Tag der Darstellung Jesu im Tempel

Freitag, 2. Februar 1532

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextLk 2,22-32   
Epistel Zum TextMal 3,1-5   
Lied Nr. 310   [EG 519]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)
2.2.1532 | Tag der Darstellung Jesu im Tempel
Freitag
 

Tag der Darstellung
Jesu im Tempel

Weiß

 

→Julianisches Datum

 

 

Kalenderblätter
Kalender

Der Tag der Darstellung Jesu im Tempel in den Kirchenjahren 1531/1532 bis 1538/1539
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:

Achtung!

Alle Daten bis Don­ners­tag, den 4. Ok­to­ber 1582 ba­sie­ren auf dem Ju­li­a­ni­schen Ka­len­der.
Für Da­ten ab Frei­tag, den 15. Ok­to­ber 1582 gilt der heu­te üb­li­che gre­go­ri­a­ni­sche Ka­len­der.

 

Festes Datum
2. Februar
 
  • Der Tag der Darstellung Jesu im Tempel
    ist immer der 2. Februar eines Jahres.
 
Symbol: Abstand zum Christfest
 

 

Got­tes­dienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

Tag der Darstellung
Jesu im Tempel

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)

Weiß

 

Nach altkirchlicher Textordnung

 

überwiegend gültig in den Jahren 1530/1531 bis 1897/1898

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Lk 2,22-32 )

 

Darstellung Jesu im Tempel

 

 

 

Psalm für den Tag

 
Pſalm
48
 

Psalm
für den Tag

 
 

→Psalm 48

 

Hinweis: Es gilt der Wochenspruch des vorgehenden Sonntags.

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextLk 2,22-32
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextMal 3,1-5
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextLk 2,22-32.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Tag der Darstellung Jesu im Tempel

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Gültig in den Kirchenjahren bis 1897/1898

Die Leittexte aus den Evangelien und den Episteln
nach altkirchlicher Perikopenordnung

 

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Lukas

Lk 2,22-32

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. II.

 

 

 

 

 

Verse 22 - 24

Jesu Darstellung im Tempel

 

 

 

 

 

→Exo.13.

 

 

 

→Levi.12.

DA die ta­ge jrer reinigung nach dem geſetz Moſi ka­men / brachten Maria vnd Joſeph Jhe­ſus gen Je­ru­ſa­lem / Auff das ſie jn darſtelleten dem HER­RN / 23wie denn geſchrieben ſtehet in dem Ge­ſetz des HER­RN / Allerley Menlin das zum erſten die Mutter bricht / ſol dem HER­RN geheiliget hei­ſſen / 24Vnd das ſie geben das Op­ffer / nach dem geſagt iſt im Ge­ſetz des HER­RN / ein par Dorteltauben / oder zwo Jun­ge­tau­ben.

 

 

 

 

 

Verse 25 - 35

Simeon und Hanna

 

 

 

 

 

 

 

 

25VND ſi­he / ein Menſch war zu Je­ru­ſa­lem / mit namen Simeon / vnd derſelb Menſch war frum vnd gottfürchtig / vnd wartet auff den troſt Jſrael / vnd der heilige Geiſt war in jm. 26Vnd jm war ein antwort wor­den von dem heiligen Geiſt / Er ſolt den Tod nicht ſe­hen / er het­te denn zuuor den Chriſt des HER­RN geſehen. 27Vnd kam aus anregen des Geiſtes in den Tempel.

 

 

 

 

VND da die El­tern das Kind Jhe­ſum in den Tempel brachten / das ſie fur jn the­ten / wie man pfleget nach dem Ge­ſetz / 28Da nam er jn auff ſei­ne arm / vnd lobte Gott / vnd ſprach.

 

 

 

 

 

 

HErr / nu leſſeſtu deinen Diener im Friede faren / wie du geſagt haſt.

30Denn meine Augen haben deinen Heiland geſehen.

31Welchen du bereitet haſt / Fur allen Völ­ck­ern.

32Ein Liecht zu er­leuch­ten die Heiden / Vnd zum Preis deines volcks Jſrael.

(Friede faren)

Das iſt / Nu wil ich frö­lich ſterben.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Buch des Propheten Maleachi

Mal 3,1-5

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Der Próphet Máleacĥi.

 

C. III.

 

 

Verse 1 - 4

Die Ankündigung des Boten

 

→Math. 11.

→Mar. 1.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SIhe / Ich wil mei­nen Engel ſen­den / derfur mir her den weg be­rei­ten ſol. Vnd bald wird komen zu ſei­nem Tem­pel der Herr / den jr ſucht / vnd der En­gel des Bunds / des jr be­ge­ret. Sihe / Er kompt / ſpricht der HERR Ze­ba­oth / 2Wer wird aber den tag ſei­ner zu­kunfft erleiden mügen? Vnd wer wird be­ſte­hen / wenn er wird erſcheinen? Denn er iſt wie das Fewr eines Goldſchmids / vnd wie die Seiffe der Weſſcher. 3Er wird ſi­tzen vnd ſchmeltzen / vnd das Silber reinigen / Er wird die kin­der Leui reinigen vnd leutern / wie Gold vnd Silber / Denn wer­den ſie dem HER­RN Speis­op­f­fer bringen in Ge­rech­tig­keit / 4vnd wird dem HER­RN wol­ge­fal­len das Speis­op­f­fer Juda vnd Je­ru­ſa­lem / wie vorhin vnd vor langen jaren.

 

 

 

 

 

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die schnelle Umsetzung am Tag des Ge­richts

Vers 5

 

 

 

 

 

 

 

VND ich wil zu euch komen vnd euch ſtraffen / vnd wil ein ſchneller Zeuge ſein / wi­der die Zeuberer / Ehebrecher vnd Mein­ei­di­gen / vnd wi­der die / ſo gewalt vnd vnrecht thun / den Taglönern / Widwen vnd Waiſen / vnd den Frembd­lin­gen drücken / vnd mich nicht fürchten / ſpricht der HERR Ze­ba­oth.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
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SK Version 06.04.2024  

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Die Ka­len­der­an­ga­ben be­zie­hen sich hi­sto­ri­sche Ka­len­der Deutschlands (DE).
Die Datums- und Zeit­an­ga­ben gel­ten nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Zeit (→MEZ).
Fehler und Irr­tü­mer sind nicht aus­ge­schlos­sen. Alle An­ga­ben →ohne Ge­währ.