20. Sonntag nach Trinitatis

Sonntag, 26. Oktober 1533

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextMt 22,1-14   
Epistel Zum TextEph 5,15-21   
Lied Nr. 177   [EG 273]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün
26.10.1533 | 20. Sonntag nach Trinitatis
Sonntag
 

 

Kalenderblätter
Kalender

Der 20. Sonntag nach Trinitatis in den Kirchenjahren 1532/1533 bis 1539/1540
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:

Achtung!

Alle Daten bis Don­ners­tag, den 4. Ok­to­ber 1582 ba­sie­ren auf dem Ju­li­a­ni­schen Ka­len­der.
Für Da­ten ab Frei­tag, den 15. Ok­to­ber 1582 gilt der heu­te üb­li­che gre­go­ri­a­ni­sche Ka­len­der.

 

Bewegliches Datum
Der 20. Sonntag nach Trinitatis liegt zwischen dem<br>4. Oktober und dem 7. November eines Jahres.
 
  • 20. Sonntag nach Trinitatis
  • 28. Sonntag nach →Ostern
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Der 20. Sonntag nach Trinitatis liegt zwischen dem
    4. Oktober und dem 7. November eines Jahres.
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 196 Tage nach Ostern
  • am 197. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag
Achtung!

Datum nach julianischer Zeitrechnung

Für Daten bis zum 4. Oktober 1582 gilt als Grundlage der Julianische Kalender.

 

Got­tes­dienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

20. Sonntag
nach Trinitatis

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün

Grün

 

Nach altkirchlicher Textordnung

 

überwiegend gültig in den Jahren 1530/1531 bis 1897/1898

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Mt 22,1-14 )

 

Gleichnis von der königlichen Hochzeit

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

ABer der feſte grund Got­tes beſtehet / vnd hat die­ſen Siegel / der HErr kennet die ſei­nen / vnd es trette ab von vn­ge­rech­tig­keit / wer den namen Chri­ſti nennet.

→2Tim 2,19

Pſalm
34
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 34

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextMt 22,1-14
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextEph 5,15-21
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextMt 22,1-14.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

20. Sonntag nach Trinitatis

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Gültig in den Kirchenjahren bis 1897/1898

Die Leittexte aus den Evangelien und den Episteln
nach altkirchlicher Perikopenordnung

 

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Matthäus

Mt 22,1-14

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

C. XXII.

 

 

Verse 1 - 14

Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl

→ Lk 14,16-24

Luc. 14.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IHeſus antwortet vnd redet abermal durch Gleichniſſe zu den Jüngern / vnd ſprach. 2Das Hi­mel­reich iſt gleich einem Könige / der ſei­nem Son hochzeit machte / 3Vnd ſand­te ſei­ne Knechte aus / das ſie den Geſten zur hochzeit ruffeten / Vnd ſie wolten nicht komen. 4Abermal ſand­te er andere Knechte aus / vnd ſprach / Saget den Geſten / Sihe / meine Malzeit habe ich bereitet / meine Ochſen vnd mein Maſtvieh iſt geſchlachtet / vnd alles bereit / Kompt zur hochzeit. 5Aber ſie verachteten das / Vnd gien­gen hin / Einer auff ſei­nen Acker / Der ander zu ſei­ner Hantierung. 6Etliche aber griffen ſei­ne Knechte / höneten vnd töd­ten ſie. 7Da das der König höret / ward er zornig / vnd ſchickete ſei­ne Heere aus vnd brachte die­ſe Mürder vmb / vnd zündet jre Stad an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

8DA ſprach er zu ſei­nen Knechten / Die hochzeit iſt zwar bereit / Aber die Geſte warens nicht werd. 9Da­r­umb ge­het hin auff die Straſſen / vnd ladet zur Hochzeit / wen jr findet. 10Vnd die Knechte gien­gen aus auff die Straſſen / vnd brachten zu­ſa­men wen ſie funden / Bö­ſe vnd Gute / Vnd die ti­ſche wurden alle vol. 11Da gieng der König hinein / die Geſte zu beſehen / Vnd ſa­he alda einen Men­ſchen / der hatte kein hochzeitlich Kleid an / 12Vnd ſprach zu jm / Freund / Wie biſtu her ein komen / vnd haſt doch kein hochzeitlich Kleid an? Er aber verſtummet. 13Da ſprach der König zu ſei­nen Dienern / Bindet jm hende vnd füſſe / vnd werffet jn in das Finſternis hinaus / Da wird ſein heulen vnd zeeneklappen. 14Denn viel ſind beruffen / Aber wenig ſind aus erwelet.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Hochzeitlich Kleid)

Iſt der glau­be / Denn dis Euan­ge­lium ver­wirfft die Werck­hei­li­gen vnd nimpt an die Gleu­bi­gen.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Ephesus

Eph 5,15-21

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Páuli:
An die Epheſer.

 

C. V.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Kinder des Lichts

Verse 15 - 21

 

 

Paulus schreibt:

 

SO ſe­het nu zu / wie jr fur­ſich­tig­lich wandelt / nicht als die vn­wei­ſen / ſon­dern als die wei­ſen / 16Vnd ſchi­cket euch in die zeit / Denn es iſt a bö­ſe zeit. 17Dar­umb wer­det nicht vnuerſtendig / ſon­dern verſtendig / was da ſey des HErrn wille. 18Vnd ſauffet euch nicht vol Weins / daraus ein b vnordig we­ſen folget / Son­dern wer­det vol Geiſtes / 19Vnd redet vn­ter­nan­der von Pſalmen vnd Lobſengen vnd geiſtlichen Lieden / ſinget vnd ſpielet dem HErrn in ew­ren her­tzen / 20Vnd ſa­get Danck alle zeit fur alles / Gott vnd dem Va­ter / in dem namen vn­ſers HErrn Jhe­ſu Chri­ſti. 21Vnd ſeid vn­ter­nan­der vn­ter­than / in der furcht Got­tes .

a

(Bö­ſe zeit)

Es begegen ei­nem Chri­ſten ſo man­cher­ley hin­der­nis vnd vr­ſach nütz­lich Ge­ſchefft zu ver­ſeu­men / das er ſchier / wie ein Ge­fang­en­er ſich los rei­ſſen / vnd die zeit gleich ſte­len / vnd et­wa auch thew­er lö­ſen mus mit vn­gunſt etc. Wie man ſpricht / Ami­ci fur­es temp­oris.

→*1)

 

 

 

 

 

 

 

1) lat.: Amici fures temporis

Eine lateinisches Sprichwort, dt.: »Freunde sind Diebe der Zeit.«

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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