Das Evangelium nach Lukas

Kapitel VII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Lukas

 

C. VII.

 

Lk 7,1-50

 

Der Text in 24 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel VII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel VII.

 

 

4,14 - 9,50

 

IV. DAS WIRKEN JESU IN GALILÄA

 

1

7,1-10

→Der Hauptmann zu Kapernaum

2

7,11-17

→Der Jüngling zu Nain

3

7,18-23

→Des Täufers Frage

4

7,24-35

→Das Zeugnis Jesu über den Täufer

5

7,36-50

→Die Salbung Jesu durch die Sünderin

 

 

Lk 7,22

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

 

 

 

[281b]

 

 

VII.

 

 

Der Hauptmann zu Kapernaum

|| → Mt 8,5-13    ↑ → Joh 4,46-53

 

 

Matt. 8.

NAch dem er aber fur dem Volck aus­ge­redt hatte / gieng er gen Ca­per­naum. 2Vnd eines Heubt­mans Knecht lag tod kranck / den er werd hielt. 3Da er aber von Jhe­ſu höret / ſand­te er die El­te­ſten der Jü­den zu jm / vnd bat jn / das er keme / vnd ſei­nen Knecht ge­ſund machet. 4Da ſie aber zu Jhe­ſu ka­men / baten ſie jn mit vleis / vnd ſpra­chen / Er iſt ſein werd / das du jm das er­zei­geſt / 5Denn er hat vn­ſer Volck lieb / vnd die Schule hat er vns erbawet. 6Jhe­ſus aber gieng mit jnen hin.

 

DA ſie aber nu nicht ferne von dem Hauſe waren / ſand­te der Heubtman Freunde zu jm / vnd lies jm ſa­gen / Ah HErr / bemühe dich nicht / Ich bin nicht werd / das du vn­ter mein Dach geheſt / 7Da­r­umb ich auch mich ſelbs nicht wirdig geachtet hab / das ich zu dir keme / Son­dern ſprich ein wort / ſo wird mein Knabe ge­ſund. 8Denn auch ich bin ein Menſch der Oberkeit vn­ter­than / vnd habe Kriegsknechte vn­ter mir / vnd ſpreche zu einem / Gehe hin / ſo ge­het er hin. Vnd zum andern / Kom her / ſo kompt er. Vnd zu meinem knecht / Thu das / So thut ers. 9Da aber Jhe­ſus das höret / ver­wun­dert er ſich ſein / vnd wandte ſich vmb / vnd ſprach zu dem Volck das jm nachfolgete / Ich ſa­ge euch / ſolchen Glauben habe ich in Iſ­ra­el nicht funden. 10Vnd da die Ge­ſand­ten wi­der­umb zu Hau­ſe ka­men / fun­den ſie den kran­cken Knecht ge­ſund.

 

 

Der Jüngling zu Nain

 

VND es begab ſich dar­nach / das er in eine Stad / mit namen Nain / gieng / vnd ſei­ner Jünger gien­gen viel mit jm / vnd viel Volcks. 12Als er aber nahe an das Stadthor kam / Sihe / da trug man einen Todten heraus der ein einiger Son war ſei­ner Mutter / vnd ſie war eine Widwe / Vnd viel Volcks aus der Stad / gieng mit jr. 13Vnd da ſie der HErr ſa­he / jamerte jn der ſel­bi­gen / vnd ſprach zu jr / Weine nicht. 14Vnd trat hin zu / vnd rü­ret den Sarck an / Vnd die Treger ſtun­den. Vnd er ſprach / Jüngling / Ich ſa­ge dir / ſtehe auff. 15Vnd der Todte richtet ſich auff / vnd fieng an zu reden / Vnd er gab jn ſei­ner Mutter. 16Vnd es kam ſie alle ein furcht an / vnd preiſeten Gott / vnd ſpra­chen / Es iſt ein groſ­ſer Prophet vn­ter vns auffgeſtanden / vnd Gott hat ſein Volck heim geſucht. 17Vnd die­ſe Rede von jm erſchall in das gantze Jüdiſcheland / vnd in alle vmbligende Lender.

 

 

 

 

[281b | 282a]

 

 

S. Lucas.     C. VII.

CCLXXXII.

 

 

 

Des Täufers Frage

|| → Mt 11,2-6

Matt. 11.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Jeſa. 35.

VND es ver­kün­di­ge­ten Johanni ſei­ne Jün­ger das alles. Vnd er rieff zu ſich ſei­ner Jünger zween / 19vnd ſand­te ſie zu Jhe­ſu / vnd lies jm ſa­gen / Biſtu der da ko­men ſol / Oder ſollen wir eines andern warten? 20Da aber die Men­ner zu jm ka­men / ſpra­chen ſie / Johannes der Teuffer hat vns zu dir ge­ſand / vnd leſſt dir ſa­gen / Biſtu der da ko­men ſol / Oder ſollen wir eines andern warten? 21Zu der­ſel­bi­gen ſtun­de aber machte er viel ge­ſund von Seuchen vnd Plagen vnd bö­ſen Geiſten / vnd viel Blinden ſchencket er das geſichte. 22Vnd Jhe­ſus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jnen / Gehet hin vnd verkündiget Johanni / was jr geſehen vnd ge­hö­ret habt / Die Blinden ſe­hen / die Lamen gehen / die Auſſetzigen wer­den rein / die Tauben hören / die Tödten ſtehen auff / den Armen wird das Euan­ge­li­um gepre­di­get / 23Vnd ſe­lig iſt / der ſich nicht er­gert an mir.

 

 

Das Zeugnis Jesu über den Täufer

|| → Mt 11,7-19

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Mal. 3.

24DA aber die boten Johannis hin gien­gen / fieng Jhe­ſus an zu reden / zu dem Volck / von Johanne. Was ſeid jr hin aus ge­gan­gen in die wü­ſten zu ſe­hen? Woltet jr ein Rhor ſe­hen / das vom winde beweget wird? 25Oder was ſeid jr hin aus ge­gan­gen zu ſe­hen? Woltet jr einen Men­ſchen ſe­hen / in weichen Kleidern? Sehet die in herrlichen Kleidern vnd lüſten leben / die ſind in den königlichen Höfen. 26Oder was ſeid jr hinaus ge­gan­gen zu ſe­hen? Woltet jr einen Propheten ſe­hen? Ja ich ſa­ge euch / der da mehr iſt / denn ein Prophet / 27Er iſts / von dem geſchrieben ſtehet / Sihe / Ich ſende mei­nen Engel fur deinem Angeſicht her / der da bereiten ſol deinen weg fur dir. 28Denn ich ſa­ge euch / das vn­ter denen / die von Wei­bern geborn ſind / iſt kein gröſſer Prophet / denn Johannes der Teuffer. Der aber Kleiner iſt im reich Got­tes / der iſt Gröſſer denn er.

Matt. 11.

29VND alles Volck das jn höret / vnd die Zölner / gaben Gott recht / vnd lieſſen ſich teuffen mit der tauffe Johannis. 30Aber die Pha­ri­ſe­er vnd Schrifft­ge­ler­ten verachteten Got­tes rat / wi­der ſich ſelbs / vnd lieſſen ſich nicht von jm teuffen.

 

ABer der HErr ſprach / Wem ſol ich die Men­ſchen die­ſes ge­ſchlechts vergleichen? vnd wem ſind ſie gleich? 32Sie ſind gleich den Kindern / die auff dem Marck­te ſi­tzen / vnd ruffen gegen ander / vnd ſprechen / Wir haben euch gepfiffen / vnd jr habt nicht getantzet. Wir haben euch geklaget / vnd jr habt nicht geweinet. 33Denn Johannes der Teuffer iſt ko­men / vnd aſs nicht Brot / vnd tranck keinen Wein / So ſagt jr / Er hat den Teu­fel. 34Des men­ſchen Son iſt ko­men / iſſet vnd trin­cket / So ſagt jr / Sihe / der menſch iſt ein Freſſer vnd Weinſeuffer / der Zölner vnd Sün­der freund. 35Vnd die Weis­heit mus ſich rechtfertigen laſ­ſen von allen jren Kindern.

 

 

Die Salbung Jesu durch die Sünderin

 

ES bat in aber der Phariſeer einer / das er mit jm eſſe. Vnd er gieng hin ein / in des Pha­ri­ſe­ers haus / vnd ſetzet ſich zu tiſch. 37Vnd ſi­he / ein Weib war in der Stad / die war eine Sün­derin. Da die vernam / das er zu ti­ſche ſaſs in des Pha­ri­ſe­ers hau­ſe / bracht ſie ein Glas mit Salben / 38vnd trat hinden zu ſei­nen Füſſen / vnd weinet / vnd fieng an ſei­ne Füſſe zu netzen mit Threnen / vnd mit den haren jres Heubts zu trucken / vnd küſſet ſei­ne Füſſe / vnd ſalbet ſie mit a Salben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

a

(Salben)

Das iſt / Mit köſt­lichem waſ­ſer.

 

39DA aber das der Pha­ri­ſe­er ſa­he / der jn geladen hatte / ſprach er bey ſich ſelbs / vnd ſa­get / Wenn die­ſer ein Prophet we­re / ſo wü­ſte er / wer vnd welch ein Weib das iſt / die jn anrüret / Denn ſie iſt eine Sün­derin. 40Jhe­ſus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jm / Simon / Ich habe dir et­was zu ſa­gen. Er aber ſprach / Mei­ſter / ſa­ge an. 41Es hatte ein Wücherer zween Schüldener / Einer war ſchüldig fünff hundert Groſſchen / der ander funff­zig. 42Da ſie aber nicht hatten zu bezalen / ſchencket ers beiden. Sage an / Welcher vn­ter denen wird jn am meiſten lie­ben? 43Simon ant­wor­tet vnd ſprach / Ich achte / dem er am meiſten geſchencket hat. Er aber ſprach zu jm / Du haſt recht gerichtet.

 

 

 

 

[282a | 282b]

 

 

Euángelium     C. VII.

 

 

44VND er wandte ſich zu dem Weibe / vnd ſprach zu Simon / Siheſtu dis weib? Ich bin ko­men in dein Haus / Du haſt mir nicht Waſ­ſer gegeben / zu mei­nen Füſſen / Dieſe aber hat meine Füſſe mit threnen genetzet / vnd mit den haren jres Heubts getrücket. 45Du haſt mir keinen Kuſs gegeben / Dieſe aber nach dem ſie herein ko­men iſt / hat ſie nicht abge­laſ­ſen meine Füſſe zu küſſen. 46Du haſt mein Heubt nicht mit öle ge­ſal­bet / Sie aber hat meine Füſſe mit ſalben ge­ſal­bet. 47Derhalben ſa­ge ich dir / Ir ſind viel Sünde vergeben / Denn ſie hat viel ge­lie­bet / Welchem aber wenig vergeben wird / der lie­bet wenig.

 

48VND er ſprach zu jr / Dir ſind deine Sünde vergeben. 49Da fiengen an die mit jm zu tiſch ſaſſen / vnd ſpra­chen bey ſich ſelbs / Wer iſt die­ſer / der auch die ſünde vergibt? 50Er aber ſprach zu dem weibe / Dein Glaube hat dir geholffen / Gehe hin mit frie­den.

 

 

 

 

 
 

 

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Sabrina

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