Begriffserklärung: Triduum

Triduum Sacrum und Triduum Paschale

Symbol Wissen

Begriffserklärung

Triduum

 

Eine Erklärung der Bezeichnungen

Triduum Sacrum
und
Triduum Paschale

 

 

 

Titelbild

 

1 Begriffserklärung

Der la­tei­ni­sche Be­griff »Tri­du­um« be­zeich­net et­wa ab Be­ginn des 4. Jahr­hun­derts in den christ­li­chen Kir­chen ei­nen be­son­de­ren, kirch­lich zu wür­di­gen­den Zeit­raum von drei Ta­gen.

Wel­che Ta­ge ge­nau, bzw. wel­cher be­stim­mte Zeit­raum im Ka­len­der oder in der kirch­li­chen Li­tur­gie da­mit ge­meint sind, be­zeich­net das nach­fol­gen­de Wort. Be­kannt sind bei­spiels­wei­se Tri­du­um Sa­c­rum und Tri­du­um Pa­scha­le, die hier nä­her er­läu­tert wer­den.

Triduum Sacrum

Das la­tei­ni­sche Ad­jek­tiv »sa­c­rum« be­deu­tet »hei­lig«. Der Be­griff Tri­du­um Sa­c­rum meint über­setzt: die drei hei­li­gen Ta­ge, bzw. der hei­li­ge, drei­tä­gi­ge Zeit­raum.

 

Triduum Paschale

Die la­tei­ni­schen Ad­jek­ti­ve »pa­scha­le« oder »pa­scha­lis« be­deu­ten»zu Os­tern ge­hö­rig«. Das Wort Pa­scha ist die la­ti­ni­sier­te Form des he­brä­i­schen Wor­tes Pes­sach (das jü­di­sche Pes­sach-Fest) und meint im christ­li­chen Um­feld Os­tern.

Der Be­griff Tri­du­um Pa­scha­le meint da­her über­setzt: die drei zu Os­tern ge­hö­ri­gen Ta­ge, bzw. der drei­tä­gi­ge, zu Os­tern ge­hö­ri­ge Zeit­raum.

 

Ein weiterer Begriff: Triduum Passionis

Das la­tei­ni­sche No­men »pas­sio« be­deu­tet »Lei­den«. Der Be­griff Tri­du­um Pas­si­o­nis meint über­setzt: die drei Ta­ge des Lei­dens [Chris­ti], bzw. der drei­tä­gi­ge Zeit­raum des Lei­dens [Chris­ti].

 

Symbol Evangelisch

 

 

2. Das Triduum in der evangelischen Kirche

Die evan­ge­li­schen Kir­chen kann­ten lan­ge Zeit we­der das Tri­du­um Sa­c­rum noch das Tri­du­um Pa­scha­le.

Dennoch fin­det sich der Be­griff Tri­du­um (für »drei Tage«) in jün­ge­rer Zeit, etwa ab Mit­te des 20. Jahr­hun­derts, auch in evan­ge­li­schen Pu­bli­ka­ti­onen.

Dabei wird der Zeit­raum so er­klärt:

»Das Tri­du­um be­ginnt mit ei­nem Abend­mahls­got­tes­dienst am Grün­don­ners­tag, wird mit Got­tes­diens­ten und An­dach­ten am Kar­frei­tag und Kar­sams­tag fort­ge­setzt und en­det mit der Fei­er der Os­ter­nacht in der Nacht zum Os­ter­sonn­tag.«
(Quelle: follow link Erklärung der EKD zum Stichwort »Ostergottesdienst«)

Danach be­ginnt das evan­ge­li­sche Tri­du­um als Zeit­raum am Abend des Grün­don­ners­tags (nach Son­nen­un­ter­gang: 🌇) und en­det am Mor­gen des Os­ter­sonn­tags (vor Son­nen­auf­gang: 🌅).

In einer Er­klä­rung evan­ge­li­schen Brauch­tums in der Os­ter­zeit wird das Tri­du­um Sa­c­rum in der prak­ti­schen An­wen­dung er­läu­tert:

»Wer als Christ „richtig“ Ostern feiern will, der geht natürlich in die Kirche, und zwar – um den vollen Sinn des Festes mitzuerleben – ganze drei Mal: Am Gründonnerstag, am Karfreitag und in der Nacht zum Ostersonntag. Mittlerweile feiern nicht nur katholische, sondern auch einige evangelische Gemeinden das „Triduum Sacrum“: Danach gehören alle drei Kirchgänge zusammen und bilden einen einzigen Gottesdienst. Dahinter steht die Überzeugung, dass Leiden, Tod und Auferstehung Christi in ihrer Bedeutung nicht voneinander zu trennen sind.«
(Quelle: follow link Erklärung der EKD zum Brauchtum in der Osterzeit)

Das Triduum wird nach die­ser Er­klä­rung als ein ein­zi­ges Fest ver­stan­den, im We­sent­li­chen be­ste­hend aus drei Ein­zel­ver­an­stal­tun­gen: aus dem →Abend­mahls­got­tes­dienst am Grün­don­ners­tag, dem Got­tes­dienst zum →Ge­den­ken der Kreu­zi­gung des Herrn am Kar­frei­tag, und dem →Auf­er­ste­hungs­got­tes­dienst in der Os­ter­nacht.

In­ter­es­sant da­bei ist, dass im evan­ge­li­schen Ver­ständ­nis der →Haupt­got­tes­dienst zum Tag der Auferstehung des Herrn (Os­ter­sonn­tag) nicht mehr zum Tri­du­um Sa­c­rum ge­zählt wird (an­ders in den ka­tho­li­schen Kir­chen).

Et­li­che Ge­mein­den ha­ben in­zwi­schen die­sen (im evan­ge­li­schen Sinn) neu­en Trend auf­ge­grif­fen und la­den aus­drück­lich so be­nannt zum Tri­du­um bzw. zu den Tri­du­ums­got­tes­diens­ten ein. Zwar nennt es die EKD im Zi­tat »Tri­du­um Sa­c­rum«, doch es taucht durch­aus auch die Be­zeich­nung Tri­du­um Pa­scha­le auf. Dies ist ei­ne Ent­wick­lung, die wohl ins­be­son­de­re der ge­meind­li­chen Pra­xis ent­springt. Ein Tri­du­um ist nicht son­der­lich in der Kir­chen­ord­nung auf­ge­führt.

Anmerkung:

In un­se­rem Ka­len­der ver­wen­den wir im evan­ge­li­schen Teil den Be­griff Tri­du­um Sa­c­rum in den Jah­ren ab 1979 als in­of­fi­zi­el­le Be­zeich­nung für die Zeit zwi­schen dem Abend des Grün­don­ners­tags bis zum Ende der Os­ter­nacht.

In den Jahren davor verwenden wir den Begriff nicht.

 

Symbol Katholisch

 

 

3 Das Triduum in der katholischen Kirche

 

3.1 Eine wechselvolle Geschichte

Die Be­zeich­nun­gen Tri­du­um Sa­c­rum und Tri­du­um Pa­scha­le durch­lie­fen im Lau­fe der Jahr­hun­der­te ei­ne wech­sel­vol­le Ent­wick­lung, die stark von Fei­er­tags­ver­ord­nun­gen, Fest­vor­schrif­ten und Li­tur­gie­ord­nun­gen ab­hing. Ei­ne de­tail­lier­te Dar­stel­lung der Ver­än­de­run­gen seit dem frü­hen 4. Jahr­hun­dert kann hier nicht ge­ge­ben wer­den.

Aller­dings ist es mit Blick auf un­se­ren Ka­len­der durch­aus wich­tig, zu wis­sen, dass die bei­den Be­grif­fe im Lau­fe der Ge­schich­te auch un­ter­schied­li­che Ka­len­der­zeit­räu­me mein­ten, die von den heu­te üb­li­chen Zeit­räu­men ab­wi­chen.

Anmerkung:

Beim Blick in die Blät­ter un­se­res Ewi­gen Ka­len­ders ist das zeit­ab­hän­gi­ge Ver­ständ­nis der Be­grif­fe zu be­rück­sich­ti­gen, um zu ver­ste­hen, wa­rum bei­spiels­wei­se das Tri­du­um Pa­scha­le in den Zei­ten vor 1890 an an­de­ren Ta­gen aus­ge­wie­sen ist als in den Jah­ren ab 1965.

 

3.2 Das mittelalterliche Triduum Paschale

Im Mit­tel­al­ter mein­ten die Be­grif­fe Tri­du­um Sa­c­rum und Tri­du­um Pa­scha­le zwei ge­trenn­te Zeit­räu­me. Der Grund fin­det sich für das Tri­du­um Pa­scha­le da­rin:

Spätestens ab dem Mittelalter er­scheint in kirch­li­chen Schrif­ten der 3. Os­ter­tag, der dem Os­ter­mon­tag un­mit­tel­bar folgt (Os­ter­diens­tag). Die­ser 3. Os­ter­tag wurde als fester Bestandteil des Osterfestes verstanden.

Die drei Tage 1. Os­ter­tag (Os­ter­sonn­tag), 2. Os­ter­tag (Os­ter­mon­tag) und 3. Os­ter­tag (Os­ter­diens­tag) bil­de­ten im Mit­tel­al­ter bis in die spä­te Neu­zeit hin­ein, bis zum En­de des 19. Jahr­hun­derts, zu­sam­men das Tri­du­um Pa­scha­le, die drei ös­ter­li­chen Ta­ge von der Auf­er­ste­hung des Herrn.

Nachdem der 3. Os­ter­tag nicht nur als ar­beits­freier Fei­er­tag, son­dern auch ge­gen­über den rest­l­ichen Ta­gen der Os­ter­wo­che als be­son­ders be­ton­ter Fest­tag im kirch­li­chen Ka­len­der ver­schwun­den war, war auch die Be­zeich­nung Tri­du­um Pa­scha­le für die­se Ta­ge hin­fäl­lig.

Anmerkung:

In un­se­rem Ka­len­der ver­wen­den wir den Be­griff Tri­du­um Pa­scha­le für die drei Os­ter­fei­er­ta­ge im Zeit­raum zwi­schen 800 n. Chr. (Re­gie­rungs­zeit Karls des Gro­ßen) und 1890.

Lei­der lässt die Quel­len­la­ge der­zeit kei­ne ge­nau­e­re Ein­gren­zung zu. An­zu­neh­men ist, dass der 3. Os­ter­tag be­reits vor 800 n. Chr. be­stand und so­mit ggf. das Tri­du­um Pa­scha­le na­ment­lich be­reits lan­ge vor 800 ge­bräuch­lich war. Do­ku­men­te, die aus der Zeit nach 1900 da­tie­ren und den 3. Os­ter­tag auf­füh­ren, lie­gen uns der­zeit nicht vor.

 

3.3 Das neue Triduum Paschale

Auf dem II. Va­ti­ka­ni­schen Kon­zil (1962 bis 1965) wur­de die Be­to­nung der Auf­er­ste­hungs­fei­er ge­gen­über der Kreu­zi­gung und Grab­le­gung im Rah­men des Tri­du­um Sacrum be­schlos­sen. Spä­tes­tens seit die­ser Zeit wird der Be­griff Tri­du­um Pa­scha­le auch für den Zeit­raum des Tri­du­um Sacrum ver­wen­det.

Heute meint Tri­du­um Pa­scha­le den­sel­ben Zeit­raum wie Tri­du­um Sacrum, der mit der →Ves­per am Grün­don­ners­tag be­ginnt und am Abend des Os­ter­sonn­tags en­det. Da­bei fin­det der Be­griff Tri­du­um Pa­scha­le für die­se Zeit im­mer häu­fi­ger Ver­wen­dung.

Anmerkung:

In un­se­rem Ka­len­der ver­wen­den wir den Be­griff Tri­du­um Pa­scha­le in den Jah­ren ab 1965 für die Zeit zwi­schen Grün­don­ners­tag­abend bis Oster­sonn­tag­abend neben dem Begriff Tri­du­um Sa­c­rum.

In den Jahren 1891 bis 1964 verwenden wir den Begriff Tri­du­um Pa­scha­le nicht. Stattdessen wird ausschließlich das Triduum Sacrum ausgewiesen.

 

3.4 Das mittelalterliche Triduum Sacrum

Das Tri­du­um Sa­c­rum, »die hei­li­gen drei Ta­ge«, um­fass­ten bis ins 7. Jahr­hun­dert nur die Ta­ge Kar­frei­tag, Kar­sams­tag und Os­ter­sonn­tag. Dann wur­de die Zeit­span­ne auf Grün­don­ners­tag aus­ge­dehnt, wo­für al­ler­dings der Kar­sams­tag als a-li­tur­gi­scher (nicht-li­tur­gi­scher) Tag nicht mehr mit­ge­zählt wur­de, um wie­der drei Ta­ge zäh­len zu kön­nen: Grün­don­ners­tag, Kar­frei­tag, Os­ter­sonn­tag.

Die Kar­wo­che war lan­ge Zeit ge­mein­sam mit der fol­gen­den Os­ter­wo­che ar­beits­frei. Die Haupt­mes­sen der Kir­che la­gen da­her in al­ler Re­gel auf dem Vor­mit­tag.

So wur­de auch am Grün­don­ners­tag die Haupt­mes­se vor­mit­tags ge­hal­ten. Weil aber der kirch­li­che Tag be­reits am ka­len­da­ri­schen Vor­abend be­ginnt, ent­wi­ckel­te sich die Ves­per am Kar­mitt­woch­abend zur Ein­lei­tung des Tri­du­um Sa­c­rum.

Auch die Haupt­mes­se der ur­sprüng­li­chen Os­ter­nacht (be­gin­nend am Abend des Kar­sams­tags) war in­zwi­schen (we­gen der vor­mit­täg­li­chen Be­deu­tung der Mes­sen) auf den Vor­mit­tag des Kar­sams­tags vor­ver­legt wor­den. Da­durch be­gann die Auf­er­ste­hungs­fei­er ab­sur­der­wei­se the­o­re­tisch be­reits mit der Ves­per am Kar­frei­tag (doch das war die Nacht der Gra­bes­ru­he Chris­ti), fak­tisch aber am Mit­tag des Kar­sams­tags. Der Kar­sams­tag hat­te in die­ser Zeit wie­der ei­nen Stel­len­wert im Tri­du­um Sa­c­rum.

Mit Be­ginn der Neu­zeit än­der­te sich das. Die Kar­wo­che war nicht län­ger ar­beits­frei. Die ka­tho­li­schen Chris­ten konn­ten die wich­tigs­ten Got­tes­diens­te des Tri­du­um Sa­c­rum nicht mehr be­su­chen.

Papst Urban VIII. (Pon­ti­fi­kat von 1623 bis 1644) strich da­her das Tri­du­um Sa­c­rum aus der Lis­te der ge­bo­te­nen Fei­er­ta­ge. Die wich­tigs­ten Fei­ern im Kir­chen­jahr fan­den nun oft als rei­ne Kle­ri­ker­got­tes­diens­te oh­ne die Be­tei­li­gung von Lai­en in na­he­zu lee­ren Kir­chen statt.

Das Tri­du­um Sa­c­rum hat­te bis in die spä­te Neu­zeit hi­n­ein, bis ins 20. Jahr­hun­dert, für die christ­li­che Le­bens­pra­xis der gläu­bi­gen Lai­en kei­ne Be­deu­tung mehr.

Anmerkung:

In un­se­rem Ka­len­der ver­wen­den wir den Be­griff Tri­du­um Sa­c­rum im ka­tho­li­schen Zu­sam­men­hang für die Jah­re zwi­schen 325 n. Chr. und 1640. Lei­der lässt die Quel­len­la­ge der­zeit kei­ne ge­nau­e­re Ein­gren­zung zu.

Ab dem Weg­fall des Tri­du­um Sa­c­rum als ge­bo­te­nes Fest un­ter Papst Ur­ban VIII. bis zum Jahr 1955 wei­sen wir das Tri­du­um Sa­c­rum nicht aus, un­ab­hän­gig da­von, ob es wei­ter­hin als kle­ri­ka­les Fest Be­stand hat­te oder nicht.

 

3.5 Das neue Triduum Sacrum

Im Jahr 1956 trat un­ter Papst Pius XII. (Pon­ti­fi­kat von 1939 bis 1958) die Re­form der Kar­wo­chen­li­tur­gie in Kraft, in der spe­zi­ell die Ver­tei­lung der Got­tes­diens­te in den Ta­gen von Grün­don­ners­tag bis zur Os­ter­nacht ge­re­gelt wurde.

Die Zeit des Tri­du­um Sa­c­rum wur­de an die kirch­li­che Ta­ges­ein­tei­lung an­ge­passt. Dort be­ginnt ein kirch­li­cher Tag mit der Ves­per am Abend des ka­len­da­ri­schen Vor­ta­ges. Der Don­ners­tag­abend ge­hört kirch­lich zum Kar­frei­tag.

Der Got­tes­dienst am Grün­don­ners­tag fand nun am Abend des Grün­don­ners­tags statt, nicht mehr am Vor­mit­tag. Der Got­tes­dienst am Kar­frei­tag war zwi­schen 15 Uhr und 18 Uhr ab­zu­hal­ten, die Os­ter­nacht be­gann am Abend des Kar­sams­tags nach Son­nen­un­ter­gang und en­de­te spä­tes­tens am Mor­gen des Os­ter­sonn­tags vor Son­nen­auf­gang.

Dies war die Vor­aus­set­zung da­für, das Tri­du­um Sa­c­rum wie­der als Hoch­fest für die Gläu­bi­gen zu etab­lie­ren, doch noch immer wur­de das Tri­du­um Sa­c­rum im We­sent­li­chen als Zeit des Lei­dens und der Gra­bes­ru­he ver­stan­den, wo­mit es ei­nem Tri­du­um Pas­si­o­nis sehr na­he­stand. Die zen­tra­le Bot­schaft wa­ren Sühne­tod Je­su und Er­lö­sung durch das Kreuz. Der Kar­frei­tag war fak­tisch nach wie vor der höchs­te Fei­er­tag.

Die fol­gen­de Re­form nach dem II. Va­ti­ka­ni­schen Kon­zil (1962 bis 1965) be­sann sich der gro­ßen Be­deu­tung des Os­ter­fes­tes in der al­ten Kir­che und be­tonte nun in­ner­halb des Tri­du­um Sa­c­rum das Os­ter­fest. Der Os­ter­sonntag mit sei­nem Haupt­got­tes­dienst am Vor­mit­tag wur­de wich­ti­ger Be­stand­teil. Die Bot­schaft der Er­lösung durch die Auf­er­stehung rückte auf ei­ne Ebe­ne mit der Bot­schaft der Er­lö­sung durch das Kreuz. Als Hoch­fest stellt das Tri­du­um Sa­c­rum Kar­frei­tag und Os­ter­sonn­tag in gleich­wertiger Wei­se auf den Rang der höchs­ten ka­tho­li­schen Fei­er­ta­ge.

Das Tri­du­um Sa­c­rum be­ginnt am Abend des Grün­don­ners­tags und en­det am Abend des Os­ter­sonn­tags vor Sonnen­un­ter­gang.

Heute wird das Tri­du­um Sa­c­rum un­ter der li­tur­gi­schen Be­zeich­nung »Die Drei Ös­ter­li­chen Ta­ge vom Lei­den, vom Tod und von der Auf­er­ste­hung des Herrn« ge­führt.

Anmerkung:

Ab dem Jahr 1956 wei­sen wir das Tri­du­um Sa­c­rum im ka­tho­li­schen Zu­sam­men­hang wie be­schrie­ben aus.

 

3.6 Das heutige Nebeneinander beider Bezeichnungen

Durch die Auf­wer­tung der Auf­er­ste­hungs­fei­er trat der ös­ter­li­che Ge­dan­ke wie­der her­vor. Der al­te Be­griff Tri­du­um Pa­scha­le (»die ös­ter­li­chen drei Ta­ge«) un­ter­strich die­se Be­to­nung und fand spe­zi­ell im Ge­mein­de­ge­brauch Ein­zug als Be­zeich­nung für die Zeit von Abend des Grün­don­ners­tags bis zum Abend des Os­ter­sonn­tags.

Heute wer­den bei­de Be­grif­fe, Tri­du­um Sa­c­rum und Tri­du­um Pa­scha­le, für den­sel­ben Zeit­raum ver­wen­det.

Anmerkung:

Ab dem Jahr 1956 ver­wenden wir im ka­tho­li­schen Zu­sam­men­hang die Be­grif­fe Tri­du­um Sa­c­rum und Tri­du­um Pa­scha­le gleich­wer­tig.

 

3.7 Ein Beispiel eines weiteren Triduums: das Triduum Passionis

Im Mit­tel­al­ter gab es zu­dem die Be­zeich­nung Tri­du­um Pas­si­o­nis, wo­mit die drei Ta­ge Grün­don­ner­stag, Kar­frei­tag und Kar­sams­tag (Abend­mahl, Ver­ur­tei­lung, Kreu­zi­gung, Tod, Grab­le­gung und Gra­bes­ru­he) ge­meint wa­ren.

Die­se Be­zeich­nung ver­wies so­mit ein­deu­tig auf Lei­den, Tod und Gra­bes­ru­he Chris­ti.

Aller­dings trat die Be­zeich­nung in Da­tie­run­gen nur punk­tu­ell auf. Sie hat­te sich als all­ge­mei­ne Be­zeich­nung die­ser drei Ta­ge der Kar­wo­che nicht durch­set­zen kön­nen, und ist heu­te nicht ge­bräuch­lich.

Anmerkung:

Der Be­griff Tri­du­um Pas­si­o­nis kommt ggf. in un­se­rem Ka­len­der ver­ein­zelt vor, doch bes­ten­falls in den Jah­ren 800 n. Chr. bis 1530 n.Chr.

Für die­sen Be­griff ist die Quel­len­la­ge sehr dünn. Eine ge­nau­e­re zeit­li­che Be­stim­mung kann der­zeit nicht er­fol­gen.

 

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