Michaelistag

Samstag, 29. September 1900

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Eisenacher Ordnung

1. Evangelium Zum TextMt 18,1-11
1. Epistel Zum TextOffb 12,7-12
2. Evangelium VerweisJoh 12,28-32
2. Epistel VerweisOffb 5,11-14
Alttestamentliche Lektion Verweis1Mos 28,10-22
→Gottesdienstordnungen

In den Landeskirchen galten zwischen 1958/1959 und 1978/1979 unterschiedliche Textordnungen.

Wahl der Kirchenordung

Altkirchliche


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Ei­se­na­cher


ak­tu­el­le An­sicht

 

Wir zeigen in den Kir­chen­jah­ren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in je­ner Zeit maß­geb­li­chen Le­se­ord­nun­gen.

Im Kirchenjahr 1899/1900 gal­ten be­vor­zugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Lan­des­kir­chen, die nach wie vor der alt­kirch­li­chen Text­ord­nung folg­ten (seit Be­ginn der Re­for­ma­ti­on gül­tig; so die Evan­ge­li­sche Kir­che Ber­lin-Bran­den­burg).
  • II. Eisenacher Ordnung:
    Die Ordnung für Lan­des­kir­chen, die den Emp­feh­lun­gen der Ei­se­n­a­cher Kon­fe­renz folg­ten (seit dem Kir­chen­jahr 1898/1899 ver­füg­bar; so die Evan­ge­li­sche Kir­che in Hes­sen und Nas­sau).

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

nach der Leseordnung der Eisenacher Konferenz

Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)
29.9.1900 | Michaelistag
Samstag
 

 

Festes Datum
29. September
 
  • Der Michaelistag
    ist immer der 29. September eines Jahres.

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische

Michaelistag

nach der Leseordnung der Eisenacher Konferenz

 

→ in unierten und reformierten Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

→ in lutherischen Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

 

 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in Gold (Ersatz der liturgischen Farbe Weiß)

Weiß

 

Thema des Sonntags

(nach dem Episteltext Offb 12,7-12 )

 

Michaels Kampf mit dem Drachen

 

 

 

Spruch und Psalm für den Tag

 
Biblia
1545
 

Spruch
für den Tag

 

Sind Got­tes Engel nicht alle zu mal dienſtbare Geiſter / aus­ge­ſand zum Dienſt / vmb der willen / die ererben ſollen die Seligkeit?

→Hebr 1,14

Pſalm
91
 

Psalm
für den Tag

 
 

→Psalm 91

 

 

 

Lied für den Tag

 
EG alt EG neu Titel
115 EG 191 Herr Gott, dich loben alle wir
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum TextOffb 12,7-12
Evangelium Zum TextMt 18,1-11
Reihe II  2. Epistel VerweisOffb 5,11-14
2. Evangelium VerweisJoh 12,28-32
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope Verweis1Mos 28,10-22
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Michaelistag

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Texte nach der Lutherbibel von 1545 ge­setzt nach der Vor­la­ge des Ori­gi­nals in Frak­tur­schrift mit Luthers Scho­li­on und Ver­wei­sen in den Mar­gi­nal­spal­ten. Er­gänzt um Vers­zäh­lung und Ab­schnitts­über­schrif­ten.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Matthäus

Mt 18,1-11

REIHE

EV

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

C. XVIII.

 

 

Verse 1 - 11

Die Reden vom Kindersinn und vom Ärgernis

|| → Mk 9,33-37    || → Mk 9,42-48    || → Lk 9,46-48

Mar.9.

Luc.9.

 

 

 

 

 

Mar.9.

Luc.17.

 

 

 

 

 

 

 

ZV der ſel­bi­gen ſtun­de tratten die Jünger zu Jhe­ſu / vnd ſpra­chen / Wer iſt doch der Gröſſeſt im Hi­mel­reich? 2Jhe­ſus rieff ein Kind zu ſich / vnd ſtellet das mitten vn­ter ſie / 3vnd ſprach / War­lich ich ſa­ge euch / Es ſey denn / das jr euch vmbkeret / vnd wer­det wie die Kinder / ſo wer­det jr nicht ins Hi­mel­reich ko­men. 4Wer nu ſich ſelbs nidriget / wie das Kind / der iſt der gröſſeſt im Hi­mel­reich. 5Vnd wer ein ſol­ches Kind auffnimpt / in meinem Namen / der nimpt mich auff. 6Wer aber er­gert die­ſer Geringſten einen / die an mich gleuben / Dem we­re beſ­ſer / das ein Mülſtein an ſei­nen Hals gehenget würde / vnd erſeufft würde im Meer / da es am tieffeſten iſt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7WEh der Welt / der ergernis halben. Es mus ja ergernis ko­men / Doch weh dem Men­ſchen / durch welchen ergernis kompt. 8So aber deine Hand / oder dein Fus dich er­gert / ſo hawe jn abe / vnd wirff jn von dir. Es iſt dir beſ­ſer / das du zum Leben lam oder ein kröpel eingeheſt / Denn das du zwo hende oder zween Füſſe habeſt / vnd wer­deſt in das ewige Fewr ge­wor­f­fen. 9Vnd ſo dich dein Au­ge er­gert / reis es aus / vnd wirffs von dir. Es iſt dir beſ­ſer das du eineugig zum Leben eingeheſt / denn das du zwey Au­gen habeſt / vnd wer­deſt in das helliſche Fewr ge­wor­f­fen.

10SEhet zu / das jr nicht jemand von die­ſen Kleinen verachtet / Denn ich ſa­ge euch / Ire Engel im Hi­mel ſe­hen alle zeit das An­ge­ſich­te meines Vaters im Hi­mel. 11Denn des men­ſchen Son iſt ko­men / ſe­lig zu machen / das verloren iſt.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Buch der Offenbarung an Johannes

Offb 12,7-12

REIHE

EP

 

 

 

Die Offenbarung
S. Johannis
des Theologen.

 

C. XII.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die Frau, ihr Kind und der Drache

Verse 7 - 12

 

ES erhub ſich ein ſtreit im Hi­mel / Michael vnd ſei­ne Engel ſtri­tten mit dem Dra­chen / Vnd der Drach ſtreit vnd ſei­ne En­gel / 8vnd ſie­ge­ten nicht / Auch ward jre Stete nicht mehr fun­den im Hi­mel. 9Vnd es ward aus­ge­wor­ffen der gros Drach / die alte Schlan­ge / die da heiſſt der Teu­fel vnd Sa­ta­nas / der die gan­tze Welt ver­fü­ret / vnd ward ge­wor­ffen auff die Erden vnd ſei­ne Engel wur­den auch da hin ge­wor­f­fen.

Michael.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

10VND ich höret eine groſ­ſe ſtim­me / die ſprach im Hi­mel / Nu iſt das Heil vnd die Krafft / vnd das Reich / vnd die Macht vn­ſers Got­tes / ſei­nes Chri­ſtus wor­den / weil der verwor­f­fen iſt / der ſie verklaget tag vnd nacht fur Gott. 11Vnd ſie haben jn vber­wun­den durch des Lambs blut / vnd durch das wort jrer Zeugnis / vnd haben jr Leben nicht ge­lie­bet / bis an den tod. 12Da­r­umb frewet euch jr Hi­mel / vnd die darinnen wonen. Weh denen / die auff Erden wonen / vnd auff dem Meer / Denn der Teu­fel kompt zu euch hinab / vnd hat einen groſ­ſen zorn / vnd weis / das er wenig zeit hat.

 

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 16.01.2025  

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Die Ka­len­der­an­ga­ben be­zie­hen sich hi­sto­ri­sche Ka­len­der Deutschlands (DE).
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