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100 Jahre Panamakanal

15. August 2014

100 Jahre

Panamakanal

Das Jahr 1914 hat in vielerlei Hinsicht die Welt verändert. Während in Europa der Krieg ausbrach, stellten die U.S.-Amerikaner in Panama das damals größte Bauprojekt der Welt fertig, den Panamakanal, und betraten damit die politische Weltbühne als neue Weltmacht.

Einfahrt in den Panamakanal | Foto: © Sabrina | Reiner | Lizenz CC BY-SA
Creative Commons Attribution-ShareAlike

Abbildung: Panamakanal | Ein Containerschiff wartet darauf, in das erste Becken der Gatún-Schleuse einzufahren.
Foto: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA

Das Containerschiff liegt noch in der Limón Bay (Bahía Limón), Schlepper drücken das Schiff in die richtige Lage, die Kanaleinfahrt ist eng. Das vordere, das zweite Becken wird gerade geflutet, im ersten Becken wird Wasser abgelassen, um das Niveau des Atlantiks zu erreichen. Danach öffnen sich die riesigen Schleusentore und das Schiff kann in die erste Kammer einfahren. Dort wird der Wasserstand dann auf das Niveau der zweiten Kammer gehoben und mit ihm das Schiff.

Seit Jahrhunderten träumten die Seefahrer davon, auf einer kurzen Verbindung vom Atlantik in den Pazifik kreuzen zu können. Bis dahin führte die einzige schiffbare Route um die Südspitze von Südamerika herum, um das gefürchtete Kap Horn. Die lange Reise verschlang nicht nur Zeit und Geld, sie führte durch Seegebiete, die wegen der starken Strömungen und wegen des fortwährend stürmischen Wetters gefährlich waren und manch ein Schiff in Seenot brachten. Viele Schiffe sanken, Menschen kamen ums Leben und Ladungen gingen verloren.

Die Landenge von Panama bot sich geradezu an, beide Ozeane mit einem Kanal zu verbinden. Zunächst versuchten sich die Franzosen zwischen 1881 und 1889 an diesem 82 Kilometer langen Kanalprojekt, doch sie konnten es nicht zu Ende führen.

Die natürlichen Hindernisse, die sich dem Bauprojekt in den Weg stellten, schienen unüberwindbar: tropische Bedingungen, große Hitze, wochenlange, schwere Regenfälle, Geländeformationen, die durch dichten Dschungel, über Bergketten und durch morastige Täler führten und zahllose Malaria-Mücken, die fast jeden Arbeiter in kurzer Zeit infizierten und erkranken ließen. Etwa 22.000 Arbeiter kamen ums Leben.

1902 verkaufte die zuständige französische Gesellschaft das Projekt mit allen Rechten an die USA. Amerikanische Ingenieure begannen 1905 das angefangene Projekt fortzusetzen. Sie investierten die damals ungeheure Summe von 386 Millionen US-Dollars. Für Präsident Theodor Roosevelt wurde der Ausbau des Panamakanals zu einer wichtigen taktischen Maßnahme und zu einem Prestigeprojekt für die USA.

Als der Kanal endlich im Jahr 1914 fertiggestellt und eröffnet werden konnte, zählte die USA bis dahin 5.609 Arbeiter, die bei den Bauarbeiten ums Leben gekommen waren.

Die USA legten mit dem erfolgreichen Bau und der Eröffnung des Kanals den Grundstein ihrer Stellung als Weltmacht. Von nun an veränderte sich die globalen Machtverhältnisse. Die USA griffen in das Weltgeschehen ein.

Blick auf die drei Schleusenbecken | Foto: © Sabrina | Reiner | Lizenz CC BY-SA
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Abbildung: Panamakanal | Blick auf die drei Schleusenbecken der Gatún-Schleuse am Atlantik.
Foto: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA

Das Containerschiff befindet sich jetzt im ersten Becken. Es liegt noch tief, der Rumpf des Schiffes ist nicht zu sehen. Es wartet nun darauf, gehoben zu werden. Bis zum dritten Becken wird es um etwa 26 Meter angehoben werden.

Am 15. August 1914 passierte das 200 Passagiere transportierende Paketboot »Ancon« als erstes Wasserfahrzeug den Panamakanal in voller Länge.

Heute passieren jährlich knapp 15.000 Schiffe den Kanal, trotz der hohen Gebühren, die dafür gezahlt werden müssen. Ein größeres Schiff, wie ein Container- oder Kreuzfahrtschiff, bezahlt mehrere Hunderttausend Dollars für eine einzige Durchfahrt.

WEITERE FOTOS IN UNSEREM FOTOALBUM
Panama Canal

FOTOSERIE PANAMAKANAL

59 Fotos von einer Reise durch den Kanal

Der Panamakanal ist eine der wichtigsten künstlichen Wasserstraßen der Welt. Mehrere Schleusen gleichen die Höhenunterschiede zwischen den Meeren und dem Binnensee aus.

Sabrina

Kategorien: Politik |

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