Kirchweih
1975/1976

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Nach eisenacher Ordnung

Evangelium    Zum TextLk 19,1-10  [Zum TextJoh 4,21-24]   
Predigt Zum TextOffb 21,1-5  [Zum Text2Tim 3,14-17]   

Nach lutherischer Ordnung

Evangelium Zum TextLk 19,1-10   
Predigt Zum TextLk 19,1-10   
→Gottesdienstordnung

In den Landeskirchen gelten unterschiedliche Textordnungen (s. u.).

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Rot
unbestimmtes Datum

Kirchweih

Rot

 

Das Datum der Kirchweih ist nicht allgemein festlegt und kann von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich bestimmt sein.

 
Die erste Glocke der evangelischen Versöhnungskirche in Rüsselsheim
Creative Commons Attribution-ShareAlike

Abbildung: Die erste Glocke der evangelischen Versöhnungskirche in Rüsselsheim / Haßloch-Nord, aufgenommen bei der Glockenweihe 1963

Text nach 2Kor 5,20b:
»LASST EUCH VERSÖHNEN MIT GOTT!«

Symbol: Kreuz mit Dornenkrone für den gekreuzigten Jesus, das Opfer zur Versöhnung mit Gott.

 

»Sihe da / eine hütte Got­tes bey den Men­ſchen / vnd er wird bey jnen wonen / vnd ſie wer­den ſein Volck ſein / vnd er ſelb Gott mit jnen / wird jr Gott ſein.«

Offb 21,3

 

Das Datum IM Kalender

Erste Weihe einer Kirche

Bei der Kirchweihe wird ein Kirchengebäude als Raum für kirchlichen Gebrauch ein­ge­weiht. Geweiht wer­den dabei zugleich der Altar mit dem Kruzifix, die Abendmahlgeräte, der Taufstein, die Kanzel, und die Glocken.

Die evangelische Kirchweihe wird im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes begangen. Die Gemeinde versammelt sich zunächst vor dem neuen Gebäude. Vor der Kirchentür wer­den ihr die Schlüssel übergeben und die Gemeinde betritt den Raum für den ersten Got­tes ­dienst darin. Es schließt sich die Weihe der gottesdienstlichen Einrichtungen und Ge­gen­stän­de an.

Die Glocken der evangelischen Versöhnungskirche in Rüsselsheim, gegossen 1963
Creative Commons Attribution-ShareAlike

Abbildung: Die Glocken der evangelischen Versöhnungskirche in Rüsselsheim / Haßloch-Nord
Foto von der Glockenweihe 1963
Foto: Pfr. R. Müller | Überarbeitung 2016 © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA

 

Gedenktag der Kirchweihe

Die Gemeinde kann jährlich den Gedenktag der Kirchweihe begehen und zwar entweder am konkreten Datum oder davon unabhängig an einem »Tag der Kirchweih«, der vielerorts von einem Volksfest oder Jahrmarkt im Herbst (Kerb, Kirmes, usw.) begleitet wird.

Das Datum hängt daher von den Gebräuchen in den Gemeinden ab und findet sich nicht in unserem Ewigen Kalender.

 

Gottesdienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische Tag der

Kirchweih

gültig in den Kirchenjahren von 1957/1958 bis 1977/1978

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Rot

Rot

Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Lese­ord­nungen.

Im Kirchenjahr 1975/1976 galten bevorzugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die nach wie vor der altkirchlichen Textordnung folgten (so die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg).
  • II. Eisnacher Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die den Empfehlungen der Eisenacher Konferenz folgten (so die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).
  • III. Ordnung der Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die der Textordnung der Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands folgten.

In den Jahren vor 1978/1979 wurden die Perikopenordnungen der evangelischen Kirchen nicht einheitlich gestaltet.

Neben etlichen Entwürfen und Erprobungen der lutherischen Kirchen speziell in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts hielten sich die Perikopenordnungen nach dem Schema der altkirchlichen Ordung und nach der Empfehlung der Eisenacher Konferenz (1896) überwiegend in unierten und reformierten Landeskirchen bis zum Kirchenjahr 1977/1978.

Dagegen empfahl die Lutherische Liturgische Konferenz Deutschlands 1957 den lutherischen Landeskirchen eine neue Textordnung auf Basis von sechs Reihen.

Erst mit der Revision, die eine Ordnung der Predigttexte ab 1978/1979 vorsah, vereinheitlichte sich die Nutzung der Perikopen in den Landeskirchen weitgehend, aber längst nicht vollständig.

 

Gottesdienstliche Ordnung

 

I.

Nach altkirchlicher Textordnung

 

gültig bis 1977/1978

 

Thema des Sonntags

( nach dem Episteltext Offb 21,1-5 )

 

Eine hütte Got­tes bey den Men­ſchen.

 

 

 

Spruch und Psalm für den Tag

 
Biblia
1545
 

Spruch
für den Tag

 

Wie lieblich ſind deine Wonunge / HERR Zebaoth. Meine Seele ver­lan­get vnd ſehnet ſich nach den Vorhöfen des HERRN / Mein leib vnd ſeele frewen ſich in dem lebendigen Gott.

→Psalm 84,2-3

Pſalm
84
 

Psalm
für den Tag

 

 

 

Lied für den Tag

 
EG alt EG neu Titel
98 EG 125 Komm, Heilger Geiſt, Herre Gott
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Text für die Lesung
Epistel Zum TextOffb 21,1-5
Evangelium Zum TextLk 19,1-10
   

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextLk 19,1-10.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

 

 

II.

Textordnung der Eisenacher Konferenz

bevorzugt in unierten und reformierten Landeskirchen

gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

 

Thema des Sonntags

(nach dem Episteltext Offb 21,1-5 )

 

Wie lieblich ſind deine Wonunge / HERR Zebaoth.

 

 

 

Spruch und Psalm für den Tag

 
Biblia
1545
 

Spruch
für den Tag

 

Wie lieblich ſind deine Wonunge / HERR Zebaoth. Meine Seele ver­lan­get vnd ſehnet ſich nach den Vorhöfen des HERRN / Mein leib vnd ſeele frewen ſich in dem lebendigen Gott.

→Psalm 84,2-3

Pſalm
84
 

Psalm
für den Tag

 

 

 

Lied für den Tag

 
EG alt EG neu Titel
98 EG 125 Komm, Heilger Geiſt, Herre Gott
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum TextOffb 21,1-5
Evangelium Zum TextLk 19,1-10
Reihe II  2. Epistel Zum Text2Tim 3,14-17
2. Evangelium Zum TextJoh 4,21-24
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope Zum TextPs 84
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Dies hat­te zur Fol­ge, dass es in den Jah­ren zwi­schen et­wa 1950 und 1958 spe­zi­ell in den lu­the­ri­schen Lan­des­kir­chen auf der Su­che nach ei­nem neu­en evan­ge­li­schen Got­tes­dienst- und Pre­digt­ver­ständ­nis­ses zahl­rei­che un­ter­schied­li­che Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen gab. Die Fül­le von klei­nen Än­de­run­gen und gro­ßen Er­pro­bun­gen im Rah­men der Vor­be­rei­tung ei­ner ein­schnei­den­den Re­vi­si­on (wie der Ein­füh­rung ei­nes Sechs-Rei­hen-Mo­dells, er­probt ab 1952/1953) ist hier nicht dar­stell­bar.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

 

 

III.

Textordnung der
Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands
(1957)

bevorzugt in lutherischen Landeskirchen

gültig in den Jahren 1957/1958 bis 1977/1978

 

 

 

Hallelujavers

 
 

Halleluja.

Halleluja.

→     

 

 

 

Spruch und Psalm für den Tag

 
Biblia
1545
 

Spruch
für den Tag

 

Wie lieblich ſind deine Wonunge / HERR Zebaoth. Meine Seele ver­lan­get vnd ſehnet ſich nach den Vorhöfen des HERRN / Mein leib vnd ſeele frewen ſich in dem lebendigen Gott.

→Psalm 84,2-3

Pſalm
84
 

Psalm
für den Tag

 

 

 

Lied für den Tag

 
EG alt EG neu Titel
98 EG 125 Komm, Heilger Geiſt, Herre Gott
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 
 
 

Die biblischen Texte für die Lesungen

 
Lesung Text für die Lesung
Evangelium Zum TextLk 19,1-10
Epistel Zum TextOffb 21,1-5
   

 

 

Die biblischen Texte für die Predigt

 
Kirchen-
jahr
Datum Reihe Texte für die Predigt Marginaltexte
(M | C | PS)
1975/1976 1976 IV Zum TextLk 19,1-10  
1976/1977 1977 V Zum TextOffb 21,1-5
1977/1978 1978 VI Zum TextPs 84
1978/1979 1979 Ab hier gilt die neue Ordnung 1978/1979.
1979/1980 1980  
1980/1981 1981  
     
 

Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Jahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext gilt.

Reihen:
Die Perikopenordnung kennt ab dem Kirchenjahr 1957/1958 zwei Lesetexte (je einen aus den Evangelien und einen aus den Episteln) sowie sechs Predigttextreihen.

Die Reihen wer­den mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem letzten Sonntag des Kirchenjahres. Die Reihen gelten nacheinander. Sie umfassen somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.

Diese Ordnung beginnt mit Reihe IV für das Kirchenjahr 1957/1958. Die Reihe I gilt für das Kirchenjahr 1960/1961, die Reihe II für das Kirchenjahr 1961/1962 usw. Die Gültigkeit dieser Ordnung endet 1977/1978 mit Reihe VI.

Marginaltexte (M) sind Texte, die thematisch gut zum Tag passen. aber keinen Platz in den Reihen fanden. Aus ihnen kann die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzt.

Continua-Texte (C) sind Marginaltexte, die ein biblisches Buch oder wesentliche Teile daraus fortlaufend über mehrere Sonntage hinweg für die Predigt bieten.

Psalter-Texte (PS) sind zusätzliche Lesetexte aus dem Psalter, der ansonsten nicht in den Predigtreihen vorkommt. Sein Ort ist traditionell der Tages- oder Wochenspalm, der Hallelujavers und ggf. der Spruch. Der Psalmtext kann auch für die Predigt genutzt wer­den. Dann taucht er mit der Kennung »M« (für marginalen Predigtext) ggf. ein zweites Mal in der Liste auf. Er sollte dann an die Stelle der in in den Reihen vorgesehenen alttestamentlichen Perikope treten.

Aufbau der Leseordnung

Die wesentlichen Neuerungen dieser Textordnung sind:

  • Neben der Evangelienperikope stehen nun auch die Epistelperikope und i. d. R. 6 weitere Texte (ggf. mehr) für die Predigt innerhalb eines Zykluses bereit.
  • Der Zyklus umfasst sechs Jahre, in denen sich die Predigten nicht wiederholen.

Die Reihen folgen einem vorgegebenen Format:

  • Reihe I ist stets der Evangelientext für die Lesung.
  • Reihe II ist stets der Episteltext für die Lesung.
  • In den Reihen III bis VI kommt mindestens eine alttestamentliche Perikope vor.

In der Regel wer­den für jeden Sonntag zwei (oder mehr) so genannte »Marginaltexte« (M) geboten. Hier hat die Gemeinde (bzw. der Prediger) die Entscheidungsmöglichkeit zwischen dem Text der jeweils gültigen Reihe oder einem der Marginaltexte.

Eine besondere Form des Marginaltextes ist der Continuatext (C), der auf eine lange Tradition zurückblicken kann: An mehreren Sonntagen hintereinander wer­den für die Predigt Texte geboten, die ein ganzes biblisches Buch umfassen (Jona) oder wesentliche Teile daraus.

Eine weitere Besonderheit ist die zusätzliche Reihe der Psalterperikopen (PS). Texte aus den Psalmen dienen nicht nur als Eingangs- (Introitus), Wochen-oder Tagespsalm, sie können nun auch für die Predigt genutzt wer­den. Diese Reihe ist bevorzugt als Option gedacht für das jeweilige Jahr, in dem die alttestamentliche Perikope gilt.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Kirchweih

Perikopen

Lese- und Predigttexte nach der Perikopenordnung der
Eisenacher Konferenz

Gültig für unierte und reformierte Landeskirchen
in den Kirchenjahren 1898/1899 bis 1978/1979

Gültig für lutherische Landeskirchen
in den Kirchenjahren 1898/1899 bis 1956/1957

Biblia
1545

Gesetzt nach der Vorlage der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.

Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGT
Epistel
Buch der Offenbarung an Johannes
Offb 21,1-5a

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Offenbarung
S. Johannis
des Theologen.

 

C. XXI.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die neue Gemeinschaft mit Gott

Verse 1-5a

 

 

CC.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Holzschnitt, Bild CC aus der Offenbarung des Johannes: Die Vision des neuen Jerusalems

 

 

 

Johannes berichtet von seiner Vision:

CC.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VND ich ſa­he einen newen Hi­mel / vnd eine newe Erden / Denn der erſte Himel vnd die Erſte Erden vergieng / vnd das Meer iſt nicht mehr. 2Vnd ich Johannes ſa­he die heilige Stad / das newe Je­ru­ſa­lem / von Gott aus dem Hi­mel her ab faren / zubereit / als eine geſchmückte Braut jrem Man. 3Vnd höret eine gro­ſſe ſtim von dem Stuel / die ſprach / Sihe da / eine hütte Got­tes bey den Men­ſchen / vnd er wird bey jnen wonen / vnd ſie wer­den ſein Volck ſein / vnd er ſelb Gott mit jnen / wird jr Gott ſein. 4Vnd Gott wird abwiſſchen alle threnen von jren augen / vnd der Tod wird nicht mehr ſein / noch leid / noch geſchrey / noch ſchmertzen wird mehr ſein / Denn das erſte iſt vergangen. 5aVnd der auff dem Stuel ſaſs / ſprach / Sihe / Ich machs alles new.

 

 

 

Holzschnitte der Bibel

Die Holzschnitte der Bibel

Holzschnitt in der Offenbarung des Johannes, Kapitel 21

Bild CC: »Die Vision des neuen Jerusalems«

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LESUNG UND PREDIGT
Evangelium
Evangelium nach Lukas
Lk 19,1-10

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. XIX.

 

 

Verse 1 - 10

Zachäus, der Oberzöllner

 

VND Jhe­ſus zoch hin ein / vnd gieng durch Jericho. 2Vnd ſi­he / da war ein Man / genant Zacheus / der war ein öberſter der Zölner / vnd war reich / 3Vnd begerte Jhe­ſum zuſehen / wer er we­re / vnd kundte nicht fur dem Volck / Denn er war klein von perſon. 4Vnd er lieff fur hin / vnd ſteig auff einen Maulberbaum / auff das er jn ſe­he / Denn alda ſolt er durch komen. 5Vnd als Jhe­ſus kam an die­ſel­bi­ge ſtete / ſa­he er auff / vnd ward ſein gewar / vnd ſprach zu jm / Zachee / ſteig eilend ernider / Denn ich mus heute zu deinem Hau­ſe einkeren. 6Vnd er ſteig eilend ernider / vnd nam jn auff mit freuden. 7Da ſie das ſa­hen / murreten ſie alle / das er bey einem Sün­der einkeret.

συκάμινος mo­rus eſt/ſupra cap. 17. συκομορέα ficus Aegyptia / non caprificus / a ficu et moro. Vi­de Atheneum lib.2

→*1)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

8ZAcheus aber trat dar / vnd ſprach zu dem HErrn / Sihe HErr / die helffte meiner Güter gebe ich den Armen / Vnd ſo ich jemand betrogen hab / das gebe ich vierfeltig wider. 9Jhe­ſus aber ſprach zu jm / Heute iſt die­ſem hau­ſe Heil widerfaren / Sin­te­mal er auch Ab­ra­hams ſon iſt. 10Denn des men­ſchen Son iſt komen zu ſu­chen vnd ſe­lig zu machen / das verloren iſt.

 

 

 

 

 

 

 

 

1) συκάμινος morus eſt / ſupra cap. 17. συκομορέα ficus Aegyptia / non caprificus / a ficu et moro. Vi­de Atheneum lib.2

dt.: »Sykaminos« meint den Maulbeerbbaum [siehe] oben, Kapitel 17. »Sykomorea« die ägyptische Feige, nicht den Caprificus. Nach (der Abhandlung] : »Feige und Maulbeere«, siehe Atheneum, Band 2.

Siehe unsere Erläuterungen zu Luthers Notiz im Bibelteil.

 

 

LESUNG UND PREDIGT
Zweite Epistel
Zweiter Brief des Paulus an Timotheus
2Tim 3,14-17

REIHE

EP
2

 

Biblia

 

 

 

 

Die ánder Epiſtel
S. Páuli:
An Timótheum.

 

C. III.

 

 

Verse 14 - 17

Die Bedeutung der heiligen Schrift

 

 

Paulus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

→2. Pet. 1.

DV aber / bleibe in dem das du gelernet haſt / vnd dir vertrawet iſt / Sin­te­mal du weiſſeſt / von wem du gelernet habſt / 15Vnd weil du von kind auff die heilige Schrifft weiſſeſt / kan dich die­ſel­bi­ge vn­ter­wei­ſen zur ſe­lig­keit / durch den glauben an Chri­ſto Jhe­ſu. 16Denn alle Schrifft von Gott eingegeben / iſt nütz zur lere / zur ſtraffe / zur beſ­ſe­rung / zur züchtigung in der gerechtigkeit / 17Das ein Menſch Got­tes / ſey volkomen / zu allem guten werck geſchickt.

 

 

 

LESUNG UND PREDIGT
Zweites Evangelium
Evangelium nach Johannes
Joh 4,21-24

REIHE

EV
2

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. IIII.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Das Gespräch Jesu mit der Samariterin

Verse 21 - 24

 

IHeſus ſpricht zu der Frau / Weib / gleube mir / Es kompt die zeit / das jr weder auff die­ſem Berge / noch zu Je­ru­ſa­lem wer­det den Va­ter an beten. 22Ir wi­ſſet nicht / was jr anbetet / Wir wi­ſſen aber / was wir anbeten / Denn das Heil kompt von den Jü­den.23Aber es kompt die zeit / vnd iſt ſchon jtzt / Das die warhafftigen Anbeter wer­den den Va­ter anbeten / im Geiſt vnd in der War­heit / Denn der Va­ter wil auch haben / die jn al­ſo anbeten. 24Gott iſt ein Geiſt / vnd die jn anbeten / die müſſen jn im Geiſt vnd in der War­heit anbeten.

 

 

 

LESUNG UND PREDIGT
Lektion Altes Testament
Psalter
Psalm 84,2-13

REIHE

AT

 

Biblia

 

 

 

 

Der Pſalter.

 

LXXXIIII.

 

 

 

 

 

 

Lutherbibel
→Ps 84

mit Erklärung von Begriffen und Wörtern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WIE lieblich ſind deine Wonunge / HERR Ze­ba­oth.

3Meine Seele ver­lan­get vnd ſehnet ſich nach den Vorhöfen des HER­RN / Mein leib vnd ſeele frewen ſich in dem lebendigen Gott.

4DEnn der Vogel hat ein haus fun­den / Vnd die Schwalbe jr neſt / da ſie Jungen hecken / nem­lich / Deine altar HERR Ze­ba­oth / mein Kö­nig vnd mein Gott.

5WOl denen die in deinem Hau­ſe wo­nen / Die loben dich jmerdar / Sela.

6Wol den Men­ſchen / die dich fur jre Stercke hal­ten / Vnd von her­tzen dir nach wandeln.

(Jamertal)

Ziehen hin vnd wider / vnd le­ren die Leu­te.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7Die durch das Jamertal gehen / vnd machen da­ſelbs Brunnen / Vnd die Lerer wer­den mit viel Segen geſchmückt.

8Sie erhalten einen Sieg nach dem andern / Das man ſe­hen mus / der rechte Gott ſey zu Zion.

9HERR Gott Ze­ba­oth höre mein Gebet / Vernims Gott Jacob / Sela.

10Gott vn­ſer Schild ſchaw­e doch / Sihe an das Reich deines Geſalbeten.

11Denn ein tag in deinen Vorhöfen iſt be­ſſer denn ſonſt tau­ſent / Ich wil lie­ber der Thür hüten in meines Got­tes hau­ſe / denn lange wonen in der Gott­lo­ſen Hütten.

(Sonn vnd Schild) Er leret vnd ſchüt­zet / Tröſtet vnd hilfft.

12DEnn Gott der HERR iſt Sonn vnd Schild / der HERR gibt a Gnade vnd Ehre / Er wird kein guts mangeln la­ſſen den Fromen.

a
(Gnade)

Fur den haſs vnd ſchmach der Welt.

13HERR Ze­ba­oth / Wol dem Men­ſchen / der ſich auff dich verleſſt.

 

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Kirchweih

Perikopen

Lese- und Predigttexte nach der Perikopenordnung der
Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands (LLKD)

Gültig für lutherische Landeskirchen
in den Kirchenjahren 1957/1958 bis 1977/1978

Biblia
1545

Gesetzt nach der Vorlage der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.

Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGT
Evangelium
Evangelium nach Lukas
Lk 19,1-10

REIHE

EV
I
IV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. XIX.

 

 

Verse 5 - 13

Zachäus, der Oberzöllner

 

VND Jhe­ſus zoch hin ein / vnd gieng durch Jericho. 2Vnd ſi­he / da war ein Man / genant Zacheus / der war ein öberſter der Zölner / vnd war reich / 3Vnd begerte Jhe­ſum zuſehen / wer er we­re / vnd kundte nicht fur dem Volck / Denn er war klein von perſon. 4Vnd er lieff fur hin / vnd ſteig auff einen Maulberbaum / auff das er jn ſe­he / Denn alda ſolt er durch komen. 5Vnd als Jhe­ſus kam an die­ſel­bi­ge ſtete / ſa­he er auff / vnd ward ſein gewar / vnd ſprach zu jm / Zachee / ſteig eilend ernider / Denn ich mus heute zu deinem Hau­ſe einkeren. 6Vnd er ſteig eilend ernider / vnd nam jn auff mit freuden. 7Da ſie das ſa­hen / murreten ſie alle / das er bey einem Sün­der einkeret.

συκάμινος mo­rus eſt/ſupra cap. 17. συκομορέα ficus Aegyptia / non caprificus / a ficu et moro. Vi­de Atheneum lib.2

→*1)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

8ZAcheus aber trat dar / vnd ſprach zu dem HErrn / Sihe HErr / die helffte meiner Güter gebe ich den Armen / Vnd ſo ich jemand betrogen hab / das gebe ich vierfeltig wider. 9Jhe­ſus aber ſprach zu jm / Heute iſt die­ſem hau­ſe Heil widerfaren / Sin­te­mal er auch Ab­ra­hams ſon iſt. 10Denn des men­ſchen Son iſt komen zu ſu­chen vnd ſe­lig zu machen / das verloren iſt.

 

 

 

 

 

 

 

 

1) συκάμινος morus eſt / ſupra cap. 17. συκομορέα ficus Aegyptia / non caprificus / a ficu et moro. Vi­de Atheneum lib. 2.

dt.: »Sykaminos« meint den Maulbeerbbaum [siehe] oben, Kapitel 17. »Sykomorea« die ägyptische Feige, nicht den Caprificus. Nach (der Abhandlung] : »Feige und Maulbeere«, siehe Atheneum, Band 2.

Siehe unsere Erläuterungen zu Luthers Notiz im Bibelteil.

 

 

LESUNG UND PREDIGT
Epistel
Buch der Offenbarung an Johannes
Offb 21,1-5a

REIHE

EP
II
V

 

Biblia

 

 

 

 

Die Offenbarung
S. Johannis
des Theologen.

 

C. XXI.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die neue Gemeinschaft mit Gott

Verse 1-5a

 

 

CC.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Holzschnitt, Bild CC aus der Offenbarung des Johannes: Die Vision des neuen Jerusalems

 

 

 

Johannes berichtet von seiner Vision:

CC.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

VND ich ſa­he einen newen Hi­mel / vnd eine newe Erden / Denn der erſte Himel vnd die Erſte Erden vergieng / vnd das Meer iſt nicht mehr. 2Vnd ich Johannes ſa­he die heilige Stad / das newe Je­ru­ſa­lem / von Gott aus dem Hi­mel her ab faren / zubereit / als eine geſchmückte Braut jrem Man. 3Vnd höret eine gro­ſſe ſtim von dem Stuel / die ſprach / Sihe da / eine hütte Got­tes bey den Men­ſchen / vnd er wird bey jnen wonen / vnd ſie wer­den ſein Volck ſein / vnd er ſelb Gott mit jnen / wird jr Gott ſein. 4Vnd Gott wird abwiſſchen alle threnen von jren augen / vnd der Tod wird nicht mehr ſein / noch leid / noch geſchrey / noch ſchmertzen wird mehr ſein / Denn das erſte iſt vergangen. 5aVnd der auff dem Stuel ſaſs / ſprach / Sihe / Ich machs alles new.

 

 

 

Holzschnitte der Bibel

Die Holzschnitte der Bibel

Holzschnitt in der Offenbarung des Johannes, Kapitel 21

Bild CC: »Die Vision des neuen Jerusalems«

Klicken Sie auf das Bild oben, um eine größere Ansicht zu erhalten.

 

LESUNG UND PREDIGT
Altes Testament
Psalter
Psalm 84,2-13

REIHE

AT
III
VI

 

Biblia

 

 

 

 

Der Pſalter.

 

LXXXIIII.

 

 

 

 

 

 

Lutherbibel
→Ps 84

mit Erklärung von Begriffen und Wörtern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WIE lieblich ſind deine Wonunge / HERR Ze­ba­oth.

3Meine Seele ver­lan­get vnd ſehnet ſich nach den Vorhöfen des HER­RN / Mein leib vnd ſeele frewen ſich in dem lebendigen Gott.

4DEnn der Vogel hat ein haus fun­den / Vnd die Schwalbe jr neſt / da ſie Jungen hecken / nem­lich / Deine altar HERR Ze­ba­oth / mein Kö­nig vnd mein Gott.

5WOl denen die in deinem Hau­ſe wo­nen / Die loben dich jmerdar / Sela.

6Wol den Men­ſchen / die dich fur jre Stercke hal­ten / Vnd von her­tzen dir nach wandeln.

(Jamertal)

Ziehen hin vnd wider / vnd le­ren die Leu­te.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7Die durch das Jamertal gehen / vnd machen da­ſelbs Brunnen / Vnd die Lerer wer­den mit viel Segen geſchmückt.

8Sie erhalten einen Sieg nach dem andern / Das man ſe­hen mus / der rechte Gott ſey zu Zion.

9HERR Gott Ze­ba­oth höre mein Gebet / Vernims Gott Jacob / Sela.

10Gott vn­ſer Schild ſchaw­e doch / Sihe an das Reich deines Geſalbeten.

11Denn ein tag in deinen Vorhöfen iſt be­ſſer denn ſonſt tau­ſent / Ich wil lie­ber der Thür hüten in meines Got­tes hau­ſe / denn lange wonen in der Gott­lo­ſen Hütten.

(Sonn vnd Schild) Er leret vnd ſchüt­zet / Tröſtet vnd hilfft.

12DEnn Gott der HERR iſt Sonn vnd Schild / der HERR gibt a Gnade vnd Ehre / Er wird kein guts mangeln la­ſſen den Fromen.

a
(Gnade)

Fur den haſs vnd ſchmach der Welt.

13HERR Ze­ba­oth / Wol dem Men­ſchen / der ſich auff dich verleſſt.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→ Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Für die in­halt­li­che und the­ma­ti­sche Ge­stal­tung der Got­tes­dien­ste schla­gen die Ord­nun­gen der evan­ge­li­schen Kir­chen seit Jahr­hun­der­ten bib­li­sche Tex­te vor.

Die hier ge­bo­te­nen Tex­te fol­gen ei­ner Kir­chen­ord­nung, die heu­te nicht mehr gül­tig ist!

Bit­te ru­fen Sie den Kir­chen­tag im ak­tu­el­len Jahr auf, wenn Sie wis­sen möch­ten, wel­che Bi­bel­stel­len für Le­sun­gen und Pre­digt nach der gül­ti­gen Kir­chen­ord­nung für den Got­tes­dienst emp­foh­len wer­den.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
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