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Eisenacher Ordnung
1. Evangelium | ![]() |
1. Epistel | ![]() |
2. Evangelium | ![]() |
2. Epistel | ![]() |
Alttestamentliche Lektion | ![]() |
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In den Landeskirchen galten zwischen 1958/1959 und 1978/1979 unterschiedliche Textordnungen.
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Altkirchliche ![]() | Eisenacher aktuelle Ansicht | |
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Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Leseordnungen.
Im Kirchenjahr 1899/1900 galten bevorzugt:
nach der Leseordnung der Eisenacher Konferenz
Der 25. Sonntag nach Trinitatis ist nur vorhanden, wenn Ostern vor dem 10. April lag!.
Der 25. Sonntag nach Trinitatis in den Kirchenjahren 1899/1900 bis 1906/1907
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
nach der Leseordnung der Eisenacher Konferenz
in unierten und reformierten Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978
in lutherischen Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957
(nach dem Evangeliumstext Mt 24,15-28 )
EG alt | EG neu | Titel |
---|---|---|
318 | EG 523 | Valet will icvh dir geben |
EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)
Reihe | Inhalt | Text für die Predigt |
---|---|---|
Reihe I: altkirchliche Reihe | Epistel | ![]() |
Evangelium | ![]() | |
Reihe II | 2. Epistel | ![]() |
2. Evangelium | ![]() | |
alttestamentliche Reihe | Alttestamentliche Perikope | ![]() |
Aufbau der Leseordnung
Die Eisenacher Konferenz (eine Konferenz der evangelischen Landeskirchen Deutschlands) erarbeitete in den Jahren von 1888 bis 1896 eine Perikopenordnung für die evangelischen Kirchen. Sie verstand die altkirchlichen Perikopen (Epistel und Evangelium) als eine erste Reihe und fügte ihnen in einer zweiten Reihe einen zweiten Text aus den Episteln und einen zweiten Text aus den Evangelien hinzu. Die große Besonderheit dieser Ordnung war die Einführung einer dritten, alttestamentlichen Reihe, die für jeden Sonntag des Kirchenjahres erstmals einen alttestamentlichen Text bot. Die Verwendung dieser Perikopen geschah nicht einheitlich. Gedacht waren sie dazu, sie wechselweise im Gottesdienst zu verwenden, so innerhalb einer Folge von vier Jahren:
Damit ergab sich für die Lesungen ein Zyklus von vier Jahren und für die Predigt, die sich jeweils auf die Evangelienperikope stützte, ein Zyklus von zwei Jahren.
In einigen Landeskirchen, darunter die evangelische Kirche Brandenburgs, galt in dieser Zeit weiterhin die altkirchliche Textordnung. Sie kennt nur Evangelium und Epistel (Reihe I in der Eisenacher Textordnung), die beide nach wie vor für die Textlesung sowie für die Predigt im Haupt- und Abendgottesdienst empfohlen waren.
Die evangelische Kirche Württembergs nutzte in dieser Zeit eine Perikopenordnung, die sich auf einen Dreijahreszyklus stützte. Über die drei Jahrgänge hinweg fanden sich die Perikopen wie hier genannt, allerdings in anderer Anordnung und ergänzt um weitere Perikopen, die weder in altkirchlichen Ordnungen noch in der neuen Eisenacher Ordnung bekannt waren.
Diese Ordnung der evangelischen Kirche Württembergs ist derzeit hier nicht wiedergegeben.
Geschichtliche Anmerkungen: Die Eisenacher Perikopen in Zeiten des Umbruchs
25. Sonntag nach Trinitatis
Texte nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion und Verweisen in den Marginalspalten. Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.
LESUNG UND PREDIGTTEXT
Evangelium
Evangelium nach Matthäus
Mt 24,15-28
REIHE
EV
Euangelium
S. Mattheus.
C. XXIIII.
Jesus sprach zu seinen Jüngern:
WEnn jr nu ſehen werdet den Grewel der verwüſtunge / dauon geſagt iſt durch den Propheten Daniel / das er ſtehet an der heiligen Stet / Wer das lieſet / der mercke drauff. 16Als denn fliehe auff die Berge / wer im Jüdiſchenlande iſt / 17Vnd wer auff dem Dach iſt / der ſteige nicht ernider etwas aus ſeinem Hauſe zu holen / 18Vnd wer auff dem felde iſt / der kere nicht vmb / ſeine Kleider zu holen. 19Weh aber den Schwangern vnd Seugern zu der zeit. 20Bittet aber / das ewre flucht nicht geſchehe a im Winter / oder am Sabbath. 21Denn es wird als denn ein gros Trübſal ſein / als nicht geweſen iſt von anfang der Welt / bis her / vnd als auch nicht werden wird. 22Vnd wo dieſe tage nicht würden verkürtzt / So würde kein Menſch ſelig / Aber vmb der Auſſerweleten willen / werden die tage verkürtzt.
SO als denn jemand zu euch wird ſagen / b ſihe / Hie iſt Chriſtus / oder da / ſo ſolt jrs nicht gleuben. 24Denn es werden falſche Chriſti vnd falſche Propheten auffſtehen / vnd groſſe Zeichen vnd Wunder thun / Das verfüret werden in den jrthum (wo es müglich were) auch die Auſſerweleten. 25Sihe / ich habs euch zuuor geſagt. 26Darumb / wenn ſie zu euch ſagen werden / Sihe / er iſt in der Wüſten / ſo gehet nicht hinaus / Sihe / er iſt in der Kamer / ſo gleubt nicht. 27Denn gleich wie der Blitz ausgehet vom auffgang / vnd ſcheinet bis zum nidergang / Alſo wird auch ſein die Zukunfft des menſchen Sons. 28c Wo aber ein Aſs iſt / da ſamlen ſich die Adler.
(Grewel)
Dieſer Grewel fur Gott / mus ein ſchön euſſerlich anſehen der heiligkeit fur der Welt haben / da mit die rechte heiligkeit verwüſtet wird. Wie des Bapſts regiment / vnd vor zeiten der Jüden vnd Heiden abgötterey waren.
a
(Im Winter)
Das iſt auff ſprichworts weiſe geredt / alſo viel geſagt / Sehet das jr zu rechter zeit fliehet / Denn im Winter iſt nicht gut wandern. Vnd des Sabbaths / war es den Jüden verboten.
b
(Sihe / hie iſt)
Das ſind die Secten vnd Orden / die ein gut Leben an euſſerlichen dingen oder mit wercken ſuchen / Sonderlich ſind jtzt die kamern / alle geiſtliche Klöſtern. Die Wüſten aber ſind die Walfarten vnd Feldſtiffte.
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LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT
Epistel
Erster Brief des Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki
1Thess 4,13-18
REIHE
EP
Die Erſte Epiſtel
S. Páuli:
An die Theſſalónicĥer.
C. IIII.
Verse 13 - 18
WIr wollen euch aber / lieben Brüder / nicht verhalten von denen die da Schlaffen / Auff das jr nicht trawrig ſeid / wie die andern / die keine hoffnung haben. 14Denn ſo wir gleuben / das Jheſus geſtorben vnd aufferſtanden iſt / Alſo wird Gott auch / die da entſchlaffen ſind durch Jheſum / mit jm füren.
15DEnn das ſagen wir euch / als ein wort des HErrn / Das wir / die wir leben vnd vberbleiben in der zukunfft des HErrn / werden denen nicht vorkomen die da ſchlaffen. 16Denn er ſelbs der HErr wird mit einem Feldgeſchrey vnd ſtimme des Ertzengels / vnd mit der poſaunen Gottes ernidder komen vom Himel / Vnd die Todten in Chriſto werden aufferſtehen zu erſt. 17Darnach wir / die wir leben vnd vberbleiben / werden zu gleich mit denſelbigen hin gerückt werden in den wolcken / dem HErrn entgegen in der lufft / vnd werden alſo bey dem HErrn ſein alle zeit. 18So tröſtet euch mit dieſen worten vnternander.
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»Frewet euch mit den Frölichen /
vnd weinet mit den Weinenden.
Habt mit allen Menſchen Friede.«
Der Rückblick auf die Perikopenordnungen vergangener Jahrhunderte zeigt auf, wie sich die Verwendung der biblischen Texte in evangelischen Gottesdiensten im Laufe der Zeit veränderte.
Wir beschränken uns in den weit zurückliegenden Jahren auf Perikopenordnungen, die überwiegend in Gebrauch waren.
Durch die neue Ordnung für die Verwendung von Sprüchen, Psalmen, Bibeltexten und Liedern in Gottesdiensten sind die alten Ordnungen zwar liturgisch überholt, aber inhaltlich deswegen keineswegs falsch.
Wir möchten Sie daher ermuntern, die in alter Zeit verwendeten Perikopen zu betrachten. Nur so können Sie ergründen, ob das, worauf sich Pfarrer vor Hunderten von Jahren in Gottesdienst und Predigt stützten, auch noch heute aktuell ist. Aktuell für Sie ganz persönlich.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
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