8. Sonntag nach Trinitatis

Sonntag, 3. August 1533

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextMt 7,13-23   
Epistel Zum TextRom 8,12-13   
Lied Nr. 226   [EG 318]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün
3.8.1533 | 8. Sonntag nach Trinitatis
Sonntag
 

 

Kalenderblätter
Kalender

Der 8. Sonntag nach Trinitatis in den Kirchenjahren 1532/1533 bis 1539/1540
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:

Achtung!

Alle Daten bis Don­ners­tag, den 4. Ok­to­ber 1582 ba­sie­ren auf dem Ju­li­a­ni­schen Ka­len­der.
Für Da­ten ab Frei­tag, den 15. Ok­to­ber 1582 gilt der heu­te üb­li­che gre­go­ri­a­ni­sche Ka­len­der.

 

Bewegliches Datum
Der 8. Sonntag nach Trinitatis liegt zwischen dem<br>12. Juli und dem 15. August eines Jahres.
 
  • 8. Sonntag nach Trinitatis
  • 16. Sonntag nach →Ostern
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Der 8. Sonntag nach Trinitatis liegt zwischen dem
    12. Juli und dem 15. August eines Jahres.
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 112 Tage nach Ostern
  • am 113. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag
Achtung!

Datum nach julianischer Zeitrechnung

Für Daten bis zum 4. Oktober 1582 gilt als Grundlage der Julianische Kalender.

 

Got­tes­dienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische

8. Sonntag
nach Trinitatis

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün

Grün

 

Nach altkirchlicher Textordnung

 

überwiegend gültig in den Jahren 1530/1531 bis 1897/1898

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Mt 7,13-23 )

 

An ihren Früchten ſollt ihr ſie erkennen !

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Wandelt wie die kinder des Liechts / Die frucht des Geiſtes iſt allerley gütigkeit vnd gerechtigkeit vnd war­heit.

→Eph 5,8b.9

Pſalm
48
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 48

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst Zum TextMt 7,13-23
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextRom 8,12-13
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextMt 7,13-23.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

8. Sonntag nach Trinitatis

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Gültig in den Kirchenjahren bis 1897/1898

Die Leittexte aus den Evangelien und den Episteln
nach altkirchlicher Perikopenordnung

 

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Matthäus

Mt 7,13-23

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

C. VII.

 

Aus dem Abschnitt:

Die Bergpredigt

 

 

 

 

 

 

 

Verse 13 - 14

Die zwei Wege
Die enge Pforte

|| → Lk 13,24

 

 

 

Jesus spricht:

Luc. 13.

 

 

 

 

 

 

GEhet ein durch die enge Pfor­ten / Denn die Pforte iſt weit / vnd der weg iſt breit / der zur Ver­dam­nis abfüret / Vnd jr ſind viel / die drauff wan­deln. 14Vnd die Pfor­te iſt en­ge / vnd der weg iſt ſchmalh / der zum Le­ben fü­ret / Vnd we­nig iſt jr / die jn finden.

 

 

 

 

 

 

 

Verse 15 - 20

Eine Warnung vor falschen Heilsverkündern

|| → Lk 6,43-45

 

 

 

Jesus spricht:

 

 

 

 

 

 

Luc. 6.

 

 

 

 

→Matt. 3.

Luc. 3.

 

 

SEhet euch fur / fur den falſchen Pro­phe­ten / die in Schafs­klei­dern zu euch ko­men / In­wen­dig aber ſind ſie reiſſende Wol­ffe / 16An jren Früch­ten ſolt jr ſie er­ken­nen. Kan man auch Drau­ben leſen von den Dor­nen? Oder Fei­gen von den Diſteln? 17Al­ſo ein jg­li­cher guter Bawm / bringet gute Früch­te / Aber ein fauler Bawm / bringet arge Früch­te. 18Ein guter Bawm kan nicht arge Früchte bringen / Vnd ein fauler Bawm / kan nicht gute Früchte bringen. 19Ein jg­li­cher Bawm / der nicht gute früchte bringet / wird ab­ge­hawen / vnd jns Fewr ge­wor­ffen. 20Da­r­umb an jren früch­ten ſolt jr ſie erkennen.

 

 

 

 

 

 

 

Verse 21 - 23

Wer im Namen Jesu handelt,
handelt längst nicht gemäß Got­tes Willen

|| Lk 6,46-49

 

 

 

Jesus spricht:

 

 

 

 

→Pſal. 6.

 

 

 

 

 

 

ES wer­den nicht alle / die zu mir ſa­gen / HErr / HErr / in das Hi­mel­reich ko­men / Son­dern die den willen thun mei­nes Va­ters im Hi­mel. 22Es wer­den viel zu mir ſa­gen an je­nem ta­ge / HErr / HErr / ha­ben wir nicht in dei­nem Na­men ge­wei­ſſagt? Haben wir nicht in deinem Na­men Teu­fel aus­ge­trie­ben? Haben wir nicht in dei­nem Na­men viel Tha­ten ge­than? 23Denn wer­de ich jnen be­ken­nen / Ich habe euch noch nie er­kand / Wei­chet alle von mir jr Vbel­theter.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom

Rom 8,12-13

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

C. VIII.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Das Leben im Geist

Verse 12 - 13

 

 

Paulus schreibt:

 

 

 

 

 

 

SO ſind wir nu / lie­ben Brü­der / Schül­de­ner / nicht dem Fleiſch / das wir nach dem Fleiſch leben / 13Denn wo jr nach dem Fleiſch lebet / ſo wer­det jr ſterben müſſen. Wo jr aber durch den Geiſt des fleiſches Geſcheffte töd­tet / ſo wer­det jr leben.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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