Tag der Heimsuchung Mariae

Sonntag, 2. Juli 1972

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Nach eisenacher Ordnung

Evangelium    Zum TextLk 1,39-56  [Zum TextJoh 19,26.27]   
Predigt Zum TextJes 11,1-5  [Zum TextRom 16,1-5a]   
→Gottesdienstordnung

In den Landeskirchen gelten unterschiedliche Textordnungen (s. u.).

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)
2.7.1972 | Tag der Heimsuchung Mariae
Sonntag
 

Tag der Heimsuchung
Mariae

Weiß

 

 
Symbol

Mariä Heimsuchung

(› 7 v.Chr.)

Symbol

Georg Daniel Teutsch

(† 2. Juli 1893 in Hermannstadt)

Achtung!

Lutherische Landeskirchen:

Der Tag der Heimsuchung Mariae ist in der Kir­chen­ord­nung der luthe­ri­schen Lan­des­kir­chen nicht ent­hal­ten.

 

Kalenderblätter

 

Festes Datum
2. Juli
 
  • Der Tag der Heimsuchung Mariae
    ist immer der 2. Juli eines Jahres.

 

Gottesdienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

Tag der Heimsuchung Mariae

gültig in den Kirchenjahren von 1957/1958 bis 1977/1978

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)

Weiß

Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Lese­ord­nungen.

Im Kirchenjahr 1971/1972 galten bevorzugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die nach wie vor der altkirchlichen Textordnung folgten (so die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg).
  • II. Eisnacher Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die den Empfehlungen der Eisenacher Konferenz folgten (so die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).
  • III. Ordnung der Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die der Textordnung der Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands folgten.

In den Jahren vor 1978/1979 wurden die Perikopenordnungen der evangelischen Kirchen nicht einheitlich gestaltet.

Neben etlichen Entwürfen und Erprobungen der lutherischen Kirchen speziell in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts hielten sich die Perikopenordnungen nach dem Schema der altkirchlichen Ordung und nach der Empfehlung der Eisenacher Konferenz (1896) überwiegend in unierten und reformierten Landeskirchen bis zum Kirchenjahr 1977/1978.

Dagegen empfahl die Lutherische Liturgische Konferenz Deutschlands 1957 den lutherischen Landeskirchen eine neue Textordnung auf Basis von sechs Reihen.

Erst mit der Revision, die eine Ordnung der Predigttexte ab 1978/1979 vorsah, vereinheitlichte sich die Nutzung der Perikopen in den Landeskirchen weitgehend, aber längst nicht vollständig.

 

Gottesdienstliche Ordnung

 

I.

Nach altkirchlicher Textordnung

 

gültig bis 1977/1978

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Lk 1,39-56 )

 

Maria und Eli­ſa­beth.
Der Lobgeſang der Maria

 

 

 

Psalm für den Tag

 
Pſalm
89
 

Psalm
für den Tag

 
 

→Psalm 89

 

Hinweis: Es gilt der Wochenspruch des →Sonntagspropriums.

 

 

Lied für den Tag

 
EG alt EG neu Titel
200 EG 308 Mein Seel, o Herr, muß loben dich
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Text für die Lesung
Epistel Zum TextJes 11,1-5
Evangelium Zum TextLk 1,39-56
   

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextLk 1,39-56.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

 

 

II.

Textordnung der Eisenacher Konferenz

bevorzugt in unierten und reformierten Landeskirchen

gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

 

 

 

Spruch für den Tag

 
Biblia
1545
 

Spruch
für den Tag

 

Da aber die zeit erfüllet ward / ſand­te Gott ſei­nen Son / geborn von einem Weibe / vnd vn­ter das Ge­ſetz ge­than.

→Gal 4,4

Hinweis: Es gilt der Wochenspalm des →Sonntagspropriums.

 

 

Lied für den Tag

 
EG alt EG neu Titel
200 EG 308 Mein Seel, o Herr, muß loben dich
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum TextJes 11,1-5
Evangelium Zum TextLk 1,39-56
Reihe II  2. Epistel Zum TextRom 16,1-5a
2. Evangelium Zum TextJoh 19,26.27
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope Zum TextPs 89,2-6
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Dies hat­te zur Fol­ge, dass es in den Jah­ren zwi­schen et­wa 1950 und 1958 spe­zi­ell in den lu­the­ri­schen Lan­des­kir­chen auf der Su­che nach ei­nem neu­en evan­ge­li­schen Got­tes­dienst- und Pre­digt­ver­ständ­nis­ses zahl­rei­che un­ter­schied­li­che Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen gab. Die Fül­le von klei­nen Än­de­run­gen und gro­ßen Er­pro­bun­gen im Rah­men der Vor­be­rei­tung ei­ner ein­schnei­den­den Re­vi­si­on (wie der Ein­füh­rung ei­nes Sechs-Rei­hen-Mo­dells, er­probt ab 1952/1953) ist hier nicht dar­stell­bar.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Tag der Heimsuchung Mariae

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

Die Leittexte aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament nach altkirchlicher und Eisenacher Perikopenordnung

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG AUS DEM EVANGELIUM UND HAUPTPREDIGT

Evangelium nach Lukas

Lk 1,39-56

LESUNG
PREDIGT

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. I.

 

 

Verse 39 - 56

Der Besuch der Maria bei Elisabeth
Marias Lobgesang

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

MAria aber ſtund auff in den ta­gen / vnd gieng auff das Gebirge endelich / zu der ſtad Jude / 40vnd kam in das haus Zacharias / vnd grüſſet Eli­ſa­beth. 41Vnd es begab ſich / als Eli­ſa­beth den grus Maria höret / hüpffet das Kind in jrem leibe. Vnd Eli­ſa­beth ward des heiligen Geiſts vol / 42vnd rieff laut / vnd ſprach / a Gebenedeiet biſtu vn­ter den Wei­bern / vnd gebenedeiet iſt die Frucht deines Leibes. 43Vnd wo her kompt mir das / das die Mutter meines HErrn zu mir kompt? 44Sihe / da ich die ſtim­me deines Gruſſes hörete / hüpffet mit freuden das Kind in meinem Leibe. 45Vnd o ſe­lig biſtu / die du gegleubt haſt / Denn es wird vol­en­det wer­den / was dir geſagt iſt von dem HER­RN. 46Vnd Maria ſprach.

 

 

 

 

 

 

 

a

Auff Deudſch al­ſo / Gelobet biſtu etc.

 

 

 

Meine Seele erhebt den HER­RN.
47Vnd mein Geiſt frewet ſich Got­tes meines Heilandes.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

48Denn er hat ſei­ne elende Magd an­ge­ſe­hen / Sihe / von nu an wer­den mich ſe­lig preiſen alle Kinds kind.

49Denn er hat gro­ſſe Ding an mir ge­than / der da Mechtig iſt / vnd des Namen heilig iſt.

50Vnd ſei­ne Barm­her­tzig­keit we­ret jmer für vnd für / Bey denen die jn fürchten.

51Er vbet gewalt mit ſei­nem Arm / Vnd zur­ſtrew­et die Hoffertig ſind in jres her­tzen ſinn.

52Er ſtöſſet die Ge­wal­ti­gen vom ſtuel / Vnd erhebt die Elenden.

53Die Hungerigen füllet er mit Güttern / Vnd leſſt die Reichen leer.

54Er dencket der Barm­her­tzig­keit / Vnd hilfft ſei­nem diener Iſ­ra­el auff.

55Wie er ge­redt hat vn­ſern Ve­tern / Ab­ra­ham vnd ſei­nem Samen ewiglich.

 

 

 

56VND Maria bleib bey jr bey dreien mon­den / Darnach keret ſie wi­der­umb heim.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Buch des Propheten Jesaja

Jes 11,1-5

LESUNG

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Der Prophet Jeſáiá.

 

C. XI.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Der Messias und sein Friedensreich

Verse 1 - 5

→Rom. 15.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→2.The. 2.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ES wird eine Rute auffgehen von dem ſtam Iſai / vnd ein Zweig aus ſei­ner wurtzel Frucht bringen. 2Auff wel­chem wird rugen der Geiſt des HER­RN / der Geiſt der weis­heit vnd des verſtands / der Geiſt des rats vnd der ſtercke / der Geiſt des er­kent­nis vnd der furcht des HER­RN. 3Vnd ſein b Riechen wird ſein in der furcht des HER­RN. Er wird nicht richten nach dem ſei­ne augen ſe­hen / noch ſtraffen / nach dem ſei­ne Ohren hören / 4Son­dern wird mit gerechtigkeit richten die Armen / vnd * mit Ge­richt ſtraffen die Elenden im Lande. Vnd wird mit dem Stabe ſei­nes Mundes die Erden ſchlahen / vnd mit dem Odem ſei­ner Lippen den Gott­lo­ſen töd­ten. 5Gerechtigkeit wird die gurt ſei­ner Lenden ſein / vnd der Glaube die gurt ſei­ner Nieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

b

(Riechen)

Sein Op­ffer das fur Gott wol reucht / vnd ſein Reuch­werg / wird nicht ſein / wie des al­ten Prie­ſter­thums des Ge­ſetz­es in euſ­ſer­lich ein Reuch­werg / Son­dern in der furcht Got­tes / das iſt / ſein Ge­bet wird im Geiſt ge­ſche­hen Joh. 4. Denn reu­chen heiſſt be­ten / Rie­chen heiſſt er­hö­ren.

 

*

(Mit gericht)

Er wird ſie durch gna­de ge­recht ma­chen / vnd doch durchs Creutz la­ſſen ſtraf­fen / den vbri­gen al­ten Adam im fleiſch / Vnd das heiſſt / mit ge­richt ſtraf­fen / das iſt / Nicht im grim noch zorn ſon­dern mit ver­nunfft vnd zu jrem nutz.

 

 

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Zweites Evangelium

Evangelium nach Johannes

Joh 19,26.27

REIHE

EV
2

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. XIX.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die Frauen auf Golgatha

|| → Mt 27,55-56   || → Mk 15,40-41    || → Lk 23,49

Verse 26 und 27

 

DA nu Jhe­ſus ſei­ne Mutter ſa­he / vnd den Jünger da bey ſtehen / den er lieb hatte / ſpricht er zu ſei­ner Mutter / Weib / ſi­he / das iſt dein Son. 27Darnach ſpricht er zu dem Jünger / Sihe / das iſt deine Mutter. Vnd von der ſtund an / nam ſie der Jünger zu ſich.

 

 

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Zweite Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom

Rom 16,1-5a

REIHE

EP
2

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

C. XVI.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Empfehlung der Phebe
Grüsse

Verse 1 - 5a

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ICH befehl euch vn­ſer Schwe­ſter Phe­ben / welche iſt am dienſte der Ge­mei­ne zu Ken­chrea / 2Das jr ſie auf­fne­met in dem HErrn / wie ſichs zimet den Hei­li­gen / Vnd thut jr beyſtand in allem Geſcheffte / darinnen ſie ew­er bedarff / Denn ſie hat auch vielen beyſtand ge­than / auch mir ſelbs.

GRüſſet die Priſcan vnd den Aquilan / meine gehülffen in Chri­ſto Jhe­ſu / 4welche haben fur mein Leben jre helſe dargegeben / Welchen nicht allein ich dancke / ſon­dern alle Gemeine vn­ter den Heiden / 5aAuch grüſſet die Gemeine in jrem Hau­ſe.

 

 

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Lektion Altes Testament

Die Bücher der Psalmen

Psalm 89,2-6

REIHE

AT

 

 

 

Der Pſalter.

 

LXXXIX.

 

 

 

 

 

 

Lutherbibel
→Ps 89

mit Erklärung von Begriffen und Wörtern

 

 

 

a

Joh.1.

Durch Jhe­ſum iſt gna­de vnd war­heit wor­den.

b

(Im himmel)

Denn Chri­ſtus Reich iſt nicht ein jr­diſch Reich / ſon­dern Him­liſch / vnd in wol­cken / das iſt / nicht auff Er­den.

ICH wil ſingen von der Gnade des HERRn ewiglich / Vnd ſei­ne War­heit verkündi­gen mit meinem mun­de fur vnd fur.

3Vnd ſa­ge al­ſo / Das ein ewige a Gna­de wird auffgehen / Vnd du wirſt deine War­heit trewlich hal­ten b im Hi­mel.

4ICh habe einen Bund gemacht mit meinem Auſſerweleten / Ich habe Dauid meinem knechte geſchwo­ren.

 

 

 

 

 

 

 

 

5Ich wil dir ewiglich Samen verſcha­ffen / Vnd deinen Stuel bawen fur vnd fur / Sela.

6Vnd die Hi­mel wer­den HERR dei­ne Wunder preiſen / Vnd deine War­heit in der gemeine der Heili­gen.

 

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→ Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Für die in­halt­li­che und the­ma­ti­sche Ge­stal­tung der Got­tes­dien­ste schla­gen die Ord­nun­gen der evan­ge­li­schen Kir­chen seit Jahr­hun­der­ten bib­li­sche Tex­te vor.

Die hier ge­bo­te­nen Tex­te fol­gen ei­ner Kir­chen­ord­nung, die heu­te nicht mehr gül­tig ist!

Bit­te ru­fen Sie den Kir­chen­tag im ak­tu­el­len Jahr auf, wenn Sie wis­sen möch­ten, wel­che Bi­bel­stel­len für Le­sun­gen und Pre­digt nach der gül­ti­gen Kir­chen­ord­nung für den Got­tes­dienst emp­foh­len wer­den.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
Sabrina

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Die Ka­len­der­an­ga­ben be­zie­hen sich ab dem Jahr 1949 auf Ka­len­der der Bun­des­re­pu­b­lik Deutsch­land (DE).
Die Datums- und Zeit­an­ga­ben gel­ten nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Zeit, in Zei­ten mit ge­setz­li­cher Som­mer­zeit­re­ge­lung nach Mit­tel­eu­ro­pä­i­scher Som­mer­zeit (→MEZ/MESZ | CET/CEST).
Fehler und Irr­tü­mer sind nicht aus­ge­schlos­sen. Alle An­ga­ben →ohne Ge­währ.