Wörterbuch zur Lutherbibel

VII. Band, Buchstabe G

Biblia 1545

Wörterbuch zur Lutherbibel 1545

Biblia

Das große Stilkunst.de

Wörterbuch

zur Lutherbibel von 1545

 

Deutsch – Luther-Deutsch

VII. Band

 

Buchstabe

G

 

Register

Verzeichnis der Namen, Wörter und Begriffe

 

Sortierfolge der Wörter

 

Aktuelle Sortierfolge:
 
→ Deutsch – Luther-Deutsch

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→Luther-Deutsch – Deutsch

Artikel aus
Band VII | Buchstabe G

Namen, Wörter und Begriffe

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Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

G, g

G, g (Buchstabe)

In unseren Texten kommen folgende Formen vor:

 

G

g

Beschreibung

G g

reguläre Schrifttype für einfachen Text

G g

Schrifttype für Auszeichnungen

G g

Schrifttype für Überschriften, Schmuckschrift

G g

Schrifttype für Unterschriften und Anmerkungen, Schmuckschrift

G

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

G

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

G

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

G

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

G

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

 

 

 

Hinweis

 

Der Groß­buch­sta­be »G« der Frak­tur­schrift für Über­schrif­ten sollte nicht mit dem »B« der Frak­tur­schrif­ten oder der An­ti­qua­schrif­ten ver­wech­selt wer­den. Hier ne­ben­ein­an­der im Ver­gleich »G« (links) und »B« (rechts) aus dem Zei­chen­satz für Über­schrif­ten:

 

G | B

 

 

©Die bei Stilkunst.de ver­wen­de­ten Zei­chen­sätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Or­na­ment-Fonts) wur­den nach Dru­cken der Luther­bibeln von 1545 und 1534 neu ent­wi­ckelt und wer­den wei­ter an die von Dru­cker Hans Lufft ver­wen­de­ten Ty­pen an­ge­passt.

©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Galehen

 

Galee

Galeeren, die (Plural)

 

Galehen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

In der Lutherbibel von 1545 kommt das Wort nur einmal im Plural vor (Jes 33,21), im Singular gar nicht.

 

Der zugehörige Singular heißt Galee.

 

Die Schreibweise Galehen ist eine Variante zum Plural Galeen. Luther nutzt an dieser Stelle nach den Regeln des Deutsches seiner Zeit das »h«, um anzuzeigen, dass das Wort nicht als »Galehn« (mit einem einzigen langen »e«) zu sprechen sei, sondern in der Aussprache dem ersten, langen »e« ein zweites, kurzes folgt, das getrennt zu sprechen ist.

 

 

Anmerkung

Manche neueren Textausgaben der Lutherbibel von 1545 sehen Galehen als Schreibfehler an und korrigieren nach »Galeren«. Dies ist unserer Meinung nach falsch. Der Plural müsste wie gezeigt Galeen heißen. Luther benutzt an anderer Stelle auch Galleen. Belegt ist daneben bei anderen Autoren »Galeern«. Das Wort »Galeren« hingegen scheint weder bei Luther noch in Dritttexten jener Zeit belegt zu sein.

Im heutigen Sprachgebrauch lautet der Plural »Galeeren« (so auch schon der Lutherbibel von 1912).

 

 

Bedeutung

 

Die Galeere ist ein besonderer Schiffstyp, bevorzugt eingesetzt als ein Streitschiff oder Kampfschiff. Oft wird unter dem Begriff auch ein Strafschiff ver­stan­den.

 

Herkunft

 

Allgemein angenommen wird, dass das Wort vom Griechischen γαλἐη (galéē, das Wiesel) stamme und quasi als Typenbezeichnung fungiere, was aber ungesichert ist. Dahinter befindet sich wohl die Vorstellung, dass dieser Schiffstyp »flink wie ein Wiesel« über das Wasser gleitet.

 

Denkbar ist auch die Verwandtschaft mit dem altgriechischen γαλήνη, Galéne, das Meeresstille bedeutet: Das Meer ruht ohne Bewegung, weil kein Wind die Wellen auftreibt (So z. B. verwendet in →Mt 8,26; →Mk 4,39; →Lk 8,24).

 

Erläuterungen

 

Die Galeere des Mittelalters, wie sie im Mittelmeerraum eingesetzt wurde, besaß zwar zwei Masten mit Segel, doch ihre Wendigkeit und Schnelligkeit war vor allem den Mannschaften zu verdanken, die das Schiff mit Rudern antrieben. Auf diese Weise konnte die Galeere auch bei Windstille und sogar gegen den Wind Fahrt aufnehmen. Der entscheidende Vorteil (sowohl strategisch wie auch öko­no­misch) ergab sich aus der hybriden Antriebstechnik, die auch dann den Einsatz ermöglichte, wenn Flauten andere Schiffe lahm legten oder ungünstige Winde ihnen Routen ver­sperr­ten oder Umwege aufzwangen.

 

Für die harte Arbeit an den Rudern wurden oftmals Sträflinge herangezogen, die auch aus Deutschland den Schiffseignern (vor allen nach Italien) als Sklaven verkauft wurden.

 

Der Begriff war den Lesern der deutschen Lutherbibel daher durchaus geläufig.

 

Der hebräische Text

 

Der hebräische Text verwendet an dieser Stelle einen zusammengesetzten Begriff, der in etwa Ruderschiffsverband, Ruderflotte bedeutet: (אֳנִי־שַׁ֔יִט, ͻoniy_šayitͅ; Kollektivbegriff; etwa: »eine Flotte, [bestehend aus Schiffen] mit Rudern«). Diese Beschreibung entsprach den im Mittelalter bekannten Galeeren, weshalb Luther diese Übersetzung wählte.

 

Was der Text in Jesaja vermitteln möchte, ist, dass die Gewässer so riesig und gewaltig wären, dass sich weder ein großes Ruderboot, noch eine Flotte von Ruderschiffen darauf wagen könne. Dabei handelt es sich um Schiffe (wie man zu Zeiten Jesajas wußte), die mit den damals bekannten Gewässern problemlos zurecht ka­men.

 

 

Verwendung im Plural

 

→Jes 33,21

 

Denn der HERR wird mechtig daſelbſt bey vns ſein / vnd wer­den weite Waſſergraben ſein / das da­r­ü­ber kein Schiff mit rudern faren / noch Galehen da hin ſchiffen wer­den.

 

Denn der HERR wird dort bei uns mächtig sein. Flüsse und breite Wassergräben wird es geben, auf denen kein Schiff mit Rudern fahren kann; keine Galeeren wer­den dahin schiffen können.

 

 

 

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Galilea

 

Gali­le­iſches land

Galiläa (Name)

hebräisch: ‏הגליל(haGalil)

griechisch: Γαλιλαία (Galilaia)

lateinisch: Galilaea

 

Nördlicher Teil Palästinas mit einer wechselhaften Geschichte, in der dort verschiedene, nicht-jüdische Be­völ­ke­rungs­grup­pen sesshaft waren. Herodes der Große konnte Galiläa schließlich in sein Reich einverleiben. Nach seinem Tod im Jahr 4 v. Chr. wurde von Kaiser Augustus Herodes Antipas, ein Sohn von Herodes dem Großen, als Gebietsfürst (Vierfürst; Tetrach) eingesetzt, der über Galiläa und Peräa bis zu seiner Absetzung im Jahr 39 n. Chr. herrschte.

 

Das Gebiet, in dem Jesus lebte und wirkte

 

Galiläa ist das Gebiet, in dem sich die meisten Jesus-Ge­schich­ten von Jesu Kindheit bis zu seiner Reise nach Jerusalem abspielten. Dort befinden sich die aus den Geschichten bekannten Orte, wie die Städte Nazaret und Kapernaum sowie der See Genezareth.

 

Herodes Antipas war kein Despot und er war längst nicht so machtgierig wie sein Va­ter oder wie sein Bruder Herodes Archelaos, der über Samaria und Judäa von 4 v. Chr. bis 6 n. Chr. herrschte. Dies gab dem erwachsenen Jesus den nötigen Freiraum für sein öffentliches Auftreten und war wohl einer der Gründe, warum er das Herrschaftsgebiet des Herodes Antipas nicht verließ, bestenfalls noch die westlichen Gebiete des Herodes Phillipos östlich des Jordans bereiste (Caesarea Phillipi, Dekapolis).

 

Judäa, mit den Gebieten Samaria, Judäa und Idumäa, war ab 6 n. Chr. direkte römische Provinz und un­ter­stand dem römischen Präfekten. Dort herrschten die Hohepriester (wie Hannas und Kajafas), die für alle jüdischen Angelegenheiten mit der Duldung Roms zuständig waren. Sie waren für Jesus, seine religiösen Ansichten und sein Wirken in der Bevölkerung gefährliche Gegenspieler.

 

Vgl. dazu unsere Karten

a) Palästina zwischen 20 v. Chr. und 4 v. Chr.

b) Palästina zwischen 4 v. Chr. und 6 n. Chr.

 

 

 

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geengſter

geängsteter (Adjektiv)

von: ängsten (veraltet für sich ängstigen)

 

veränstigter

 

→Psalm 51,19

 

ein geenſter Geiſt : Ein Geist, der in Angst, Sorge, Unruhe versetzt ist.

ein geengeſtes vnd zuſchlagen Hertz: ein verängstigtes und gebrochenes Herz

 

 

 

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Gebererin

Gebärerin, die (veraltet)

Gebererin
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
7* 7 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

eine im Gebären begriffene Frau, eine gebärende Frau,

eine Frau, die in den Wehen liegt

 

Das Wort steht in allen Belegstellen als bildhafter Vergleich für Angst und Schmerzen, wie sie das Gebären auslösen, die jemanden erfasst haben oder erfassen sollen.

 

 

→Psalm 48,7

 

Zittern iſt ſie da ſelbs ankomen / Angſt wie eine Gebererin.

 

Zittern hat sie erfasst, Angst, wie sie eine Frau hat, die in den Wehen liegt.

 

 

→Jes 13,8

 

Schrecken / angſt vnd ſchmertzen wird ſie ankomen / es wird jnen bang ſein / wie einer Gebererin /

 

Schrecken, Angst und Schmerzen wer­den sie erfüllen. Es wird ihnen bange sein wie einer Frau, die in den Wehen liegt.

 

 

→Jes 21,3

 

Derhalben ſind meine Lenden vol ſchmertzens / vnd angſt hat mich ergriffen / wie eine Gebererin /

 

Deswegen sind meine Lenden voller Schmerzen, und Angst hat mich ergriffen, so, wie eine Frau, die in den Wehen liegt.

 

 

→Jes 42,14

 

Nu aber wil ich / wie eine Gebererin / ſchrei­en /

 

Nun aber will ich, wie eine Frau, die in den Wehen liegt, schreien!

 

 

→Jer 4,31

 

Denn ich höre ein geſchrey / als einer Gebererin / Eine angſt / als einer die in den erſten Kindſnöten iſt /

 

Denn ich höre ein Geschrei, wie das einer Frau, die in den Wehen liegt. Eine Angst, wie sie eine Frau ergreift, die erste Wehen spürt.

 

 

→Jer 6,24

 

Es wird vns angſt vnd weh wer­den / wie einer Gebererin.

 

Es wird uns angst und wehe wer­den, wie einer Frau, die in den Wehen liegt.

 

 

→Hos 13,13

 

Denn es ſol jnen wehe wer­den / wie einer Gebererin /

 

Denn es soll ihnen wehe wer­den, wie einer Frau, die in den Wehen liegt.

 

 

 

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Gebal

Gebal (Stadt)

Gebal ist eine phönizische Stadt an der Mit­tel­meer­küs­te wird mit dem heu­ti­gen Dschu­bail gleich­ge­setzt, das un­ge­fähr 30 km nörd­lich von Bei­rut liegt.

 

Gebal
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Hes 27,9

 

Die El­te­ſten vnd klugen von Gebal muſten deine Schiff zimmern /

 

Die Ältesten und die Klugen von Gebal mussten deine Schiffe zimmern.

 

 

 

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Gebaliter

Gebaliter, der

Gebaliter, die (Plural)

Bewohner der Stadt Gebal.

 

Gebal ist eine phönizische Stadt an der Mit­tel­meer­küs­te wird mit dem heu­ti­gen Dschu­bail gleich­ge­setzt, das un­ge­fähr 30 km nörd­lich von Bei­rut liegt.

 

Gebaliter
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

siehe auch: →Gibliter

 

→Psalm 83,8

 

[Die hütten ...] Der Gebaliter / Ammoniter vnd Amalekiter / Die Philiſter ſampt denen zu Tyro.

 

 

 

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Gebet Dauids

Gebet Davids

Angabe der Urheberschaft im Titel von →Psalm 17 und →Psalm 86.

 

Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diese Psalmen verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass sie zu einer Sammlung von Psalmen gehören, die ihm gewidmet ist.

 

 

In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.

 

a) →Psalm Davids: 50

Psalmen 3, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12, 13, 14,

15, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26,

27, 28, 29, 30, 31, 34, 35, 36, 37, 38,

39, 40, 41, 51, 61, 62, 63, 64, 65, 69,

70, 101, 103, 109, 110, 139, 140, 141, 143 und 144

 

b) →Gülden Kleinod Davids: 6

Psalmen 16, 56, 57, 58, 59 und 60

 

c) →Unterweisung Davids: 6

Psalmen 32, 52, 53, 54, 55 und 142

 

d) →Lied Davids: 4

Psalmen 122, 124, 131 und 133

 

e) →Psalmlied Davids: 2

Psalmen 68 und 108

 

f) VerweisGebet Davids: 2

 

g) →Unschuld Davids: 1

Psalm 7

 

h) →Lob Davids: 1

Psalm 145

 

i) →Davids: 1

Psalm 138

 

 

Zur Person Davids

 

Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fra­gen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.

 

David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.

 

Die Geschichte Davids wird aus­führ­lich er­zählt in den bei­den Sa­mu­el­bü­chern (→1Sam, →2Sam), in →1Kön 1-2 und in →1Chr 11-29.

 

 

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gebieten

 

gebeut

 

gebot

gebieten (Verb)

einen Auftrag geben

 

Das starke Verb besitzt im Präsens einen heute nicht gebräuchlichen Vokalwechsel.

 

 

Formen in der Luther-1545

 

ich gebiete, 1. Person Singular Präsens Aktiv Indikativ: immer mit »ie«

 

er gebeut (er gebietet), 3. Person Singular Präsens Aktiv Indikativ: mit »eu«

 

gebeut! (gebiete!), 2. Person Singular Imperativ: mit »eu«

 

er gebot (er gebot), 3. Person Singular Präteritum Aktiv Indikativ

 

 

Präsens, 1. Person: →2Mos 4,23

 

Vnd ich gebiete dir / das du mei­nen Son ziehen lassest

 

Und ich gebiete dir, dass du mei­nen Sohn ziehen lässt

 

 

Präsens, 3. Person: →Psalm 148,5

 

Die ſollen loben den Namen des HERRN / Denn er gebeut / ſo wirds geſchaffen.

 

Die sollen den Namen des HERRN loben, denn er gebietet und so wird es erschaffen.

 

 

Präteritum, 3. Person: →Psalm 78,23

 

Vnd er gebot den Wolcken droben / Vnd thet auff die thüre des Hi­mels.

 

Und er gebot den Wolken oben und öffnete die Tür des Himmels.

 

 

Imperativ: →3Mos 6,8-9

 

8VND der HERR redet mit Moſe / vnd ſprach / 9Gebeut Aaron vnd ſei­nen Sönen / vnd ſprich / Dis iſt das Ge­ſetz des Brand­op­f­fers.

 

Und der HERR redete mit Mose und sprach: »Gebiete Aaron und seinen Söhnen und sprich: Dies ist das Gesetz des Brandofers«.

 

 

 

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Gebis

Gebiss, das

a) das, womit man beißt, die Zähne als Ganzes, sowohl von Menschen wie auch von Tieren

b) die Gebissstange, die Kandare als Teil des Zaumzeugs für Reit- und Lasttiere

 

 

→Psalm 32,9

 

Welchen man Zeum vnd Gebis mus ins Maul legen

 

a) Denen man Zaumzeug und Kandare ins Maul legen muss.

b) Die mit Zaumzeug und Kandare gebändigt wer­den müssen.

 

 

 

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Gebeut

Gebot, das

a) Substantiv zu bieten (Verb)

b) Substantiv zu gebieten (Verb); siehe →gebieten

 

In der Bibel wird das Wort fast immer als Substantiv zu gebieten (d. i.: Gebot) im Sinne der göttlichen Gebote und der gesetzlichen Verordnungen benutzt.

 

 

→Jes 28,10

 

Denn (ſie ſagen) Gebeut hin / gebeut her / gebeut hin / gebeut her / Harre hie / harre da / harre hie / harre da / Hie ein wenig / da ein wenig.

 

Denn (sie sagen): Gebot hin, Gebot her, Gebot hin, Gebot her. Harre hier, harre da, harre hier, harre da. Hier ein wenig, da ein wenig.

 

 

 

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Gefeſs

Gefäß, das

→Psalm 31,13

 

Jch bin wor­den wie ein zebrochen Gefeſs.

 

Ich bin ge­wor­den wie ein zebrochenes Gefäß.

 

 

 

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gegen dem morgen

gegen den Morgen (Ausdruck)

nach Osten

Gegen (Präposition mit Akkusativ) bezeichnet räumlich die Ausrichtung auf et­was hin.

Der Dativ, den Luther für die Beschreibung des Ziels benutzt (»dem Morgen«), ist heute nicht mehr gebräuchlich.

 

Der Morgen steht für die Himmelsrichtung, in der die Sonne aufgeht: Osten.

 

Die heutigen Übersetzungsvarianten wären:

a) gegen den Morgen (veraltet)

b) gegen Osten

c) nach oder im Osten

 

 

 

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geharniſcht

geharnischt (Verb)

Partizip Passiv zu harnischen (Verb)

 

1) im eigentlichen Sinn der Kriegsausstattung: gerüstet, in voller Rüstung

2) übetragen, bildlich: gerüstet, vorbreitet, mit dem Notwenigen ausgestattet

 

geharniſcht
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Anm: Weitere Formen des Verbs harnischen kommen in der Lutherbibel 1545 nicht vor.

 

 

→Psalm 78,9

 

Wie die kinder Ephraim ſo geharniſcht den Bogen füreten / Abfielen zur zeit des b ſtreits.

 

Wie die Nachkommen Ephraims so gerüstet den Bogen führten und abfielen in der Zeit des Streits.

 

 

 

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Geharniſchten

 

geharniſchten

Geharnischten, die (Pl., veraltet)

 

gerüsteten Krieger, die (Pl.)

siehe →Harnisch, der

 

1) Krieger in voller Rüstung

2) gerüstete Krieger, Soldaten

 

Geharniſchten
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
3* 3 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Anm: In der Lutherbibel 1545 kommt nur der Plural vor.

 

 

Verweis2Chr 28,14

 

Da liessen die geharnischten die Gefangene vnd den Raub fur den Obersten vnd fur der gan­tzen Gemeine.

 

Da ließen die Soldaten die Gefangenen und die Beute zurück vor den Obersten und vor der ganzen Gemeinde.

 

 

 

→Hiob 39,21

 

Es [das Roſs] ſtrampffet auff den boden / vnd iſt freidig mit krafft / vnd zeucht aus den Geharniſchten entgegen.

 

Es [das Pferd] stampft mit den Hufen auf den Boden und ist kühn, voller Kraft, und zieht hinaus den gerüsteten Kriegern entgegen.

 

 

→Jer 51,3

 

Denn jre Schützen wer­den nicht ſchieſſen / vnd jre Geharniſchten wer­den ſich nicht wehren können.

 

Denn ihre Schützen wer­den nicht schießen, und ihre (gut) gerüsteten Krieger wer­den sicht wehren können.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Geheiligete

 

Geheiligetes

 

Geheiligetets

 

Geheiligte, der

 

Geheiligte, das

a) Maskulinum: jemand, der religiöse Tu­gen­den (gött­lich vollkommen) lebt und daher ver­eh­rungs­wür­dig ist.

b) Neutrum: et­was, das Gott ge­weiht ist und der gött­li­chen Ver­eh­rung dient

 

Siehe auch: →heiligen (Verb)

 

 

→Jes 13,3

 

Ich hab mei­nen Geheiligeten geboten / vnd mei­nen ſtar­cken geruffen

 

Ic habe mei­nen Geheiligten geboten vnd meine Starken gerufen

 

 

→Neh 12,47

 

vnd ſie gaben geheiligetets fur die Le­ui­ten / Die Le­ui­ten aber gaben geheiligetes fur die kinder Aaron.

 

Und sie gaben Geheilgtes vor die Leviten. Die Leviten aber gaben Geheiligtes vor die Kinder Aaron.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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gehen

gehen (Verb)

allgemein: Bewegung des Laufens, auch: des Ablaufs

 

a) Bewegung

a.1) gemächlich laufen

a.2) sich kontinuierlich schrittweise bewegen

 

b) Vorgang

b.1) eintreten, passieren

b.2) geschehen

b.3) verlaufen, ablaufen

 

siehe auch: →zugehen

 

 

Bewegung: →1Mos 3,14

 

Auff deinem Bauch ſoltu gehen / vnd erden eſ­ſen dein leben lang /

 

Auf deinem Bauch sollst du gehen und Erde fressen dein Leben lang.

 

 

Vorgang: →1Mos 4,14

 

So wird mirs gehen / das mich todſchlage wer mich findet.

 

So wird es mir gehen, dass mich totschlägt, wer mich findet.

 

 

 

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Gehülffe

Gehülfe, der (veraltet)

Gehilfe, der

Das Wort, eigentlich maskulin (der), wird auch für den weiblichen Gehilfen in gleicher Weise (maskulin dekliniert; der) gebraucht. Die Unterscheidung ergibt sich erst durch die Konkretisierung der Person, so in 1Mos 2,18.20.

 

 

→1Mos 2,18

 

Es iſt nicht gut das der Menſch allein ſey / Jch wil jm ein Gehülffen machen / die vmb jn ſey.

 

a) Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Ich will ihm einen Gehilfen machen, die um ihn sei.

b) Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei. Ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.

 

 

→1Mos 2,20

 

Aber fur den Men­ſchen ward kein Gehülffe funden / die vmb jn we­re.

 

a) Aber für den Menschen wurde kein Gehilfe gefunden, die um ihn wäre.

b) Aber für den Menschen wurde keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Gelt

Geld, das

Die Schreibweise Gelt (das oder der) ist eine ältere Form von Geld (das).

 

Es ist das substantivierte Verb gelten und meint:

 

Lohn, Vergeltung, Zahlung,

dann auch Zahlungsmittel

 

 

→Psalm 15,5

 

Wer ſein Gelt nicht auff Wucher gibt

 

Wer sein Geld nicht gegen Zinsen verleiht

 

 

→Psalm 68,31

 

Die da a zutretten vmb Gelts willen

 

Die da wegen des Geldes hinzutreten

 

 

 

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Gelübde

Gelübde, das

Abkommen, Vertrag, Bündnis

 

eigenlich ein gegenseitiges oder allseitiges Gutheißen eines Vorschlages, in dem man sich einigte

 

 

Für Luther ist ein Gelübde ein Gelöbnis.

 

Scholion zu →Psalm 76,12

Luther: (Gelobet) Das er ſol ewr Gott ſein / wie das erſte Gebot wil / vnd gelobt nicht den Heiligen noch andere Gelübde.

 

Die Erfüllung des Gelübdes bezeichnet Luther regelmäßig mit bezahlen.

 

 

→Psalm 22,26

 

Jch wil meine Gelübde bezalen

 

Ich will meine Gelübde erfüllen

 

 

→Psalm 50,14

 

OPffere Gott Danck / Vnd bezale dem Höheſten deine Gelübde.

 

Erweise Gott Dank und erfülle dem Höchsten deine Gelübde.

 

 

→Psalm 61,6.9

 

6Denn du Gott höreſt meine Gelübde

9Das ich meine Gelübde bezale teg­lich.

 

6Denn du, Gott, hörst meine Gelübde.

9und damit täglich meine Gelübde erfülle.

 

 

→Psalm 65,2

 

Vnd dir bezalt man Gelübde

 

Und dir gegenüber erfüllt man Gelübde

 

 

→Psalm 66,13

 

Vnd dir meine Gelübde bezalen.

 

Und dir gegenüber meine Gelübde erfüllen

 

 

→Psalm 116,14.18

 

14Jch wil meine Gelübde dem HERRN bezalen

18Jch wil meine Gelübde dem HERRN bezalen

 

Ich will dem HERRN meine Gelübde erfüllen

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Gemecht

Gemächt, das

Wort mit vielerlei Bedeutung.

 

Allgemein ist es die substantivierte Form des Verbs machen.

 

 

→Psalm 103,14

 

DEnn er kennet was für ein Gemecht wir ſind.

 

Bedeutung:

 

a) Er weiß, woraus wir gemacht sind.

a) Er weiß, von wel­chem Typ, von wel­chem Schlag wir sind.

c) Er kennt unseren Charakter.

Usw.

 

 

→Jes 29,16

 

Gleich als wenn des Töpffers thon gedechte / vnd ein werck ſpreche von ſei­nem Mei­ſter / Er hat mich nicht gemacht / Vnd ein Gemechte ſpreche von ſei­nem Töpffer / Er kennet mich nicht.

 

Als ob des Töpfers Ton sich für et­was hal­ten könn­te, als ob ein Werk über sei­nen Meis­ter aus­sa­ge: "Er hat mich nicht ge­macht.", und ein Er­zeug­nis von sei­nem Töp­fer be­haup­te: "Er kennt mich nicht.".

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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gemein

gemein (Adjektiv)

a) gemeinschaftlich, mehreren zukommend,

b) üblich, ge­bräuch­lich, (allgemein) brauchbar

b) abwertend: liederlich, abstoßend

 

Das Adjektiv findet sich heute noch in unserem Wort »allgemein«.

 

 

→5Mos 20,6

 

Welcher einen Weinberg gepflantzt hat / vnd hat jn noch nicht gemein gemacht /

 

Wer einen Weinberg gepflanzt hat und hat ihn noch nicht brauchbar gemacht

 

 

→Prd 10,5

 

Es iſt ein Vnglück das ich ſa­he vn­ter der Sonnen / nem­lich / vnuerſtand der vn­ter den Gewaltigen gemein iſt /

 

Es ist ein Unglück, das ich sah unter der Sonne, nämlich Unverstand, der unter den Machthabern üblich ist.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Gemeine

 

Gemein

Gemeinde, die

von gemein (Adjektiv): gemeinschaftlich, mehreren zukommend

 

a) Gruppe von Menschen, Zusammenschluss, Zu­sammen­ge­hörig­keit: Gemeinschaft, Gemeinde

b) Grund und Boden einer Gruppe von Menschen: Gemeinde(fläche), Kommune, Ort

 

Heute verwenden wir Gemeinde nach a) noch für die Gemeinschaft der Mitglieder einer örtlichen Kirche (Kirchgemeinde), und nach b) für einen kleineren Ort, der eigenständig verwaltet wird, aber kein Stadtrecht besitzt.

 

 

→Psalm 1,5

 

Luther verwendet den Begriff im Sinn der Zu­sammen­ge­hörig­keit einer Gruppe von Menschen:

 

Da­r­umb bleiben die Gott­lo­ſen nicht im Ge­rich­te / Noch die Sün­der in der gemeine der Gerechten.

 

Darum bleiben die Gottlosen nicht im Ge­richt, noch die Sünder in der Gemeinschaft der Gerechten.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Gerechte

Gerechte, der

a) Mensch, der den Pflichten des menschlichen und göttlichen Rechts gemäß lebt, denkt und handelt.

 

b) Mensch, der im Gegensatz zum Gottlosen gut, fromm, rechtschaffen und gottesfürchtig ist.

 

 

→1Mos 18,25

 

Das ſey ferne von dir / das du das thuſt / vnd tödteſt den Gerechten mit den Gott­lo­ſen / das der Gerechte ſey gleich wie der Gott­lo­ſe /

 

Das sei fern von dir, dass du das tust und den Gerechten mit den Gottlosen tötest, dass der Gerechte dem Gottlosen gleich sei.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Geſalbte

 

Geſalbete

Gesalbte, der

Mensch, der durch Salbung geweiht und geheiligt ist.

 

1. Nach biblischer Sitte bezeichnet der Begriff Könige. U. a. beinhaltet das Ritual der Krönung die Salbung mit wertvollen Ölen.

 

2. »Der Gesalbte« bezeichnet den Messias, den von den Juden erwarteten mächtigen König: Wir haben den Messias funden (welches ist verdolmetscht der Gesalbete) (Joh 1,14).

 

Der Gesalbte:

- hebräisch: ‏משיח, Messias

- in griechischer Transkription: Μεσσίας, Messias

- ins Griechische übersetzt: Χριστός, Christos

- latinisiert: Christus.

 

3. Ein Gesalbter ist ein Eingeweihter, einer der mit den Geheimnissen einer Gesellschaft, eines Bundes u. s. w. bekannt ist.

 

 

Bezeichnung für den König

 

→Psalm 18,51

 

Der ſei­nem Könige gros Heil beweiſet vnd wolthut ſei­nem Geſalbeten / Dauid vnd ſei­nem Samen ewiglich.

 

Der seinem König große Hilfe erweist, der seinem Gesalbten Gutes tut, David und allen seinen Nachkommen

 

 

 

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ge­ſche­hen

 

geſchicht

geschehen (Verb)

 

3. Person Singular Präsens: geſchicht, geschieht

 

→Jes 28,29

 

Solches geſchicht auch vom HERRN Ze­ba­oth /

 

Das geschieht gleichfalls vom HERRN Ze­ba­oth

 

 

 

SK Version 28.03.2024  

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geſchmechen

geschmächen (Verb, veraltet)

a) schmähen

b) schänden

c) notzüchtigen

 

 

→Psalm 79,12

 

Vnd vergilt vn­ſern Nachbarn ſiebenfeltig in jrem boſem / Jre ſchmach da mit ſie dich HERR geſchmecht haben.

 

Und vergelte unseren Nachbarn ihre Boshaftigkeiten siebenfach, ihre Schmach, womit sie dich, HERR, geschändet haben.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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geſchrey

Geschrei, das

 

→Psalm 17,1

 

HERR erhöre die Gerechtigkeit / Merck auff mein geſchrey

 

HERR, erhöre die Gerechtigkeit, höre mein Geschrei.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Geſicht

Gesicht, das

Das Wort Gesicht umfasst zahlreiche Bedeutungen im Umfeld des Sehens, die wir hier nicht alle auflisten können.

 

Grundbedeutung: das Sehen

 

a) das Sehvermögen, die Sehkraft, der Blick, das Sehorgan, das Auge, die Augen

b) das Anschauen, der Anblick

c) das Antlitz, das Angesicht

d) das innere Sehen, der geistige Blick

e) das Hellsehen, das Sehen von ahnungsvollen Traumbildern im wachen Zustand, die Vision

u. a.

 

 

→Psalm 89,20

 

Da zumal redeſtu im Ge­ſich­te zu deinem Heiligen

 

Damals redetest du in einer Visionen zu deinem Heiligen

 

 

→Psalm 69,4

 

Jch habe mich müde geſchrien / mein Halſs iſt heiſch / Das Geſicht vergehet mir

 

Ich habe mich müde geschrien. Meine Stimme ist heiser. Mein Blick verschwimmt.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Glucken

 

Bande der ſieben Sterne

Plejaden, die

 

1) Glucke (oder: Gluckhenne): Henne (weibliches Haushuhn), die brühtet oder ihre Küken führt.

 

2) Glucken: Bezeichnung für die Plejaden, ein loser Sternhaufen innerhalb unserer Galaxie im Sternbild Stier.

 

Das Wort Glucken kommt in der Lutherbibel 1545 nur in der übertragenen Bedeutung für die Plejaden vor.

 

Glucken
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
3* 3 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Die Plejaden

 

Im Mittelalter trug der Sternhaufen der Plejaden Bezeichnungen wie »Glucken«, »Henne« oder »Gluckhenne«. Dahinter verbirgen sich die Bilder des Nests einer Henne mit den Eiern bzw. einer Henne mit Küken (also einer Glucke), die unter ihren Flügeln die Schar ihrer Küken versammelt.

 

 

Die Bezeichnung »Plejaden« kommt in der Lutherbibel 1545 nicht vor. Sie fand erst in späteren Auflagen Einzug. So ersetzt sie bereits in der Lutherbibel 1912 in Hiob 9 und Amos 5 das Wort Glucken.

 

 

Plejaden

Creative Commons Attribution-ShareAlike

 

Abbildung:

Plejaden (roter Kreis) im Sternbild Stier, das Sternbild links unten ist Orion.

Links unten ist im Sternbild Orion der Oriongürtel, »das Band des Orion« zu sehen.

 

Credits:

Grafik ©by fatso at the aus der englischsprachigen Wikipedia,

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Bande der ſieben Sterne

 

Aus dem Sternhaufen der Plejaden, der mehr als 1200 Sterne umfasst, sind sechs bis neun Sterne mit bloßem Auge sichtbar. Meist wer­den sieben Sterne erkannt, weshalb der Sternhaufen auch den den Namen »Siebengestirn« erhielt.

 

Die Plejaden als Ansammlung von sieben Sternen zählen zu den Gebilden am Himmel, die bereits für den frühen Menschen Bedeutung in Religionen und Naturbeobachtungen gewannen. Bekannt ist beispielsweise die Himmelsscheibe von Nebra, die u.a. die sieben hellsten Sterne der Plejaden als Sternhaufen zeigt.

 

 

Himmelsscheibe von Nebra

Creative Commons Attribution-ShareAlike

 

Abbildung:

Himmels­schei­be von Ne­bra (ca. 2000 v. Chr.)

Zwischen Voll­mond und Mond­si­chel ist das Sie­ben­ge­stirn der Ple­ja­den zu se­hen.

 

Credits:

Foto ©by Dbachmann aus der englischsprachigen Wikipedia

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Fundstellen

 

→Hiob 9,9

 

Er machet den Wagen am hi­mel vnd Orion vnd die Glucken vnd die Stern gegen mittag.

 

a) Er machte den Wagen am Himmel, und Orion, und die Glucken, und die Sterne gegen Mittag.

b) Er machte den großen Wagen am Himmel, und das Sternbild Orion, und die Plejaden, und die Sterne über dem Äquator.

 

 

Luther in seiner Anmerkung (Marginalspalte) zu →Hiob 9,9

 

(Orion) Iſt das hel­le Ge­ſtir­ne ge­gen mit­tag / das die Bau­ern den Ja­cobs­ſtab heiſ­ſen. Die Glu­cken oder die Hen­ne / ſind die ſie­ben klei­ne Ge­ſtir­ne.

 

a) Orion ist die helle Sternansammlung über dem Äquator, die die Bauern den Jakobsstab nennen. Die Glucken oder die Henne sind der Sternhaufen der sieben kleinen Sterne.

b) Orion ist die helle Sternansammlung über dem Äquator, dessen Gürtelsterne die Bauern den Jakobsstab nennen. Die Plejaden sind der Sternhaufen der sieben kleinen Sterne.

 

 

→Amos 5,8

 

Er macht die Glucken vnd Orion /

 

a) Er macht die Glucken und Orion.

b) Er machte die Plejaden und das Sternbild Orion.

 

 

→Hiob 38,31

 

Kanſtu die bande der ſieben Sterne zu­ſa­men binden? oder das band des Orion aufflöſen?

 

a) Kannst du das Band der sieben Sterne zusammenbinden? Oder das Band des Orion auflösen?

b) Kannst das Band der Plejaden zusammenbinden? Oder das Band des Oriongürtels auffösen?

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Got

Gott, der

 

das Wort Gott mit nur einem »t«: Got.

 

Got
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
3* 3 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

→1Kon 1,48

 

Auch hat der König al­ſo geſagt / Gelobet ſey der HERr der Got Iſrael /

 

Auch hat der König dies gesagt: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels.

 

 

→Psalm 106,47

 

HIlff vns HERR vn­ſer Got

 

Hilf uns Herr, unser Gott!

 

 

Im Scholion zu →Psalm 75,9 erscheint einmal das Wort Got als Bestandteil von Gottlose:

 

Aber die grundſuppe bleibet den Gotloſen.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Gott Ab­ra­ham

Gott Ab­ra­hams, der

Gott Abraham
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
19 10 3 6

Bezeichnung für Gott, die unterstreichen soll, dass es sich bei diesem Gott, den der Autor meint, um den selben Gott handelt, den bereits →Ab­ra­ham angebetet hatte.

 

Der Gott Ab­ra­hams ist also der Gott des Volkes Israel.

 

In 2Mos 3,4-6 weist sich mit dieser Bezeichnung Gott gegenüber Mose aus.

 

→2Mos 3,4-6

 

4Da aber der HERR ſa­he / das er hin gieng zu ſe­hen / rieff jm Gott aus dem Puſch / vnd ſprach / Moſe / Moſe. Er ant­wor­tet hie bin ich. 5Er ſprach / Trit nicht herzu / zeuch deine ſchuch aus von deinen Füſſen / Denn der Ort / da du auffſteheſt / iſt ein heilig land. 6Vnd ſprach weiter / Jch bin der Gott deines Vaters / der Gott Ab­ra­ham / der Gott Iſaac / vnd der Gott Jacob.

 

4Da aber der HERR sah, dass er [Mose] ging, um zu sehen, rief ihn Gott aus dem Busch und sprach: »Mose! Mose!« Der ant­wor­te­te: »Hier bin ich!« 5Er [Gott] sprach: »Komme nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, an dem du stehst, ist heiliges Land.« 6Und <er> sprach weiter: »Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Ab­ra­hams, der Gott Isaaks und der Gott Jacobs.«

 

→Psalm 47,10

 

DJe Für­ſten vn­ter den Völ­ck­ern ſind verſamlet zu eim Volck dem Gott Ab­ra­ham / Denn Gott iſt ſeer erhöhet bey den Schilden auff Erden.

 

a) Luther 1545: Die Fürsten unter den Völkern sind versammelt zu einem Volk dem Gott Ab­ra­hams. Denn Gott ist erhöht bei den Schilden auf Erden.

b) Luther 1984: Die Fürsten der Völker sind versammelt als Volk des Got­tes Ab­ra­hams; denn Gott gehören die Starken auf Erden; er ist hoch erhaben.

c) Übersetzung aus dem Hebräischen: Die Edlen von Völkern versammeln sich, das Volk des Got­tes Ab­ra­hams. Denn sie sind Got­tes Schilde der Erde. Sehr erhaben ist er.

 

Anmerkung zu Psalm 47,10

 

Luther war u. E. 1545 dichter am hebräischen Text als die neue Fassung von 1984.

 

a) Die »Fürsten« (die Edlen) versammeln sich nicht, um das Volk des Got­tes Ab­ra­ham erst zu bilden, sie sind von je her das Volk Got­tes und versammeln sich nun.

 

b) Die Formulierung »denn Gott gehören die Starken auf Erden« ist vieldeutig und missverständlich. Es geht darum, dass die Edlen (die Edelgesinnten), die das Volk Got­tes ausmachen, die Verteidiger Got­tes und des Glaubens (die Schilde Gottes) auf Erden sind.Und Gott thront (herrschend, wachend, schützend) über ihnen (er ist sehr erhaben).

 

 

 

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Gott Iſaac

Gott Isaaks, der

Gott Iſaac
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
9 4 1 4

Bezeichnung für Gott, die unterstreichen soll, dass es sich bei diesem Gott, den der Autor meint, um den selben Gott handelt, den bereits →Isaak angebetet hatte.

 

Der Gott Isaaks ist also der Gott des Volkes Israel.

 

In 2Mos 3,4-6 weist sich mit dieser Bezeichnung Gott gegenüber Mose aus.

 

→2Mos 3,4-6

 

4Da aber der HERR ſa­he / das er hin gieng zu ſe­hen / rieff jm Gott aus dem Puſch / vnd ſprach / Moſe / Moſe. Er ant­wor­tet hie bin ich. 5Er ſprach / Trit nicht herzu / zeuch deine ſchuch aus von deinen Füſſen / Denn der Ort / da du auffſteheſt / iſt ein heilig land. 6Vnd ſprach weiter / Jch bin der Gott deines Vaters / der Gott Ab­ra­ham / der Gott Iſaac / vnd der Gott Jacob.

 

4Da aber der HERR sah, dass er [Mose] ging, um zu sehen, rief ihn Gott aus dem Busch und sprach: »Mose! Mose!« Der ant­wor­te­te: »Hier bin ich!« 5Er [Gott] sprach: »Komme nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, an dem du stehst, ist heiliges Land.« 6Und <er> sprach weiter: »Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Ab­ra­hams, der Gott Isaaks und der Gott Jacobs.«

 

 

 

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Gott Jacob

Gott Jakobs, der

Gott Jacob
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
19 13 1 5

Bezeichnung für Gott, die unterstreichen soll, dass es sich bei diesem Gott, den der Autor meint, um den selben Gott handelt, den bereits →Jakob angebetet hatte und von dem Jakob den Namen Israel erhalten hatte.

 

Der Gott Jakobs ist also der Gott des Volkes Israel, der Nachkommen Jakobs, zu denen sich der Autor zählt.

 

In 2Mos 3,4-6 weist sich mit dieser Bezeichnung Gott gegenüber Mose aus.

 

→2Mos 3,4-6

 

4Da aber der HERR ſa­he / das er hin gieng zu ſe­hen / rieff jm Gott aus dem Puſch / vnd ſprach / Moſe / Moſe. Er ant­wor­tet hie bin ich. 5Er ſprach / Trit nicht herzu / zeuch deine ſchuch aus von deinen Füſſen / Denn der Ort / da du auffſteheſt / iſt ein heilig land. 6Vnd ſprach weiter / Jch bin der Gott deines Vaters / der Gott Ab­ra­ham / der Gott Iſaac / vnd der Gott Jacob.

 

4Da aber der HERR sah, dass er [Mose] ging, um zu sehen, rief ihn Gott aus dem Busch und sprach: »Mose! Mose!« Der ant­wor­te­te: »Hier bin ich!« 5Er [Gott] sprach: »Komme nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen, denn der Ort, an dem du stehst, ist heiliges Land.« 6Und <er> sprach weiter: »Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Ab­ra­hams, der Gott Isaaks und der Gott Jacobs.«

 

→Psalm 84,9

 

HERR Gott Ze­ba­oth höre mein Gebet / Vernims Gott Jacob / Sela.

 

HERR, Gott Ze­ba­oth, höre mein Gebet. Vernimm es, Gott Jakobs. Sela.

 

In diesem kurzen Vers tauchen gleich drei verschiedene Bezeichnungen für Gott auf:
a) HERR (»JHWH«),
b) Gott Ze­ba­oth,
c) Gott Jakobs

 

Der Autor drückt unmissverständlich und betont seinen Glauben an den einen (Schöpfer-)Gott aus (»HERR«), der über Erde und Himmel herrscht (»Gott Ze­ba­oth«) und der der Gott Israels ist (»Gott Jakobs«).

 

 

 

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Got

Gut, das

 

U. a. Bezeichnung von Besitztümern und Wertgegenständen verschiedenster Art

 

mhd: guot

 

das Wort Gut mit »o«: Got.

 

Got
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Psalm 37,16

 

DAs wenige das ein Gerechter hat / iſt beſſer / Denn das gros Got vieler Gott­lo­ſen.

 

a) Das Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser als das große Gut der Gottlosen.

b) Das Wenige, das ein Gerechter hat, ist besser als der Überfluss der Gottlosen.

 

 

 

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