / alle die an jn gleuben / vergebung der ſünde emp­fa­hen ſollen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DA Petrus noch die­ſe wort redet / fiel der heilige Geiſt auff alle die dem Wort zu­hö­re­ten. 45Vnd die gleubigen aus der Beſchneitung / die mit Petro komen waren / ent­ſatz­ten ſich / Das auch auff die Heiden die gabe des heiligen Geiſtes auſgegoſſen ward / 46Denn ſie hö­re­ten / das ſie mit Zungen redeten vnd Gott hoch preiſeten. Da ant­wor­tet Petrus / 47Mag auch jemand das wa­ſſer we­ren / das die­ſe nicht getaufft wer­den / die den heiligen Geiſt empfangen haben / gleich wie auch wir? 48Vnd befalh ſie zu teuffen in dem Namen des HErrn. Da baten ſie jn / das er etliche ta­ge da bliebe.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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