Johannes 1,35-42

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

Symbol Biblia 1545

Das Hörbuch
zur Lutherbibel von 1545

 

Hörbuch-Video

Evangelium nach Johannes
1,35-42

Andreas und Petrus: Die ersten Jünger.

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Lesung des Evangeliums aus Johannes 1,35-42

Die ersten Jünger.

Evangelium am → Tag des Apostels Andreas (30. November)

 

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Aufbereitet für www.stilkunst.de: © Sabrina | Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre
Video: Reiner D. Makohl
©by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

 

Gedanken zum Text

Einleitung

Der Text Joh 1,35-42 erzählt von der ers­ten Be­geg­nung Je­su mit ei­ni­gen sei­ner zu­künf­ti­gen Jün­ger, da­run­ter die Brü­der An­dre­as und Si­mon Pet­rus.

Im ersten Abschnitt (Verse 35 bis 39) er­zählt der Au­tor da­von, wie Je­sus er­neut an der Stel­le vor­bei­kommt, an der Jo­han­nes im Jor­dan tauft. Wie­der legt Jo­han­nes der Täu­fer über Je­sus sein Zeug­nis ab, wo­rauf­hin sich zwei sei­ner Jün­ger Je­sus zu­wen­den. Die bei­den Jün­ger des Jo­han­nes fol­gen Je­sus zu des­sen Un­ter­kunft, die ganz der Nä­he ge­we­sen muss.

Im zweiten Abschnitt (Verse 40 bis 42) er­fah­ren wir, dass ei­ner die­ser bei­den Jün­ger An­dre­as ist, der Bru­der Si­mons.

Andreas sucht und fin­det sei­nen Bru­der Si­mon, um ihm ei­ne gu­te Nach­richt zu über­brin­gen, und führt Simon zu Je­sus. Je­sus nennt Si­mon um. Der Au­tor er­klärt nicht, wa­rum. Si­mons Na­me lau­tet von da an in ara­mä­ischer Spra­che Kephas. So wird ihn Je­sus zeit­le­bens ge­nannt ha­ben. Der Name be­deu­tet in deut­scher Spra­che Fels. Im Grie­chi­schen lau­tet der­sel­be Na­me Πέτρος (Pet­ros), la­ti­ni­siert Petrus.

Die zentrale Botschaft: Kommt und seht!

Ob wir bereits als klei­ne Kin­der ge­tauft wur­den oder auch nicht, spielt kaum ei­ne Rol­le. Selbst­ver­ständ­lich ist es gut, da­bei an die Hand ge­nom­men zu wer­den so, wie An­dre­as sei­nen Bru­der Si­mon an die Hand nahm und zu Je­sus führte. Da ist die Taufe ein wich­ti­ger Weg­be­rei­ter.

Doch un­ser ei­ge­ner Glau­bens­weg be­ginnt oft mit ei­ner Ent­de­ckung oder mit einer per­sön­li­chen Be­geg­nung. In die­sem Text ent­de­cken zwei Jün­ger des Jo­han­nes die An­zie­hung, die von Je­sus aus­geht. Sie sind neu­gie­rig, wol­len mehr er­fah­ren und stel­len Fra­gen. Je­sus ant­wor­tet: "Kommt und seht!".

Die Einladung, zu kom­men und zu se­hen, bleibt für uns al­le be­ste­hen, wo­bei wir tie­fer in die Wun­der, die Leh­ren und de­ren Wahr­hei­ten des Je­sus von Na­za­reth ein­tau­chen. Wir müs­sen hin zu ihm, nicht er zu uns. Wir sind ein­ge­la­den, un­se­re Be­zie­hung zu Gott zu er­rich­ten, zu ver­tie­fen und zu fes­ti­gen. Wir müs­sen uns nur et­was Zeit neh­men und die­ser Ein­la­dung fol­gen, mit of­fe­nen Au­gen und Oh­ren.

Die Bedeutung der zehnten Stunde

Warum der Autor in Vers 5,39 aus­drück­lich auf die zehn­te Stun­de hin­weist, ist un­klar. Die zehn­te Stun­de ent­spricht nach un­se­rer Ta­ges­ein­tei­lung etwa der Zeit zwi­schen 15 Uhr und 16 Uhr bzw. gut zwei Stunden vor Sonnenuntergang. Theo­lo­gen mü­hen sich mit recht un­ter­schied­li­chen Er­klä­run­gen da­zu.

Doch vermutlich ging es dem Er­zäh­ler ein­fach nur da­rum, auf­zu­zei­gen, dass es noch längst nicht Abend war und die bei­den Jün­ger von Jo­han­nes dem Täu­fer noch Zeit mit Je­sus ver­brin­gen konn­ten, be­vor der Tag zu Ende ging und die Nacht ein­brach. Denn sie blie­ben nach der Er­zäh­lung den Rest des Ta­ges bei Jesus. Es gab noch ge­nug Zeit, sich aus­zu­tau­schen. Man lern­te sich ken­nen und kam sich näher.

Die Taufstelle

Johannes der Täufer taufte nach → Vers 28 (im vor­her­ge­hen­den Text­stück ent­hal­ten) am Ost­ufer des Jor­dans. Den dort an­ge­ge­be­nen Orts­na­men über­setzte bzw. tran­skri­bier­te Lu­ther 1545 mit Beth­a­ra­ba, in al­len neu­en Über­set­zun­gen fin­det sich Beth­a­ni­en, das je­doch nicht mit dem Beth­a­ni­en na­he Je­ru­sa­lem ver­wech­selt wer­den darf (siehe → Joh 11,18).

Aber auch die neue Orts­an­ga­be hilft so wenig wie die von Luther, um den his­to­ri­schen Ort zu lo­ka­li­sie­ren. Der ge­naue Ort bleibt un­be­kannt. Heu­te be­an­spru­chen min­des­tens drei Orte die La­ge der his­to­ri­schen Tauf­stel­le für sich: »Qasr al-Yahud« am West­ufer des Jor­dan, »al-Maghtas« am Ost­ufer in Jor­da­ni­en und »Yar­de­nit« (oder auch »Jar­de­nit«), we­gen sei­ner Be­liebt­heit un­ter Wall­fah­rern das so­ge­nann­te »is­ra­e­li­sche Lour­des«, na­he am Aus­tritt des Jor­dans aus dem See Ge­ne­za­reth.

Der Ort al-Maghtas wird in­zwi­schen of­fi­zi­ell als Tauf­stät­te »Beth­a­ni­en jen­seits des Jor­dans« (al-Magh­tas) be­zeich­net. 2015 wur­de die Tauf­stät­te in das UNESCO-Welt­kul­tur­er­be in Jor­da­ni­en auf­ge­nom­men.

 

al-Maghtas, die Taufstätte »Bethanien jenseits des Jordans« | Foto: Nasib Bitar, Wikimedia Commons, User:Producer, Lizenz: Creative Commons, CC BY-SA

Abbildung: al-Maghtas, die Taufstätte »Bethanien jenseits des Jordans«.

Foto: Nasib Bitar, Wikimedia Commons, User:Producer,
Lizenz: Creative Commons, CC BY-SA

 

 

Perikopen: Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Joh 1,35-42

2. Evangelium

→ 1. Sonntag nach Epiphanias

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Joh 1,35-39

Marginaltext

→ Tag des Apostels und Evangelisten Johannes
(27. Dezember)

Joh 1,35-42

Marginaltext

→ 1. Sonntag nach Epiphanias

1979 - 2018  

Joh 1,35-42

Reihe III

→ 5. Sonntag nach Trinitatis

Joh 1,35-42

Evangelium

→ Tag des Apostels Andreas
(30. November)

seit 2019  

Joh 1,35-42

Evangelium + Reihen III und VI

→ Tag des Apostels Andreas
(30. November)

Joh 1,35-51

Reihe V

→ 5. Sonntag nach Trinitatis

 

 

ÜbersichtEN der verfügbaren Hörbuch-Videos
Titelbild
Hörbuch-Videos zur Biblia 1545

→Übersicht der Hörbuch-Videos

Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

Titelbild
Gedanken zu biblischen Texten

→Gedanken zu biblischen Texten

Un­se­re Rei­he »Ge­dan­ken zu bi­b­li­schen Tex­ten« bie­tet Tex­te und Vi­de­os mit Ge­dan­ken zu aus­ge­wähl­ten Pe­ri­ko­pen und Text­ab­schnit­ten der Bibel.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Sabrina

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