Hinweis:
Wir haben nicht überprüft, ob die beschriebenen Vorgehensweisen mit anderen Programmversionen gleichermaßen umgesetzt werden können.
Aus dem Kino kennen Sie Breitbildformate für Filme. Bekannt ist vor allem das Format 2,35:1. In der Filmgeschichte wurden allerdings sehr viele unterschiedliche Formate entwickelt und eingesetzt. Dafür erfand man besondere Filmmaterialien, angepasste Objektivvorsätze, spezielle Aufnahmetechniken, Spezialgeräte in den Kopierwerken und besondere Ausstattungen für die Projektoren in den Kinos.
Heute werden Filme digital hergestellt. Breitbildformate lassen sich leicht erzeugen. Das geschieht völlig unabhängig vom Aufnahmeformat. Aufgenommen wird meist in den Formaten 4:3 oder 16:9. In der Postproduktion lassen sich daraus Videos mit beinahe beliebigen Seitenverhältnissen herstellen.
Unterschieden werden zwei verschiedene Verfahren, die beide zu den Hard-Matting-Verfahren zählen: Die Bildteile, die über den Formatrahmen hinausragen, werden dauerhaft abgedeckt oder abgeschnitten und damit zerstört.
Beim Soft Matting, das für private Filmproduzenten eigentlich keine Rolle spielt, bleiben alle Bildinformationen erhalten. Erst bei der Vorführung im Kino wird das Bild mit Masken abgedeckt und an die Projektionsfläche angepasst. Dadurch können Filme in beinahe jedem Kino und auf allen erdenklichen Leinwandgrößen vorgeführt werden. Im weitestgehenden Sinne ist der bekannte Overscan-Effekt bei Fernsehgeräten und Monitoren ein Soft-Matting-Verfahren: Die Bildteile an den Rändern sind zwar da, bleiben aber für den Betrachter unsichtbar.
In allen Fällen muss der Kameramann bereits bei der Aufnahme das später eingesetzte Verfahren und die effektive Bildgröße berücksichtigen, damit nicht Köpfe abgeschnitten werden oder Mikrofonangeln und Kabel in die Bilder hineinragen.
Beim Hard Matting mit Masken entstehen schwarze Balken auf den abgedeckten Bildteilen. Wählt man ein Breitbildformat, entstehen diese Balken oben und unten. Auch bei digital produzierten Videos ist dieses Verfahren interessanter Weise sehr beliebt, obwohl es technisch überhaupt nicht nötig ist, so vorzugehen.
Videos können direkt auf Maß geschnitten werden. Das hat den Vorteil, dass die schwarzen Balken nicht mitgeschleppt werden müssen: Sie belegen keine Fläche, keinen Speicherplatz und belasten bei der Übertragung nicht sinnlos Bandbreite. Hinzu kommt, dass effektiv ein Qualitätsgewinn möglich ist: Wird das Video beschnitten, stehen bei einer kleineren Fläche bei gleicher Bitrate mehr gespeicherte Bildinformationen bereit. Die Kompression der Bilder kann geringer ausfallen, was der Bildqualität zu gute kommen wird.
Wir möchten in unserem Tutorial zeigen, wie in Adobe Premiere Pro Sequenzvorgaben für eigene Framegrößen hergestellt werden. Wir erzeugen Breitbildformate ohne Masken. Am Beispiel des Formats Cinema HD 2,35:1 werden die Erstellung der Arbeitsfläche, das Speichern der Sequenzvorgabe, die Bearbeitung und der Export der Videos erklärt.
Unser Tutorial zeigt an einem konkreten Beispiel:
Das Beste daran:
Das Klappern der Flamingoschnäbel begleitet den Rhythmus des Soundtracks von Kevin MacLeod.