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Muss man nicht lesen, kann man aber!

Wohin mit den Überschüssen der Krankenkassen?

10. März 2012

Biphasischer Defibrillator im Rettungsdienst

Abbildung: Biphasischer Defibrillator im Rettungsdienst (Quelle: Wkipedia. Gemeinfrei.)
Ein überlebenswichtiges Gerät. Das bringt Herzen zum Schlagen, und zwar wirkungsvoller, als es die bisherigen Politikermeinungen zur Überschussverwendung schaffen können.

Wie produziert man möglichst billig Kupferdraht? Wirf einen Eurocent zwischen zwei Schotten …

D a liegt sie nun die Summe: Zusammengezählt und addiert sind es wohl fast 20 Milliarden Euro. Also 20000000000,00 Euro. Wenn man den Buchhaltern und den Medien Glauben schenken darf.

Krankenkassenüberschüsse. Und schon entbrennt der Streit darüber, wie man sie denn ausgeben solle, diese 20 Milliarden. Oder wenigstens Teile davon. Erstaunlich, wer sich da alles bückt, danach greift und daran zerrt. Könnte gar die Koalition an dieser Frage zerbrechen? Es wird zum Politikum, das Geld. Unser aller Geld! Es gehörte uns Versicherten und es dient denen, die wir als Patienten, als leider kranke Mitmenschen, unter uns haben. Es ist nicht das Geld der Politiker. Auch, wenn sie sich nun so heftig darüber streiten. Es wird schließlich so kommen, wie es der Schottenwitz andeutet: Keiner lässt los und das schöne Geldstück wird zum guten Schluss keinem gescheiten Nutzen mehr zugeführt werden können. In seine Nanopartikel zerrissen wird sein jetziger Wert verpuffen.

Patienten und Versicherte sollen etwas vom Überschuss haben, heißt es. Guter Gedanke! Aber was? Sollten die Bürger tatsächlich »entlastet« werden? Ich bin Versicherter. Will ich das? Beispielsweise so: Die Praxisgebühr abschaffen? Hmmm. Ich bin Patient. Was habe ich davon? 10 Euro gespart? Hilft mir das, wenn ich krank bin? Oder die Beiträge senken, vielleicht um 0,1 Prozentpunkte. Also 0,05 Prozentpunkte für mich, der Rest für den Arbeitgeber. Werde ich das auf dem Lohnzettel überhaupt wahrnehmen?

Das sind Überlegungen, die politisch motiviert und womöglich der Beliebtheit von Politikern dienlich sind, aber einem vernünftigen Gesundheitsmanagement sind sie doch kaum förderlich.

Mir hilft es viel mehr, wenn Ärzte Zeit für mich haben und mir Medikamente verschreiben dürfen und Therapien verordnen können, die mich wieder gesunden lassen. Aber Ärzte haben keine Zeit, weil sie für eine sachgerechte Diagnose und Weiterbehandlung nicht ausreichend entlohnt werden. Einige Medikamente, die ich schlucken muss, weil sie allein nachweislich helfen, werden von den Kassen nicht bezahlt. Obwohl sie nachweislich helfen. Dagegen sind 10 Euro Praxisgebühr ein Klacks.

Etliche Heilbehandlungen, die heute noch Usus sind, sind längst überholt. Sie werden verschrieben, weil sie bezahlt werden. Andere, neue oder inzwischen als erfolgreich bestätigte Methoden, haben noch keinen Einzug in die Leistungskataloge der Kassen gefunden. Ja, die Medizin macht Fortschritte. Das Gesundheitssystem kommt kaum hinterher. Aus Geldmangel, hieß es oft.

Wir meinen: Ein solches dickes Polster sollte verwendet werden, um die medizinische Versorgung zu verbessern. Das kommt Kranken zugute. Dafür haben wir als Versicherte in der Solidargemeinschaft eingezahlt. Wir wollen das Geld nicht zurück. Gebt uns Ärzte, die Zeit für uns haben, Medikamente, die uns helfen, Therapien, die uns gesunden lassen. Für einen Großteil der Versicherten geht es um die Erhaltung oder Wiederherstellung ihrer Arbeitskraft. Nur so können sie weiterhin satte Beiträge in die Kassen einzahlen.

Beste Grüße,
Sabrina

Sabrina

Kategorien: Politik | Gesundheit

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