Lukas 11,1-13

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

Symbol Biblia 1545

Das Hörbuch
zur Lutherbibel von 1545

 

Hörbuch-Video

Evangelium nach Lukas
11,1-13

Das Vaterunser
und das Gleichnis vom bittenden Freund.

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Lesung des Evangeliums aus Lukas 11,1-13

Das Vaterunser
und das Gleichnis vom bittenden Freund.

Evangelium am → 5. Sonntag nach Ostern - Rogate

 

 

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Aufbereitet für www.stilkunst.de: © Sabrina | Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre
Video: Reiner D. Makohl
©by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

 

 

Gedanken zum Text

Einleitung

Der Text Lk 11,1-4 ent­hält die An­wei­sung zum Be­ten. Je­sus spricht das Va­ter­un­ser. Hier lohnt sich der Ver­gleich mit → Mat­thä­us 6,5-15. Dort wird ein star­ker Fo­kus auf die Ver­ge­bung der Schuld durch Gott ge­legt, die al­ler­dings die ge­gen­sei­ti­ge Ver­ge­bung zwi­schen den Men­schen vor­aus­setzt.

Im Ab­schnitt Lk 11,5-13 er­zählt Je­sus ein Gleich­nis über das Ge­bet und über Bit­ten und be­tont die Be­deu­tung des Ver­trau­ens auf Got­tes Für­sor­ge.

Inhalt

Nach­dem Je­sus vor­ge­macht hat­te, wie zu be­ten sei, er­klär­te er, wa­rum nicht vie­le Wor­te im Ge­bet ge­macht wer­den müs­sen und wa­rum die Bit­ten, wie sie in sei­nem Va­ter­un­ser for­mu­liert sind, aus­rei­chen.

Jesus ver­gleicht da­für ei­nen Mann, der ei­nen Freund um Brot bit­tet, mit ei­nem Men­schen, der im Ge­bet zu Gott kommt. In der Ge­schichte klopft der Mann mit­ten in der Nacht an die Tür sei­nes Freun­des und bit­tet um Brot für ei­nen Gast, der un­er­war­tet an­ge­kom­men sei. Ob­wohl der Freund zu­nächst zö­gert, auf­zu­ste­hen, um ihm zu hel­fen, gibt er schließ­lich nach und reicht ihm das Brot. Dies macht er viel­leicht schon aus Freund­schaft, und wenn nicht, dann we­gen der un­er­schro­cke­nen Be­harr­lich­keit des bit­ten­den Freun­des.

Jesus ver­wen­det die­se Ge­schich­te, um zu leh­ren, dass wir im Ge­bet eben­falls be­harr­lich sein sol­len. Er er­mu­tigt sei­ne Jün­ger, Gott mit Ver­trau­en und Aus­dau­er um das zu bit­ten, was sie brau­chen. Denn ge­nau­so wie der Freund schließ­lich gibt, wird Gott uns ge­ben, was wir be­nö­ti­gen, wenn wir hart­nä­ckig da­rum bit­ten.

Jesus be­tont dann die Lie­be und Gü­te Got­tes als un­se­ren himm­li­schen Va­ter. Er ver­gleicht Gott mit ei­nem Va­ter, der sei­nen Kin­dern nur Gu­tes ge­ben möch­te. Wenn selbst ir­di­sche El­tern ih­ren Kin­dern ge­ben, was sie brau­chen, wie viel mehr wird un­ser himm­li­scher Va­ter uns den Hei­li­gen Geist ge­ben, wenn wir ihn bit­ten?

Fazit

Diese Pas­sa­ge lehrt uns, dass wir im Ge­bet ver­trau­ens­voll und hart­nä­ckig sein sol­len und dass Gott, un­ser lie­be­vol­ler Va­ter, uns hört und gibt, was wir be­nö­ti­gen. Die Bit­ten, wie sie im Va­ter­un­ser for­mu­liert sind, rei­chen da­für völ­lig aus.

Doch darf man dies nicht falsch ver­ste­hen: Was wir be­nö­ti­gen, ist oft nicht das, um was wir bit­ten. Man­che Bit­te scheint nicht in Er­fül­lung zu ge­hen. Dann kom­men schnell Zwei­fel auf. Zwei­fel an Got­tes Für­sor­ge und Zwei­fel an Gott selbst.

Blei­ben wir beim Bei­spiel der El­tern und ih­rer Kin­der. Auch El­tern kön­nen Kin­dern nicht je­den Wunsch er­fül­len. Und dies aus un­ter­schied­li­chen Grün­den, die den Kin­dern meist un­ver­ständ­lich sind. Den­noch wer­den sich die El­tern da­rum sor­gen, dass ih­re Kin­der Wün­sche er­füllt be­kom­men, doch zu­min­dest stets das be­kom­men, was sie wirk­lich be­nö­ti­gen.

Lukas nennt eine Ga­be, die wir al­le drin­gend be­nö­ti­gen: den hei­li­gen Geist.

Denn wenn wir die­se Ga­be ha­ben, wird uns vie­les ver­ständ­lich er­schei­nen, vieles wird klar. Es wird un­ser Den­ken, Spre­chen und Han­deln be­stim­men.

So erinnert und die Er­zäh­lung in Lukas 11 da­ran, dass wir auf die Für­sor­ge Got­tes ver­trau­en kön­nen. Auch dann, wenn wir man­ches von dem, was uns wi­der­fährt, zu­nächst un­ver­ständ­lich er­scheint.

Der Name Rogate für diesen Sonntag

Der Name Ro­ga­te für die­sen Sonn­tag ist das la­tei­ni­sche Wort für »Be­tet!« oder »Bit­tet!« und geht zu­rück auf die An­pas­sung des li­tur­gi­schen In­tro­i­tus (Ein­gangs­spruch) durch die pro­tes­tan­ti­schen Kir­chen an die al­ter­na­ti­ve Be­zeich­nung des Sonn­tags als Do­mi­ni­ca ro­ga­ti­o­num im Mit­tel­al­ter:

Latein: »Rogate et dabitur vobis«,
»Bittet, und es wird euch gegeben.«

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Keine Verwendung an Sonntagen, Feiertagen und Gedenktagen

1899 - 1978  

Lk 11,5-13

2. Evangelium

→ 5. Sonntag nach Ostern: Rogate

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Lk 11,5-13

Reihe V

→ 5. Sonntag nach Ostern: Rogate

1979 - 2018  

Lk 11,5-13

Reihe III

→ 5. Sonntag nach Ostern: Rogate

seit 2019  

Lk 11,(1-4)5-13

Evangelium +
Reihe IV

→ 5. Sonntag nach Ostern: Rogate

Hinweis zum Perikopenschnitt

Seit 2019 ist die Pe­ri­ko­pe Lu­kas 11,5-13 um die ein­lei­ten­den Ver­se 1 bis 4 er­wei­tert, die das Va­ter­un­ser ent­hal­ten. Die­ses Ge­bet ist die Grund­la­ge für Je­su Aus­füh­run­gen über Be­ten und Bit­ten. Al­ler­dings kann es sein, dass die­se Ver­se im Got­tes­dienst nicht ver­le­sen und nicht über sie ge­pre­digt wird, denn sie sind ei­ne fa­kul­ta­ti­ve (wahl­freie) Er­wei­te­rung. Es bleibt dem Pre­di­ger über­las­sen, sie in Le­sun­gen und Pre­dig­ten ein­zu­bin­den.

 

 

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Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Sabrina

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©by Sabrina | SABRINA CREATIVE DESIGN™

SK Version 08.05.2024