QuickInfo
Textordnung der Evangelischen Kirchen Deutschlands
Evangelium | Joh 1,35-42 |
Predigt | – keine Predigt vorgesehen – |
Lied | EG 154, EG 250 |
Gottesdienstordnung |
Andreas [Apostel, Bruder des Petrus]
(† 60 n. Chr.)
Alexandre Roussel
(† 30. November 1728 in Montpellier)
Teil II: Unbewegliche Feste und Gedenktage
Fällt der 30. November auf den 1. Adventssonntag, dann wird der Tag des Apostels Andreas am Samstag davor oder an einem Werktag in der folgenden Woche gefeiert.
Der Tag im Kirchenjahr:
Abhängig vom Datum des Weihnachtsfestes kann der Tag des Apostels Andreas am Anfang des Kirchenjahres liegen (am 1. Advent oder später), oder am Ende des Kirchenjahres (in der Woche nach dem Ewigkeitssonntag).
Der Tag des Apostels Andreas erscheint in einem Kirchenjahr nicht (wohl aber im Kalenderjahr), wenn er im vorhergehenden Kirchenjahr am Ende lag (in der Woche nach dem Ewigkeitssonntag, vor dem 1. Advent) und im folgenden Kirchenjahr am Anfang liegen wird (in der Woche ab dem 1. Advent).
Der 30. November ist in diesem Jahr am 1. Sonntag im Advent. Die Gedenkfeier für den Apostel Andreas ist auf den Samstag davor (29. November) oder in die Woche danach (1. Dezember bis 5. Dezember) zu verschieben.
Der Tag des Apostels Andreas in den Kirchenjahren 2008/2009 bis 2015/2016
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
gültig in den Kirchenjahren 1978/1979 bis 2017/2018
Halleluja.
Frewet euch des HERRN / jr Gerechten / Die Fromen ſollen jn ſchon preiſen.
Halleluja.
Wie lieblich ſind auff den Bergen die Füſſe der Boten / die da Friede verkündigen / Guts predigen / Heil verkündigen.
Hinweis: Es gilt der Wochenspalm des vorgehenden Sonntags.
Liedauswahl | |
---|---|
EG 154 | Herr, mach uns stark im Mut, der dich bekennt |
oder EG 250 | Ich lobe dich von ganzer Seelen |
EG: Evangelisches Gesangbuch
Nach der Perikopenordnung der Evangelischen Kirche sind für Gottesdienste in den Jahren 2009 - 2014 die folgenden biblischen Texte vorgesehen:
Lesung | Text für die Lesung |
---|---|
Evangelium | Joh 1,35-42 |
Epistel | Rom 10,9-18 |
Altes Testament | ./. |
Kirchen- jahr | Datum | Reihe | Texte für die Predigt | Weitere Texte |
---|---|---|---|---|
2008/2009 | 30.11.2008 | I | – keine Predigt vorgesehen – | |
2009/2010 | 30.11.2009 | II | – keine Predigt vorgesehen – | |
2010/2011 | 30.11.2010 | III | – keine Predigt vorgesehen – | |
2011/2012 | 30.11.2012 | IV | – keine Predigt vorgesehen – | |
2012/2013 | 30.11.2013 | V | – keine Predigt vorgesehen – | |
2013/2014 | --- | VI | entfällt | |
Kirchenjahr und Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Kirchenjahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext galt.
Reihen:
Die Perikopenordnung von 1978/1979 kennt drei Lesetexte (je einen aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament) sowie sechs Predigttextreihen.
Die Reihen werden mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem Ewigkeitssonntag.
Die Reihen galten nacheinander. Sie umfassten somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.
Die Zählung der Reihen begann im Kirchenjahr 1978/1979 mit Reihe I und wurde kontinuierlich fortgeführt. Nach Reihe VI folgte wieder Reihe I.
Die Reihe I galt für das Kirchenjahr 2008/2009, danach wieder für das Kirchenjahr 2014/2015.
Die Reihe II galt für das Kirchenjahr 2009/2010. Danach wieder für das Kirchenjahr 2015/2016.
Tage ohne Predigt:
An einigen Gedenktagen war für den Gottesdienst keine Predigt vorgesehen, sondern nur die Lesung aus Epistel oder Evangelium, ggf. aus dem Altem Testament.
Wir führen die Tabelle der Predigttexte dennoch, um die absichtliche Ausslassung unmissverständlich kenntlich zu machen.
Gültig für die Kirchenjahre 1978/1979 bis 2017/2018
Biblia
1545
Text nach der Lutherbibel von 1545.
Gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.
LESUNG AUS DEM EVANGELIUM
Evangelium nach Johannes
Joh 1,35-42
Text hören:
Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
↦ Video-Hörbuch
Euangelium
S. Johannes.
C. I.
Aus dem Abschnitt:
Verse 35 - 42
DES andern tags ſtund abermal Johannes / vnd zween ſeiner Jünger. 36Vnd als er ſahe Jheſum wandeln / ſprach er / Sihe / das iſt Gottes Lamb.37Vnd zween ſeiner Jünger höreten jn reden / vnd folgeten Jheſu nach. 38Jheſus aber wandte ſich vmb / vnd ſahe ſie nachfolgen / vnd ſprach zu jnen / Was ſuchet jr? Sie aber ſprachen zu jm / Rabbi (das iſt verdolmetſcht / Meiſter) Wo biſtu zur herberge? 39Er ſprach zu jnen / Kompt vnd ſehets. Sie kamen vnd ſahens / vnd blieben denſelbigen tag bey jm. Es war aber vmb die zehende ſtunde.
40EIner aus den Zween / die von Johanne höreten / vnd Jheſu nachfolgeten / war Andreas der bruder Simonis Petri. 41Derſelbige findet am erſten ſeinen bruder Simon / vnd ſpricht zu jm / Wir haben den Meſſias funden (welches iſt verdolmetſcht / der Geſalbete) 42Vnd füret jn zu Jheſu. Da jn Jheſus ſahe / ſprach er / Du biſt Simon Jonas ſon / du ſolt Kephas heiſſen / das wird verdolmetſcht / ein fels.
(Meſſias)
Chriſtus Griechiſch / Geſalbeter deudſch / vnd Meſſias Ebreiſch / iſt ein ding.
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LESUNG AUS DEN EPISTELN
Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom
Rom 10,9-18
LESUNG
EP
Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.
C. X.
Aus dem Abschnitt:
Verse 9 - 18
Paulus schreibt:
SO du mit deinem munde bekenneſt Jheſum / das Er der HErr ſey / vnd gleubeſt in deinem hertzen / das Jn Gott von den Todten aufferwecket hat / ſo wirſtu ſelig. 10Denn ſo man von Hertzen gleubet / ſo wird man gerecht / Vnd ſo man mit dem Munde bekennet / ſo wird man ſelig. 11Denn die Schrifft ſpricht / Wer an Jn gleubet / wird nicht zu ſchanden werden.12Es iſt hie kein vnterſcheid vnter Jüden vnd Griechen / Es iſt aller zu mal ein HERR / reich vber alle / die jn anruffen. 13Denn wer den Namen des HERRN wird anruffen / ſol ſelig werden.
14WJe ſollen ſie aber anruffen / an den ſie nicht gleuben? Wie ſollen ſie aber gleuben / von dem ſie nichts gehört haben? Wie ſollen ſie aber hören on Prediger? 15Wie ſollen ſie aber predigen / wo ſie nicht geſand werden? Wie denn geſchrieben ſtehet / Wie lieblich ſind die Füſſe dere / die den Friede verkündigen / die das Gute verkündigen.16Aber ſie ſind nicht alle dem Euangelio gehorſam. Denn Jſaias ſpricht / HERR / Wer gleubet vnſerm predigen? 17So kompt der glaube aus der predigt / Das predigen aber durch das wort Gottes .18Jch ſage aber / Haben ſie es nicht gehöret? Zwar es iſt je in alle Land ausgegangen jrer ſchall / vnd in alle Welt jre wort.
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Das Video zeigt den Text der Erzählung aus der Lutherbibel von 1545, in der Andreas und Petrus Jünger Jesu werden, vorgelesen von Reiner Makohl.
Die Bezeichnung »Apostel« meint im Deutschen »Gesandter«. In der kirchlichen Auffassung handelt es sich um den inneren Kreis der Jünger Jesu. Diese Jünger waren zu Lebzeiten Jesu seit dessen Taufe durch Johannes seine engsten Begleiter. Allen Aposteln wurde der Sendungsauftrag, wie er in Matthäus 28,19 beschrieben ist, von Jesus selbst erteilt.
Die Namensliste der ersten zwölf Apostel, die Jesus berufen hatte, findet sich in der Bibel an mehreren Stellen, so im Matthäus-Evangelium ( Mt 10,1-4), im Markus-Evangelium ( Mk 3,13-19) und im Lukas-Evangelium ( Lk 6,12-16).
Den Text aus dem Lukasevangelium geben wir hier in sprachlich überarbeiteter Form wieder:
6 12 In diesen Tagen stieg Jesus auf einen Berg, um zu beten. Er verbrachte eine ganze Nacht im Gebet zu Gott. 13 Als es Tag geworden war, rief er seine Jünger. Aus ihnen wählte er zwölf aus, die er Apostel nannte.
14 Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, 15 Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon mit dem Beinamen Zelot, 16 und Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.
Der Text in der Bibel von 1545:
Lukas 6,12-16
In der Apostelgeschichte wird der Kreis der Apostel benannt, wie er sich nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt entwickelt hatte. Die Liste in der Apostelgeschichte 1,13 nennt nur noch elf Namen und lässt Judas Iskariot aus.
In Apostelgeschichte 1,21-26 wird über eine Nachwahl berichtet, die nötig war, damit der Kreis der Apostel wieder aus 12 Personen bestünde. Gewählt wurde ein Mann namens Matthias.
Zum Kreis der Apostel zählt die katholische Kirche zudem Barnabas und Paulus. Der Text in Apostelgeschichte 14,14 bezeichnet beide als Apostel.
In der Apostelgeschichte und in den Briefen im Neuen Testament sind weitere Personen ausdrücklich als Apostel bezeichnet. Ihre Namen fanden aber keinen Einzug in das Kalendarium der römischen Kirche.
Die evangelische Kirche kennt insgesamt 13 Apostel, für die Gedenk- und Feiertage im Kalender eingerichtet wurden. In dieser Liste sind Judas Iskariot, der Jesus verraten hatte, und Barnabas nicht enthalten, wohl aber Matthias und Paulus.
Apostel | Katholischer Kalender | Evangelischer Kalender (ab 1978/1979) |
---|---|---|
Matthias | 14. Mai | 24. Februar |
Philippus und Jakobus, Sohn des Alphäus (Jakobus der Jüngere) | 3. Mai | 3. Mai |
Barnabas | 11. Juni | kein Gedenktag |
Petrus und Paulus (Peter und Paul) | 29. Juni | 29. Juni |
Thomas | 3. Juli | 21. Dezember |
Jakobus (Jakobus der Ältere) | 25. Juli | 25. Juli |
Bartholomäus | 24. August | 24. August |
Matthäus | 21. September | 21. September |
Simon und Judas (Simon der Eiferer und Judas, Sohn des Jakobus) | 28. Oktober | 28. Oktober |
Andreas | 30. November | 30. November |
Johannes | 27. Dezember | 27. Dezember |
Die Apostelfeste der römisch-katholischen Kirche hatte Dr. Martin Luther zusammen mit den Heiligenfesten abgelehnt (siehe dazu: M. Luther: Von der Ordnung des Gottesdienstes, 1923; Abschnitt 15).
Er sah in den Apostellegenden zu wenig Wahrheit mit Ausnahme der Geschichte von Paulus. Zwar hatte Luther die Apostelfeste nicht abgeschafft, empfahl aber, sie nicht zu deutlich zu betonen.
Während die evangelischen Kirchen zunächst an den Traditionen der römischen Kirche festhielten, verloren die Feste recht schnell an Bedeutung und verschwanden schließlich. Nur das älteste Apostelfest, das Peter-und-Pauls-Fest (seit etwa 354 nachgewiesen), hielt sich bis in das 19. Jahrhundert.
Mit den Reformen der Kirche nach dem Dritten Reich kamen wiederholt Vorschläge auf, die Feier der Apostelfeste wieder zu beleben. Sie fanden spätestens ab dem Kirchenjahr 1978/1979 ihren Ort in der Kirchenordnung, doch die Empfehlungen konnten sich in der gemeindlichen Praxis nicht durchsetzen. Es gab und gibt keine gelebte Tradition mehr.
Die Apostelfeste sind daher zwar liturgisch anerkannt, haben aber im christlich-evangelischen Leben kaum oder nur geringe Bedeutung.
»Frewet euch mit den Frölichen /
vnd weinet mit den Weinenden.
Habt mit allen Menſchen Friede.«
Für die inhaltliche und thematische Gestaltung der Gottesdienste schlagen die Ordnungen der evangelischen Kirchen seit Jahrhunderten biblische Texte vor.
Die hier gebotenen Texte folgen einer Kirchenordnung, die heute nicht mehr gültig ist!
Bitte rufen Sie den Kirchentag im aktuellen Jahr auf, wenn Sie wissen möchten, welche Bibelstellen für Lesungen und Predigt nach der gültigen Kirchenordnung für den Gottesdienst empfohlen werden.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.