Wörterbuch zur Lutherbibel

XXI. Band, Buchstaben X – Z

Biblia 1545

Wörterbuch zur Lutherbibel 1545

Biblia

Das große Stilkunst.de

Wörterbuch

zur Lutherbibel von 1545

 

Deutsch – Luther-Deutsch

XXI. Band

 

Buchstaben

X bis Z

 

Register

Verzeichnis der Namen, Wörter und Begriffe

 

Sortierfolge der Wörter

 

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→ Deutsch – Luther-Deutsch

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Einträge: 95  

         

Deutsch

Luther-Deutsch

 

Deutsch

Luther-Deutsch

bezichtigen (Verb)

zeihen
 

zerschmeißen (Verb)

zeſchmeiſſen

Entmannte, der

Zeſtoſſener
 

zerschmeißen (Verb)

zurſchmeiſſen

gebrochenes Herz (Ausdruck)

zuſchlagen Hertz
 

zerschmeißen (Verb)

zuſchmeiſſen

Irrsal, der, die, das (veraltet)

Yrſal
 

zerschmelzen (Verb)

zerſchmeltzen

scheu (Adjektiv)

zuſcheucht
 

zerschmelzen (Verb)

zeſchmeltzen

Sternbild Zwillinge (Gemini)

Zwilling
 

zerschmelzen (Verb)

zurſchmeltzen

Tyros (Ortsname)

Zor
 

zerschmelzen (Verb)

zuſchmeltzen

X, x (Buchstabe)

X, x
 

zerschmettern (Verb)

zerſchmettern

Y, y (Buchstabe)

Y, y
 

zerschmettern (Verb)

zeſchmettern

Z, z (Buchstabe)

Z, z
 

zerschmettern (Verb)

zurſchmettern

Zacharias (Name)

Zacharias
 

zerschmettern (Verb)

zuſchmettern

Zähne, die (pl.)

Zeene
 

zerstoßen (Verb)

zeſtoſſen

zänkisch (Adjektiv)

zenckiſſch
 

zerstoßen (Verb)

zuſtoſſen

zänkisch (Adjektiv)

zenckiſch
 

zerstoßene (Adjektiv)

zuſtoſſen

Zahn, der

Zan
 

zerstreuen (Verb)

zerſtrewen

Zalmuna (Name)

Zalmuna
 

zerstreuen (Verb)

zurſtrewen

Zauberei, die

Zeuberey
 

zerteilen (Verb)

zerteilen

Zauberer, der

Zeuberer
 

zerteilen (Verb)

zurteilen

Zauberin, die

Zeuberinnen
 

zertrat (Verb)

zutratt

zaubern (Verb)

zaubern
 

zertreten (Verb)

zutretten

zaubern (Verb)

zeubern
 

zertreten (Verb)

zutreten

Zaum, der

Zaum
 

zertrit (Verb)

zutritt

Zaumzeug, das

Zeum
 

zerwühlen (Verb)

zuwülen

Zebaoth (Gottesbezeichnung)

Zebaoth
 

zerzeuchen (Verb; veraltet)

zuſcheuchen

Zeboim (Stadt)

Zeboim
 

zeucheln (Verb; veraltet)

zeuchen

zer- (Vorsilbe)

zer-
 

zeuchen (Verb; veraltet)

zeuchen

zer- (Vorsilbe)

ze-
 

ziehen (Verb)

zeuchen

zer- (Vorsilbe)

zur-
 

Zinsgroschen, der

Zinsgroſſchen

zer- (Vorsilbe)

zu-
 

Zion, der

Zion

zerbrechen (Verb)

zubrechen
 

Zor (Ortsname)

Zor

zerbrechen (Verb)

zerbrechen
 

zu gehen (Verb)

zugehen

zerbrechen (Verb)

zebrechen
 

zu treten (Verb)

zutretten

zerbrochener (adj. gebr. Verb)

zubrochen
 

zu verhehlen (Verb)

zuuerhelen

zerbrochenes (adj. gebr. Verb)

zubrochens
 

zu verstehen (Verb)

zuuerſtehen

zergehen (Verb)

zergehen
 

zu vertilgen (Verb)

zuuertilgen

zergehen (Verb)

zurgehen
 

zu zerstören (Verb)

zuuerſtören

zerhauen (Verb)

zuhawen
 

züchtigen (Verb)

züchtigen

zerhauen (Verb)

zurhawen
 

zürnen (Verb)

zörnen

zermalmen (Verb)

zumalmen
 

zürnen (Verb)

zürnen

zerplagen (Verb; veraltet)

zeplagen
 

zugeben (Verb)

zu geben

zerplagen (Verb; veraltet)

zuplagen
 

zugehen (Verb)

zugehen

zerreißen (Verb)

zureiſſen
 

zuschanden (Adverb)

zu ſchanden

zerris (Verb)

zureis
 

zuteilen (Verb)

zuteilen

zerschlagen (Verb)

zerſchlagen
 

Zuversicht, die

Zuuerſicht

zerschlagen (Verb)

zeſchlagen
 

zuvor (Adverb)

zuuor

zerschlagen (Verb)

zurſchlagen
 

zuvor (Adverb)

zuvor

zerschlagen (Verb)

zuſchlagen
 

Zwilling, der

Zwilling

zerschmeißen (Verb)

zerſchmeiſſen
    
         

Artikel aus
Band XXI | Buchstaben X – Z

Namen, Wörter und Begriffe

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Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

zeihen

bezichtigen (Verb)

ahd: zîhan; mhd: zîhen

ursprünglich zeigen, zeichen (machen), bezeichnen

 

bezichtigen, beschuldigen, anklagen

 

zeihen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
3* 1 1 1

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Psalm 35,11

 

Es tretten freuel Zeugen auff / Die zeihen mich des ich nicht ſchüldig bin.

 

Es treten falsche Zeugen auf. Sie bezichtigen mich, obwohl ich nicht schuldig bin.

 

 

VerweisSir 46,22

 

Vnd kein Menſch kund jn et­was zeihen.

 

Und kein mensch konnte ihn für et­was anklagen.

 

 

→ Joh 8,46

 

Welcher vn­ter euch kan mich einer ſünde zeihen?

 

Wer von Euch kann mich einer Sünde bezichtigen?

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Zeſtoſſener

Entmannte, der

von →zestossen (Verb)

 

eingentlich »Verstückelter«, aber in Be­zug auf das Ge­schlechts­teil, da­her in der Be­deu­tung Entmannter

 

Zeſtoſſener
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

Verweis5Mos 23,2

 

Es ſol kein Zeſtoſſener noch Verſchnittener in die Gemeine des HERRN komen.

 

Es soll kein Ent­mann­ter oder Ver­schnit­te­ner in die Ge­mein­de des Herrn kom­men.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

zuſchlagen Hertz

gebrochenes Herz (Ausdruck)

eigentlich: zerschlagenes Herz

dafür heute üblich: gebrochenes Herz

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

yrſal

 

irrsal

Irrsal, der, die, das (veraltet)

 

ahd, mhd: irresal

Yrſal
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

Zustand menschlichen Irrens in faktischer oder moralischer Weise

 

1) Umherschweifen, Irrfahrt

2) Verirrung, Abweichung vom rechten Weg, Irrweg

3) Abweichung vom rechten Glauben

4) Störung, Verwirrung

 

Die Schreibweise irrsal findet sich bei Luther, jedoch nicht in der Lutherbibel von 1545.

 

→Jes 32,6

 

Denn ein Narr redet von narrheit / vnd ſein hertz ge­het mit vnglück vmb / das er Heucheley anrichte / vnd predige vom HERRN yrſal /

 

a) Denn ein Narr redet von Narrheit und sein Herz geht mit Unglück um, damit er Heuchelei anrichte und Irrsal predige vom Herrn.

b) Denn ein Narr redet Narrheit und sein Herz sinnt auf Unheil, damit er Heuchelei verursache und Irrwege predige über den Herrn.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

zuſcheuchen

 

zuſcheucht

zerzeuchen (Verb; veraltet)

 

scheu (Adjektiv)

a) auseinander scheuchen

b) verscheuchen

c) als Adjektiv: scheu, verscheucht

 

zuſcheuchen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
3* 3 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Jes 13,14

 

Vnd ſie ſol ſein / wie ein zuſcheucht Rehe /

 

a) Und sie soll sein wie ein verscheuchtes Reh

b) Und sie soll sein wie ein scheues Reh

 

 

→Jes 33,4

 

wie man die Hew­ſchre­cken auffrafft / vnd wie die Kefer zu­ſcheu­chet wer­den /

 

Wie man die Heuschrecken aufsammelt, und wie die Käfer verscheucht wer­den

 

 

→Jes 40,22: Luthers Anmerkung zum Wort »Heuschrecken«

 

Hew­ſchrec­ken die leicht­lich ver­jagt vnd zu­ſcheucht wer­den.

 

Heuschrecken, die sehr leicht verjagt und verscheucht wer­den.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Zwilling

Zwilling, der

Zwillinge, die

Sternbild Zwillinge, das

a) Singular: zwilling, der Zwilling (einer von beiden)

b) Plural: zwilling und zwillinge, die Zwillinge (beide)

c) die Zwilling: das Sternbild Zwillinge (Gemini)

 

Zwilling, zwilling, zwillinge (Zwilling)
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
9 6 0 3

Zwilling (Sternbild Gemini)
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 0 0 1

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

Das Sternbild der Zwillinge

 

→Apg 28,11

 

NAch dreien mon­den aber ſchifften wir aus in einem Schiffe von Alexandria / welchs in der Jnſulen ge­win­tert hatte / vnd hatte ein Panir der Zwilling.

 

Nach drei Monaten schifften wir aus in einem ale­x­an­dri­ni­schen Schiff, das bei der Insel überwintert hatte. Es fuhr unter der Flagge der Zwillinge.

 

Anm.: Das »Panier der Zwillinge« meint die Schiffs­flag­ge mit der Ab­bil­dung des Stern­bilds Zwil­lin­ge (Ge­mi­ni). Das Stern­bild hat die Form eines lang­ge­zo­ge­nen Recht­ecks. Die bei­den mit bloßem Au­ge sicht­ba­ren Haupt­ge­stirne Castor (α Ge­mi­no­rum) und Pollux (β Ge­mi­no­rum) bil­den mit Blick Rich­tung Nor­den die bei­den nord­west­li­chen Eck­punkte des Recht­ecks.

 

Vgl. dazu Luthers Anmerkung in der Marginalspalte zu Apg 28,11:

 

(Zwilling)

Die nu ein Ge­ſtirn am Hi­mel hei­ſſen / wur­den bey den Hei­den ge­hal­ten fur Götter die den Schiff­leu­ten gne­dig we­ren / vnd hei­ſſen Ca­stor vnd Pol­lux.

 

Siehe auch: →Panir

 

 

 

SK Version 06.04.2024  

→Register

Zor

Zor (Ortsname)

Tyros (Ortsname)

hebräische Bezeichnung für die Stadt Tyros.

lateinisch: Tyrus

 

Tyros war eine geschichtsreiche, große Hafenstadt an der Mittelmeerküste im südlichen Libanon. Als militärischer Stützpunkt und als Umschlagplatz für Waren und Güter aller Art war Tyros eine reiche und politisch bedeutsame Handelsstadt.

 

Aus dem Scholion zu →Psalm 45,13:

 

Luther: (Zor) Heiſſt die ſtad Tyrus. Er nennet aber die ſtad Tyrus die zu der zeit die reichſte vnd berhümbſte ſtad war. Als ſolt er ſagen / Auch die Reichſten in der Welt wer­den Chri­ſtum ehren.

 

Luther an erklärt an anderer Stelle Name und Bedeutung in diesem Vers:

 

Die Tochter Zor wird mit Geſchenke da ſeyn

 

DAß er [der Autor des Psalm] ſpricht, die Tochter Zor iſt nach der Ebräiſchen Sprache gerdt [geredet]; er heiſſt aber die herrliche reiche Stadt al­ſo und zeiget damit an, wie ich oben geſagt habe, daß die Stadt Tyrus auch zu der Kirche ſoll bekehret wer­den und das Wort und den ſchwehren Artickel, daß Chriſtus wahrer natürlicher GOtt iſt und angebetet ſoll wer­den, annehmen, und den Glauben mit ihren Ge­ſchen­cken und Al­mo­ſen gegen denen armen Heiligen bekennen. Du ſollst aber hier durch die Stadt Tyrus alle andere gewaltige Städte in der Welt verſtehen. Denn Tyrus iſt zu die­ſer Zeit die­ſes Pſalms die reichſte und berühmte Stadt ge­we­ſen; gleich als wenn ich zu unser Zeit ſagte, Venedig wird das Evangelium annehmen, und die armen geplagten Chriſten reichlich erhalten und ernähren, auf daß al­ſo die Zahl der Kirche groß wer­de.

Quelle:

Des Theuren Mannes GOttes, D. Martin Luthers Sämtliche Theils von Ihm ſelbst Deutſch verfertigte, theils aus dessen Lateiniſchen ins Deutſche überſetzte Schrifften und Wer­cke, Sechſter Theil, S. 164

Verlegt bei Johann Heinrich Zedler, Leipzig, 1730

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

X, x

X, x (Buchstabe)

In unseren Texten kommen folgende Formen vor:

 

X

x

Beschreibung

X x

reguläre Schrifttype für einfachen Text

X x

Schrifttype für Auszeichnungen

X x

Schrifttype für Überschriften, Schmuckschrift

 

 

 

Hinweise

 

Der Großbuchstabe X kommt in der Lu­ther­bi­bel von 1545 nur im Wort Xerxes (Xerxes) vor, verwendet in Luthers Vor­re­de zum Buch des Pro­phe­ten Daniel.

 

Der Kleinbuchstabe »x« der Frakturschrift sollte nicht mit dem »r« verwechselt wer­den. Hier ne­ben­ein­an­der im Ver­gleich »x« (links) und »r« (rechts) aus dem Zei­chen­satz für Fließ­text:

 

x | r

 

Das »x« ist an seiner schma­len, nach links un­ten ge­zo­ge­nen Un­ter­län­ge er­kenn­bar, wäh­rend die Grund­for­men von »x« und »r« ober­halb der Ba­sis­li­nie prak­tisch iden­tisch sind.

 

 

©Die bei Stilkunst.de ver­wen­de­ten Zei­chen­sätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Or­na­ment-Fonts) wur­den nach Dru­cken der Luther­bibeln von 1545 und 1534 neu ent­wi­ckelt und wer­den wei­ter an die von Dru­cker Hans Lufft ver­wen­de­ten Ty­pen an­ge­passt.

©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Y, y

Y, y (Buchstabe)

In unseren Texten kommen folgende Formen vor:

 

Y

y

Beschreibung

  y

reguläre Schrifttype für einfachen Text

  y

Schrifttype für Auszeichnungen

  y

Schrifttype für Überschriften, Schmuckschrift

 

 

 

Hinweis

 

Der Groß­buch­sta­be »Y« kommt in der Luther­bi­bel von 1545 nicht vor.

 

©Die bei Stilkunst.de ver­wen­de­ten Zei­chen­sätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Or­na­ment-Fonts) wur­den nach Dru­cken der Luther­bibeln von 1545 und 1534 neu ent­wi­ckelt und wer­den wei­ter an die von Dru­cker Hans Lufft ver­wen­de­ten Ty­pen an­ge­passt.

©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Z, z

Z, z (Buchstabe)

In unseren Texten kommen folgende Formen vor:

 

Z

z

tz

Beschreibung

Z z tz

reguläre Schrifttype für einfachen Text

Z z tz

Schrifttype für Auszeichnungen

Z z  

Schrifttype für Überschriften, Schmuckschrift

Z z  

Schrifttype für Unterschriften und Anmerkungen, Schmuckschrift

Z

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

Z

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

Z

Große Schmuckschrift, vorwiegend für den Buchanfang

(nur als Großbuchstabe)

Z

Große Schmuckschrift, vorwiegend für den Buchanfang

(nur als Großbuchstabe)

 

 

 

Die Ligatur tz

 

Der Kleinbuchstabe »z« verschmilzt mit dem Buch­sta­ben »t« zur Ligatur tz. In der Ligatur un­ter­schei­det sich ins­be­son­de­re die Form des »z« vom allein­ste­hen­den Buch­sta­ben »z«.

 

Die Ligatur tz ist (wenn im Zei­chen­satz vor­han­den) in der Frak­tur­schrift im­mer dann zwin­gend, wenn es sich um ein ech­tes »tz« han­delt. Sie darf da­ge­gen nicht er­schei­nen wenn »t« und »z« zu zwei ge­trenn­ten Wort­be­stand­tei­len ei­nes zu­sam­men­ge­setz­ten Wor­tes ge­hö­ren.

 

Beispiele mit Ligatur:
Ge­ſetz, ſi­tzen, pfetzen, ſeltzam, entzünden

 

Beispiele ohne Ligatur:
Rüſt‌zeug, Feſt‌zelt, Blatt‌zählung

 

Die Schmuck­schrift für Über­schrif­ten kennt die Li­ga­tur »tz« nicht.

 

©Die bei Stilkunst.de ver­wen­de­ten Zei­chen­sätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Or­na­ment-Fonts) wur­den nach Dru­cken der Luther­bibeln von 1545 und 1534 neu ent­wi­ckelt und wer­den wei­ter an die von Dru­cker Hans Lufft ver­wen­de­ten Ty­pen an­ge­passt.

©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Zacharias

Zacharias (Name)

Nach →Lk 1:

 

Zacharias war Priester in Jerusalem und übte sein Priesteramt im Tempel aus. Er war der Ehemann von Elisabeth und Va­ter von Johannes, der später »der Täufer« genannt wurde.

 

Durch die enge Verknüpfung der beiden Geburtsgeschichten von Johannes und Jesus in Lk 1 übernimmt Zacharias eine wichtige Rolle als Zeuge dafür, dass Jesus der erwartete Messias ist. Seinen Höhepunkt findet das Zeugnis des Zacharias in seinem Gebet (→Lk 1,68-79), das als »Lobgesang des Zacharias« bzw. als »Benedictus« bekannt ge­wor­den ist.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Zan

 

Zeene

Zahn, der

Zan
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
9 7 0 2

Plural: Zeene

 

→2Mos 21,24

 

Auge vmb auge / Zan vmb zan / Hand vmb hand / Fus vmb fus / 25Brand vmb brand / Wund vmb wunde / Beule vmb beule.

 

Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brand um Brand, Wunde um Wunde, Beule um Beule.

 

 

→Spr 25,19

 

Die hoffnung des Verachters zur zeit der not / Jſt wie ein fauler Zan vnd gleitender fus.

 

Die Hoffnung des Verächters in Zeiten der Not ist wie ein fauler Zan und ein steifer Fuß.

 

 

→ Mt 5,38

 

IR habt gehört / das da geſagt iſt / Auge vmb auge / Zan vmb zan.

 

Ihr habt gehört, das da gesagt ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn.

 

 

→Psalm 3,8

 

Denn du ſchlegſt alle meine Feinde auff den backen / vnd zerſchmetterſt der Gott­lo­ſen zeene.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

zenckiſſch

 

zenckiſch

zänkisch (Adjektiv)

zu Zank und Streit veranlagt

 

Mit »s« und »sch«: zenckiſſch

 

→Psalm 18,44

 

Du hilffſt mir von dem zenckiſſchen Volck

 

Du hilfst mir vor dem zänkischen Volk

 

Nur mit »sch«: zenckiſch

 

→Psalm 31,21

 

Du verdeckeſt ſie in der Hütten / fur den zenckiſchen Zungen.

 

Du verbirgst sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Zalmuna

Zalmunna (Name)

Zalmunna war ein König von Midian, dessen Streitkräfte und Verbündete sieben Jahre lang Israel bedrückten.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Zeuberey

Zauberei, die

a) die Tätigkeit des Zauberns (→zeubern)

b) das Zauberwerk, die Zauberkunst betreiben

c) die Anwendung der Zauberkunst und ihre Wirkung als Einheit

 

 

→Apg 8,9

 

ES war aber ein Man mit namen Simon / der zuuor in der­ſel­bi­gen Stad Zeuberey treib / vnd bezauberte das Samariſche volck / vnd gab fur / Er we­re et­was gro­ſſes /

 

Es gab dort aber einen Mann mit Namen Simon, der zuvor in der selben Stadt Zauberei betrieb. Er verblendete das samaritische Volk und gab vor, er wäre et­was Besonderes.

 

→Apg 8,11

 

Sie ſa­hen aber da­r­umb auff jn / das er ſie lange zeit mit ſei­ner Zeuberey bezaubert hatte.

 

Sie achteten ihn [nur] deshalb, weil er sie lange Zeit mit seiner Zauberei verzaubert hatte.

 

 

Anm.: Das Wort →bezaubern hat in Apg 8,9 und 8,11 nicht die positive Bedeutung von entzücken, angenehm beeindrucken, sondern die negative Bedeutung von verblenden, von geistig manipulieren, von geistig vereinahmen.

 

 

 

 

SK Version 06.04.2024  

→Register

Zeuberer

 

Zeuberinnen

Zauberer, der

 

Zauberin, die

 

Zauberinnen, die

Jemand, der mit der Hilfe übernatürlicher Geister wunderbare, geheimnisvolle Dinge vollbringen kann.

Jemand, der →Zeuberey betreibt bzw.→zeubern kann.

 

 

Die feminine Form (Zeuberinnen) kommt einmal im Akkusativ Plural vor (2Mos 22,17) und einmal im Dativ Singular (in Luthers Anmerkung zu 1Sam 28,3ff.). Die Form Zeuberin ist in der Lutherbibel 1545 nicht belegt.

 

 

→Jes 29,4

 

Das deine ſtim­me ſey / wie eins Zeuberers aus der Erden /

 

Deine Stimme wird sein wie die eines Zauberers aus der Tiefe der Erde,

 

 

→2Mos 22,17

 

Die Zeuberinnen ſoltu nicht leben la­ſſen.

 

Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen.

 

Anmerkung zu 2Mos 22,17:

 

U. a. dieser Satz begründete zu allen Zeiten, be­son­ders aber im Mit­tel­alter die Hexen­ver­fol­gun­gen und Hexen­pro­zes­se, die re­gel­mäßig mit dem Tod an­ge­klag­ter Frau­en en­de­ten. Ob­wohl das Neue Testa­ment mit die­ser An­ord­nung brach und das Evan­ge­li­um des­sen Gül­tig­keit zu­nich­te mach­te, wur­de er wei­ter­hin als gött­li­ches Ge­setz aus­ge­legt.

 

Zu­dem stärk­te der Satz die Hal­tung ge­gen­über Frau­en, ins­be­son­de­re ge­gen­über ge­bil­de­ten Frau­en, um sie aus kirch­li­chen Äm­tern fern­zu­hal­ten. Frau­en wur­de eine Nei­gung und Be­fä­hi­gung zu ok­kul­tem Brauch­tum und zu ket­ze­ri­schen Weis­sa­gun­gen un­ter­stellt, die ei­ner Eig­nung als Pre­di­gerin oder Ge­mein­de­vor­ste­he­rin wi­der­sprach. Selbst Pau­lus war noch unter die­ser tra­di­ti­o­nel­len Denk­wei­se ver­haf­tet. Die evan­ge­li­schen Kir­chen ha­ben glück­li­cher­wei­se der­ar­ti­ges Ge­dan­ken­gut aus­ge­räumt und die Eman­zi­pa­tion der Frau in der Kir­che maß­geb­lich vor­an­ge­trie­ben.

 

Männliche Zeuberer waren von solchen Vorurteilen und Haltungen nicht betroffen. Im Gegenteil: Zeuberer konnten auch im Namen Got­tes weissagen.

 

 

 

SK Version 06.04.2024  

→Register

zeubern

 

zaubern

zaubern (Verb)

Luther benutzt beide Formen, zeubern wie auch zaubern.

 

a) die Zauberei, das Zauberwerk, die Zauberkunst betreiben

b) die Anwendung der Zauberkunst und die Entfaltung ihrer Wirkung als Einheit

c) durch Zauberei bewirken, hervorbringen

 

A) In der Variante zaubern

 

Verweis2Chr 33,6

 

Vnd er lies ſei­ne Söne durchs fewr gehen / im tal des ſons Hinnom / Vnd welet ta­ge vnd achtet auff Vogel geſchrey / vnd zauberte / vnd ſstifftet Warſager vnd Zei­chen deuter / vnd thet viel / das dem HERRN vbel gefiel / jn zu erzürnen.

 

als substantivierter Infinitiv:

 

VerweisWeish 12,4

 

da­r­umb / das ſie feindſelige werck begiengen / mit zaubern /

 

B) In der Variante zeubern

 

als substantivierter Infinitiv:

 

Verweis2Kon 17,17

 

vnd lieſſen jre Söne vnd Töchter durchs fewr gehen / vnd giengen mit weiſſagen vnd zeubern vmb / vnd vbergaben ſich zu thun das dem HERRN vbel gefiel jn zu erzürnen.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Zaum

 

Zeum

Zaum, der

Plural: Zeum, die Zäume. das Zaumzeug

 

das Zaumzeug

 

Ledergeschirr für den Kopf von Reit- und Lasttieren.

 

→Psalm 32,9

 

Welchen man Zeum vnd Gebis mus ins Maul legen

 

a) Denen man Zaumzeug und Kandare ins Maul legen muss.

b) Die mit Zaumzeug und Kandare gebändigt wer­den müssen.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

Ze­ba­oth

 

HERR Ze­ba­oth

Zebaot

 

HERR Zebaot

Das hebräische Wort Zebaot (צבאות) meint »Heere« oder »Heerscharen« und ist ein Attribut zum Gottesnamen JHWH (יהוה). Es beschreibt Gott entweder als denjenigen, der über der Armee seines Volkes steht, oder als Anführer einer Armee der Engel, als denjenigen, »der über den Cherubim thront« (2Sam 6,2; Jes 37,16).

 

HERR Zebaot

 

Martin Luther übersetzt JHWH Zebaot mit »HERR Ze­ba­oth«, wobei die in Versalien gesetzte, deutsche Bezeichnung »HERR« angibt, dass sich dahinter das Tetragrammaton (das Vierfachzeichen) »JHWH«, der unaussprechliche Name Gottes, verbirgt.

 

Martin Luther belässt Zebaot unübersetzt und gibt dem Wort damit die Bedeutung eines Namensteils, ohne seinen Sinn aufzulösen oder zu werten. Hier steht Ze­ba­oth wie ein Beiname, wie ein Ehrentitel und als Insigne seiner Macht. Diese Wiedergabe wurde in der Lutherbibel bis in die heutige Zeit beibehalten.

 

Andere moderne Übersetzungen schreiben beispielsweise »Herr der Heere« (Einheitsübersetzung), »Jehova der Heerscharen« (Neue-Welt-Übersetzung der Zeugen Jehovas), »Herr der Heerscharen« (Elberfelder Bibel) oder »Jahwe Zebaot «(Herder-Bibel, 1968).

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Zeboim

Zeboim (Stadt)

Stadt der Kanaaniter, gelegen in der Nähe von Sodom und Gomorra. Die genaue Lage ist unbekannt.

 

Zeboim ist nach 1Sam 13,18 auch der Name eines Tals.

 

Zeboim
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
6* 6 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Der Name taucht erstmals in einer Städteliste auf, die in →1Mos 10,18-19 das Land des von Kanaan abstammenden Stammes benennt:

 

18bDa her ſind ausgebreitet die Ge­ſchlecht der Ca­na­ni­ter. 19Vnd jre Grentze waren von Zidon an / durch Gerar / bis gen Gaſa / bis man kompt gen Sodoma / Gomorra / Adama / Zeboim / vnd bis gen Laſa.

 

In →1Mos 14,2 erscheint eine weitere Liste, die fünf Städte mit ihren Königen benennt:

 

2Das ſie kriegten mit Bera dem könige von Sodom / vnd mit Birſa dem könige von Gomorra / vnd mit Sineab dem könige von Adama / vnd mit Semeber dem könige von Zeboim / vnd mit dem könige von Bela / die heiſſt Zoar.

 

Die Liste wird in →1Mos 14,8 wiederholt::

 

8Da zogen aus der könig von Sodom / der könig von Gomorra / der könig von Adama / der könig von Zeboim / vnd der könig von Bela / die Zoar heiſſt / vnd rüſten ſich zu ſtreiten / im tal Siddim /

 

In →1Mos 19,24-25 wird über die Zerstörung Sodoms und Gommaras berichtet:

 

24DA lies der HERR Schwebel vnd Fewr regenen von dem HERRN vom Hi­mel erab / auff Sodom vnd Gomorra / 25vnd keret die Stedte vmb / die gantze gegend / vnd alle Ein­wo­ner der ſtedte / vnd was auff dem Lande gewachſen war.

 

Etliche Kommentatoren gehen daher davon aus, dass es neben Sodom und Gomorra drei weitere Städte waren, die während dieser Katastrophe vernichtet wurden, insgesamt also fünft Städte, wie sie in 1Mos 14,2 und und 1Mos 14,8 benannt sind:

 

  • Sodoma
  • Gomorra
  • Adama
  • Zeboim
  • Bela (Zoar)

 

Sie wer­den daher auch »die fünf Städte der Ebene von Sodom« genannt, die nach 1Mos 19 Got­tes Zorn traf.

 

Allerdings wer­den in Verweis5Mos 29,23 nur vier zerstörte Städte aufgezählt, Bela (Zoar) ist nicht darunter:

 

23Gleich wie Sodom / Gomorra / Adama vnd Zeboim vmbgekeret ſind / die der HERR in ſei­nem zorn vnd grim vmbgekeret hat /

 

 

Weitere Vorkommen von Zeboim:

 

 

Verweis1Sam 13,18

 

Der dritte wand ſich auff die ſtraſſe / die da langet an das tal Zeboim /

 

 

→Hos 11,8

 

Was ſol ich aus dir machen Ephraim? ſol ich dich ſchützen Iſrael? Sol ich nicht billich ein Adama aus dir machen / vnd dich / wie Zeboim / zurichten? Aber mein Hertz iſt anders ſinnes / meine Barm­her­tzig­keit iſt zu brünſtig /

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zer-

 

ze-

 

zur-

 

zu-

 

zer- (Vorsilbe)

Der übergeordete Sinn dieser Vorsilben in Komposita mit Verben deu­tet in die Rich­tung:

 

et­was um­fas­send, voll­stän­dig, gänz­lich, grund­legend auseinander machen durch tren­nen, spal­ten, stü­ckeln, tei­len, ab­son­dern, schei­den, usw.

 

 

 

Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«

 

Bei der Vorsilbe »ze-« (ohne »r«) handelt es sich um eine mit­tel­hoch­deut­sche Form neben »zer-«, die später ver­lo­ren ge­gan­gen ist, bzw. als Kom­po­si­tum mit be­stimmten Ver­ben nicht mehr ge­bräuch­lich war.

 

Die Vorsilben »zu-« und »zur-« sind mit »ze-« (bzw. »zer-«) in­halt­lich iden­tisch und scheinen die äl­te­ren For­men zu sein mit glei­chen ety­mo­lo­gi­schen Wur­zeln. Zur Zeit Luthers wer­den die­se Vor­sil­ben zu et­li­chen Ver­ben gleich­be­deutend ne­ben­ein­an­der ver­wen­det. Erst sehr viel spä­ter setzte sich für die Un­ter­schei­dung von Wort­be­deu­tun­gen im ge­schrie­be­nen Wort die in­halt­li­che Tren­nung der Vor­sil­ben durch.

 

Noch im 17. Jahr­hun­dert wa­ren nur durch Be­to­nung Wör­ter un­ter­scheid­bar, nicht aber im ge­schrie­be­nen bzw. ge­druck­ten Wort, wie beispielsweise zuschlahen mit Be­to­nung auf der zwei­ten Sil­be im Sinne von »zer­schla­gen« (zer­stö­ren, ) oder mit Be­to­nung auf der ersten Sil­be in der Be­deu­tung »zu­schla­gen« (mit Kraft oder Ge­walt un­ver­mit­telt schla­‌gen, schließen usw.).

 

Ob ein Verb mit einer der Vor­sil­ben »zer-«, »ze-«, »zur-« oder »zu-« ge­bil­det wur­de, hing in vie­len Fäl­len wohl maß­geb­lich vom Sprach­ge­fühl und Sprach­ge­brauch des Spre­chers bzw. Schrei­bers ab. Durch­gän­gi­ge, fes­te Re­geln gab es im 16. Jahr­hun­dert da­für nicht. Da­her kön­nen selbst in zu­sam­men­hän­gen­den Texten ver­schie­de­ne Va­ri­an­ten gleich­zei­tig er­schei­nen.

 

In der Luther­bi­bel sind ei­ni­ge we­ni­ge Ver­ben als Kom­po­si­ta mit die­sen Vor­sil­ben nicht in allen vier Va­ri­an­ten zu fin­den. Bei­spiels­wei­se gibt es nur zerſrewen und zurſtrewen (aber nicht die Va­ri­an­ten ohne »r«), oder zerbrechen, zebrechen und zubrechen (je­doch nicht zurbrechen).

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zerbrechen

 

zebrechen

 

zubrechen

zerbrechen (Verb)

et­was vollständig, gänzlich brechen

 

1) Gegenstände, Gerätschaften: in Stücke brechen

2) Speisen (wie z. B. Brot): brechen

3) Steine, Erze: in Stücke brechen, zerstoßen

4) Gebäude, Bauten, Anlagen: niederreißen, einreißen, zum Einsturz bringen

5) Körper und Glieder von Menschen oder Tieren: in Stücke teilen

5) Menschlicher Geist, Wille: den Willen brechen

 

 

Hinweis: Luther verwendet ohne Unterscheidung:

 

  • zerbrechen
  • zebrechen
  • zubrechen.

 

Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«

 

Zur Verwendung der Vorsilben »zer«, »ze«, »zur« und »zu« in der Lutherbibel von 1545 siehe den Artikel:

 

→zer- | zer- (Vorsilbe).

 

 

→Psalm 28,5

 

Denn ſie wöl­len nicht achten auff das Thun des HERRN / noch auff die werck ſei­ner Hende / Da­r­umb wird er ſie zebrechen vnd nicht bawen.

 

Denn sie wollen weder die Taten des HERRN respektieren noch die Werke seiner Hände. Deshalb wird er sie [ihren Geist, ihre Absichten] brechen und nicht aufbauen [gedeihen lassen, bestärken, fördern].

 

 

→Psalm 10,15

 

Zubrich den arm des Gott­lo­ſen

 

Zerbrich den Arm der Gottlosen

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zu­bro­chen

 

zu­bro­chens

zerbrochener, zerbrochene, zerbrochenes (adj. gebr. Verb)

von: →zubrechen (Verb)

 

adjektivisch gebrauchtes Partizip Präteritum

 

es steht u. a.

 

1) bei Gegenständen, Gerätschaften: gebrochen, unterbrochen, zerrissen

2) bei Speisen (wie z. B. Milch): geronnen

3) bei Behinderungen und Krankheiten von Menschen: gebrechlich, verkrüppelt, angegriffen, gebrochen

4) bei Gebäuden, Bauten, Anlagen: niederreißen, einreißen, zum Einsturz bringen

5) nach Anstrengung: zerschlagen, erschöpft

6) nach psychischer Belastung mit negativem Ausgang: zerknirscht, gedemütigt

7) bei Stolz, Ehre, Standhaftigkeit, Meinung: gebrochen

8) abwertend von der Haltung, Anschauung, Moral: verderbt, verdorben

 

 

→Psalm 34,19

 

DEr HERR iſt nahe bey denen / die zu­bro­chens her­tzen ſind

 

Der HERR ist denen nahe, die ein gebrochenes Herz haben.

 

 

→Jes 14,29

 

Frewe dich nicht du gantz Philiſterland / das die Rute / die dich ſchlug / zu­bro­chen iſt.

 

Freue dich nicht, du ganzes Philisterland, dass die Rute, die schlug, zerbrochen ist.

 

 

 

SK Version 10.04.2024  

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zergehen

 

zurgehen

zergehen (Verb)

a) aus­ein­an­der­ge­hen, aus­ein­an­der­fließen, aus­ein­an­der­lau­fen, sich zer­streu­end ver­schwin­den (z. B. von Was­ser)

b) zu Grun­de ge­hen, un­ter­ge­hen, ver­ge­hen

c) von der Zeit und von Ge­scheh­nis­sen:
ab­lau­fen, ver­ge­hen, zu en­de ge­hen

 

→ Mt 5,18

 

Denn ich ſage euch warlich / Bis das Hi­mel vnd Erde zurgehe / wird nicht zurgehen der kleineſt Buchſtab / noch ein Tütel vom Ge­ſe­tze / bis das es alles geſchehe.

 

Denn ich sage euch: Wahrlich, bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen weder der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis das dies alles geschehe.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

zuhawen

 

zurhawen

zerhauen (Verb)

Mhd.: ze(r)houwen

entzwei hauen, in Stücke hauen, zerschlagen

 

1) Körper von Menschen oder Tieren: zermalmen, abschlachten, schlachten, zerteilen, zerkleinern von ge­schlach­te­tem Fleisch

2) Gegenstände,

2a) wie Rüstungen, Waffen: zerschlagen, zerstören

2b) wie Seile, Stricke: zerschneiden, durchschlagen,

2c) wie Pflanzen, Kräuter: klein hacken, zerhacken, klein schnei­den

 

zuhawen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
10 9 1 0

zurhawen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 0 1 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Psalm 118,10

 

Alle Heiden vmbgeben mich / Aber im Namen des HERRN wil ich ſie zuhawen.

 

Alle fremden Völker umgeben mich, aber im Namen des Herrn will ich sie zermalmen.

 

 

→Stücke zu Daniel 1, Vers 59

 

Da ſprach Daniel / O recht / Der Engel des HERRN wird dich zeichen / vnd wird dich zurhawen /

 

Da sprach Daniel: Ganz recht! Der Engel des HERRN wird dir ein Zei­chen setzen, und er wird dich in Stücke hauen.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

zumalmen

zermalmen (Verb)

eigentlich: zermahlen

 

ein gewaltsames Zerkleinern oder Zertrümmern in feine oder grobe Stücke und Brocken oder zu Staub und Brei

 

zumalmen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
18 16 0 2

 

 

→Psalm 119,20

 

Meine Seele iſt zumalmet fur verlangen

 

a) Meine Seele ist zermalmt vor Verlangen

b) Meine Seele zermürbt sich vor Verlangen

c) Meine Seele verzehrt sich vor Sehnsucht

d) Meine Seele frisst sich auf vor Sehnsucht

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

zeplagen

 

zuplagen

zerplagen (Verb; veraltet)

Kompositum zu plagen (Verb)

 

Den Geist oder Körper mit Plagen völlig, gänzlich auseinander bringen, schädigen.

 

a) mit schwerer Plage heimsuchen

b) sehr quälen

 

 

Hinweis: Luther verwendet ohne Unterscheidung:

 

  • zeplagen
  • zuplagen.

 

Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«

 

Zur Verwendung der Vorsilben »zer«, »ze«, »zur« und »zu« in der Lutherbibel von 1545 siehe den Artikel:

 

→zer- | zer- (Vorsilbe).

 

 

→Richter 16,16

 

DA ſie jn aber treib mit jren wor­ten alle tag / vnd zuplaget jn / ward ſei­ne Seele matt / bis an den tod /

 

a) Weil sie aber täglich mit ihren Worten in ihn drang und ihn sehr quälte, wurde seine Seele matt bis fast zum Absterben.

 

 

→Hiob 10,17

 

Es zeplagt mich eins vber das ander mit hauffen.

 

a) Es quält mich eines über das andere haufenweise.

 

b) Das alles qält mich extrem!

 

 

→Psalm 106,32

 

VND ſie erzürneten jn am Hadderwaſſer / Vnd ſie zuplagten den Moſe vbel.

 

Und sie erzürnten ihn am Haderwasser. Und sie setzten Moses übel zu.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

zureiſſen

 

zureis

zerreißen (Verb)

 

zerriß (3. Pers. sing. Imperf.)

→Psalm 2,3

 

La­ſſet vns zureiſſen jre Bande / Vnd von vns werffen jre Seile.

 

Lasst uns ihre Bande zerreissen und ihre Seile von uns werfen.

 

 

→Psalm 119,126

 

Sie haben dein Ge­ſe­tze zuriſſen.

 

Sie haben dein Gesetz zerrissen.

 

 

 

SK Version 06.04.2024  

→Register

zerſchlagen

 

zeſchlagen

 

zurſchlagen

 

zuſchlagen

zerschlagen (Verb)

1. von Gegenständen: in Stücke schlagen

2. von (menschlichen) Leibern: in Stücke hauen, zerteilen, zerschmettern

3. durch Schlagen verletzen, Wund schlagen

 

 

Hinweis: Luther verwendet ohne Unterscheidung:

 

  • zerſchlagen
  • zeſchlagen
  • zuſchlagen.
  • zurſchlagen.

 

Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«

 

Zur Verwendung der Vorsilben »zer«, »ze«, »zur« und »zu« in der Lutherbibel von 1545 siehe den Artikel:

 

→zer- | zer- (Vorsilbe).

 

 

→Psalm 51,10

 

Das die Gebeine frö­lich wer­den / die du zeſchlagen haſt.

 

Damit die Knochen fröhlich wer­den, die du zerschlagen hast.

 

 

→Psalm 2,9

 

Du ſolt ſie mit einem eiſern Scepter zuſchlahen / Wie Töpffen ſoltu ſie zeſchmeiſſen

 

Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen. Du sollst sie wie Tontöpfe zerbrechen!

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

zerſchmeiſſen

 

zeſchmeiſſen

 

zurſchmeiſſen

 

zuſchmeiſſen

zerschmeißen (Verb)

Kompositum zu →schmeiſſen, schmeißen (Verb)

 

durch Wurf aus der Ferne, durch Niederwerfen auf den Erdboden oder durch gewaltsamen Schlag:

 

et­was vollständig, gänzlich in Stücke werfen, in Stücke hauen, zerschlagen

 

zerſchmeiſſen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
6* 6 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Sämtliche Vorkommen des Verbs zerſchmeiſſen finden sich in Jer 51, dort in den Versen 21-23.

 

Hinweis: Luther verwendet ohne Unterscheidung:

 

  • zerſchmeiſſen
  • zeſchmeiſſen
  • zuſchmeiſſen.
  • zurſchmeiſſen.

 

Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«

 

Zur Verwendung der Vorsilben »zer«, »ze«, »zur« und »zu« in der Lutherbibel von 1545 siehe den Artikel:

 

→zer- | zer- (Vorsilbe).

 

 

→Jer 51,21-23

 

21Ich wil deine Roſſe vnd Reuter zerſcheitern / Ich wil deine Wagen vnd Furmenner zerſchmeiſſen. 22Ich wil deine Menner vnd Wei­ber zerſchmeiſſen / Ich wil deine alten vnd Jungen zerſchmeiſſen / Ich wil deine Jüng­lin­ge vnd Jung­fraw­en zerſchmeiſſen. 23Ich wil deine Hirten vnd Herde zerſchmeiſſen / Ich wil deine Bauren vnd joch zerſchmeiſſen / Ich wil deine Für­ſten vnd Herrn zerſchmeiſſen.

 

21Ich will deine Pferde und Reiter in Stücke hauen. Ich will deine Wagen und Wagenlenker in Stücke hauen. 22Ich will deine Männer und Wei­ber in Stücke hauen. Ich will deine Alten und Jungen in Stücke hauen. Ich will deine jungen Männer und Frauen in Stücke hauen. 23Ich will deine Hirten und Herden in Stücke hauen. Ich will deine Bauern und [ihre] Gespanne in Stücke hauen. Ich will deine Fürsten und Herrscher in Stücke hauen.

 

 

Anmerkung zu Jer 51,21-23:

 

Die Lutherbibel 2017 verkürzt die Aufzählungen vers­wei­se, wohl um die stän­di­ge Wie­der­ho­lung des Wor­tes zerſschmeiſſen (dort: zer­schmet­tern) zu ver­mei­den:

 

21Durch dich zerschmettere ich Rosse und Reiter, Wagen und Fahrer.

22Durch dich zerschmettere ich Männer und Frauen, Alte und Junge, Jüng­lin­ge und Jungfrauen.

23Durch dich zerschmettere ich Hirten und Herden, Bauern und Gespanne und Fürsten und Herren.

 

Dadurch geht allerdings die Dramatik verloren, die in dieser Aufzählung steckt. Es handelt sich nicht um eine bloße Bestandsaufnahme. Vorstellbar ist viel eher eine Szene, in der der Sprecher erregt im Raum läuft und dabei aus dieser Erregung ein Wortpaar (»Wagen und Wagenlenker«, usw.) nach dem anderen spricht. Immer heftiger ist er zugange, immer benutzt er das selbe Verb, was die Erregung und den Zorn unterstreicht, die diese Szene bestimmen, und was in sein fatales Urteil in Vers 24 mündet.

 

Die Wortpaare dienen dazu, jeweils die Vollständigkeit in einem Bereich zu unterstreichen (nicht nur die Bauern, auch ihre Gerätschaft, usw.). Die zahlreichen Wortpaare verdeutlichen letztendlich, dass alle Menschen im Land und ihr Lebensraum betroffen sind, ohne Ausnahmen.

 

Die Kernaussage dieses Abschnitts ist (im Zusammenhang mit den Versen 20 und 24): Ihr ward mir ein gutes Werkzeug (»Hammer« und »Kriegswaffe«, Vers 20) gegen andere Völker, und ihr habt alles niedergemetzelt. Aber nun trifft es euch wegen eurer Bos­heit auf gleiche Weise! (Vers 24). Was den Chaldäern zustoßen soll, ist in den Versen 21-23 dramatisch vorgetragen.

 

Der hebräische Text verwendet für diese Schilderung wie Luther jeweils ein Wortpaar und immer das selbe Verb (וְנִפַּצְתִּי, wənippaṣətiy, »und ich zerschlug«). Hier ist Luther 1545 sowohl formal wie auch in der beabsichtigten Aussage deutlich dichter am hebräischen Text als die neue Übersetzung der Lutherbibel 2017.

 

 

→Psalm 2,9

 

Wie Töpffen ſoltu ſie zeſchmeiſſen.

 

Schlag sie in Stücke, als wären es Tontöpfe!

 

 

→Psalm 68,22

Aber Gott wird den Kopff ſei­ner Feinde zuſchmeiſſen ſampt jrem Harſcheddel.

 

Aber Gott wird den Kopf seiner Feinde zerschmettern mitsamt ihrem Haarschopf.

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zerſchmeltzen

 

zeſchmeltzen

 

zurſchmeltzen

 

zuſchmeltzen

zerschmelzen (Verb)

von: schmelzen (Verb)

 

in der Hitze oder im Wasser vollständig zergehen, flüssig wer­den, zerfließen

 

Häufig bildhaft gebraucht: et­was verläuft, verbrennt, zergeht (usw.) als würde es es schmelzen

 

 

Hinweis: Luther verwendet ohne Unterscheidung:

 

  • zerſchmeltzen
  • zeſchmeltzen
  • zurſchmeltzen.
  • zuſchmeltzen.

 

zerſchmeltzen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
5 4 0 1

zeſchmeltzen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

zurſchmeltzen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
6 4 2 0

zuſchmeltzen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
2* 2 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«

 

Zur Verwendung der Vorsilben »zer«, »ze«, »zur« und »zu« in der Lutherbibel von 1545 siehe den Artikel:

 

→zer- | zer- (Vorsilbe).

 

 

zerſchmeltzen: →Hes 22,20

 

wie man ſilber / ertz / eiſen / bley vnd zihn zu­ſa­men thut im ofen / das man ein Fewr drunder auffblaſe vnd zerſchmeltz es /

 

wie man Silber, Eisenerz, Blei und Zinn zusammenbringt im Ofen, ein Feuer darunter entfache und es zerschmilzt.

 

 

zeſchmeltzen: →Psalm 147,18

 

Er ſpricht / ſo zeſchmeltzet es / Er leſſt ſei­nen Wind wehen / ſo thawets auff.

 

Er spricht, so schmilzt es. Er lässt seinen Wind wehen, so taut es auf.

 

 

zurſchmeltzen: →Psalm 68,3

 

Wie das Wachs zurſchmeltzt vom fewr / So müſſen vmbkomen die Gott­lo­ſen fur Gott.

 

Wie das Wachs zerschmilzt vom Feuer, so müssen umkommen die Gottlosen vor Gott.

 

 

zuſchmeltzen: →Psalm 97,5

 

Berge zuſchmeltzen wie wachs fur dem HERRN

 

Berge schmelzen wie Wachs vor dem HERRN

 

 

zuſchmeltzen: VerweisJdt 16,18

 

Die Berge müssen zittern / vnd die Felsen zuschmeltzen / Wie wachs fur dir.

 

Die Berge müssen erzittern und die Felsen zerschmelzen wie Wachs vor dir.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zerſchmettern

 

zeſchmettern

 

zurſchmettern

 

zuſchmettern

 

zerschmettern (Verb)

Kompositum zu ſchmettern (Verb).

 

vollständig, gänzlich in Stücke werfen, schlagen, brechen

 

a) zerschmeißen

b) durch Wurf aus der Ferne, durch Niederwerfen auf den Erdboden oder durch gewaltsamen Schlag in Stücke werfen

 

 

Hinweis: Luther verwendet ohne Unterscheidung:

 

  • zerſchmettern
  • zeſchmettern
  • zurſchmettern.
  • zuſchmettern.

 

Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«

 

Zur Verwendung der Vorsilben »zer«, »ze«, »zur« und »zu« in der Lutherbibel von 1545 siehe den Artikel:

 

→zer- | zer- (Vorsilbe).

 

 

→Sir 36,12

 

Zeſchmetter den kopff der Für­ſten die vns feind ſind /

 

Zerschmettere den Kopf der Fürsten, die uns feindlich sind.

 

 

→Jes 13,16

 

Es ſollen auch jre Kinder fur jren augen zeſchmettert / jre Heuſer geplündert / vnd jre Wei­ber geſchendet wer­den.

 

Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Wei­ber geschendet wer­den.

 

 

→Sir 28,21 (nach neuem Versschnitt Vers 17)

 

DIe Geiſſel macht ſtriemen / Aber ein bö­ſe Maul / zerſchmettert beine vnd alles.

 

Die Peitsche macht striemen, aber ein böses Maul zerschmettert Knochen und alles andere.

 

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

zeſtoſſen

 

zuſtoſſen

zerstoßen (Verb)

a) stoßen, in Stücke stoßen

b) zertrümmern, zermalmen

 

zeſtoſſen: →Psalm 44,6

 

Durch Dich wöl­len wir vn­ſer Feinde zeſtoſſen

 

Durch dich wer­den wird unsere Feinde zermalmen.

 

 

zuſtoſſen:→Jes 27,9

 

Jn dem / das er alle ſteine des Altars machet / wie zuſtoſſen ſteine zu aſſchen /

 

a) In dem, dass er alle Steine des Altars macht, wie zerstoßene Steine zu Asche

b) In dem er alle Steine des Altars zerstört, gleich wie Steine zu Asche zerstoßen wird.

 

 

SK Version 16.03.2024  

→Register

zuſtoſſen

zerstoßene (Adjektiv)

von →zustossen (Verb)

 

a) zerstoßene, in Stücke geststoßene

b) zertrümmerte, zermalmte

c) mit Gewalt beschädigte, demolierte

usw.

 

zuſtoſſen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
6 4 0 2

 

 

→Jes 42,3

 

Das zuſtoſſen Rhor wird er nicht zubrechen /

 

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen.

 

 

→Mt 12,20

 

Das zuſtoſſen Rhor wird er nicht zubrechen /

 

Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen.

 

 

→Lk 4,18

 

Der Geiſt des HERRN iſt bey mir / ... / zu heilen die zuſtoſſen Her­tzen /

 

Der Geist des Herrn ist bei mir, ..., zu heilen die gebrochenen Herzen

 

Anmerkung zu Lk 4,18:

 

Der Teilsatz / zu heilen die zuſtoſſen Her­tzen / ist bis in die Lu­ther­bi­bel 1912 er­hal­ten und wur­de da­nach in­fol­ge der Quel­len­la­ge in neu­e­ren Über­setzun­gen weg­ge­las­sen. Er ist daher auch in der Lutherbibel 2017 nicht enthalten.

 

 

 

SK Version 17.10.2023  

→Register

zerſtrewen

 

zurſtrewen

zerstreuen (Verb)

a) streu­en, aus­ein­an­der­streu­en,

b) aus­ein­an­der­trei­ben, aus­ein­an­der­ja­gen,

c) et­was (zu­sam­men­hän­gen­des) auf­lö­sen,

d) von et­was ab­son­dern, tei­len

 

 

Hinweis: Luther verwendet ohne Un­ter­schei­dung:

 

  • zerſtrewen
  • zurſtrewen.

 

Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«

 

Zur Verwendung der Vorsilben »zer«, »ze«, »zur« und »zu« in der Lutherbibel von 1545 siehe den Artikel:

 

→zer- | zer- (Vorsilbe).

 

 

→Psalm 68,31

 

Er zerſtrewet die Völ­ck­er die da gern kriegen.

 

Er zerstreut die Völker, die ger­ne Krieg führen.

 

zuſtrewen

 

→Psalm 141,7

 

Vn­ſer gebeine ſind zuſtrewet bis zur Helle

 

Unsere Gebeine sind zerstreut bis zum Reich der Toten.

 

Anmerkung zu Psalm 141,7:

 

Luther folgt hier dem hebräischen und lateinischen Textvorlagen. Etliche moderne Übersetzungen, so auch Luther-1964 und Luther-1984, schreiben statt »Unsere Gebeine« nun »Ihre Gebeine« und stützen sich dabei auf ältere Übersetzungen.

 

Durch diese Textglättung erscheint die Aussage passend zu den in Vers 6 genannten »Lehrern«, die gestürzt wer­den müssten.

 

Jedoch ist zwischen den Versen 6 und 7 ein gedanklicher Absatz zu sehen, der einen Themenwechsel bedeutet. Das Thema der Lehrer ist in Vers 6 abgeschlossen.

 

In den Versen 6 bis 10 geht es nun um das Leiden und das Schicksal der Gerechten (zu denen sich der Autor des Psalms zählt), die immer wieder in die Stricke und Fallen der Übeltäter geraten.

 

Hintergrund des Bildes ist eine Kriegsszene: Die Soldaten Davids stürzen in Fallen und sterben im Kampf. Der Boden des Schlachtfelds ist aufgerissen und durchwühlt. Die toten Leiber und Knochen sind weit über die Erde verstreut, bis an den Rand der Welt, so scheint es, bis zum Beginn des Reichs der Toten. Die Schlacht endete für König David und sein Heer in einer Katastrophe, doch der nächste Angriff steht bevor.

 

Mit »Unsere Gebeine« schreibt David über seine Soldaten, die der gerechten Sache folgten, und doch in Fallen der üblen Feinde fielen. Nun bittet er Gott darum, ihn nicht zu verdammen, und darum, dass er ihn (und sein Heer) vor den Fallen der Feinde bewahren möge.

 

→Psalm 92,10

 

deine Feinde wer­den vmbkomen / Vnd alle Vbelthetter müſſen zuſtrewet wer­den.

 

deine Feinde wer­den umkommen, und alle Übeltäter müssen zerstreut wer­den

 

→Apg 8,1

 

... vnd ſie zur­ſtrew­e­ten ſich alle in die lender Judea vnd Samaria ...

 

... und sie zerstreuten sich alle in die Länder Judäa und Samaria ...

 

 

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zerteilen

 

zurteilen

zerteilen (Verb)

in Stücke zerlegen, in seine Bestandteile teilen

 

 

→Apg 2,3

 

Vnd man ſa­he an jnen die Zungen zerteilet / als we­ren ſie fewrig /

 

Und man sah an ihnen die Zungen zerteilt, als wären sie [züngelnde] Flammen.

 

 

→Psalm 78,13

 

Er zurteilet das Meer / vnd lies ſie durch hin gehen

 

Er teilte das Meer und lies sie hindurch gehen.

 

 

 

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zutretten

 

zutritt

 

zutratt

 

zutreten

 

zertreten (starkes Verb)

Das starke Verb bildet Formen wie er zutritt (zutrit), zutratt (zutrat) usw.

 

Es kommt jeweils in den Schreibweisen mit doppeltem t (zutretten) und mit einfachem t (zutreten) vor.

 

 

zutritteſt: →Psalm 119,118

 

Du zutritteſt alle die deiner Rechte feilen

 

Du zertrittst alle, die von deiner Ordnung abirren.

 

 

zutratten: →Ri 10,8

 

Vnd ſie zutratten vnd zu­ſchlu­gen die kin­der Iſ­ra­el /

 

Und sie zertraten unv zerschlugen die Kinder Israel.

 

 

zutrete: →Jes 14,25

 

Das Aſſur zuſchlagen wer­de in meinem Lande / vnd ich jn zutrete auff mei­nen Bergen.

 

Dass Assur zerschlagen wer­de in meinem Lande, und ich ihn zertrete auf meeinen Bergen.

 

 

zutrit: →Jes 59,5

 

Iſſet man von jren Eyern / ſo mus man ſterben / Zutrit mans aber / ſo feret ein Otter eraus.

 

Ißt man von ihren Eiern, dann muss man sterben. Zertritt man sie aber, dann fährt ein Otter heraus.

 

 

 

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zuwülen

zerwühlen (Verb)

auseinanderwühlen, aufwühlen, umwühlen

 

Beispielsweise: Den Erdboden mit Spaten und Hacken zerwühlen

 

zuwülen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
4 4 0 0

 

 

→Psalm 80,14

 

Es haben jn zuwület die wilden Sewen /

 

Es haben ihn zerwült die Wildsauen.

 

 

 

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zeuchen

zeuchen (Verb; veraltet)

zeucheln (Verb; veraltet)

ziehen (Verb)

ziehen (in jeglichem Sinn), zerren, raffen.

 

er zoch: er zog (3.Pers. Prä.)

 

→Psalm 40,3

 

Vnd zoch mich aus der grawſamen Gru­ben

 

Und zog mich aus der grausamen Grube

 

 

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Zinsgroſſchen

Zinsgroschen, der

Der Zinsgroschen oder Groschen war als Mün­ze, als Geld­stück, zu Lu­thers Zei­ten in Um­lauf.

 

Er wurde aus einer Sil­ber­le­gie­rung ge­prägt mit ei­nem Sil­ber­an­teil von gut 48% bei ei­nem Ge­samt-(Rau-)ge­wicht von etwa 2,66 Gramm, ent­hielt al­so knapp 1,3 Gramm rei­nes Sil­ber.

 

Zur Schreibweise

 

Das doppelte »s« in Luthers Wort Groſſchen ent­stammt der la­tei­ni­schen Schreib­wei­se GROSSVS. Das Wort ist also dem La­tei­ni­schen ent­lehnt.

 

 
Sächsischer Zinsgroschen, geprägt um 1510
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Abbildung: Sächsischer Zinsgroschen, geprägt um 1510

Credits/Attribution: Classical Numismatic Group, Inc.
Quelle: www.wikipedia.de | Link (extern): Zinsgroschen | Lizenz CC BY-SA

In der Randprägung ist das Wort »GROSSVS« gut zu erkennen (linke Abbildung).

 

 

Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Luther benutzte das Wort Zinsgroschen aus­schließ­lich in → Mt 17,24. Hier ist al­ler­dings nicht die Mün­ze an sich, son­dern die Steu­er ge­meint, die zu be­glei­chen ist:

 

DA ſie nu gen Ca­per­na­um ka­men / giengen zu Petro die den Zinsgroſſchen einamen / vnd ſpra­chen / Pflegt ew­er Mei­ſter nicht den Zinsgroſſchen zu geben?

 

Im griechischen Quelltext fin­det sich an die­ser Stel­le das Wort δίδραχμον, die Dop­pel-Drach­me. Sie steht für die Zah­lung, die als Tem­pel­steu­er zu ent­rich­ten war. Der Wert die­ser Mün­ze ent­sprach dem grie­chi­schen Sta­ter, der dann wei­ter un­ten im sel­ben Text ge­nannt wird (→ Mt 17,24):

 

Vnd den erſten Fiſch der auffer feret / den nim / vnd wenn du ſei­nen Mund auffthuſt / wir­ſtu einen Stater finden

 

Im grie­chi­schen Quell­text ent­spre­chen sich die Wer­te der ge­nann­ten Mün­zen Di­drach­me und Sta­ter.

 

Anders als bei der Di­drach­me er­setzt Lu­ther den grie­chi­schi­schen Sta­ter nicht durch ei­ne ge­läu­fi­ge Mün­ze sei­ner Zeit. Es gibt kei­ne Ent­spre­chung da­für. Viel­mehr weist er in der Rand­no­tiz da­r­auf hin, dass der Sta­ter dem Wert ei­nes hal­ben Gul­dens ent­spricht. So­mit be­trägt sein Wert nicht ei­nem, son­dern zehn­ein­halb Zins­gro­schen.

 

Luther möchte demnach in Mt 17,24 das Wort »Zins­gro­schen« nicht als Mün­ze ver­stan­den wis­sen, son­dern als nicht nä­her ge­nann­ten Be­trag, der als Tem­pel­steu­er zu ent­rich­ten sei. In Mt 17,27 ist dann zu le­sen, dass die­ser Be­trag für zwei Per­so­nen (Petrus und Jesus) ei­nen Stater, nach Luthers Rech­nung ei­nen hal­ben Gul­den, aus­mach­te.

 

Der Wert der Münzen zur Zeit Luthers

 

Der Wert der Münzen be­maß sich vor­ran­gig am An­teil des Fein­ge­halts der Edel­me­tal­le.

 

Nach der sächsischen Münzordnung von 1500 galt:

 

  • 1 Mark (aus Gold geprägt) = 8,53 Gulden (Sil­ber), was der Um­rech­nung des Gold­ge­wichts der Mark in das Sil­ber­ge­wicht der Gul­den ent­sprach.
  • 1 Gulden (Silber) = 21 Zinsgroschen (Silber)
  • 1 Zinsgroschen = 12 Pfennige
  • 1 Pfennig = 2 Heller

 

oder:

1 Mark = 8,5 Gulden = 180 Zinsgroschen = 2160 Pfennige

 

 

Umrechnung in heutige Werte

 

Zu Luthers Zeiten betrug im Schnitt der Ta­ge­lohn für ei­nen Ar­bei­ter 28 bis 30 Pfen­ni­ge, was et­wa zwei­ein­halb Zins­gro­schen ent­sprach.

 

Im Jahr 2016 beträgt der durch­schnitt­li­che Ar­beits­lohn al­ler Ar­beit­neh­mer in Deutsch­land im Jahr ca. 41.000 Euro. Bei et­wa 252 Ar­beits­ta­gen er­gibt das ei­nen Brut­to­lohn von gut 162 Eu­ro pro Ar­beits­tag.

 

Bei 300 Arbeitstagen pro Jahr (Be­rück­sich­ti­gung von Sonn- und Fei­er­ta­gen) be­trägt der Brut­to­lohn et­wa 136 Euro pro Ar­beits­tag.

 

Ohne die Kaufkraft zu be­rück­sich­ti­gen, nur ge­stützt auf das Ver­hält­nis der er­mit­tel­ten Ta­ge­löh­ne für die Jah­re um 1540 und für das Jahr 2016, kann der un­ge­fäh­re Wert der Mün­zen er­mit­telt wer­den:

 

  • 1 Heller: etwa 2,30 Euro bis 2,90 Euro
  • 1 Pfennig: etwa 4,50 Euro bis 5,80 Euro
  • 1 Zinsgroschen: etwa 54 Euro bis 70 Euro
  • 1 Gulden: etwa 1.130 Euro bis 1.470 Euro
  • 1 Mark: etwa 9.700 bis 12.600 Euro

 

Als Tempelsteuer sollte Petrus dem­nach ei­nem Be­trag an die Steu­er­ein­trei­ber ab­füh­ren, der heu­te etwa 600 bis 700 Euro aus­macht, pro Kopf etwa 300 bis 350 Euro.

 

 

SK Version 16.03.2024  

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Zion

 

berg Zion

 

berg Gottes

 

des HERRN Berg

 

der heilige Berg

Zion, der

Berg Zion, der

Der in der Bibel genannte Berg Zion ist der Tem­pel­berg in Je­ru­sa­lem. Er steht als Sy­no­nym für den Wohn­sitz des Got­tes JHWH.

 

König David eroberte Je­ru­sa­lem so­wie den Berg Zi­on süd­lich der Stadt (Süd­ost­hü­gel) mit der Burg Zi­on und mach­te Je­ru­sa­lem zu sei­nem Kö­nigs­sitz. Sa­lo­mo hat­te das Stadt­ge­biet auf den an­gren­zen­den Nord­ost­hü­gel aus­ge­wei­tet, in dem er dort (wo sich heu­te der Fel­sen­dom be­fin­det) ei­nen Tem­pel er­rich­te­te. Der Na­me Zi­on be­zeich­net nun die­sen Hü­gel, den Tem­pel­berg.

 

Die Bezeichnung »Zion« ist al­ler­dings in der Bibel un­ter­schied­lich ver­wen­det: In der am engs­ten ge­fass­ten Vor­stel­lung be­zeich­net Zi­on den Tem­pel­berg. Das Wort kann aber auch für ganz Je­ru­sa­lem, die hei­li­ge Stadt Jah­wes, ste­hen. An ei­ni­gen Stel­len in den bi­bli­schen Tex­ten kön­nen da­mit auch die Be­woh­ner Je­ru­sa­lems, bzw. das ge­sam­te Volk oder al­le Städ­te Ju­dä­as ge­meint sein.

 

Der in Jerusalem heute so genannte »Mount Zion«, süd­west­lich der al­ten Stadt­mau­er ge­le­gen, er­hielt die­sem Na­men, nach­dem der klei­ne Berg im Mit­tel­al­ter irr­tüm­lich als Berg Zion iden­ti­fi­ziert wor­den war. Neue­re For­schun­gen be­stä­tig­ten je­doch: Er ist nicht mit dem bi­bli­schen Berg Zion iden­tisch. Der Berg be­hielt aber die­sen of­fi­zi­el­len Namen.

 

Jerusalem, der Tempelberg und der Berg Zion
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Abbildung:

Jerusalem, der Tempelberg und der Berg Zion

Foto: 2015, © Sabrina | Reiner
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SK Version 16.03.2024  

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zugehen

zugehen (Verb)

 

zu gehen (Verb)

a) zugehen

a.1) Bewegung: in Richtung auf jemanden oder et­was gehen

a.2) Vorgang: geschehen, verlaufen, passieren

 

b) zu gehen

Infinitivbildung von gehen

b.1) gemächlich laufen

b.2) sich laufend (voran) bewegen

 

 

→Prd 9,11

 

Ich wand mich vnd ſa­he / wie es vn­ter der Sonnen zu­ge­het /

 

Ich drehte mich um und sah, wie es unter der Sonne zu­geht.

 

 

→ Lk 1,34

 

Da ſprach Maria zu dem Engel / Wie ſol das zugehen?

 

Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das geschehen?

 

 

→ Lk 22,33

 

Er ſprach aber zu jm / HErr / ich bin bereit mit dir ins Ge­feng­nis vnd in den Tod zugehen.

 

Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.

 

 

→Psalm 18,37

 

Du machſt vn­ter mir raum zugehen / Das meine Knöchel nicht gleiten.

 

a) Du machst unter mir Platz, um zu gehen, dass meine Knöchel nicht ausrutschen.

b) Du machst unter mir Platz zum Gehen, damit meine Knöchel nicht ausrutschen.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zutretten

zu treten (Verb)

Luther benutzt die Konjunktion »zu« als Vorsilbe des Verbs treten, wie bei etlichen anderen Verben auch.

 

zutretten
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Hiob 24,11

 

Sie zwingen ſie öle zu machen auff jrer eigen mülen / vnd jre eigen kelter zutretten / Vnd la­ſſen ſie doch durſt leiden.

 

Sie zwingen sie, Öl zu machen in ihren eigenen Mühlen und ire eigene Kelter zu treten. Vnd lassen sie doch Durst leiden.

 

 

 

SK Version 06.04.2024  

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zuuerhelen

zu verhehlen (Verb)

et­was zurückhalten, jemandem et­was verschweigen, vorenthalten

 

Luther benutzt die Konjunktion »zu« als Vorsilbe des Verbs verhelen, wie bei etlichen anderen Verben auch.

 

In der Folge wird das einleitende »v« von verſtehen in der Wortmitte zu »u«, ist aber dennoch wie »v« zu sprechen.

 

Siehe: →verhelen (Verb)

 

zuuerhelen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Jes 29,15

 

WEh / die verborgen ſein wollen fur dem HERRN / jr Furnemen zuuerhelen / vnd jr Thun im fin­ſtern hal­ten /

 

Wehe [denen], die verborgen sein wollen vor dem HERRN, die ihre Absichten verschweigen und ihr Tun im Finstern hal­ten.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zuuerſtehen

zu verstehen (Verb)

Luther benutzt die Konjunktion »zu« als Vorsilbe des Verbs verſtehen, wie bei etlichen anderen Verben auch.

 

In der Folge wird das einleitende »v« von verſtehen in der Wortmitte zu »u«, ist aber dennoch wie »v« zu sprechen.

 

Siehe: →verstehen (Verb)

 

zuuerſtehen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
14* 10 2 2

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Von den vierzehn Fundstellen befinden sich neun in Luthers Vorreden, überwiegend (sechs) zum Buch Daniel.

 

 

→Jes 28,9

 

Wem ſol er zuuerſtehen geben die pre­digt?

 

Wem soll er die Predigt zu verstehen geben?

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zuuertilgen

zu vertilgen (Verb)

Luther benutzt die Konjunktion »zu« als Vorsilbe des Verbs vertilgen, wie bei etlichen anderen Verben auch.

 

In der Folge wird das einleitende »v« von vertilgen in der Wortmitte zu »u«, ist aber dennoch wie »v« zu sprechen.

 

1) et­was essend oder trinkend verzehren

2) Unkraut oder Ungeziefer ausrotten

3) übertragen: et­was auslöschen durch et­was (»Das Böse vertilgt das Gute«)

4) im biblischen Gebrauch oft als göttliches Eingreifen gegen Menschen, Feinde, Gottlose: vernichten

 

Siehe: →vertilgen (Verb)

 

→Jes 13,9

 

Denn ſi­he / des HERRN tag kompt grauſam / zornig / grimmig / das Land zuuerſtören / vnd die Sünder draus zuuertilgen.

 

a) Denn siehe! Des Herrn Tag kommt grausam, zornig, grimmig, um das Land zu zerstören und die Sünder darin zu vertilgen.

b) Denn siehe! Des Herrn Tag kommt grausam, zornig, grimmig, um das Land zu zerstören und die Sünder darin zu vernichten.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zuuerſtören

zu zerstören (Verb)

Luther benutzt die Konjunktion »zu« als Vorsilbe des Verbs verstören, wie bei etlichen anderen Verben auch..

 

In der Folge wird das einleitende »v« von verſtören in der Wortmitte zu »u«, ist aber dennoch wie »v« zu sprechen.

 

a) et­was zerstören, verwüsten

b) jemanden verstören, stören

 

zuuerſtören
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
2* 2 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Siehe: →verſtören (Verb)

 

→Jes 13,9

 

Denn ſi­he / des HERRN tag kompt grauſam / zornig / grimmig / das Land zuuerſtören / vnd die Sünder draus zuuertilgen.

 

Denn siehe! Des Herrn Tag kommt grausam, zornig, grim­mig, um das Land zu zerstören und die Sünder darin zu vertilgen.

 

→Jer 47,4

 

So verzagt wer­den ſie ſein / 4fur dem ta­ge ſo da kompt zu­uer­ſtö­ren / alle Philiſter /

 

So verzagt wer­den sie sein vor dem Tag, der da kommt, um zu zerstören alle Philister.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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züchtigen

züchtigen (Verb)

eigentlich: aufziehen, züchten von Pflanzen und Tieren

 

durch Zucht die Erziehung bewirken

 

a) als Maßnahme, die der sittlichen und geistigen Bes­se­rung dient

b) als Strafe im Sinne der Vergeltung

c) als körperliche Strafe durch Schläge

 

→Psalm 2,10

 

laſſt euch züchtigen jr Richter auff Erden.

 

lasst euch züchtigen, ihr Richter auf Erden!

 

Im Sinne von: Lasst euch zu sittlicher und geistiger Reife führen (erziehen), ihr Richter auf Erden!

 

Üblicherweise verhängen Richter die Züchtigung als Stra­fe zum Zweck der Besserung. Dieser Spruch in Psalm 2,10 verlangt von ihnen, sich selbst der Züch­ti­gung zu stellen.

 

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zörnen

 

zürnen

zürnen (Verb)

a) der Zustand des Zorns

b) in Zorn geraten

c) heftig im Zorn handeln

d) häufig im Zusammenhang mit Gott: Gott zürnt

 

Luther verwendet die Schreibweisen zürnen und zörnen.

 

→Psalm 90,11

 

Wer gleubts aber / das du ſo ſeer zörneſt?

 

Wer glaubt es aber, dass du so sehr zürnst?

 

Aus dem Scholion zu Psalm 90,11:

 

Luther: (Zörneſt) Das iſt / Das ſol­ches dein Zorn iſt / vnd vn­ſer ſünde ſo gros iſt / die ſolchen zorn verdienet.

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zu geben

zugeben (Verb)

nachgiebig wer­den, zulassen

erlauben, zustimmen

 

 

→Psalm 16,10

 

DEnn du wirſt meine Seele nicht in der Helle la­ſſen / Vnd nicht zu geben / das dein Heilige verweſe.

 

Denn du wirst meine Seele nicht im Totenreich lassen und nicht zulassen, dass dein Heiliger verwese.

 

 

 

SK Version 06.04.2024  

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zu ſchanden

zuschanden (Adverb)

von: die Schande, Unehre, Schimpf

 

eigentlich: zu Schanden (Substantiv, Dativ, Plural)

zur Unehre, zum Schimpf (machen, wer­den, gelangen, usw.)

 

in der Ehre zerstört, vernichtet, zu nichte gemacht

 

Besonders bei Luther häufig gebräuchlich:

 

zu ſchanden machen, zu ſchanden wer­den

 

a) zu nichte machen, zu nichte wer­den

b) moralisch vernichten, vernichtet wer­den

c) beschämen, beschämt wer­den

d) bloßstellen, bloßgestellt wer­den

 

→Psalm 40,15

 

Schemen müſſen ſich vnd zu ſchanden wer­den / die mir nach meiner Seelen ſtehen / das ſie die vmbbringen

 

Schämen müssen sich und bloßgestellt wer­den, die mir nach meiner Seele trachten, um sie umzubringen.

 

 

SK Version 16.03.2024  

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zuteilen

zuteilen (Verb)

a) zuweisen, et­was an jemanden vergeben

a) unter mehreren Beteiligten: verteilen

 

 

→Hiob 40,30

 

Meinſtu / die Geſellſchafften wer­den jn zuſchneiten / das er vn­ter die Kauffleute zuteilet wird?

 

Meinst du etwa, die Gesellschaften wer­den ihn zurecht schneiden, damit er unter die Kaufleute verteilt wer­den kann?

 

 

 

 

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Zuuerſicht

 

zuuerſicht

Zuversicht, die

ursprünglich: das Voraussehen auf et­was oder eine Person

 

1) die Erwartung des Künftigen

2) die Erwartung dessen, was man wünscht, die Hoffnung

3) das Vertrauen auf Gott und das, was er gewährleistet

4) die feste, untrügliche Annahme der Erwartung

5) das Vertrauen, das man auf sich und seine Fähigkeiten hat

 

Zuuerſicht
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
42 27 4 11

 

Das Wort zuuersicht kommt besonders oft im Psalter vor (sechs­zehn Fundstellen).

 

 

→Psalm 94,22

 

Mein Gott iſt der Hort meiner zuuerſicht.

 

 

→Psalm 142,6

 

HERR / zu dir ſchrey ich / vnd ſage / Du biſt meine Zu­uer­ſicht /

 

Herr, zu dir schreie ich und sage: Du bist meine Zu­ver­sicht!

 

 

 

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zuuor

 

zuvor

zuvor (Adverb)

zeitlich vorhergehend, davor

 

 

Hinweis: Luther verwendet ohne Unterscheidung:

 

  • zuuor
  • zuvor

 

Allerding taucht die Form zuvor wesentlich seltener auf. Die in Luthers Sprachgebrauch übliche Form ist zuuor.

 

zuuor
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
239 84 56 99

zuvor
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
4 2 1 1

 

 

→Psalm 119,152

 

Zuuor weis ich aber

 

a) Zuvor weiß ich aber,

b) Ich weiß bereits,

 

 

 

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