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Textordnung der Evangelischen Kirchen Deutschlands
Evangelium | Joh 14,1-6 |
Predigt | – keine Predigt vorgesehen – |
Lied | EG 154, EG 250 |
Gottesdienstordnung |
Thomas [Apostel]
(† der Überlieferung nach in Mailapur, einem Bezirk der indischen Stadt Madras, dem heutigen Chennai, um 72 n. Chr.)
Teil II: Unbewegliche Feste und Gedenktage
Fällt der Tag des Apostels Thomas (21. Dezember) auf den 4. Sonntag im Advent, dann kann der Aposteltag nur am Samstag zuvor (20. Dezember) oder am Montag (22. Dezember) bzw. Dienstag (23. Dezember) danach gefeiert werden, nicht aber am 4. Advent oder am 24. Dezember (Christnacht).
Der 21. Dezember fällt in diesem Jahr auf den 4. Advent. Das Gedenken für den Apostel Thomas ist auf den 20. Dezember, den 22. Dezember oder den 23. Dezember zu verschieben.
Der Tag des Apostels Thomas in den Kirchenjahren 2008/2009 bis 2015/2016
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
gültig in den Kirchenjahren 1978/1979 bis 2017/2018
Halleluja.
Frewet euch des HERRN / jr Gerechten / Die Fromen ſollen jn ſchon preiſen.
Halleluja.
Wie lieblich ſind auff den Bergen die Füſſe der Boten / die da Friede verkündigen / Guts predigen / Heil verkündigen.
Hinweis: Es gilt der Wochenspalm des vorgehenden Sonntags.
Liedauswahl | |
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EG 154 | Herr, mach uns stark im Mut, der dich bekennt |
oder EG 250 | Ich lobe dich von ganzer Seelen |
EG: Evangelisches Gesangbuch
Nach der Perikopenordnung der Evangelischen Kirche sind für Gottesdienste in den Jahren 2009 - 2014 die folgenden biblischen Texte vorgesehen:
Lesung | Text für die Lesung |
---|---|
Evangelium | Joh 14,1-6 |
oder Evangelium 2 | Joh 20,19-29 |
Epistel | 2Kor 4,1-6 |
Altes Testament | ./. |
Kirchen- jahr | Datum | Reihe | Texte für die Predigt | Weitere Texte |
---|---|---|---|---|
2008/2009 | 21.12.2008 | I | – keine Predigt vorgesehen – | |
2009/2010 | 21.12.2009 | II | – keine Predigt vorgesehen – | |
2010/2011 | 21.12.2010 | III | – keine Predigt vorgesehen – | |
2011/2012 | 21.12.2011 | IV | – keine Predigt vorgesehen – | |
2012/2013 | 21.12.2012 | V | – keine Predigt vorgesehen – | |
2013/2014 | 21.12.2013 | VI | – keine Predigt vorgesehen – | |
Kirchenjahr und Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Kirchenjahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext galt.
Reihen:
Die Perikopenordnung von 1978/1979 kennt drei Lesetexte (je einen aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament) sowie sechs Predigttextreihen.
Die Reihen werden mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem Ewigkeitssonntag.
Die Reihen galten nacheinander. Sie umfassten somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.
Die Zählung der Reihen begann im Kirchenjahr 1978/1979 mit Reihe I und wurde kontinuierlich fortgeführt. Nach Reihe VI folgte wieder Reihe I.
Die Reihe I galt für das Kirchenjahr 2008/2009, danach wieder für das Kirchenjahr 2014/2015.
Die Reihe II galt für das Kirchenjahr 2009/2010. Danach wieder für das Kirchenjahr 2015/2016.
Tage ohne Predigt:
An einigen Gedenktagen war für den Gottesdienst keine Predigt vorgesehen, sondern nur die Lesung aus Epistel oder Evangelium, ggf. aus dem Altem Testament.
Wir führen die Tabelle der Predigttexte dennoch, um die absichtliche Ausslassung unmissverständlich kenntlich zu machen.
Gültig für die Kirchenjahre 1978/1979 bis 2017/2018
Biblia
1545
Text nach der Lutherbibel von 1545.
Gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.
Für die Lesung des Evangeliums stehen an diesem Tag zwei verschiedene Texte zur Auswahl:
Joh 14,1-6 oder Joh 20,19-29
LESUNG AUS DEM EVANGELIUM
Evangelium nach Johannes
Joh 14,1-6
LESUNG
EV
Euangelium
S. Johannes.
C. XIIII.
Aus dem Abschnitt:
Verse 1 - 6
Iheſus ſprach zu ſeinen Jüngern / Ewer hertz erſchrecke nicht. Gleubet jr an Gott / ſo gleubet jr auch an mich. 2In meines Vaters hauſe ſind viel Wonungen. Wens nicht ſo were / ſo wolt ich zu euch ſagen / Ich gehe hin / euch die Stete zubereiten. 3Vnd ob ich hin gienge euch die Stete zu bereiten / wil ich doch wider komen / vnd euch zu mir nemen / Auff das jr ſeid wo ich bin / 4Vnd wo ich hin gehe / das wiſſet jr / vnd den weg wiſſet jr auch.
5SPricht zu jm Thomas / HErr / wir wiſſen nicht wo du hin geheſt / vnd wie können wir den weg wiſſen? 6Jheſus ſpricht zu jm / Ich bin der Weg / vnd die Warheit / vnd das Leben. Niemand kompt zum Vater / denn durch Mich.
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LESUNG UND PREDIGTTEXT
Evangelium
Evangelium nach Johannes
Joh 20,19-29
Text hören:
Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
↦ Video-Hörbuch
Euangelium
S. Johannes.
C. XX.
Luc. 24.
AM abend aber deſſelbigen Sabbaths / da die Jünger verſamlet vnd die thür verſchloſſen waren / aus furcht fur den Jüden / kam Jheſus / vnd trat mitten ein / vnd ſpricht zu jnen / Friede ſey mit euch. 20Vnd als er das ſaget / zeiget er jnen die Hende / vnd ſeine Seite. Da wurden die Jünger fro / das ſie den HErrn ſahen.
21Da ſprach Jheſus abermal zu jnen. Friede ſey mit euch. Gleich wie mich der Vater geſand hat / So ſende ich euch. 22Vnd da er das ſaget / blies er ſie an / vnd ſpricht zu jnen / Nemet hin den heiligen Geiſt / 23Welchen jr die ſünde erlaſſet / den ſind ſie erlaſſen / Vnd welchen jr ſie behaltet / den ſind ſie behalten.
Verse 24 - 29
THomas aber der Zwelffen einer / der da heiſſet Zwilling / war nicht bey den Jüngern / da Jheſus kam. 25Da ſagten die andern Jünger zu jm / Wir haben den HErrn geſehen. Er aber ſprach zu jnen / Es ſey denn / das ich in ſeinen Henden ſehe die Negelmal / vnd lege meinen Finger in die Negelmal / vnd lege meine Hand in ſeine Seiten / wil ichs nicht gleuben.
VND vber acht tage / waren aber mal ſeine Jünger drinnen / vnd Thomas mit jnen. Kompt Jheſus / da die thür verſchloſſen waren / vnd trit mitten ein / vnd ſpricht / Friede ſey mit euch.27Darnach ſpricht er zu Thoma / Reiche deinen Finger her / vnd ſihe meine Hende / vnd reiche deine Hand her / vnd lege ſie in meine Seiten / vnd ſey nicht vngleubig / ſondern gleubig. 28Thomas antwortet / vnd ſprach zu jm / Mein HErr vnd mein Gott.29Spricht Jheſus zu jm / Dieweil du mich geſehen haſt Thoma / ſo gleubeſtu / Selig ſind / die nicht ſehen / vnd doch gleuben.
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ALTERNATIVE LESUNG AUS DEN EPISTELN
Zweiter Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth
2Kor 4,1-6
LESUNG
EP
Die Ander Epiſtel:
An die Córinther.
C. IIII.
Verse 1 - 6
Paulus schreibt:
DArumb / dieweil wir ein ſolch Ampt haben / nach dem vns barmhertzigkeit widerfaren iſt / So werden wir nicht müde / 2ſondern meiden auch f heimliche Schande / vnd gehen nicht mit ſchalckheit vmb / felſchen auch nicht Gottes wort / Sondern mit offenbarung der warheit / vnd beweiſen vns wol gegen aller Menſchen gewiſſen / fur Gott.
f
(Heimliche ſchan-
de) Er ſticht die falſchen Apoſtel / welche euſſerlich ſchön gleiſſen / Aber inwendig ſind ſie vol vnflats / Matth. 23.
3ISt nu vnſer Euangelium verdeckt / So iſts in denen / die verloren werden / verdeckt / 4bey welchen der g Gott dieſer welt der vngleubigen ſinn verblendet hat / das ſie nicht ſehen das helle Liecht des Euangelij von der klarheit Chriſti / welcher iſt das Ebenbilde Gottes . 5Denn wir predigen nicht vns ſelbs ſondern Jheſum Chriſt / Das er ſey der HErr / Wir aber ewre Knechte vmb Jheſus willen. 6Denn Gott / der da hies das Liecht aus der finſternis erfur leuchten / Der hat einen hellen ſchein in vnſer hertzen gegeben / das durch vns h entſtunde die erleuchtung von der erkenntnis der klarheit Gottes / in dem i angeſichte Jheſu Chriſti.
g
(Gott)
Der Teufel iſt der welt Fürſt vnd Gott / denn ſie dienet jm / vnd iſt vnter jm.
h
(Entſtünde)
Das iſt / Wir ſollen leuchten vnd predigen / wie man Gottes gnade erkennen ſol / in Chriſto vns erzeiget. Andere mügen werck vnd geſetz leuchten etc.
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Das Video zeigt aus der Lutherbibel von 1545 die Texte der Geschehnisse nach der Auferstehung Jesu, vorgelesen von Reiner Makohl.
Die Bezeichnung »Apostel« meint im Deutschen »Gesandter«. In der kirchlichen Auffassung handelt es sich um den inneren Kreis der Jünger Jesu. Diese Jünger waren zu Lebzeiten Jesu seit dessen Taufe durch Johannes seine engsten Begleiter. Allen Aposteln wurde der Sendungsauftrag, wie er in Matthäus 28,19 beschrieben ist, von Jesus selbst erteilt.
Die Namensliste der ersten zwölf Apostel, die Jesus berufen hatte, findet sich in der Bibel an mehreren Stellen, so im Matthäus-Evangelium ( Mt 10,1-4), im Markus-Evangelium ( Mk 3,13-19) und im Lukas-Evangelium ( Lk 6,12-16).
Den Text aus dem Lukasevangelium geben wir hier in sprachlich überarbeiteter Form wieder:
6 12 In diesen Tagen stieg Jesus auf einen Berg, um zu beten. Er verbrachte eine ganze Nacht im Gebet zu Gott. 13 Als es Tag geworden war, rief er seine Jünger. Aus ihnen wählte er zwölf aus, die er Apostel nannte.
14 Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, 15 Matthäus und Thomas, Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Simon mit dem Beinamen Zelot, 16 und Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.
Der Text in der Bibel von 1545:
Lukas 6,12-16
In der Apostelgeschichte wird der Kreis der Apostel benannt, wie er sich nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt entwickelt hatte. Die Liste in der Apostelgeschichte 1,13 nennt nur noch elf Namen und lässt Judas Iskariot aus.
In Apostelgeschichte 1,21-26 wird über eine Nachwahl berichtet, die nötig war, damit der Kreis der Apostel wieder aus 12 Personen bestünde. Gewählt wurde ein Mann namens Matthias.
Zum Kreis der Apostel zählt die katholische Kirche zudem Barnabas und Paulus. Der Text in Apostelgeschichte 14,14 bezeichnet beide als Apostel.
In der Apostelgeschichte und in den Briefen im Neuen Testament sind weitere Personen ausdrücklich als Apostel bezeichnet. Ihre Namen fanden aber keinen Einzug in das Kalendarium der römischen Kirche.
Die evangelische Kirche kennt insgesamt 13 Apostel, für die Gedenk- und Feiertage im Kalender eingerichtet wurden. In dieser Liste sind Judas Iskariot, der Jesus verraten hatte, und Barnabas nicht enthalten, wohl aber Matthias und Paulus.
Apostel | Katholischer Kalender | Evangelischer Kalender (ab 1978/1979) |
---|---|---|
Matthias | 14. Mai | 24. Februar |
Philippus und Jakobus, Sohn des Alphäus (Jakobus der Jüngere) | 3. Mai | 3. Mai |
Barnabas | 11. Juni | kein Gedenktag |
Petrus und Paulus (Peter und Paul) | 29. Juni | 29. Juni |
Thomas | 3. Juli | 21. Dezember |
Jakobus (Jakobus der Ältere) | 25. Juli | 25. Juli |
Bartholomäus | 24. August | 24. August |
Matthäus | 21. September | 21. September |
Simon und Judas (Simon der Eiferer und Judas, Sohn des Jakobus) | 28. Oktober | 28. Oktober |
Andreas | 30. November | 30. November |
Johannes | 27. Dezember | 27. Dezember |
Die Apostelfeste der römisch-katholischen Kirche hatte Dr. Martin Luther zusammen mit den Heiligenfesten abgelehnt (siehe dazu: M. Luther: Von der Ordnung des Gottesdienstes, 1923; Abschnitt 15).
Er sah in den Apostellegenden zu wenig Wahrheit mit Ausnahme der Geschichte von Paulus. Zwar hatte Luther die Apostelfeste nicht abgeschafft, empfahl aber, sie nicht zu deutlich zu betonen.
Während die evangelischen Kirchen zunächst an den Traditionen der römischen Kirche festhielten, verloren die Feste recht schnell an Bedeutung und verschwanden schließlich. Nur das älteste Apostelfest, das Peter-und-Pauls-Fest (seit etwa 354 nachgewiesen), hielt sich bis in das 19. Jahrhundert.
Mit den Reformen der Kirche nach dem Dritten Reich kamen wiederholt Vorschläge auf, die Feier der Apostelfeste wieder zu beleben. Sie fanden spätestens ab dem Kirchenjahr 1978/1979 ihren Ort in der Kirchenordnung, doch die Empfehlungen konnten sich in der gemeindlichen Praxis nicht durchsetzen. Es gab und gibt keine gelebte Tradition mehr.
Die Apostelfeste sind daher zwar liturgisch anerkannt, haben aber im christlich-evangelischen Leben kaum oder nur geringe Bedeutung.
»Frewet euch mit den Frölichen /
vnd weinet mit den Weinenden.
Habt mit allen Menſchen Friede.«
Für die inhaltliche und thematische Gestaltung der Gottesdienste schlagen die Ordnungen der evangelischen Kirchen seit Jahrhunderten biblische Texte vor.
Die hier gebotenen Texte folgen einer Kirchenordnung, die heute nicht mehr gültig ist!
Bitte rufen Sie den Kirchentag im aktuellen Jahr auf, wenn Sie wissen möchten, welche Bibelstellen für Lesungen und Predigt nach der gültigen Kirchenordnung für den Gottesdienst empfohlen werden.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.