Die jüdischen Festtage 2001

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Die jüdischen Festtage, Fastentage und Gedenktage
im Jahr
2001

 

 

1 Jüdische Feste in unserem Kalender

Wichtige jüdische Feste wer­den in un­se­ren Ka­len­der­blät­tern in der In­fo-Box »Das Da­tum in ver­schie­de­nen Zeit­rech­nun­gen« un­ter dem jü­di­schen Da­tum an­ge­zeigt. Zu­sätz­lich er­schei­nen Hin­wei­se in den Kopf­da­ten der Ka­len­der­blät­ter un­ter den Ta­ges­er­eig­nis­sen.

Der­zeit feh­len noch Ar­ti­kel, die die je­wei­li­gen Fes­te in­halt­lich um­rei­ßen.

 

2 Einführung in die
Übersicht der Feste, Fasttage und Gedenktage

2.1 Einführung

Die folgende Tabelle listet alle Fest­ta­ge, Fas­ten­ta­ge und Ge­denk­ta­ge des jü­di­schen Ka­len­ders auf, die im ge­wähl­ten Jahr 2001 in un­se­ren Ka­len­der­blät­tern er­schei­nen.

2.2 Sortierung der Tabelle

Die Sortierung der Tabelle ist nach un­se­rem Ka­len­der vor­ge­nom­men (Ja­nu­ar bis De­zem­ber).

2.3 Der Jahreswechsel

Der Jahreswechsel für das Zählen der Jahre fin­det im jü­di­schen Ka­len­der zwi­schen dem 29. Elul (zwölf­ter Mo­nat) und dem 1. Tisch­ri (ers­ter Mo­nat) statt.

Allerdings kennt das jü­di­sche Jahr vier Jah­res­an­fän­ge. Ins­be­son­de­re hat da­bei der 1. Nis­san Be­deu­tung.

In historischer Zeit begann das Jahr am 1. Nissan (ers­ter Mo­nat). Nach die­sem »Jah­res­an­fang der Kö­ni­ge« zähl­ten die Kö­ni­ge Is­ra­els ihre Re­gie­rungs­jah­re, wo­mit er für den bür­ger­li­chen Ka­len­der ver­bind­lich war. Die­se Zäh­lung ist im Al­ten Tes­ta­ment be­rück­sich­tigt. Dort ist der Mo­nat Tisch­ri der sieb­te Mo­nat, nicht der ers­te. Da­her wird die­se Zäh­lung heu­te »re­li­giös« ge­nannt, wäh­rend die neue »bür­ger­li­che« Zäh­lung den 1. Tisch­ri als Jah­res­an­fang nutzt.

Unser Kalender ver­wen­det nach heu­ti­gem jü­di­schem Ge­brauch für das Zäh­len der Jah­re durch­ge­hend den 1. Tisch­ri als Neu­jahrs­tag für den Jah­res­wech­sel.

2.4 Der Tag und die Tagesgrenze

Der Tag beginnt im jüdischen Kalender nicht um Mitternacht, sondern nach Son­nen­un­ter­gang bzw. mit Einbruch der Nacht. Heute ist dafür im bürgerlichern Ka­len­der 18 Uhr fest­ge­legt, um eine ortsunabhängige Verbindlichkeit zu gewähren. Im re­li­gi­ö­sen Ka­len­der rich­ten sich die Tagesgrenze und Festtagsgrenzen nach wie vor an den Er­eig­nis­sen »Son­nen­un­ter­gang«, »Ein­bruch der Nacht« und »Erscheinen der Ster­ne« aus.

Das Symbol 🌇 bedeutet: »Beginnt nach Son­nen­un­ter­gang«.

Der Tag endet 24 Stunden später nach Son­nen­un­ter­gang bzw. vor Einbruch der Nacht.

Das Symbol 🌇 bedeutet: »Endet nach Son­nen­un­ter­gang«.

Das Symbol 🌃 bedeutet: »Endet nach Son­nen­un­ter­gang, wenn die Sterne sichtbar wer­den« (völlige Dunkelheit, Einbruch der Nacht, Sichtbarkeit der Sterne).

2.5 Der Vorabend und der Hauptteil des jüdischen Tages

Ein jüdisches Tagesdatum fällt im­mer auf zwei Ta­ge in un­se­rem (gre­go­ri­a­ni­schen) Ka­len­der, in dem die Ta­ges­gren­ze Mit­ter­nacht ist.

Der kleinere Teil des jüdischen Ta­ges, zwi­schen 18:00 Uhr und Mit­ter­nacht, der auf den ers­ten gre­go­ri­a­ni­schen Tag fällt, wird Vor­abend ge­nannt, he­brä­isch: Erew.

Der Begriff »Vor­abend« be­zieht sich nur auf das gre­go­ri­a­ni­sche Da­tum. Er wird ins­be­son­de­re dann ver­wen­det, wenn für ein Fest be­reits zu Be­ginn des jü­di­schen Ta­ges (nach Son­nen­un­ter­gang) be­son­de­re Ab­läu­fe oder be­son­de­re Fest­vor­schrif­ten gel­ten, und das Fest da­her ein­deu­tig im gre­go­ri­a­ni­schen Ka­len­der (ta­ges­über­grei­fend) ab­zu­bil­den ist.

Der größere Teil des jü­di­schen Ta­ges, zwi­schen Mit­ter­nacht und Son­nen­un­ter­gang, fällt auf den zwei­ten gre­go­ri­a­ni­schen Ka­len­der­tag und wird in aller Re­gel mit ihm gleich­ge­setzt. Aller­dings en­det er be­reits mit Son­nen­un­ter­gang (bzw. mit Ein­bruch der Nacht oder um 18:00 Uhr), was ins­be­son­de­re re­li­giö­ses Brauch­tum an die­sem Tag be­trifft.

2.6 Anmerkungen in der Tabelle

Einige we­ni­ge Be­son­der­hei­ten in der Ta­bel­le sind mit An­mer­kun­gen ver­se­hen. Bitte be­ach­ten Sie am En­de der Ta­bel­le die ent­spre­chen­den Hin­wei­se.

2.7 Gültigkeitszeitraum des Kalenders

Die jü­di­sche Welt­ära be­ginnt am 1. Tisch­ri 1 AM. Das ist Sonn­tag, der 6. Ok­to­ber 3761 v. Chr. (Vor­abend) bzw. Mon­tag, der 7. Ok­to­ber 3761 v. Chr. im ju­li­a­ni­schen Ka­len­der. In der pro­lep­ti­schen Zeit­rech­nung des gre­go­ri­a­ni­schen Ka­len­ders ent­spricht der 1. Tisch­ri 1 AM dem 6. Sep­tem­ber 3761 v. Chr. (Frei­tag, Vor­abend) bzw. dem 7. Sep­tem­ber 3761 v. Chr. (Sams­tag).

Tage vor die­sen Da­ten gibt es nicht in der jü­di­schen Zeit­rech­nung. Un­se­re Ka­len­der­blät­ter wei­sen dann ei­ne Un­ter­schrei­tung des Gül­tig­keits­be­reichs aus.

Aus tech­ni­schen Grün­den en­det die jü­di­sche Zeit­rech­nung in un­se­ren Ka­len­der­blät­tern der­zeit am 25. De­zem­ber 6239 n. Chr. Das ist der Tag Jom Revi'i (Mitt­woch), der 29. Elul AM 9999. Un­se­re Ka­len­der­blät­ter zei­gen nach die­sem Da­tum eine Über­schrei­tung des Gül­tig­keits­be­reichs an.

2.8 Gültigkeitszeiträume für bestimmte Festtage und Feiertage

Unser Ewi­ger Ka­len­der reicht weit in die Ver­gan­gen­heit. Doch die ers­te Fest­le­gung des Da­tums für ei­nen be­stimm­ten Fei­er­tag, Fas­ten­tag oder Fest­tag ist kaum re­kon­stru­ier­bar. Die Fest­le­gung geht für die meis­ten Ta­ge ver­bind­lich mit der Ver­brei­tung der Misch­na ein­her und kann da­her all­ge­mein nur auf das Jahr 220 n. Chr. be­zo­gen wer­den.

Die Fest­le­gung von Ge­denk­ta­gen und re­li­giö­sen Fei­er­ta­gen, die be­reits vor der Zeit­wen­de be­gan­gen wur­den, geht in vie­len Fäl­len auf die Zeit des ba­by­lo­ni­schen Exils zu­rück, wenn es sie auch schon lan­ge vor der Zeit des Exils im Brauch­tum gab.

Fast alle Ta­ge stüt­zen sich auf Er­eig­nis­se, die in der Bi­bel be­schrie­ben sind. Ist ein Da­tum der­art be­stimm­bar, zeigt es un­ser Ka­len­der es ab dem ent­spre­chen­den Jahr auch dann, wenn es erst sehr viel spä­ter im re­li­giö­sen Brauch­tum sicht­bar ge­we­sen sein mag (Beispiel: 1. Tisch­ri, Er­schaf­fung der Welt).

Unser Ka­len­der zeigt da­her jü­di­sche Fes­te in der Zeit vor Chris­ti Ge­burt bis zu ei­nem an­ge­nom­me­nen wirk­sa­men Jahr, wo­bei die Un­ge­nau­ig­keit mehr oder we­ni­ger groß ist.

 

Hintergründig

Unter die Lupe genommen

3. Tabelle der
Festtage, Fastentage und Gedenktage
für das Jahr 2001

 

Namen

Datum

Hebräisch

im Kalender

Jahr 2001

ט״ו בשבט

Asara B'Tewet

10. Tewet 5761 AM

10. Tewet


10. Tewet


Gedächtnis des Beginns der Belagerung Jerusalems durch König Nebukadnezar am 10. Tewet 3173 AM (16. Dezember 589 v. Chr.)

kleines Fasten


auch: Assara Be'Tewet

Beginnt am
→Donnerstag, den 4. Januar 2001 🌇

Endet am
→Freitag, den 5. Januar 2001 🌇


Fasten beginnt am
→Freitag, den 5. Januar 2001 🌅↦

Fasten endet am
→Freitag, den 5. Januar 2001 🌃

ט״ו בשבט

Tu Bischwat

15. Schwat 5761 AM

15. Schwat


Neujahrsfest der Bäume


auch: Tu biSchevat
auch: Rosch HaSchanah La'illanot

Beginnt am
→Mittwoch, den 7. Februar 2001 🌇

Endet am
→Donnerstag, den 8. Februar 2001 🌇

תענית אסתר

Ta'anit Esther

13. Adar 5761 AM

13. (11.) Adar →*6)


Esther-Fasten


Fasttag vor dem Purim-Fest

kleines Fasten

Beginnt am
→Mittwoch, den 7. März 2001 🌇

Endet am
→Donnerstag, den 8. März 2001 🌇


Fasten beginnt am
→Donnerstag, den 8. März 2001 🌅↦

Fasten endet am
→Donnerstag, den 8. März 2001 🌇

ערב פורים

Erew Purim

14. Adar 5761 AM

14. Adar


Vorabend zum
Purim-Fests

Vorabend.
Beginnt am
→Donnerstag, den 8. März 2001 🌇

פורים

Purim

14. Adar 5761 AM →*7)

14. Adar


Schicksalsfest


Gedächtnis der Errettung des jüdischen Volkes vor dem Plan des persischen Ministers Haman, die Juden vollständig zu vernichten (356 v. Chr.).

Freudenfest

Beginnt am
→Donnerstag, den 8. März 2001 🌇

Endet am
→Freitag, den 9. März 2001 🌇

שושן פורים

Schuschan Purim

15. Adar 5761 AM →*7)

15. Adar


»Purim Susas«


Purim der befestigten Städte

Freudenfest

Beginnt am
→Freitag, den 9. März 2001 🌇

Endet am
→Samstag, den 10. März 2001 🌇

תענית בכורות

Ta'anit Bechorot

14. Nissan 5761 AM

14. Nissan


Fasten der Erstgeborenen


Fasttag vor dem Pessach-Fest zum Gedächtnis der Verschonung der jüdischen Erstgeborenen in der »Nacht des Vorübergehens« in Ägypten (10. Plage)

kleines Fasten

Beginnt am
→Freitag, den 6. April 2001 🌇

Endet am
→Samstag, den 7. April 2001 🌇


Fasten beginnt am
→Samstag, den 7. April 2001 🌅↦

Fasten endet am
→Samstag, den 7. April 2001 🌇

ערב פסח

Erew Pessach

15. Nissan 5761 AM

15. Nissan


Sederabend →*8)


Vorabend von Pessach

Vorabend.
Beginnt am
→Samstag, den 7. April 2001 🌇

פֶּסַח

Pessach

15. - 22. Nissan 5761 AM

15. Nissan


Pessach


Gedächtnis Auszug aus Ägypten

Beginnt am
→Samstag, den 7. April 2001 🌇

Endet am
→Sonntag, den 15. April 2001 🌇

פֶּסַח שני

Pessach Scheni

14. Ijar 5761 AM

14. Ijar


Zweites Pessach


kleines Pessach für das Nachholen des Pessach-Rituals bei Verhinderung am 15. Nissan

Beginnt am
→Sonntag, den 6. Mai 2001 🌇

Endet am
→Montag, den 7. Mai 2001 🌇

ספירת העומר

Sefirat HaOmer

16. Nissan bis 5. Siwan 5761 AM

16. Nissan bis 5. Siwan


49tägige Omer-Zeit


Zählen eines jeden der 49 Tage zwischen Pessach und Schawuot →*9)

Beginnt am
→Sonntag, den 8. April 2001 🌇

Endet am
→Sonntag, den 27. Mai 2001 🌇

ל"ג בעומר

Lag BaOmer

18. Ijar 5761 AM

18. Ijar


33. Omer-Tag


Gedächtnis des Bar-Kochba-Aufstands gegen die Römer (132-135 n. Chr.)

Beginnt am
→Donnerstag, den 10. Mai 2001 🌇

Endet am
→Freitag, den 11. Mai 2001 🌇

ערב שבועות

Erew Schawuot

6. Siwan 5761 AM

6. Siwan


Vorabend zum Wochenfest

Vorabend.
Beginnt am
→Sonntag, den 27. Mai 2001 🌇

שבועות

Schawuot

6. - 7. Siwan 5761 AM

6. - 7. Siwan


Wochenfest →*10)
Erntedankfest


Gedächtnis des neuerlichen Empfangs der Zehn Gebote am Sinai

Beginnt am
→Sonntag, den 27. Mai 2001 🌇

Endet am
→Dienstag, den 29. Mai 2001 🌇

שבעה עשר בתמוז
צום תמוז

Schiwa Assar beTammus


Zom Tammus

17. Tammus 5761 AM

17. Tammus


»17. Tammus«

Tammus-Fasten


Tag der Trauer zum Gedächtnis des Durchbruchs der Jerusalemer Stadtmauer vor der Zerstörung des Tempels

Beginnt am
→Samstag, den 7. Juli 2001 🌇

Endet am
→Sonntag, den 8. Juli 2001 🌇


Fasten beginnt am
→Sonntag, den 8. Juli 2001 🌅↦

Fasten endet am
→Sonntag, den 8. Juli 2001 🌇

שלושת השבועות

Die drei Wochen

17. Tammus bis 9. Aw 5761 AM

17. Tammus bis 9. Aw


auch: בין המצרים

Bein haMetzarim

»Zwischen den Meerengen«


Zeit »zwischen den Notlagen« (Fall der Stadtmauer und Zerstörung des Tempels).

Dreiwöchige Trauerzeit

Beginnt am
→Samstag, den 7. Juli 2001 🌇

Endet am
→Sonntag, den 29. Juli 2001 🌇

ערב תשעה באב

Erew Tischa Be'aw

9. Aw 5761 AM

9. Aw


Vorabend des 9. Aw


Beginn des 25-Stunden-Fastens

Vorabend.
Beginnt am
→Samstag, den 28. Juli 2001 🌇


Fasten beginnt am
→Samstag, den 28. Juli 2001 🌇

תשעה באב

Tischa Be'aw

9. Aw 5761 AM

9. Aw


»9. Aw«


Tag der Trauer zum Gedächtnis der Zerstörung des Jerusalemer Tempels


25-Stunden-Fasten

Beginnt am
→Samstag, den 28. Juli 2001 🌇

Endet am
→Sonntag, den 29. Juli 2001 🌇


Fasten beginnt am
→Samstag, den 28. Juli 2001 🌇

Fasten endet am
→Sonntag, den 29. Juli 2001 🌃

ט״ו באב

Tu Beaw

15. Aw 5761 AM

15. Aw


»15. Aw«


Festtag für verschiedene freudige Anlässe in Geschichte des historischen Israels

Beginnt am
→Freitag, den 3. August 2001 🌇

Endet am
→Samstag, den 4. August 2001 🌇

Jahreswechsel im jüdischen Kalender

ערב רֹאֹשׁ הַשָּׁנָה

Erew Rosch Haschana

1. Tischri 5762 AM

1.Tischri


Vorabend zum
Neujahrsfest

Vorabend.
Beginnt am
→Montag, den 17. September 2001 🌇

רֹאֹשׁ הַשָּׁנָה

Rosch Haschana

1. - 2. Tischri 5762 AM

1. - 2. Tischri


Neujahrsfest


auch: Rosch ha-Schana

Beginnt am
→Montag, den 17. September 2001 🌇

Endet am
→Mittwoch, den 19. September 2001 🌇

ימים נוראים

Jamim Noraim

1. - 10. Tischri 5762 AM

1. - 10. Tischri →*1)


»Die schrecklichen Tage«

auch: עשרת ימי תשובה

»Die 10 Tage der Umkehr«


Die 10 Bußtage von Rosch Haschana bis Jom Kippur zur Befreiung von Sünden

Beginnt am
→Montag, den 17. September 2001 🌇

Endet am
→Donnerstag, den 27. September 2001 🌇

צום גדליה

Zom Gedalja

3. Tischri 5762 AM

3. (4.) Tischri →*2)


Fasten Gedalja


Gedächtnis an die Ermordung Gedalja ben Achikam (582/581 v. Chr.)

kleines Fasten

Beginnt am
→Mittwoch, den 19. September 2001 🌇

Endet am
→Donnerstag, den 20. September 2001 🌇


Fasten beginnt am
→Donnerstag, den 20. September 2001 🌅↦

Fasten endet am
→Donnerstag, den 20. September 2001 🌇

ערב יוֹם כִּפּוּר

Erew Jom Kippur

10. Tischri 5762 AM

10. Tischri


Vorabend zum
Versöhnungstag

Vorabend.
Beginnt am
→Mittwoch, den 26. September 2001 🌇

יוֹם כִּפּוּר

Jom Kippur

10. Tischri 5762 AM

10. Tischri


Versöhnungstag


höchster jüdischer Feiertag
Befreiung von Sünden

Beginnt am
→Mittwoch, den 26. September 2001 🌇

Endet am
→Donnerstag, den 27. September 2001 🌇

ערב סֻכּוֹת

Erew Sukkot

15. Tischri 5762 AM

15. Tischri


Vorabend zum
Laubhüttenfest

Vorabend.
Beginnt am
→Montag, den 1. Oktober 2001 🌇

סֻכּוֹת

Sukkot

15. - 21. Tischri 5762 AM

15. - 21. (23.) Tischri →*3)


Laubhüttenfest


Befreiung von Sünden

Beginnt am
→Montag, den 1. Oktober 2001 🌇

Endet am
→Montag, den 8. Oktober 2001 🌇

הושענא רבה

Hoschana Raba

21. Tischri 5762 AM

21. Tischri


Palmfest


Sukkot – 7. Tag

Beginnt am
→Sonntag, den 7. Oktober 2001 🌇

Endet am
→Montag, den 8. Oktober 2001 🌇

שְּׁמִינִי עֲצֶרֶת

Schmini Azeret

22. Tischri 5762 AM

22. Tischri


Sukkot Abschlussfest


Sukkot – 8. Tag

Beginnt am
→Montag, den 8. Oktober 2001 🌇

Endet am
→Dienstag, den 9. Oktober 2001 🌇

שִׂמְחַת תּוֹרָה

Simchat Tora

23. Tischri 5762 AM

23. Tischri


Torafreude


Feiern der Tora
2. Tag des Schmini Azaret

Beginnt am
→Dienstag, den 9. Oktober 2001 🌇

Endet am
→Mittwoch, den 10. Oktober 2001 🌇

חֲנֻכָּה

Chanukka

25. Kislew bis 2. Tewet 5762 AM

25. Kislew bis 3. (2.) Tewet →*4)


Lichterfest


Wiedereinweihung des zweiten Tempels


auch: Chanukkah
auch: Hanukkah


Anzünden der Kerzen am achtarmigen Leuch­ter, der Chanukka Menora
(מנורת חנוכה)
bzw. Chanukkia
(חַנֻכִּיָּה)

Beginnt am
→Sonntag, den 9. Dezember 2001 🌇

Endet am
→Montag, den 17. Dezember 2001 🌇


🕯 Eine Kerze am →*5)
→Sonntag, den 9. Dezember 2001 🌇

🕯🕯 2 Kerzen am
→Montag, den 10. Dezember 2001 🌇

🕯🕯🕯 3 Kerzen am
→Dienstag, den 11. Dezember 2001 🌇

🕯🕯🕯🕯 4 Kerzen am
→Mittwoch, den 12. Dezember 2001 🌇

🕯🕯🕯🕯🕯 5 Kerzen am
→Donnerstag, den 13. Dezember 2001 🌇

🕯🕯🕯🕯🕯🕯 6 Kerzen am
→Freitag, den 14. Dezember 2001 🌇

🕯🕯🕯🕯🕯🕯🕯 7 Kerzen am
→Samstag, den 15. Dezember 2001 🌇

🕯🕯🕯🕯🕯🕯🕯🕯 8 Kerzen am
→Sonntag, den 16. Dezember 2001 🌇

ט״ו בשבט

Asara B'Tewet

10. Tewet 5762 AM

10. Tewet


10. Tewet


Gedächtnis der Belagerung Jerusalems durch König Nebukadnezar (597 v. Chr.) →*6)

kleines Fasten


auch: Assara Be'Tewet

Beginnt am
→Montag, den 24. Dezember 2001 🌇

Endet am
→Dienstag, den 25. Dezember 2001 🌇🌃


Fasten beginnt am
→Dienstag, den 25. Dezember 2001 🌅↦

Fasten endet am
→Dienstag, den 25. Dezember 2001 🌃

 

 

Anmerkungen:

 

1 Jamim Noraim: Die Be­zeich­nung wird mehr­deu­tig ver­wen­det. Hier sind nicht nur die ho­hen Fei­er­ta­ge Rosch Haschana und Jom Kippur ge­meint, son­dern die durch sie um­grenz­te Zeit­span­ne.

 

2 Zom Gedalja: Wenn der 3. Tisch­ri auf Sab­bat (Sams­tag) fällt, dann wird das Fas­ten Ge­dal­ja auf den 4. Tisch­ri ver­legt.

 

3 Sukkot: Das Fest dau­ert bis zum 21. Tisch­ri ein­schließ­lich Hoschana Raba (Palm­fest). Oft wer­den die bei­den Fol­ge­ta­ge Schmini Azeret (22. Tisch­ri) und Simchat Tora (23. Tisch­ri) zum Fest ge­hö­rig ge­zählt.

 

4 Chanukka: In nor­ma­len Jah­ren ist der Mo­nat Kis­lew 29 Ta­ge lang. Das acht­tä­gi­ge Fest dau­ert dann bis zum 3. Tewet. In jü­di­schen Schalt­jah­ren (mit 30 Ta­gen im Mo­nat Kis­lew) en­det es am 2. Tewet.

 

5 Chanukka Ker­zen­an­zün­den: Von den Ker­zen des acht­ar­mi­gen Leuch­ters (der Cha­nuk­ka Me­no­ra) wird je­den Tag eine wei­te­re Ker­ze an­ge­zün­det. Wir ha­ben die Ta­ge ein­zeln auf­ge­führt, weil das An­zün­den der Ker­zen je­weils am Vor­abend ge­schieht.

 

6Asara B'Tewet, Schiwa Assar beTammus, Tischa Be'aw: Der Zu­sam­men­hang die­ser Ta­ge wird in der jü­disch-re­li­giö­sen Sicht so er­klärt: Am 10. Tewet des 9. Jah­res sei­ner Re­gie­rung fiel der ba­by­lo­ni­sche Kö­nig Ne­bu­kad­ne­zar mit sei­nem Heer in Is­ra­el ein und be­gann die Be­la­ge­rung Je­ru­sa­lems. Die Grund­lage für die­ses Da­tum fin­det sich im →2. Buch der Kö­ni­ge, Ka­pi­tel 25, Ver­se 1 und 2.

Nach 30 Mo­na­ten Be­la­ge­rung, am 17. Tammus (Schiwa Assar beTammus), also im zwölf­ten Jahr Ne­bu­kad­ne­zars, brach Ne­bu­kad­ne­zars Heer durch die Stadt­mau­ern Je­ru­sa­lems. Die Tra­gö­die en­de­te drei Wo­chen spä­ter, am 9. Aw, mit der Zer­stö­rung des Tem­pels und der Weg­füh­rung gro­ßer Tei­le des jü­di­schen Vol­kes in das ba­by­lo­ni­sche Exil.

Doch die jü­di­schen In­ter­pre­ta­ti­o­nen des Da­tums so­wie die Ge­samt­ge­schich­te in 2Kon 25 und die his­to­risch-archä­o­lo­gi­schen Da­ten fal­len hier deut­lich aus­ein­an­der.

Die vor­lie­gen­den jü­di­schen Quel­len set­zen Ne­bu­kad­ne­zars 9. Re­gie­rungs­jahr mit dem Jahr 589 v. Chr. gleich (→haGalil.com) oder auch mit dem jü­di­schen Jahr 3336 (→Jüdische.info). Ent­spre­chend er­gä­ben sich für den 10. Tewet die Da­ten 16. De­zem­ber 589 v. Chr., bzw. 13. De­zem­ber 426 v. Chr.

Nach neuerer For­schung be­gann Ne­bu­kad­ne­zars ers­tes Re­gie­rungs­jahr im Früh­ling des Jah­res 604 v. Chr. (am 1. Nissanu des ba­by­lo­ni­schen Ka­len­ders). Das 9. Re­gie­rungs­jahr wä­re 595 v. Chr. Aller­dings wird gleich­zei­tig die Zer­stö­rung des Tem­pels in das Jahr 597 v.Chr. da­tiert.

Der bi­bli­sche Be­richt in 2Kon 25, auf den sich die jü­di­schen Quel­len für die Zeit­an­ga­be des 10. Tewet be­zie­hen, gibt an, dass der Fall der Je­ru­sa­le­mer Stadt­mau­er und die Zer­stö­rung des Tem­pels im 19. Re­gie­rungs­jahr Ne­bu­kad­ne­zars statt­fan­den. Der Text nennt den sieb­ten Tag des fünf­ten Mo­nats (das ist der 7. Schwat) für die Zer­stö­rung des Tem­pels, also den 19. Ja­nu­ar 586 v. Chr. (so auch das →Jo­seph Car­le­bach In­sti­tut).

Doch mit Blick auf ei­nen Ge­denk­tags­ka­len­der spie­len die ge­nau­en his­to­ri­schen Da­ten kaum eine Rol­le. We­sent­lich sind Er­eig­nis­se, de­nen ge­dacht wird. Sie sind als sol­che his­to­risch be­legt und am Be­ginn des 6. Jahr­hun­derts vor Chris­tus an­zu­sie­deln. Gleich­zei­tig wer­den die Ge­denk­ta­ge frü­hes­tens zur Zeit des ba­by­lo­ni­schen Exils, doch wahr­schein­lich erst län­ge­re Zeit da­nach Ein­zug in den Ka­len­der ge­fun­den ha­ben.

 

7 Ta'anit Esther: Wenn der 13. Adar auf einen Sab­bat (Sams­tag) fällt, dann wird das Es­ther-Fas­ten auf den 11. Adar vor­ge­zo­gen (Don­ners­tag). Der Ab­stand ist nö­tig, da­mit das Fas­ten, das erst mit Ein­bruch der Nacht en­det, nicht un­mit­tel­bar an ei­nen Sab­bat grenzt.

 

8 Purim: Das Fest Purim kann ein­tä­gig, zwei­tä­gig oder so­gar drei­tä­gig be­gan­gen wer­den (drei­tä­gig dann, wenn grund­sätz­lich zwei­tä­gig ge­fei­ert wird und der 15. Adar auf ei­nen Sab­bat fällt). In Is­ra­el und in der Di­a­s­po­ra wird mit Aus­nah­me sol­cher Städ­te, die be­reits im his­to­ri­schen Is­ra­el von ei­ner Mau­er um­ge­ben wa­ren, am 14. Adar ge­fei­ert. In Städ­ten, die nach­weis­lich schon früh be­fes­tigt wa­ren, am 15. Adar. In Städ­ten, bei de­nen der his­to­ri­sche Be­fund un­klar ist (wie auch oft in der Di­a­s­po­ra), wird an bei­den Ta­gen ge­fei­ert. In Deutsch­land er­schei­nen bei­de Ta­ge in Fest­tags­ka­len­dern der jü­di­schen Ge­mein­den.

 

9 Erew Pessach, Sederabend: Es ist nach der Über­lie­fe­rung der Abend, an dem nach den Er­zäh­lun­gen im Neu­en Tes­ta­ment (z. B. →Evan­ge­li­um nach Mar­kus 14,12-21 par.) Je­sus mit sei­nen Jün­gern das letz­te Abend­mahl fei­er­te. Zwar ist die Da­tie­rung in der For­schung um­strit­ten, doch wei­sen et­li­che Ele­men­te in den Er­zäh­lun­gen da­rauf hin, dass Je­sus bei der Ge­stal­tung des Abends den ri­tu­el­len Vor­schrif­ten des Se­der­abends folg­te.

 

10 Sefirat HaOmer: Für je­den Tag gel­ten be­son­de­re ri­tu­el­le Vor­schrif­ten. Die Zeit­span­ne ent­spricht un­se­rer Zeit zwi­schen Os­tern (Pes­sach) und Pfings­ten (Scha­wu­ot).

 

11 Schawuot: Es ist das Fest, zu dem sich nach der Er­zäh­lung im Neu­en Tes­ta­ment (→Apos­tel­ge­schich­te 2,1-4) nach Je­su Auf­er­ste­hung die Jün­ger ver­sam­melt hat­ten und der Hei­li­ge Geist den Raum er­füll­te. Im Chris­ten­tum wur­de da­r­aus Pfings­ten.

 

4 Einführung in die jüdische Zeitrechnung

Weitere Er­klä­run­gen, wie bei­spiels­wei­se zur Zeit­rech­nung, zu den Mo­nats­na­men und zu den Schreib­wei­sen des he­brä­i­schen Da­tums, fin­den Sie im Ar­ti­kel »Die jü­di­sche Zeit­rech­nung«:

Der jüdische Kalender

→Die jüdische Zeitrechnung

Die jüdische Zeit­rech­nung un­ter­schei­det sich stark von der west­li­chen Zeit­rech­nung un­se­rer bür­ger­li­chen Ka­len­der. Der Ar­ti­kel er­klärt, wie ein Da­tum im jü­di­schen Ka­lender zu ver­ste­hen ist.

 

 

Der Sinn der jüdischen Zeitrechnung
in unserem Kalender

 

1 Jüdische Gemeinden in Deutschland

Die Kir­chen­ka­len­der fast al­ler christ­li­chen Kir­chen ba­sie­ren ent­we­der auf der gre­go­ri­a­ni­schen, der ju­li­a­ni­schen oder auf der neo­ju­li­a­ni­schen Zeit­rech­nung. An­ders die jü­di­schen Ge­mein­den. Sie ver­wen­den für die Be­rech­nung al­ler re­li­giös be­deu­tungs­vollen Fest­ta­ge, Fas­ten­tage und Fei­er­ta­ge den jü­di­schen Ka­len­der.

In Deutschland und Eu­ro­pa le­ben glück­li­cher­wei­se nach ei­ner dunk­len, men­schen­un­wür­di­gen Pe­ri­o­de der Aus­gren­zung, des Has­ses und der Ver­nich­tung wie­der vie­le Ju­den. Es gibt zur Zeit 105 jü­di­sche Ge­mein­den in Deutsch­land mit un­ge­fähr 100.000 Mit­glie­dern.

 

2 Würdigung unserer Kultur

Richtig: Un­ser Ka­len­der ist christ­lich-evan­ge­lisch ge­prägt. Doch ge­ra­de des­halb dür­fen wir die jü­di­sche Re­li­gi­on und den jü­di­schen Glau­ben, und da­mit un­se­re jü­di­schen Mit­bür­ger nicht aus dem Blick ver­lie­ren!

Das Chris­ten­tum hat­te sich aus der jü­di­schen Re­li­gi­on ent­wi­ckelt. Ihre Fest- und Fei­er­ta­ge, so­wie die re­li­giö­sen Ge­bräu­che, soll­ten uns na­he­ge­hen, zu­min­dest aber ober­fläch­lich in­ter­es­sie­ren. In je­dem Fall soll­ten wir sie re­spek­tie­ren. Denn das meint Wür­di­gung und Wert­schät­zung ihrer Re­li­gi­on, ihrer Bräu­che und ihres Le­bens­stils. Und schluss­end­lich be­deu­tet das die Wür­di­gung un­se­rer ei­ge­nen Kul­tur.

Vor­aus­set­zung da­für ist es, zu wis­sen, wann für un­se­re Mit­bür­ger jü­di­schen Glau­bens be­stim­mte Fest­ta­ge im Ka­len­der gel­ten. Da­für al­ler­dings müs­sen wir die Ka­len­der­sys­teme, auf die ihr Kir­chen­jahr auf­baut, in un­se­ren Ka­len­der­blät­tern ab­bil­den.

 

3 Das Christentum wurzelt in der jüdischen Religion

Die christ­li­che Re­li­gi­on ist aus der jü­di­schen Re­li­gi­on her­vor­ge­gan­gen. Die jü­di­sche Zeit­rech­nung be­ein­flusst noch im­mer un­se­re kirch­li­chen Fei­er­ta­ge: Ein Tag be­ginnt nach jü­di­scher Tra­di­tion mit dem Son­nen­un­ter­gang, wo­bei ur­sprüng­lich kei­ne ge­nau­e Uhr­zeit fest­ge­setzt war.

Auch die Ta­ge un­se­rer christ­lich-kirch­li­chen Ka­len­der be­gin­nen an­ders als im bür­ger­li­chen Ka­len­der schon am Abend des Vor­tags. Deut­lich ist das noch immer am 24. De­zem­ber, an »Hei­lig­abend«, zu er­ken­nen. Das christ­li­che Weih­nachts­fest be­ginnt nach Son­nen­un­ter­gang am 24. De­zem­ber. Die christ­li­chen Kir­chen lei­ten das Weih­nachts­fest zu die­ser Stun­de mit ei­nem Got­tes­dienst ein. Aber auch Os­tern kennt die Os­ter­nacht, die an Kar­sams­tag nach Son­nen­un­ter­gang be­ginnt und den An­fang des christ­li­chen Os­ter­sonn­tags dar­stellt.

Os­tern ist durch die Er­eig­nis­se des To­des und der Auf­er­ste­hung Chris­ti eng an das jü­di­sche Pes­sach-Fest ge­bun­den (»Pascha« ist die la­ti­ni­sier­te kirch­li­che Be­zeich­nung des Wor­tes Pessach). Jü­di­sche Be­zeich­nun­gen wie Pascha (für Os­tern) und Sab­bat (für Sams­tag) ha­ben sich noch lan­ge in christ­li­chen Ka­len­dern ge­hal­ten.

Die bi­b­li­schen Tex­te nen­nen im­mer wie­der Fes­te, die es in der jü­di­schen Tra­di­ti­on heu­te noch gibt. Es ist der Fest­tags­ka­len­der, dem auch Je­sus fol­gte, und der noch lan­ge in den frü­hen christ­li­chen Ge­mein­den Be­stand hat­te.

Wer Je­sus und die bi­b­li­schen Ge­schich­ten vom An­be­ginn der Welt bis zur Of­fen­ba­rung des Jo­han­nes ver­ste­hen möch­te, kommt nicht um­hin, sich mit den Grund­zü­gen jü­di­schen Glau­bens zu be­schäf­ti­gen.

In un­se­rem Ka­len­der, der sich an die evan­ge­lisch-christ­li­che Ord­nung an­lehnt, macht es aus vie­le­rlei Grün­den Sinn, we­sent­li­che Merk­ma­le der Wur­zeln un­se­res Glau­bens ab­zu­bil­den.

Sabrina

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