24. Sonntag nach Trinitatis

Sonntag, 25. November 1838

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextMt 9,18-26   
Epistel Zum TextKol 1,9-14   
Lied Nr. 309   [EG 518]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün
25.11.1838 | 24. Sonntag nach Trinitatis
Sonntag
 

24. Sonntag
nach Trinitatis

Grün

 

 

Der 24. Sonntag nach Trinitatis ist nur vorhanden, wenn →Ostern vor dem 17. April lag.

 

Kalenderblätter
Kalender

Der 24. Sonntag nach Trinitatis in den Kirchenjahren 1837/1838 bis 1844/1845
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:

 

Bewegliches Datum
Achtung!

Nur dann, wenn im selben Kirchenjahr →Ostersonntag vor dem 17. April liegt, gilt:

der 24. Sonntag nach Trinitatis liegt<br>zwischen dem 1. November und dem 26. November eines Jahres
 
  • 24. Sonntag nach Trinitatis
  • 32. Sonntag nach →Ostern
  • abhängig vom →Osterdatum
  • der 24. Sonntag nach Trinitatis liegt
    zwischen dem 1. November und dem 26. November eines Jahres
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 224 Tage nach Ostern
  • am 225. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag

 

Got­tes­dienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

24. Sonntag
nach Trinitatis

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün

Grün

 

Nach altkirchlicher Textordnung

 

überwiegend gültig in den Jahren 1530/1531 bis 1897/1898

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Mt 9,18-26 )

 

Jairi Töchterlein

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Danckſa­get dem Va­ter / der vns tüchtig gemacht hat zu dem erbteil der Heiligen im Liecht.

→Kol 1,12

Pſalm
126
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 126

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextMt 9,18-26
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextKol 1,9-14
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextMt 9,18-26.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

24. Sonntag nach Trinitatis

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Gültig in den Kirchenjahren bis 1897/1898

Die Leittexte aus den Evangelien und den Episteln
nach altkirchlicher Perikopenordnung

 

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Matthäus

Mt 9,18-26

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

C. IX.

 

 

Verse 18 - 26

Die Tochter des Jairus

Die blutflüssige Frau

|| → Mk 5,21-43    || → Lk 8,40-56

Mar.5.

Luc.2.

DA Jhe­ſus ſolchs mit jnen redet / Sihe / da kam der Oberſten einer / vnd fiel fur jn nider / vnd ſprach / HErr / Meine Tochter iſt jtzt geſtorben / Aber kom vnd lege deine hand auff ſie / ſo wird ſie lebendig. 19Jhe­ſus ſtund auff / vnd folget jm nach / vnd ſei­ne Jün­ger.

 

 

 

 

 

 

 

 

VND ſi­he / ein Weib / das zwelff jar den Blutgang gehabt / trat von hinden zu jm / vnd rü­ret ſei­nes Kleides ſawm an / 21Denn ſie ſprach bey jr ſelbs / Möcht ich nur ſein Kleid anrüren / ſo würde ich ge­ſund. 22Da wendet ſich Jhe­ſus vmb / vnd ſa­he ſie / vnd ſprach / Sey getroſt meine Tochter / Dein glaube hat dir geholffen. Vnd das Weib ward ge­ſund zu der ſel­bi­gen ſtun­de.

 

 

 

 

 

 

 

 

23VND als er in des Oberſten haus kam / vnd ſa­he die Pfeiffer / vnd das getümele des Volcks / 24ſprach er zu jnen / Weichet / Denn das Meidlin iſt nicht tod / ſon­dern es ſchlefft. Vnd ſie verlachten jn. 25Als aber das Volck ausgetrieben war / gieng er hinein / vnd ergreiff ſie bey der hand. Da ſtund das Meidlin auff. 26Vnd dis gerücht erſchal in das ſelbige gantze Land.

 

(Pfeiffer)

Die man zu der Leichen brauchete / Wie man bey vns beleutet vnd beſin­get die Tod­ten / Be­deut / das der Tod durch das Ge­ſe­tze be­zeu­get vnd gefület wird.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Kolossai

Kol 1,9-14

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Colóſſer.

 

C. I.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Dank und Fürbitte für die Gemeinde

Verse 9 - 14

 

 

Paulus schreibt:

 

DErhalben auch wir / von dem ta­ge an / da wirs ge­hö­ret haben / hören wir nicht auff / fur euch zu beten / vnd bitten / Das jr erfüllet wer­det mit er­kent­nis ſei­nes willens / in al­ler­ley geiſtlicher weis­heit vnd verſtand / 10Das jr wandelt wirdiglich dem HErrn / zu allem gefallen / Vnd fruchtbar ſeid in allen guten wercken / 11Vnd wachſet in der er­kent­nis Got­tes / vnd geſtercket wer­det mit aller Krafft nach ſei­ner herrlicher macht / in aller gedult vnd langmütigkeit / mit freuden / 12Vnd danckſa­get dem Va­ter / der vns tüchtig gemacht hat zu dem erbteil der Heiligen im Liecht / welcher vns errettet hat von der Oberkeit der fin­ſter­nis / vnd hat vns verſetzt in das Reich ſei­nes lie­ben Sones / 14An wel­chem wir haben die Erlöſung / durch ſein Blut / nem­lich / die vergebung der ſun­de.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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