Wörterbuch zur Lutherbibel

XI. Band, Buchstabe L

Biblia 1545

Wörterbuch zur Lutherbibel 1545

Biblia

Das große Stilkunst.de

Wörterbuch

zur Lutherbibel von 1545

 

Deutsch – Luther-Deutsch

XI. Band

 

Buchstabe

L

 

Register

Verzeichnis der Namen, Wörter und Begriffe

 

Sortierfolge der Wörter

 

Aktuelle Sortierfolge:
 
→ Deutsch – Luther-Deutsch

Wählbare Sortierfolge:
 
→Luther-Deutsch – Deutsch

Artikel aus
Band XI | Buchstabe L

Namen, Wörter und Begriffe

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

Lyſias

 

Claudius Lyſias

Claudius Lysias

Römischer Tribun und Befehlshaber der römischen Garnison in Jerusalem um 52 n. Chr.

 

Claudius Lysias war mindestens während der Amtszeit des →Marcus Antonius Felix Tribun. Im unterstanden in Jerusalem etwa 1200 bis 1600 römische Soldaten, zwei Kohorten. Die genau Zahl ist schwer zu ermitteln. Zwar wird Claudius Lysias ausdrücklich als Befehlshaber einer Kohorte bezeichnet (Apg 21,31), sein Rang aber macht ihn zum Befehlshaber über zwei Kohorten.

 

Zehn Kohorten bildeten eine Legion zu 6400 Mann, davon neun Kohorten zu je 600 Mann und die 1. Kohorte zu 1000 Mann. Fünf Militärtribune (Tribuni Angusticlavii) standen der kämpfenden Truppe vor, der Tribunus Laticlavius, ran­gier­te als Stellvertrter des Legatus Legionis, des Befehlshabers der Legion.

 

Daher ist anzunehmen, dass in Jüdäa unter dem zuständigen Mili­tär­tri­bun zwei Kohorten stationiert waren, von denen min­des­tens eine in Jerusalem selbst präsent war, und dort in direkter Nähe zum Tempelbezirk: Das »Lager« (→Apg 21,34), die röminische Garnison, befand sich in Jerusalem auf der Burg Antonia, die mit dem Tempelbezirk durch eine Treppe verbunden war.

 

Luther unterscheidet in der römischen Heeresführung die Titel Heuptmann bzw. öber Heuptmann und Vnterheutptmann.

 

Mit Heuptmann, oder öber Heuptmann, bzw. Oberheuptmann ist der Oberbefehlshaber der stationierten Truppen gemeint, der Militärtribun (Tribuni Angusticlavii).

Vnterheuptmann bezeichnet den Centurio, der einer Abteilung mit 100 Mann vorstand.

 

 

Im Neuen Testament

 

Insgesamt wird Claudius Lysias sechzehnmal (namentlich oder nur als Befehlshaber) in der Apostelgeschichte 21 - 24 genannt (21,31-33.37; 22,24.26-29; 23,10.15.17.19.22; 24,22).

 

Der römische Tribun Claudius Lysias hatte um das Jahr 50 n. Chr. den Apostel Paulus verhaften lassen (→Apg 22,23f.), nachdem Paulus nach einem Tempelbesuch in Jerusalem von jüdischen Kreisen, von den Hohepriestern und vom Hohen Rat des Aufruhrs und der Irrlehren beschuldigt wor­den war.

 

Vor Claudius Lysias berief sich Paulus auf sein römisches Bür­ger­recht (→Apg 22,25f.) und verhinderte die sonst üb­li­chen Aus­peitschungen und Geißelungen ohne eindeutige Anklage und ohne Urteil.

 

Da die Sache zu eskalieren drohte und ein Attentat auf Paulus ge­plant war (→Apg 23,12-15), überstellte Claudius Lysias Paulus zu →Marcus Antonius Felix nach Caesarea (→Apg 23,26-35).

 

Antonius Felix befand Paulus für unschuldig, doch die jü­di­schen Ankläger verlangten eine Verurteilung. Antonius Felix zögerte den Prozess hinaus, da er angeblich für die Freilassung des Paulus ein angemessenes Bestechungsgeld erwartete, das Paulus nie zahlte (→Apg 24,26).

 

Wahrscheinlicher ist aber, dass Antonius Felix die politische Bri­sanz fürchtete, die mit der Freilassung des Paulus verbunden war und sich in der religiösen Uneinigkeit der Pharisäer und Sadduzäer zeigte (→Apg 23,6-11). Er konnte es nicht riskieren, von einer der beiden Gruppen vor dem Kaiser angeklagt zu wer­den. Über eine solche politische Fehl­ent­schei­dung war sein Vorgänger Ventidius Cumanus gestolpert, der den inneren Frieden in Palästina nicht wahren konnte. Cumanus wurde von →Kaiser Claudius sogar als Auslöser der Kon­flikte zwischen Galiläa und Samaria verurteilt und in die Verbannung geschickt.

 

Dies erklärt auch, dass Antonius Felix bei seinem Ausscheiden aus dem Amt (um 52/53 n. Chr.) für Paulus keine (sonst übliche) Amnestie aussprach, sondern ihn in Haft behielt und die Sache seinem Nachfolger Porcius Festus überließ (→Apg 24,27).

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

L, l

L, l (Buchstabe)

In unseren Texten kommen folgende Formen vor:

 

L

l

Beschreibung

L l

reguläre Schrifttype für einfachen Text

L l

Schrifttype für Auszeichnungen

L l

Schrifttype für Überschriften, Schmuckschrift

L l

Schrifttype für Unterschriften und Anmerkungen, Schmuckschrift

L

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

L

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

L

Große Schmuckschrift, für den Buchanfang

(nur als Großbuchstabe)

 

 

©Die bei Stilkunst.de ver­wen­de­ten Zei­chen­sätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Or­na­ment-Fonts) wur­den nach Dru­cken der Luther­bibeln von 1545 und 1534 neu ent­wi­ckelt und wer­den wei­ter an die von Dru­cker Hans Lufft ver­wen­de­ten Ty­pen an­ge­passt.

©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Lenge

Länge, die

→ Mt 6,27

 

Wer iſt vn­ter euch / der ſei­ner Lenge eine elle zuſetzen müge

 

Gemeint ist hier die Lebenslänge (als Zeiteinheit), obwohl ihr die Elle als Längenmaß beigefügt wird.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

leſſeſtu

lässt du (Verb)

2. Person Singular Aktiv von lassen (Verb)

 

Präsens Indikativ: leſſeſtu, du lässt

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→Psalm 50,19

 

Dein Maul leſſeſtu bö­ſes reden / Vnd deine Zunge treibet falſcheit.

 

a) Dein Maul lässt du (wahrlich) Böses reden! Und deine Zunge treibt Falschheit!

b) Über deine Lippen kommen nur Boshaftigkeiten und deine Zunge treibt Falschheit!

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Leſtermaul

Lästermaul, das

1. das (Gott) lästernde Maul

2. jemand der (Gott) ständig und unbelehrbar lästert

 

Das Wort kommt in der Lutherbibel von 1545 nur einmal vor, im Buch der Sprüche Salomos.

 

 

 

→Spr 4,24

 

Thu von dir den verkereten Mund / vnd las das Leſtermaul ferne von dir ſein.

 

a) Tu von dir den verkehrten Mund und laß das Lästermaul fern von dir sein.

b) Vermeide es, Falsches zu reden, und gib dich nicht dem Lästern hin.

c) Rede nicht unwahre Dinge und lästere nicht!

d) Lüge nicht, lästere nicht!

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

leuffeſtu

läufst du (Verb)

2. Person Singular Aktiv von laufen (Verb)

 

Präsens Indikativ: leuffeſtu, du läufst

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→Psalm 50,18

 

Wenn du einen Dieb ſi­heſt / ſo leuffeſtu mit jm

 

Wenn du einen Dieb siehst, dann gehst du doch mit ihm!

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

leutern

läutern (Verb, veraltet)

reinigen, lauter machen durch Ausschmelzen, Auskochen, Durchseihen.

 

Siehe auch: →durchleutern

 

→Psalm 17,3

 

DV prüfeſt mein hertz / vnd be­ſu­cheſts des nachts / Vnd leuterſt mich vnd findeſt nichts

 

a) Du prüfst mein Herz und besuchst es nachts, du leuterst mich und findest nichts.

b) Du prüfst mein Herz und besuchst es nachts, du durchleuchtest mich und findest nichts.

 

→Psalm 119,140

 

Dein Wort iſt wol geleutert

 

a) Dein Wort ist wohl geläutert

b) Luther-1984: Dein Wort ist ganz durchläutert

c) Dein Wort ist klar und rein.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Land­pfleger

Landpfleger, der (veraltet)

Luther verwendet hier (wie so oft) einen Begriff aus seiner Zeit.

 

Ein Pfleger war eine Person, die ein Amt innehat. Ein Land­pfleger war demnach in etwa ein Lan­des­haupt­mann bzw. ein Statt­hal­ter, ein Land­rat.

 

 

→ Lk 2,2

 

vnd ge­ſchach zur zeit / da Kyrenius Landpfleger in Syrien war.

 

Luther bezeichnet als Landpfleger den Legaten (Ab­ge­sand­ten) Roms, der als Statthalter die römische Pro­vinz Sy­ri­a ver­wal­tete: →Publius Sulpicius Quirinius.

 

 

→ Mt 28,14

 

Vnd wo es würde auskomen bey dem Land­pfle­ger / wöl­len wir jn ſtillen / vnd ſchaffen das jr ſicher ſeid.

 

Wahrscheinlich ist in Mt 28,14 mit Landpfleger der römische Präfekt Judäas, Pontius Pilatus, gemeint. Ihm gegenüber waren die römischen Soldaten in der Pflicht, die er als Wachen auf Bitte der Hohenpriester und Pharisäer abgestellt hatte. Ihm gegenüber konnten die Mitglieder des jüdischen Rats die Wachen für ihr Versagen in Schutz nehmen.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

laſs

lass (Adjektiv)

Schreibweisen: lass, laß (veraltet), lasz (veraltet)

 

müde, matt, schlaff, schlapp

 

laſs
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
8 6 1 1

 

 

→Jes 13,7

 

Da­r­umb wer­den alle Hende laſs / vnd aller Men­ſchen hertz wird feig ſein.

 

Darum wer­den alle Hände schlaff, und aller Menschen Herz wird feige sein.

 

→ Lk 18,1

 

ER ſaget jnen aber ein Gleichnis dauon / Das man alle zeit beten vnd nicht laſs wer­den ſolt /

 

Er sagte ihnen aber ein Gleichnis davon, dass man allezeit beten und [darin] nicht schlapp wer­den sollte.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Laubruſt

 

Feſt der Laubruſt

Laubrüst, das (veraltet)

das Fest Laubrüst (veraltet)

Laubhüttenfest, das

Sukkot (hebr. סֻכּוֹת, Plural von סֻכָּה Sukka, »Laubhütte«) oder Laubhüttenfest oder Laubrust (Luther) ist eines der drei jüdischen Wallfahrtsfeste (2Mos 23,14ff).

 

Das Fest wird im Herbst im jüdischen Monat Tischri gefeiert. Es beginnt am Tag des Vollmonds, dem 15. des Monats, und dauert bis zum 21. Tischri (im September/Oktober unseres Kalenders). In Israel ist jedoch nur der erste Tag ein voller Feiertag.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Lebenlang

 

lebenlang

Lebenlang (veraltet)

 

lebenlang (veraltet)

Lebenlang
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1 1 0 0

lebenlang
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
25 18 7 0

lebenlang ist die Zusammenziehung aus der Wendung »(ein) Leben lang«.

 

Das Wort wird substantivisch gebraucht, ist jedoch nicht deklinierbar und steht geläufig mit einem Pronomen (mein, dein, ihr, usw.).

 

Es ist nicht zu verwechseln mit unserem heutigen Adjektiv »lebenslang«, das in der Lutherbibel 1545 nicht vorkommt.

 

→Psalm 128,5

 

Der HERR wird dich ſegenen aus Zion / Das du ſe­heſt das glück Je­ruſalem / dein lebenlang.

 

Der HERR wird dich segnen aus Zion, damit du das Glück Jerusalem dein Leben lang siehst.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Leimen

Lehm, der

zähe, klebrige Erdart, die als Masse für einen Former (neben Ton in Töpfereien) und als Baumaterial für verschiedene Zwecke verwendet wird

 

ahd.: leimo, leim

mhd: leime, leim

 

 

→Hiob 10,9

 

Gedenck doch / das du mich aus Leimen ge­macht haſt / vnd wirſt mich wi­der zu Erden machen.

 

[Hiob an Gott:] Bedenke doch, dass du mich aus Lehm gemacht hast, und dass du mich wieder zu Erde machen wirst.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

lereſtu

lehrest du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von lehren (Verb)

 

Präsens:

lereſtu: lehrst du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→Rom 2,21

 

Nu lereſtu andere / Vnd lereſt dich ſel­ber nicht

 

Nun, du belehrst andere, dich selber aber nicht!

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Linwad

Leinwand, die

ahd: lîn-uuât, mhd: lîn-wât

linenes Gewebe, aus Leinen gewebter Stoff

 

→Lk 16,19

 

ES war aber ein reicher Man / der kleidet ſich mit Purpur vnd köſtlichem Linwad / vnd lebet alle ta­ge herrlich vnd in freuden.

 

Einst lebte ein reicher Mann, der kleidete sich mit Gewändern aus Purpur und köstlichen Leinenstoffen, und er lebte alle Tage herrlich und in Freuden.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Liecht

Licht, das

Substantivierung des Adjektivs →liecht

 

a) Helligkeit (im Gegs. zur Finsternis)

b) Lichtstrahlen (von Himmelskörpern, vom Feuer, von Lampen, usw.)

c) als leuchtender Körper: Licht, Leuchte, Lampe ( besonders im Plural)

 

→Psalm 104,2

 

LJecht iſt dein Kleid / das du an haſt

 

a) Licht ist dein Kleid, das du an hast.

 

Hier ist Licht im Gegensatz zu Finsternis zu verstehen:

b) Helligkeit umgibt dich.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

liecht

licht (Adjektiv)

a) für Helligkeit (im Gegs. zur Finsternis): hell, leuchtend

b) für Lichtstrahlen (von Himmelskörpern, vom Feuer, von Lampen, usw.): strahlend

c) für leuchtende Körper wie Lichter, Leuchten, Lampen ( besonders im Plural): mit Glanz versehen, durchleuchtend, beleuchtend, strahlend usw.

 

→Psalm 18,29

 

Der HERR mein Gott machet meine fin­ſter­nis liecht

 

a) Der HERR mein Gott macht meine Finsternis hell

b) Der HERR mein Gott erhellt meine Finsternis

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Lied Dauids

Lied Davids

Angabe der Urheberschaft im Titel von vier Psalmen:

 

→Psalm 122

→Psalm 124

→Psalm 131

→Psalm 133

 

Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diese Psalmen verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass sie zu einer Sammlung von Psalmen gehören, die ihm gewidmet ist.

 

 

In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.

 

a) →Psalm Davids: 50

Psalmen 3, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12, 13, 14,

15, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26,

27, 28, 29, 30, 31, 34, 35, 36, 37, 38,

39, 40, 41, 51, 61, 62, 63, 64, 65, 69,

70, 101, 103, 109, 110, 139, 140, 141, 143 und 144

 

b) →Gülden Kleinod Davids: 6

Psalmen 16, 56, 57, 58, 59 und 60

 

c) →Unterweisung Davids: 6

Psalmen 32, 52, 53, 54, 55 und 142

 

d) VerweisLied Davids: 4

 

e) →Psalmlied Davids: 2

Psalmen 68 und 108

 

f) →Gebet Davids: 2

Psalmen 17 und 86

 

g) →Unschuld Davids: 1

Psalm 7

 

h) →Lob Davids: 1

Psalm 145

 

i) →Davids: 1

Psalm 138

 

 

Zur Person Davids

 

Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fra­gen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.

 

David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.

 

Die Geschichte Davids wird aus­führ­lich er­zählt in den bei­den Sa­mu­el­bü­chern (→1Sam, →2Sam), in →1Kön 1-2 und in →1Chr 11-29.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

ligen

liegen (Verb)

 

eine flache, ausgestreckte, ruhige oder waagerechte Position oder Körperhaltung einnehmen.

 

Anmerkung:

 

Das Luther-Wort ligen (liegen) sollte nicht mit liegen (lügen) verwechselt wer­den.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Lob Dauids

Lob Davids

Angabe der Urheberschaft im Titel von →Psalm 145.

 

Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diesen Psalm verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass der Psalm zu einer Sammlung von Psalmen gehört, die ihm gewidmet ist.

 

 

In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.

 

a) →Psalm Davids: 50

Psalmen 3, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12, 13, 14,

15, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26,

27, 28, 29, 30, 31, 34, 35, 36, 37, 38,

39, 40, 41, 51, 61, 62, 63, 64, 65, 69,

70, 101, 103, 109, 110, 139, 140, 141, 143 und 144

 

b) →Gülden Kleinod Davids: 6

Psalmen 16, 56, 57, 58, 59 und 60

 

c) →Unterweisung Davids: 6

Psalmen 32, 52, 53, 54, 55 und 142

 

d) →Lied Davids: 4

Psalmen 122, 124, 131 und 133

 

e) →Psalmlied Davids: 2

Psalmen 68 und 108

 

f) →Gebet Davids: 2

Psalmen 17 und 86

 

g) →Unschuld Davids: 1

Psalm 7

 

h) VerweisLob Davids: 1

 

i) →Davids: 1

Psalm 138

 

 

Zur Person Davids

 

Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fra­gen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.

 

David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.

 

Die Geschichte Davids wird aus­führ­lich er­zählt in den bei­den Sa­mu­el­bü­chern (→1Sam, →2Sam), in →1Kön 1-2 und in →1Chr 11-29.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

lobſagen

lobsagen (Verb; veraltet)

lobſagen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
2* 2 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

lobsagen ist eine Zusammenziehung aus Lob (Substantiv) und sagen (Verb).

 

In der getrennten Schreibweise (Lob ſagen) findet es sich in 1Chr 16,35 und in Jes 35,6.

 

→Psalm 27,6

 

Jch wil ſingen vnd lobſagen dem HERRN.

 

→Psalm 101,1

 

VON Gnade vnd Recht wil ich ſingen / Vnd dir HERR lobſagen.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

löſen

lösen (Verb)

los machen, frei machen, befreien

 

von: los (Adjektiv)

 

jede Art des Losmachens, z. B.:

 

a) lösen, aus Fesseln, aus Gefangenschaft

b) lösen, frei machen (von et­was), entledigen

c) lösen, jemanden frei kaufen, loskaufen, auslösen

d) in Bezug auf Tiere: losbinden, losmachen

e) et­was Fesselndes, Bindendes jeglicher Art losmachen, abtun (die Zunge lösen)

 

Verwendung in der Lutherbibel

 

 

→Psalm 146,8

 

Der HERR löſet die Gefangenen

 

Der HERR befreit die Gefangenen.


 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Lew

 

Lewe

Löwe, der

a) das Tier: der Löwe

b) die bildliche Übertragung auf Menschen, wobei oft die Stärke, die Kühnheit und die Raubgier des Löwen das Bild bestimmen.

 

Beide Schreibweisen, mit und ohne »e« am Ende sind möglich.

 

→Psalm 10,9

 

Er lauret im verborgen / wie ein Lew in der hüle

 

Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe in der Höhle.

 

→Hiob 10,16

 

Vnd wie ein auffgereckter Lewe jageſtu mich /

 

Und wie ein aufgerichteter [im Sprung befindlicher] Löwe jagest du mich [ ganz sicher].

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

los

los (Adjektiv)

frei, ledig, lose, schwach

 

Das Wort wird in vielen Bedeutungen benutzt. Es erzeugt zusammen mit verschiedenen Verben neue Bedeutungen (Ich fahre, ich fahre los) und bildet in Zusammensetzungen neue Wörter wie achtlos (frei von Achtung, Beachtung), machtlos (frei von, ohne Macht) usw.

 

Verwendung in der Lutherbibel

 

 

Loſe Leu­te

 

→Psalm 12,9

 

Wo ſolche loſe Leu­te vn­ter den Men­ſchen herr­ſchen.

 

Wo solche gemeinen Leu­te unter den Menschen herrschen.

 

loſe Leute: Leu­te, die sich frei gemacht haben von den gültigen Regeln der Gesetze, der Sitten und des Anstands.

 

Beispielhafte Ersetzungen: unverschämte, ungehörige, flegel­hafte, gemeine, unqualifizierte (usw.) Leu­te

 

Loſe Lere

 

→Psalm 24,4

 

Der nicht luſt hat zu loſer Lere

 

Der keine Lust hat auf inhaltsleere Lehren.

 

loſe Lere: Lehren, die sich frei gemacht haben von den gültigen Regeln der Gesetze, der Sitten und des Anstands und sie nicht enthalten. Lehren, die in diesem Sinne inhaltsleeer und gefährlich sind.

 

Beispielhafte Ersetzungen: unverschämte, ungehörige, inhalts­leere, wertlose, unqualifizierte (usw.) Lehren

 

Der Teufel ist los!

 

Die Redensart »Der Teufel ist los!« geht zurück auf Luthers Übersetzung von Off 20,2-3:

 

2Vnd ergreiff den Drachen / die alte Schlange / welche ist der Teufel vnd der Satan / vnd band jn tausent jar / 3vnd warff jn in den Abgrund / vnd verschlos jn vnd versiegelt oben darauff / das er nicht mehr verfüren solt die Heiden / bis das vollendet wurden tausent jar / vnd dar­nach mus er los wer­den eine kleine zeit.

 

Bedeutung des letzten Satzteils:

... und danach muss er frei sein für kurze Zeit.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

liegen

lügen (Verb)

 

Unwahrheiten, Falschheiten sagen oder behaupten

 

Anmerkung:

 

Das Luther-Wort ligen (liegen) sollte nicht mit liegen (lügen) verwechselt wer­den.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

liegen vnd triegen

verbal: lügen und trügen

substantivisch: Lügen und Trügen, Lug und Trug

 

lügen: Unwahrheiten, Falschheiten sagen oder behaupten

 

trügen: täuschen, irreführen

 

Lug, der: die Lüge

 

Trug, der: das Trügen, der Betrug, die Täuschung

 

→Psalm 55,12

 

Liegen vnd triegen leſſt nicht von jrer Gaſſen.

 

Lug und Trug verschwinden nicht aus ihren Straßen.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Luſt

Lust, die/der

heftiges Verlangen, Begierde

 

Luther verwendet das Wort häufig in der maskulinen Form.

 

→Psalm 30,6

 

Vnd er hat luſt zum Leben

 

a) Und er hat Verlangen nach Leben

b) Doch das Leben ist seine Passion

 

Wendungen

 

Eine feste Wendung in der Lutherbibel von 1545 ist der Ausdruck:

 

ein Luſt büſſen - ein Verlangen stillen, befriedigen

 

→Psalm 78,29-31

 

Da aſſen ſie vnd wurden all zuſat / Er lies ſie jren Luſt büſſen. Da ſie nu jren luſt gebüſſet hatten / Vnd ſie noch dauon aſſen. Da kam der zorn Got­tes vber ſie

 

Da aßen sie und wurden allzu satt. Er lies sie ihr Verlangen stillen. Als sie nun ihr Verlangen gestillt hatten, und sie noch davon aßen, da kam der Zorn Got­tes über sie.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

 
Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de
©by Sabrina | SABRINA CREATIVE DESIGN™

SK Version 16.03.2024