Das Evangelium nach Matthäus

Kapitel XVIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Matthäus

 

C. XVIII.

 

Mt 18,1-35

 

Der Text in 28 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XVIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XVIII.

 

 

18,1-35

 

X. DAS LEBEN IN DER MESSIANISCHEN GEMEINDE

 

1

18,1-11

→Die Reden vom Kindersinn und vom Ärgernis

2

18,12-14

→Das Gleichnis vom verlorenen Schaf

3

18,15-19

→Die Rede über das Verhalten gegen sündige Brüder und über gemeinsames Beten

4

18,20

→Die Rede über die Gegenwart Christi

5

18,21-22

→Die Ermahnung zu immerwährender Vergebung

6

18,23-35

→Das Gleichnis vom Schalksknecht

 

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

 

 

 

[255b]

 

 

X.

DAS LEBEN IN DER MESSIANISCHEN GEMEINDE

 

18,1-35

 

 

XVIII.

 

 

Die Reden vom Kindersinn und vom Ärgernis

|| → Mk 9,33-37    || → Mk 9,42-48    || → Lk 9,46-48

Mar. 9.

Luc. 9.

 

 

 

 

 

 

Mar. 9.

Luc. 17.

 

 

 

 

 

Sup. 5.

Mar. 9.

ZV der ſel­bi­gen ſtun­de trat­ten die Jün­ger zu Jhe­ſu / vnd ſpra­chen / Wer iſt doch der Gröſ­ſeſt im Hi­mel­reich? 2Jhe­ſus rieff ein Kind zu ſich / vnd ſtel­let das mit­ten vn­ter ſie / 3vnd ſprach / War­lich ich ſa­ge euch / Es ſey denn / das jr euch vmb­ke­ret / vnd wer­det wie die Kin­der / ſo wer­det jr nicht ins Hi­mel­reich ko­men. 4Wer nu ſich ſelbs ni­dri­get / wie das Kind / der iſt der gröſ­ſeſt im Hi­mel­reich. 5Vnd wer ein ſol­ches Kind auff­nimpt / in mei­nem Na­men / der nimpt mich auff. 6Wer aber er­gert die­ſer Ge­ring­ſten ei­nen / die an mich gleu­ben / Dem we­re beſ­ſer / das ein Mül­ſtein an ſei­nen Hals ge­hen­get wür­de / vnd er­ſeufft wür­de im Meer / da es am tief­fe­ſten iſt.

7WEh der Welt / der er­ger­nis hal­ben. Es mus ja er­ger­nis ko­men / Doch weh dem Men­ſchen / durch wel­chen er­ger­nis kompt. 8So aber dei­ne Hand / oder dein Fus dich er­gert / ſo hawe jn abe / vnd wirff jn von dir. Es iſt dir beſ­ſer / das du zum Le­ben lam oder ein krö­pel ein­ge­heſt / Denn das du zwo hen­de oder zwe­en Füſ­ſe ha­beſt / vnd wer­deſt in das ewi­ge Fewr ge­worf­fen. 9Vnd ſo dich dein Au­ge er­gert / reis es aus / vnd wirffs von dir. Es iſt dir beſ­ſer das du ein­eu­gig zum Le­ben ein­ge­heſt / denn das du zwey Au­gen ha­beſt / vnd wer­deſt in das hel­li­ſche Fewr ge­worf­fen.

10SEhet zu / das jr nicht je­mand von die­ſen Klei­nen ver­ach­tet / Denn ich ſa­ge euch / Ire En­gel im Hi­mel ſe­hen al­le zeit das An­ge­ſich­te mei­nes Va­ters im Hi­mel. 11Denn des men­ſchen Son iſt ko­men / ſe­lig zu ma­chen / das ver­lo­ren iſt.

 

 

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf

|| → Lk 15,4-7

→ Lu. 15.

Lu. 19.

12WAs dün­cket euch? Wenn ir­gend ein Menſch hun­dert Scha­fe het­te / vnd eins vn­ter den ſel­bi­gen ſich ver­ir­ret? Leſſt er nicht die neun vnd neun­zig auff den Ber­gen / ge­het hin / vnd ſu­chet das ver­ir­re­te? 13Vnd ſo ſichs be­gibt / das

 

 

 

 

[255b | 256a]

 

 

S.Mattheus.     C. XVIII.

CCLVI.

 

 

ers fin­det / War­lich ſa­ge ich euch / er frew­et ſich da­r­ü­ber / mehr denn vber die neun vnd neun­tzig / die nicht ver­ir­ret ſind. 14Al­ſo auch iſts fur ew­rem Va­ter im Hi­mel nicht der wil­le / Das je­mand von die­ſen Klei­nen ver­lo­ren wer­de.

 

 

Die Rede über das Verhalten gegen sündige Brüder
und über gemeinsames Beten

|| → Lk 17,1-2    || → Lk 17,3-4

SVndiget aber dein Bru­der an dir / ſo ge­he hin / vnd ſtraf­fe jn zwi­ſchen dir vnd jm al­lei­ne. 16Hö­ret er dich / ſo ha­ſtu dei­nen Bru­der ge­won­nen. Hö­ret er dich nicht / ſo nim noch ei­nen oder zwe­en zu dir / Auff das al­le Sa­che be­ſte­he / auff zwei­er oder drei­er Zeu­gen mun­de. 17Hö­ret er die nicht / ſo ſa­ge es der Ge­mei­ne. Hö­ret er die Ge­mei­ne nicht / So halt jn als ei­nen Hei­den vnd Zöl­ner. 18War­lich ich ſa­ge euch / Was jr auff Er­den bin­den wer­det / Sol auch im Hi­mel ge­bun­den ſein. Vnd was jr auff Er­den lö­ſen wer­det / Sol auch im Hi­mel los ſein. 19Weiter ſa­ge ich euch / Wo Zween vn­ter euch ei­nes wer­den auff er­den / wa­r­umb es iſt / das ſie bit­ten wöl­len / Das ſol jnen wi­der­fa­ren / von mei­nem Va­ter im Hi­mel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Rede über die Gegenwart Christi

20Denn wo zwe­en oder drey ver­ſam­let ſind in mei­nem Na­men / Da bin Ich mit­ten vn­ter jnen.

 

 

(Meinem Na­men.

Aus mei­nem Be­felh / vnd mir zu Eh­ren / ſo ge­hets auch al­les wol aus .

 

 

Die Ermahnung zu immerwährender Vergebung

|| → Lk 17,3-4

DA trat Pet­rus zu jm / vnd ſprach / HErr / Wie offt mus ich denn mei­nem Bru­der / der an mir ſün­di­get / ver­ge­ben? Iſts gnug ſie­ben­mal? 22Jhe­ſus ſprach zu jm / Ich ſa­ge dir nicht ſie­ben­mal / ſon­dern ſie­ben­zig mal ſie­ben mal.

 

 

Das Gleichnis vom Schalksknecht

 

DARumb iſt das Hi­mel­reich gleich ei­nem Kö­ni­ge / der mit ſei­nen Knech­ten rech­nen wolt. 24Vnd als er an­fieng zu rech­nen / Kam jm ei­ner fur / der war jm ze­hen tau­ſent Pfund ſchül­dig. 25Da ers nu nicht hat­te zu be­za­len / hies der Herr ver­keu­ffen jn vnd ſein Weib / vnd ſei­ne Kin­der / vnd al­les was er hat­te / vnd be­za­len. 26Da fiel der Knecht ni­der / vnd be­tet jn an / vnd ſprach / Herr / Ha­be ge­dult mit mir / ich wil dirs al­les be­za­len. 27Da ja­mert den Herrn des ſel­bi­gen Knechts / vnd lies jn los / vnd die Schuld er­lies er jm auch.

28DA gieng der ſel­be Knecht hi­n­aus / vnd fand ei­nen ſei­ner Mit­knech­te / der war jm hun­dert Gro­ſſchen ſchül­dig / Vnd er greiff jn an / vnd wür­get jn / vnd ſprach / Be­za­le mir was du mir ſchül­dig biſt. 29Da fiel ſein Mit­knecht ni­der / vnd bat jn / vnd ſprach / Hab ge­dult mit mir / ich wil dirs al­les be­za­len. 30Er wolt aber nicht / ſon­dern gieng hin / vnd warff jn ins Ge­feng­nis / bis das er be­za­let / was er ſchül­dig war.

31DA aber ſei­ne Mit­knech­te ſolchs ſa­hen / wor­den ſie ſeer be­trübt / vnd ka­men / vnd brach­ten fur jren Herrn al­les das ſich be­ge­ben hat­te. 32Da fod­dert jn ſein Herr fur ſich / vnd ſprach zu jm / Du Schalck­knecht / Al­le die­ſe Schuld habe ich dir er­la­ſſen / die weil du mich ba­teſt. 33Sol­te­ſtu denn dich nicht auch er­bar­men vber dei­nen Mit­knecht / wie ich mich vber dich er­bar­met ha­be? 34Vnd ſein Herr ward zor­nig / vnd vber­ant­wor­tet jn den Pei­ni­gern / bis das er be­za­let al­les was er jm ſchül­dig war. 35Al­ſo wird euch mein him­li­ſcher Va­ter auch thun / So jr nicht ver­ge­bet von ew­rem her­tzen / ein jg­li­cher ſei­nem Bru­der ſei­ne Fei­le.

 

 

 

 

 
 

 

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3. Mose

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Marc.
Mar.

 

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Mk

Mk

Mk

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Luc.
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Lk

Lk

Lk

Sup.
Su.

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Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Mt 18,1-11

Evangelium

→ Michaelistag
(29.September)

Mt 18,21-35

Evangelium

→ 22. Sonntag nach Trinitatis

1899 - 1978  

Mt 18,1-11

Evangelium

→ Michaelistag
(29.September)

Mt 18,21-35

Evangelium

→ 22. Sonntag nach Trinitatis

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 18,1-10

Evangelium + Reihe I

→ Tag des Erzengels Michael und aller Engel
(29. September)

Mt 18,15-20

Reihe V

→ 4. Sonntag nach Trinitatis

Mt 18,21-35

Evangelium + Reihe I

→ 22. Sonntag nach Trinitatis

1979 - 2018  

Mt 18,1-6.10

Reihe V

→ Tag des Erzengels Michael und aller Engel
(29. September)

Mt 18,15-20

Reihe III

→ 22. Sonntag nach Trinitatis

Mt 18,21-35

Evangelium + Reihe I

→ 22. Sonntag nach Trinitatis

seit 2019  

Mt 18,1-6.10

Reihe IV

→ Tag des Erzengels Michael und aller Engel
(29. September)

Mt 18,15-20

Reihe IV

→ 22. Sonntag nach Trinitatis

Mt 18,21-35

Evangelium + Reihe I

→ 22. Sonntag nach Trinitatis

 

 

  Hörbuch-Video

Die Ermahnung zu immerwährender Vergebung und as Gleichnis vom Schalksknecht (Mt 25,21-22 und 23-35)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Mt 18,21-22.23-35

Das Video zeigt den Text aus der Luther­bi­bel von 1545, in dem Je­sus die gro­ße Be­deu­tung der Ver­ge­bung auf­zeigt, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

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