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Muss man nicht lesen, kann man aber!

Mindestlohn gegen Exportüberschüsse

15. November 2013

D ie Nachrichten und Tageszeitungen meldeten es: Eine EU-Kommission prüft mögliche Verstöße der Bundesrepublik Deutschland gegen EU-Regeln: Unser Export-Überschuss übersteigt wohl seit Jahren immer wieder die zulässigen Höchstwerte, die in der EU festgelegt wurden. Geprüft würde nun, ob das ein wirtschaftliches Ungleichgewicht in Europa erzeugt und negative Folgen für andere europäische Länder haben könnte. Überlegt wird auch, wie ein Ungleichgewicht zwischen den Ländern gemindert werden könnte.

Interessant ist, dass eine mögliche Maßnahme darin gesehen wird, die Binnenmarktnachfrage durch Lohnerhöhungen und Mindestlöhne zu steigern. Mehr Kaufkraft gerade für einkommenschwache Mitbürger bedeutet unmittelbar mehr Umsatz im eigenen Land. Davon profitieren nicht nur asiatische Importe, sondern vor allem das deutsche Kleingewerbe, inländische Dienstleister und der deutsche Mittelstand. Im Endeffekt würden Inlandsumsätze und Exporteinnahmen dichter zueinandergeführt. Ob sich das negativ auf den Export auswirken würde, beispielsweise durch Verteuerungen in der Produktion, blieb unklar. Wohl eher nicht, denn unsere Exportschlager sind in der Regel sowieso hochpreisige Produkte und das Label “Made in Germany” mit all seinen Vorzügen.

Wen es interessiert: Das Thema Arbeit und Lohn haben wir bereits in einem Artikel in unserer Rubrik Gedankenpausen angesprochen:

Arbeit und Lohn

 

Hohe Löhne verteuern Produkte und erschweren den Mitbewerb am Markt. Dennoch muss Arbeit so entlohnt werden, dass Löhne eine Mindestlebensqualität ermöglichen.

 

Ach, ja: Ein Verstoß gegen die EU-Export-Vorgaben könnte eine Strafzahlung zur Folge haben, die dann aus Steuermitteln zu finanzieren wäre. Das würde vermutlich Ausgabeneinsparungen der öffentlichen Hand an anderen Stellen bedeuten müssen. Zahlen würden wir dann alle dafür – was letztendlich auch nicht gut ist für Kaufkraft und Binnennachfrage!

Sabrina

Kategorien: Europa | Politik

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