Sonntag Quinquagesimä | Estomihi

Sonntag, 25. Februar 1900

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Eisenacher Ordnung

1. Evangelium Zum TextLk 18,31-43
1. Epistel Zum Text1Kor 13,1-13
2. Evangelium  Zum TextMk 10,35-45
2. Epistel Verweis1Kor 1,21-31
Alttestamentliche Lektion VerweisJer 8,4-9
→Gottesdienstordnungen

In den Landeskirchen galten zwischen 1958/1959 und 1978/1979 unterschiedliche Textordnungen.

Wahl der Kirchenordung

Altkirchliche


→ auswählen

Ei­se­na­cher


ak­tu­el­le An­sicht

 

Wir zeigen in den Kir­chen­jah­ren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in je­ner Zeit maß­geb­li­chen Le­se­ord­nun­gen.

Im Kirchenjahr 1899/1900 gal­ten be­vor­zugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Lan­des­kir­chen, die nach wie vor der alt­kirch­li­chen Text­ord­nung folg­ten (seit Be­ginn der Re­for­ma­ti­on gül­tig; so die Evan­ge­li­sche Kir­che Ber­lin-Bran­den­burg).
  • II. Eisenacher Ordnung:
    Die Ordnung für Lan­des­kir­chen, die den Emp­feh­lun­gen der Ei­se­n­a­cher Kon­fe­renz folg­ten (seit dem Kir­chen­jahr 1898/1899 ver­füg­bar; so die Evan­ge­li­sche Kir­che in Hes­sen und Nas­sau).

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

nach der Leseordnung der Eisenacher Konferenz

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün
25.2.1900 | Quinquagesimä | Estomihi<br>Sonntag vor der Fasten
Sonntag
 

Sonntag
Quinquagesimä

Grün

Estomihi
Sonntag vor der Fasten

 

 

Bewegliches Datum
Sonntag Estomihi zwischen dem 1. Februar und dem 7. März
 
  • 7. Sonntag vor →Ostern
  • Estomihi
    Sonntag vor der Fasten
  • Abhängig vom →Osterdatum
    Quinquagesimä liegt zwischen dem 1. Februar und dem 7. März eines Jahres
 
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 49 Tage vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 50. Tag Ostern
 

Der Name Estomihi

 

»Sei mir!«

esse: sein; esto: sei!
mihi: mir
esto mihi: sei mir!

 

Der Name Estomihi geht zurück auf die vor­re­for­ma­to­ri­sche Zeit und lei­tet sich ab von den ers­ten Wor­ten des la­tei­ni­schen In­tro­i­tus der rö­misch-ka­tho­li­schen Mes­se für die­sen Sonn­tag:

»Es­to mi­hi in la­pi­dem for­tis­si­mum et in do­mum mu­ni­tam ut sal­ves me.«

Dieser Name hat sich in den evan­ge­li­schen Kir­chen als Be­zeich­nung für den Sonn­tag vor der Pas­si­ons­zeit bis heu­te er­hal­ten.

Biblisch stützt sich die Be­zeich­nung Es­to­mi­hi auf die ers­ten Wor­te in →Psalm 31,3b (das ist in der la­tei­ni­schen Bi­blia Sacra Vul­ga­ta der Psalm 30,3).

Hier der Text aus der lateinischen Biblia Sacra Vul­ga­ta (Ps 30,3; Text nach H) und aus Luthers Biblia von 1545 ( Ps 31,3):

 

30 3a inclina ad me aurem tuam velociter libera me 3b esto mihi in lapidem fortissimum et in domum munitam ut salves me

 

313a Neige deine Ohren zu mir / eilend hilff mir / 3b Sey mir ein ſtar­cker Fels vnd eine Burg / das du mir helffeſt.

 

Der Name Quinquagesimä

 

Der Sonntag vor der Passionszeit, Es­to­mi­hi, trägt in An­leh­nung an die bei­den Sonn­ta­ge da­vor (→Sep­tu­a­ge­si­mä und →Sexa­ge­si­mä) auch die Be­zeich­nung Quin­qua­ge­si­mä (lat. quin­qua­ge­si­ma: fünf­zig). Die­ser Name zeigt an, dass die Os­ter­wo­che am 50. Tag ab die­sem Sonn­tag be­ginnt (Os­ter­sonn­tag).

Der Name be­nennt so­mit die Zahl der Ta­ge ab die­sem Sonn­tag bis zum Be­ginn des (mit­tel­al­ter­li­chen) →Tri­du­um Pa­scha­le, der drei ös­ter­li­chen Fest­ta­ge 1. Os­ter­tag (Os­ter­sonn­tag), 2. Os­ter­tag (Os­ter­mon­tag) und 3. Os­ter­tag (Os­ter­diens­tag).

 

Unsere Kalender verwenden die vor­re­for­ma­to­ri­schen Be­zeich­nun­gen bis zum Jahr 1530 (Ver­le­sung der →Con­fes­sio Au­gus­ta­na, des Augs­bur­gi­schen Be­kennt­nis­ses).

 
Aus der Rubrik »Evangelisches Wissen«:

Die Bedeutung der Zahlen, die in den Na­men Sep­tu­a­ge­si­mä, Se­xa­ge­si­mä, Quin­qua­ge­si­mä und Qua­dra­ge­si­mä ste­cken, so­wie ih­rem Sinn im Kir­chen­ka­len­der be­leuch­tet der Ar­tikel:
→ Die Bedeutung der Sonntagsnamen Sep­tu­a­ge­si­mä, Se­xa­ge­si­mä, Quin­qua­ge­si­mä und Qua­dra­ge­si­mä

Evangelisches Wissen

→ Sonntagsnamen

Welche Be­deu­tung ha­ben die Na­men der Sonn­ta­ge Sep­tu­a­ge­si­mä, Se­xa­ge­si­mä, Quin­qua­ge­si­mä und Qua­dra­ge­si­mä? Der Ar­ti­kel er­klärt es.

 

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische

Sonntag
Quinquagesimä

Estomihi
Sonntag vor der Fasten

nach der Leseordnung der Eisenacher Konferenz

 

→ in unierten und reformierten Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

→ in lutherischen Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

 

 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün

Grün

 

Thema des Sonntags

(nach dem Evangeliumstext Lk 18,31-43 )

 

Jeſu dritte Leidensankündigung und Heilung des Blinden vor Jericho

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Sehet / wir gehen hinauff gen Je­ru­ſa­lem / vnd es wird alles vol­en­det / das geſchrieben iſt durch die Propheten / von des men­ſchen Son.

→Lk 18,31b

Pſalm
31
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 31

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
252 EG 384 Lasset uns mit Jeſu ziehen
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum Text1Kor 13,1-13
Evangelium Zum TextLk 18,31-43
Reihe II  2. Epistel Verweis1Kor 1,21-31
2. Evangelium  Zum TextMk 10,35-45 oder
VerweisMk 10,35-45
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope VerweisJer 8,4-9
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

Quinquagesimä

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

Texte nach der Lutherbibel von 1545 ge­setzt nach der Vor­la­ge des Ori­gi­nals in Frak­tur­schrift mit Luthers Scho­li­on und Ver­wei­sen in den Mar­gi­nal­spal­ten. Er­gänzt um Vers­zäh­lung und Ab­schnitts­über­schrif­ten.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Lukas

Lk 10,38-42

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. X.

 

 

Verse 38 - 42

Maria und Martha

 

ES begab ſich aber / da Jhe­ſus vnd die Jünger wandelten / gieng Jhe­ſus in einen Marckt / da war ein Weib / mit namen Martha / die nam jn auff in jr Haus / 39Vnd ſie hatte eine Schweſter / die hies Maria / die ſatz­te ſich zu Jhe­ſus füſſen / vnd höret ſei­ner Rede zu. 40Martha aber machet jr viel zu ſchaffen jm zu dienen / Vnd ſie trat hin zu / vnd ſprach / HErr / frageſtu nicht dar­nach / das mich meine Schweſter leſſt alleine dienen? Sage jr doch / das ſie es auch angreiffe. 41Jhe­ſus aber ant­wor­tet / vnd ſprach zu jr / Martha / Martha / du haſt viel ſorge vnd mühe. 42Eines aber iſt not. Maria hat das gute Teil erwelet / das ſol nicht von ir genomen wer­den.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Erster Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth

1Kor 13,1-13

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Erſte Epiſtel
S. Páuli:
An die Córinther.

 

C. XIII.

 

 

Verse 1 - 13

Das Hohelied der Liebe

 

 

Paulus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WEnn ich mit Men­ſchen vnd mit Engel zungen redet / vnd het­te der Liebe nicht / So we­re ich ein donend Ertz oder eine klingende Schelle. 2Vnd wenn ich weiſ­ſa­gen kündte / vnd wü­ſte alle Geheimnis / vnd alle Erkentnis / vnd het­te a allen Glauben / al­ſo / das ich Berge verſetzte / vnd het­te der Liebe nicht / So we­re ich nichts. 3Vnd wenn ich alle meine Habe den Armen gebe / vnd lieſſe mei­nen Leib brennen / vnd het­te der Liebe nicht / So we­re mirs nichts nütze.

a

(Allen glauben)

Wiewol allein der Glau­be ge­recht machet / als S. Pau­lus al­lent­hal­ben trei­bet / Doch wo die Lie­be nicht fol­get / we­re der glaube ge­wis­lich nicht recht / ob er gleich Wun­der thete.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4DIe Liebe iſt langmütig vnd freundlich / die lie­be eiuert nicht / die lie­be treibt nicht mutwillen / ſie blehet ſich nicht / 5ſie ſtellet nicht b vngeberdig / ſie ſüchet nicht das jre / ſie leſſet ſich nicht erbittern / ſie tracht nicht nach ſchaden / 6ſie frewet ſich nicht der vn­ge­rech­tig­keit / ſie frewet ſich aber der war­heit / 7Sie vertreget alles / ſie gleubet alles / ſie hoffet alles / ſie duldet alles. 8Die Liebe wird c nicht müde / Es müſſen auffhören die Weiſ­ſa­gungen / vnd auffhören die Sprachen / vnd das Erkentnis wird auch auffhören.

b

(Vngeberdig)

Wie die zor­ni­gen ſtör­ri­gen / vn­ge­dül­ti­gen Köpf­fe thun.

c

(Nicht müde)

Das iſt / Sie leſſt nicht abe guts zu thun / man thue jr lieb oder leid / Son­dern helt feſt an mit wol­thun / vnd wird nicht an­ders.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

9DEnn vn­ſer wi­ſſen iſt d ſtückwerck / vnd vn­ſer Weiſſa­gen iſt ſtückwerck. 10Wenn aber ko­men wird das vol­ko­men / ſo wird das ſtückwerck auffhören. 11Da ich ein Kind war / da redet ich wie ein kind / vnd war klug wie ein kind / vnd hatte kindiſche an­ſchle­ge. Da ich aber ein Man ward / that ich abe was kindiſch war. 12Wir ſe­hen jtzt durch einen Spiegel in einem tunckeln wort / Denn aber von angeſicht zu angeſichte. Jtzt erkenne ichs ſtücksweiſe / Denn aber wer­de ich erkennen gleich wie ich erkennet bin. 13Nu aber bleibt Glaube / Hoffnung / Liebe / die­ſe drey / Aber die Liebe iſt e die gröſſeſt vn­ter jnen.

d

(Stückwerck)

Wiewol wir im glau­ben al­les ha­ben / vnd er­ken­nen was Gott iſt / vnd vns gibt / So iſt doch daſ­ſel­bi­ge er­ken­nen noch ſtück­werck / vnd vn­uol­ko­men ge­gen der zu­künff­ti­gen klar­heit.

e

(Die gröſſeſt)

Liebe macht nicht ge­recht / ſon­dern der glau­be / Ro. j. Weil aber glau­be vnd hof­fnung ge­gen Gott han­deln vnd nur gu­tes empfa­hen / da­zu auff­hören müſ­ſen / Die Lie­be aber ge­gen dem Ne­he­ſten han­delt / vnd nur gu­tes thut / da zu ewig blei­bet / iſt ſie gröſſ­er / das iſt wei­ter / thett­iger vnd war­haff­ti­ger.

 

 

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

2. Evangelium

Evangelium nach Markus

Mk 10,35-45

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Marcus.

 

C. X.

 

 

Jesus auf dem Weg nach Jerusalem:

Verse 35 - 41

Die Bitte der Söhne des Zebedäus

|| → Mt 20,20-23

DA gien­gen zu Jhe­ſus Ja­co­bus vnd Jo­han­nes die Sö­ne Ze­be­dei vnd ſpra­chen / Mei­ſter / wir wol­len / das du vns thueſt / was wir dich bit­ten wer­den. 36Er ſprach zu jnen / Was wolt jr / das ich euch thue? 37Sie ſpra­chen zu jm / Gib vns / das wir ſi­tzen / ei­ner zu dei­ner Rech­ten / vnd ei­ner zu dei­ner Lin­cken / in dei­ner Herr­lig­keit. 38Jhe­ſus aber ſprach zu jnen / Ir wi­ſſet nicht was jr bit­tet. Kund jr den Kelch trin­cken / den ich trin­cke / vnd euch teuf­fen laſ­ſen mit der Tauf­fe / da ich mit ge­taufft wer­de? 39Sie ſpra­chen zu jm / Ja wir kön­nen es wol. Jhe­ſus aber ſprach zu jnen / Zwar jr wer­det den Kelch trin­cken / den ich trin­cke / vnd ge­taufft wer­den mit der Tauffe / da ich mit ge­taufft wer­de / 40Zu ſi­tzen aber zu mei­ner Rech­ten vnd zu mei­ner Lin­cken / ſte­het mir nicht zu euch zu ge­ben / ſon­dern wel­chen es be­rei­tet iſt.

 

 

 

VND da das die Ze­hen hö­re­ten / wur­den ſie vn­wil­lig vber Ja­co­bum vnd Jo­han­nen.

 

 

 

 

 

Verse 42 - 45

Jesu Rede über die Pflicht der Ersten, zu dienen

|| → Mt 20,25-27    || → Lk 22,24-27

→ Mat. 20.

→ Luc. 22.

 

 

 

 

 

 

 

 

42Aber Jhe­ſus rieff jnen / vnd ſprach zu jnen / Ir wi­ſſet / das die welt­li­che Für­ſten herr­ſchen / vnd die Mech­ti­gen vn­ter jnen / ha­ben ge­walt. 43Aber al­ſo ſol es vn­ter euch nicht ſein / Son­dern wel­cher wil gros wer­den vn­ter euch / der ſol ew­er Die­ner ſein / 44Vnd wel­cher vn­ter euch wil der Für­ne­meſt wer­den / der ſol ew­er aller Knecht ſein. 45Denn auch des men­ſchen Son iſt nicht ko­men / das er jm die­nen laſ­ſe / Son­dern das er die­ne / vnd ge­be ſein Le­ben zu be­za­lung fur vie­le.

 

 

 

  Hörbuch-Video

Jesus auf dem Weg nach Jerusalem: Die Bitte der Söhne des Zebedäus und Jesu Rede über die Pflicht der Ersten, zu dienen (Mk 10,35-45)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Mk 10,35-45

Das Video zeigt den Text mit der Bit­te der Jün­ger Ja­ko­bus und Jo­han­nes um Eh­ren­plät­ze im Reich Got­tes und Je­su Ant­wort, Grö­ße be­ste­he im Die­nen, nicht im Herr­schen, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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