Sonntag Okuli

Sonntag, 28. Februar 1932

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextLk 11,14-28
Epistel Zum TextEph 5,1-9
 

Eisenacher Ordnung

1. Evangelium Zum TextLk 11,14-28
1. Epistel Zum TextEph 5,1-9
2. Evangelium VerweisLk 9,51-56
2. Epistel Verweis1Petr 1,13-16
Alttestamentliche Lektion VerweisJer 26,1-15
→Gottesdienstordnungen

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett
28.2.1932 | Okuli | 3. Sonntag in der Fasten
Sonntag
 

Sonntag
Okuli

Violett

3. Sonntag in der Fasten

 

 

Bewegliches Datum
Sonntag Okuli zwischen dem 22. Februar und dem 28. März
 
  • 4. Sonntag vor →Ostern
  • 3. Sonntag in der Fasten
  • Abhängig vom →Osterdatum
    Okuli liegt zwischen dem 22. Februar und dem 28. März eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 28 Tage vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 29. Tag Ostern
 

Der Name Okuli

 

»Die Augen [aller]«

Der Name Okuli geht zurück auf die vorreformatorische Zeit und stützt sich auf das erste Wort des lateinischen Introitus der römisch-katholischen Messe für diesen Sonntag (»Okuli mei semper ad Dominum, quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos«; dt.: »Meine Augen sind immer zum Herrn [gerichtet], denn er wird mei­nen Fuß aus dem Netz ziehen«).

Doch vermutlich leitet sich der der Name Okuli nur indirekt von diesem Introitus ab. Er geht wohl auf das Hauptlied der Messe dieses Sonntags zurück, das »Oculi Omnium«, »Die Augen aller« hieß.

Der Name hat sich in den evangelischen Kirchen als Name für den 3. Sonntag der Passionszeit bis heute erhalten.

Biblisch stützt sich die Bezeichnung Okuli (lat. ocolus: das Auge; oculi: die Augen) auf das erste Wort in →Psalm 25,15 (das ist in der lateinischen Biblia Sacra Vulgata der Psalm 24,15).

 

Hier der Text aus der lateinischen Biblia Sacra Vulgata (Ps 24,15, Text nach H) und aus Luthers Biblia von 1545 ( →Ps 25,15):

 

24 15 oculi mei semper ad Dominum
quoniam ipse evellet de laqueo pedes meos

 

2515 MEine augen ſe­hen ſtets zu dem HER­RN /
D
enn er wird mei­nen fus aus dem Netze zihen.

 

Die mittelalterlichen Bezeichnungen

 

Dominica qua cantatur Oculi omnium

Für den Sonntag Okuli sind nur wenige Belege aus der Geschichte bekannt. Die eher beschreibende lateinische Bezeichnung dominica qua cantatur Oculi omnium bedeutet:
»Sonntag, an dem [das Lied] " Die Augen aller" gesungen wird.«.

Offensichtlich hatte dieses Lied dem Sonntag seinen lateinischen Namen ge­ge­ben. Daraus hatte sich schließlich der neue, nun verkürzte Name entwickelt.

 

 

Unsere Kalender verwenden die vor­re­for­ma­to­ri­schen Be­zeich­nun­gen bis zum Jahr 1530 (Ver­le­sung der →Con­fes­sio Au­gus­ta­na, des Augs­bur­gi­schen Be­kennt­nis­ses).

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische Sonntag

Okuli

3. Sonntag in der Fasten

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett

Violett

Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Lese­ord­nungen.

Im Kirchenjahr 1931/1932 galten bevorzugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die nach wie vor der altkirchlichen Textordnung folgten (so die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg).
  • II. Eisnacher Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die den Empfehlungen der Eisenacher Konferenz folgten (so die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).

 

 

I.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach altkirchlicher Textordnung

 

gültig bis 1977/1978

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Lk 11,14-28 )

 

Austreibung eines Teufels und Streitgeſpräch mit den Schriftgelehrten

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Des men­ſchen Son iſt nicht komen / das er jm dienen laſſe / Son­dern das er diene / vnd gebe ſein Leben zu einer Erlöſung fur viele.

→Mt 20,28

Pſalm
25
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 25

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
212 EG - Chriſte, du Beiſtand deiner Kreuzgemeine
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Text für die Lesung
Epistel Zum TextEph 5,1-9
Evangelium Zum TextLk 11,14-28
   

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextLk 11,14-28.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

Ich ſcheme mich des Euangelij von Chriſto nicht /

Denn es iſt eine Krafft Got­tes /

die da ſe­lig machet / alle /

die daran gleuben.

→Römerbrief 1,16

 

 

II.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach der Eisenacher Textordnung

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

 

Thema des Sonntags

(nach dem Evangeliumstext Lk 11,14-28 )

 

Austreibung eines Teufels und Streitgeſpräch mit den Schriftgelehrten

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Des men­ſchen Son iſt nicht komen / das er jm dienen laſſe / Son­dern das er diene / vnd gebe ſein Leben zu einer Erlöſung fur viele.

→Mt 20,28

Pſalm
25
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 25

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
212 EG - Chriſte, du Beiſtand deiner Kreuzgemeine
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum TextEph 5,1-9
Evangelium Zum TextLk 11,14-28
Reihe II  2. Epistel Verweis1Petr 1,13-16
2. Evangelium VerweisLk 9,51-56 oder
VerweisLk 9,51-56
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope VerweisJer 26,1-15
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Okuli

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

Die Leittexte aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament nach altkirchlicher und Eisenacher Perikopenordnung

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Lukas

Lk 11,14-28

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. XI.

 

 

Verse 14 - 26

Die Macht Jesu über die bösen Geister

|| → Mt 12,22-30    || → Mt 12,43-45    || → Mk 3,22-37

Matt.12.

Mar.3.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IHeſus treib einen Teu­fel aus / der war ſtum / Vnd es ge­ſchach / da der Teu­fel ausfur / da redete der Stum­me / Vnd das Volck ver­wun­der­te ſich. 15Etliche aber vn­ter jnen ſpra­chen / Er treibt die Teu­fel aus / durch Beel­ze­bub den oberſten der Teu­fel. 16Die andern aber ver­ſuch­ten jn / vnd begerten ein Zei­chen von jm / vom Hi­mel. 17Er aber vernam jre gedancken / vnd ſprach zu jnen / Ein jglich reich / ſo es mit jm ſelbs vn­eins wird / das wird wü­ſte / Vnd ein Haus fellet vber das ander. 18Iſt denn der Sa­ta­nas auch mit jm ſelbs vn­eins / Wie wil ſein Reich be­ſte­hen? Die weil jr ſa­get / Ich treibe die Teu­fel aus durch Beel­ze­bub. 19So aber ich die Teu­fel durch Beel­ze­bub aus­trei­be / durch wen treiben ſie ew­re Kinder aus? Da­r­umb wer­den ſie ew­re Richter ſein. 20So ich aber durch Got­tes fin­ger die Teu­fel aus­trei­be / So kompt je das reich Got­tes zu euch.

 

 

 

 

 

 

 

21WEnn ein Starcker gewapneter ſein Pallaſt bewaret / ſo bleibt das ſei­ne mit frie­den. 22Wenn aber ein Stercker vber jn kompt / vnd vberwindet jn / So nimpt er jm ſei­nen Har­niſch / darauff er ſich verlies / vnd teilet den Raub aus. 23Wer nicht mit mir iſt / Der iſt wi­der mich / Vnd wer nicht mit mir ſamlet / der zur­ſtrew­et.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

24WEnn der vnſauber Geiſt von dem Men­ſchen ausferet / So durchwandelt er dürre ſtete / ſucht ruge / vnd findet jr nicht. So ſpricht er / Ich wil wi­der vmb­ke­ren in mein Haus / daraus ich gegangen bin. 25Vnd wenn er kompt / So findet ers mit beſemen gekeret vnd geſchmücket. 26Denn ge­het er hin / vnd nimpt ſieben Gei­ſter zu ſich / die erger ſind / denn er ſelbs / Vnd wenn ſie hin ein komen / wonen ſie da / Vnd wird hernach mit dem ſel­bi­gen Men­ſchen erger / denn vorhin.

 

 

 

 

Verse 27 - 28

Ein Wort Jesu über seine Mutter

 

 

 

 

 

VND es begab ſich / da er ſolchs redet / Erhob ein Weib im volck die ſtim­me / vnd ſprach zu jm / Selig iſt der Leib / der dich getragen hat / vnd die Brü­ſte die du ge­ſo­gen haſt. 28Er aber ſprach / Ja ſe­lig ſind / die das wort Got­tes hören / vnd be­wa­ren.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Ephesus

Eph 5,1-9

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Páuli:
An die Epheſer.

 

C. V.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Kinder des Lichts

Verse 1 - 9

 

 

Paulus schreibt:

 

SO ſeid nu Got­tes Nachfolger / als die lie­ben Kinder / 2vnd wandelt in der Liebe / Gleich wie Chri­ſtus vns hat ge­lie­bet / vnd ſich ſelbs dar gegeben fur vns / zur Gabe vnd Op­ffer / Gott zu einem ſüſſen geruch. 3Hu­re­rey aber vnd alle Vnreinigkeit oder Geitz / la­ſſet nicht von euch geſagt wer­den / wie den Heiligen zuſtehet / 4Auch ſchandbare wort vnd Nar­ren­tei­ding / oder Schertz / welche euch nicht zimen / Son­dern viel mehr Danck­ſa­gung. 5Denn das ſolt jr wi­ſſen / das kein Hu­rer oder Vnreiner oder Geitziger (welcher iſt ein Gö­tzen­die­ner) Erbe hat an dem reich Chri­ſti vnd Got­tes .

 

 

 

 

 

 

 

 

6LAſſet euch niemand verfüren mit vergeblichen wor­ten / Denn vmb die­ſer willen kompt der zorn Got­tes vber die Kinder des vnglaubens. 7Da­r­umb ſeid nicht jre Mitgenoſſen. 8Denn jr waret wei­land Finſternis / Nu aber ſeid jr ein Liecht in dem HErrn. Wandelt wie die kin­der des Liechts / 9Die frucht des Geiſtes iſt al­ler­ley gütigkeit vnd gerechtigkeit vnd war­heit.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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