Sonntag Trinitatis

Sonntag, 31. Mai 1711

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium     Zum TextJoh 3,1-15   
Epistel Zum TextRom 11,33-36   
Lied Nr. 97   [EG 126]   
→Gottesdienstordnung

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)
31.5.1711 | Trinitatis | Tag der Heiligen Dreifaltigkeit
Sonntag
 

Sonntag
Trinitatis

Weiß

Tag der Heiligen Dreifaltigkeit

 

 

Bewegliches Datum
Sonntag Trinitatis zwischen dem 17. Mai und dem 20. Juni
 
  • Christlicher Gedenktag
  • 1. Sonntag nach →Pfingstsonntag
  • 8. Sonntag nach →Ostern
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Der Sonntag Trinitatis liegt zwischen
    dem 17. Mai und dem 20. Juni eines Jahres
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 56 Tage nach Ostern
  • am 57. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag
  • am 8. Tag nach Pfingsten

 

Alternativer Artikel zum Sonntag

Allgemeine Informationen und Gedanken zu diesem Tag
finden Sie in diesem Artikel:  

Wissenswertes zum Tag

→Sonntag Trinitatis 1711

Der Artikel thematisiert die Tri­ni­tät, die Drei­fal­tig­keit Got­tes, und das Glau­bens­be­kennt­nis. Wir be­leuch­ten Hin­ter­grün­de und be­trach­ten sie kri­tisch.

 

Got­tes­dienstliche Ordnung

Symbol Evangelisch

Der evangelische Sonntag

Trinitatis

Tag der Heiligen Dreifaltigkeit

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)

Weiß

 

Nach altkirchlicher Textordnung

 

überwiegend gültig in den Jahren 1530/1531 bis 1897/1898

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Joh 3,1-15 )

 

Jeſus und Nikodemus

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Heilig / heilig / heilig iſt der HERR Zebaoth / Alle land ſind ſei­ner Ehren vol.

→Jes 6,3b

Pſalm
99
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 99

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Predigttext Text
Evangelium im Hauptgottesdienst  Zum TextJoh 3,1-15
Epistel im zweiten Gottesdienst Zum TextRom 11,33-36
     

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also  Zum TextJoh 3,1-15.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Trinitatis

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Gültig in den Kirchenjahren bis 1897/1898

Die Leittexte aus den Evangelien und den Episteln
nach altkirchlicher Perikopenordnung

 

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Johannes

Joh 3,1-15

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

C. III.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Das Gespräch Jesu mit Nikodemus

Verse 1 - 15

 

ES war aber ein Menſch / vn­ter den Pha­ri­ſe­ern / mit na­men Ni­co­de­mus ein Ober­ſter vn­ter den Jü­den. 2Der kam zu Jhe­ſu bey der nacht / vnd ſprach zu jm / Mei­ſter / Wir wi­ſ­ſen / das du biſt ein Le­rer von Gott ko­men / Denn nie­mand kan die Zei­chen thun / die du thuſt / Es ſey denn Gott mit jm.

Vernunfft / na­tur / frey­wil­le etc. weis nichts von Got­tes gna­den vnd wer­cken / ja ſie ſchew­et es / ſchwei­ge / das ſie es be­ge­ren ſolt Wie die­ſer Text kler­lich bewei­ſet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3JHe­ſus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jm / War­lich / war­lich / Ich ſa­ge dir / Es ſey denn / das je­mand von new­en ge­born wer­de / kan er das reich Got­tes nicht ſe­hen. 4Ni­co­de­mus ſpricht zu jm / Wie kan ein Menſch ge­bo­ren wer­den / wenn er alt iſt? Kan er auch wi­der­umb in ſei­ner Mut­ter­leib ge­hen / vnd ge­born wer­den? 5Jhe­ſus ant­wor­tet / War­lich / war­lich / Ich ſa­ge dir / Es ſey denn / das je­mand ge­bo­ren wer­de / aus dem Wa­ſ­ſer vnd Geiſt / ſo kan er nicht in das reich Got­tes ko­men / 6Was vom Fleiſch ge­born wird / das iſt fleiſch / Vnd was vom Geiſt ge­bo­ren wird / das iſt geiſt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7LAS dichs nicht wun­dern / das ich dir ge­ſagt ha­be / Ir müſ­ſet von new­en ge­born wer­den. 8Der Wind ble­ſet wo er wil / vnd du ho­reſt ſein ſau­ſen wol / Aber du weiſt nicht von wan­nen er kompt / vnd wo hin er fe­ret. Al­ſo iſt ein jg­li­cher / der aus dem Geiſt ge­born iſt.

9Ni­co­de­mus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jm / Wie mag ſolchs zu­ge­hen? 10Jhe­ſus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jm / Bi­ſtu ein Mei­ſter in Iſ­ra­el / vnd weiſ­ſeſt das nicht? 11War­lich war­lich ich ſa­ge dir / Wir re­den / das wir wi­ſ­ſen / vnd zeu­gen / das wir ge­ſe­hen ha­ben / Vnd jr ne­met vn­ſer zeug­nis nicht an. 12Gleubt jr nicht / wenn ich euch von jr­di­ſchen din­gen ſa­ge / Wie wür­det jr gleu­ben / wenn ich euch von Hi­me­li­ſchen din­gen ſa­gen wür­de.

 

 

(Bleſet)

Die zwey ſtück hö­ren zu­ſa­men / Wort vnd Geiſt / gleich wie im win­de die zwey ſtück mit ein­an­der ſind ſau­ſen vnd we­hen.

 

 

 

→ Num. 21.

 

 

 

13VND ni­emand fe­ret gen Hi­mel / Denn der vom Hi­mel er­ni­der ko­men iſt / nem­lich / des men­ſchen Son / der im Hi­mel iſt. 14Vnd wie Mo­ſes in der Wü­ſten ei­ne Schlan­ge er­hö­het hat / Al­ſo mus des men­ſchen Son er­hö­het wer­den /15Auff das Al­le die an jn gleu­ben / nicht ver­lo­ren wer­den / Son­dern das ewi­ge Le­ben ha­ben.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom

Rom 11,33-36

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

C. XI.

 

 

Verse 33 - 36

Lobpreis der Wunderwege Got­tes

 

 

Paulus schreibt:

O Welch ein tieffe des reichthums / beide der weis­heit vnd er­kent­nis Got­tes  / Wie gar vnbegreifflich ſind ſei­ne gerichte / vnd vnerforſchlich ſei­ne wege. 34Denn wer hat des HER­RN ſinn erkand? Oder wer iſt ſein Ratgeber ge­we­ſen? 35Oder wer hat jm was zuuor gegeben / das jm wer­de wi­der vergolten? 36Denn von jm / vnd durch jn / vnd in jm / ſind alle ding / Im ſey Ehre in ewigkeit / A M E N.

 

 

 

  Hörbuch-Video

Das Gespräch Jesu mit Nikodemus. (Joh 3,1-15)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→ Hörbuch-Video: Joh 3,1-15

Das Video zeigt den Text der Er­zäh­lung aus der Luther­bi­bel von 1545, in der Je­sus mit Ni­ko­de­mus über das Neu­ge­bo­ren­wer­den im Geist spricht, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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SK Version 08.05.2024  

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