Der Prophet Jesaja

Kapitel X.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jesaja

 

C. X.

 

Jes 10,1-34

 

Der Text in 66 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel X.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel X.

 

 

1 - 39

 

ERSTER TEIL DES BUCHES JESAJA

 

 

 

9,7 - 10,34

 

VII. DROHENDES GERICHT ÜBER ISRAEL UND ASSUR

 

1

10,1-4

→Got­tes Ge­richt über das Nordreich (2)

2

10,5-19

→Gegen den Hochmut des Königs von Assyrien

3

10,20-27

→Errettung eines Rests von Israel

4

10,28-34

→Der Ansturm Assurs

 

 

Jes 10,26

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Der Prophet Jeſáiá.

 

 

 

 

[9b]

 

 

X.

 

 

Got­tes Ge­richt über das Nordreich (2)

 

WEh den Schrifftgelerten / die vn­recht Ge­ſetz machen / vnd die vn­rech­te Vrteil ſchreiben / 2Auff das ſie die ſa­chen der Armen beugen / vnd gewalt vben im Recht der Elenden vn­ter meinem volck / Das die Widwen jr Raub / vnd die Waiſen jre Beute ſein müſſen. 3Was wolt jr thun am ta­ge der heimſuchunge vnd des vnglücks / das von ferne kompt? Zu wem wolt jr fliehen vmb hülffe? vnd wo wolt jr ew­re Ehre la­ſſen / 4das ſie nicht vn­ter die Ge­fan­ge­ne gebeuget wer­de / vnd vn­ter die Erſchlagene falle? In dem allen leſſet ſein Zorn nicht abe / ſei­ne Hand iſt noch ausgereckt.

 

 

Gegen den Hochmut des Königs von Assyrien

 

O Weh Aſſur / der meines zorns Rute / vnd jre hand meines grimmes Stecke iſt / 6Ich wil jn ſen­den wi­der ein Heucheluolck / vnd jm befelh thun wi­der das Volck meines zorns / Das ers beraube vnd austeile / vnd zurtrette es / wie kot auff der gaſſen. 7Wiewol ers nicht ſo mei­net vnd ſein hertz nicht ſo dencket / Son­dern ſein hertz ſtehet zu vertilgen vnd auszurotten nicht wenig Völ­ck­er. 8Denn er ſpricht / Sind meine Für­ſten nicht allzumal Könige? 9Iſt Calno nicht wie Charchemis? Iſt Hamath nicht wie Arpad? Iſt nicht Samaria wie Da­maſ­cus? 10Wie meine hand funden hat die Königreiche der Götzen / ſo doch jre Götzen ſtercker waren / denn die zu Je­ru­ſa­lem vnd Samaria ſind / 11Solt ich nicht Je­ru­ſa­lem thun vnd jren Götzen / wie ich Samaria vnd jren Götzen ge­than habe.

 

WEnn aber der HErr alle ſei­ne werck ausgericht hat / auff dem berge Zion vnd zu Je­ru­ſa­lem / wil ich heim­ſu­chen die Frucht des hohmütigen kö­ni­ges zu Aſ­ſy­ri­en / vnd die pracht ſei­ner hoffertigen augen / 13Da­r­umb das er ſpricht / Ich habs durch meiner hende krafft ausgericht / vnd durch meine weis­heit / denn ich bin klug. Ich habe die Lender anders geteilet / vnd jr Einkomen geraubt / vnd wie ein Mechtiger / die Ein­wo­ner zu boden geworffen. 14Vnd meine hand hat funden die Völ­ck­er / wie ein Vogelneſt / das ich habe alle Land zu­ſa­men gerafft / wie man Eyer auffrafft / die ver­la­ſſen ſind / da niemand eine Fedder regt / oder den Schnabel auff­ſper­ret / oder ziſſchet.

 

15MAg ſich auch eine Axt rhümen wi­der den / ſo damit hewet? Oder eine Seghe trotzen wi­der den / ſo ſie zeucht? wie der rhümen kan / der den a Stecken füret vnd hebt vnd füret jn ſo leicht / als we­re er kein holtz. 16Dar­umb wird der HErr HERR Ze­ba­oth vn­ter ſei­ne Fetten die Darre ſen­den / vnd ſei­ne herrligkeit wird er an­zün­den / das ſie brennen wird wie ein fewr. 17Vnd das Liecht Iſ­ra­el wird ein Fewr ſein / vnd ſein Heiliger wird ein Flamme ſein / vnd wird ſei­ne

 

a

(Füret)

Gott iſts leich­ter ei­nen Ty­ran­nen zu er­he­ben / denn vns ein ſtro­ern ſte­cken / der nicht ein holtz iſt.

 

(Liecht)

Das iſt / Gott im Tem­pel zu Je­ru­ſa­lem.

 

 

 

 

[9b | 10a]

 

 

Jeſáiá.     C. X. XI.

X.

 

 

Dornen vnd Hecken an­zün­den vnd verzeren auff einen tag. 18Vnd die herrligkeit ſei­nes Waldes vnd ſei­nes Feldes ſol zu nichte wer­den / von den Seelen bis auffs fleiſch / vnd wird zurgehen vnd verſchwinden / 19Das die vbrigen Beume ſei­nes Waldes mügen gezelet wer­den / vnd ein Knabe ſie mag anſchreiben.

 

 

Errettung eines Rests von Israel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Rom. 9.

ZV der zeit wer­den die vbrigen in Iſ­ra­el / vnd die errettet wer­den im Hau­ſe Jacob / ſich nicht mehr ver­la­ſſen auff den / der ſie ſchlegt / Son­dern ſie wer­den ſich ver­la­ſſen auff den HER­RN den Heiligen in Iſ­ra­el / in der war­heit. 21Die Vbrigen wer­den ſich be­ke­ren / ja die Vbrigen in Jacob / zu Gott dem ſtar­cken. 22Denn ob dein Volck o Iſ­ra­el / iſt / wie Sand am Meer / Sollen doch die Vbrigen deſſelbigen be­ke­ret wer­den. 23Denn wenn dem verderben geſteuret wird / ſo kompt die Gerechtigkeit vberſchwenglich. Denn der HErr HERR Ze­ba­oth wird ein verderben gehen la­ſſen / vnd demſelbigen doch ſteuren im gan­tzen Lande.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Jud. 7.

24DArumb ſpricht der HErr HERR Ze­ba­oth / Fürchte dich nicht mein Volck / das zu Zion wonet / fur Aſſur / Er wird dich mit dem Stecken ſchlahen vnd ſei­nen Stab wi­der dich auffheben / wie in Egyp­ten ge­ſchach. 25Denn es iſt noch gar vmb ein kleines zuthun / So wird die vngnade vnd mein zorn vber jre vntugent ein ende haben. 26Als denn wird der HERR Ze­ba­oth eine Geiſſel vber jn erwecken / wie in der ſchlacht Midian / auff dem felſe Oreb / vnd wird ſei­nen Stab / des er am Meer brauchte / auffheben / wie in Egyp­ten. 27Zu der zeit wird ſei­ne Laſt von deiner Schulder weichen müſſen / vnd ſein Joch vnd deinem Halſe / Denn das joch wird a verfaulen fur der fette.

a

(Verfaulen)

Gleich wie ein Och­ſe dem Joch ent­wechſt / wenn er fett vnd ſtarck wird / das er das joch zu­rei­ſſet / als ein faul ſeil etc. Al­ſo ſpricht man auch / Er iſt der Ru­ten ent­wach­ſen. Hie be­ſchrei­bet er den Zug des Kö­ni­ges zu Aſ­ſy­rien gen Je­ru­ſa­lem / als der ſol­che Sted­te plün­dert etc. Aber er ſol vmb­ge­haw­en wer­den / wie ein wald etc.

 

 

Der Ansturm Assurs

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inf. 37.

ER kompt (las gleich ſein) gen Aiath / Er zeucht durch Migron / Er muſtert ſei­nen zeug zu Michmas. 29Sie zihen fur vn­ſerm lager Geba vber / Rama erſchrickt / Gibeath Sauls fleucht. 30Du toch­ter Gallim ſchrey laut / merck auff Laiſa / Du elendes Anathoth / 31Madmena weicht / Die bürger zu Gebim ſtercken ſich. 32Man bleibet vieleicht einen tag zu Nob / ſo wird er ſei­ne hand regen wi­der den Berg der toch­ter Zion vnd wi­der den hügel Je­ru­ſa­lem. 33Aber ſi­he / der HErr HERR Ze­ba­oth wird die Eſte mit macht verhawen / vnd was hoch auffgericht ſtehet / verkürtzen / Das die Hohen genidriget wer­den / 34vnd der dicke Wald wird mit eiſen vmbgehawen wer­den / vnd Libanon wird fallen durch den Mechtigen.

 

 

 

 

 
 

 

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Jeſa.
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Jſa.
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Der Prophet Jeſaja.

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Jes

Jes

Jes

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Jud.
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Das Buch der Richter

Ri

Ri

Ri

Rom.
Ro.
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Epistula Pauli ad Romanos

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Der Brief des Paulus an die Römer

Römerbrief

Röm

Röm

Rom

Infr.
Inf.
In.

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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