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Lutherische Ordnung
Evangelium | A |
Predigt | ![]() |
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In den Landeskirchen galten zwischen 1958/1959 und 1978/1979 unterschiedliche Textordnungen.
Wahl der Kirchenordung | ||
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Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Leseordnungen.
Im Kirchenjahr 1959/1960 galten bevorzugt:
In den Kirchenjahren vor 1978/1979 wurden die Perikopenordnungen der evangelischen Kirchen nicht einheitlich gestaltet.
Neben etlichen Entwürfen und Erprobungen der lutherischen Kirchen speziell in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts hielten sich die Perikopenordnungen nach dem Schema der altkirchlichen Ordnung und nach der Empfehlung der Eisenacher Konferenz (1896) überwiegend in unierten und reformierten Landeskirchen bis zum Kirchenjahr 1977/1978.
Dagegen empfahl die Lutherische Liturgische Konferenz Deutschlands 1957 den lutherischen Landeskirchen eine neue Textordnung auf Basis von sechs Reihen.
Erst mit der Revision, die eine Ordnung der Predigttexte ab dem Kirchenjahr 1978/1979 vorsah, vereinheitlichte sich die Nutzung der Perikopen in den Landeskirchen weitgehend, aber längst nicht vollständig.
nach der Leseordnung der Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands
Der Septuagesimae in den Kirchenjahren 1959/1960 bis 1966/1967
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
septuagesimus, -a, -um: Gen. Sg. fem., Dat. Sg. fem., Nom. Pl. fem.
septuagesimae: septuagesimae: Gen. Sg. fem., Dat. Sg. fem., Nom. Pl. fem.
Der Name ist eine Ordinalzahl (der siebzigste) und nach mittelalterlichem Gebrauch in rückwärtiger Zählung zu verstehen. Der folgende Montag ist der 69. Tag, der Dienstag der 68., usw.
Insgesamt ist damit eine 70-tägige Zeitspanne beschrieben, die am Sonntag Septugesimä beginnt (Dominica septuagesime) und am Samstag vor dem Sonntag Quasimodogeniti, am letzten Tag der Osterwoche, endet.
Die mittelalterliche Bezeichnung »Dominica septuagesime« ist ein fester Name für diesen Sonntag. Übersetzt würde er etwa lauten: »Sonntag, welcher der 70. [Tag vor Quasimodogeniti] ist«.
circumdare: umgeben, umschließen, umzingeln
circumdederunt: 3. Pers. Pl. Perf. Ind. Akt. - sie haben umgeben
Für den Sonntag Septuagesimä findet sich auch oft der Name Circumdederunt. Diese Bezeichnung leitet sich ab von den ersten Worten des lateinischen Introitus der römisch-katholischen Messe für diesen Sonntag:
»Circumdederunt me gemitus mortis, dolores inferni circumdederunt me: et in tribulatione mea invocavi Dominum, et exaudivit de templo sancto suo vocem meam.«
»Todesstöhnen hielt mich umfangen; der Unterwelt Qualen umschlossen mich. In meiner Not schrie ich zum Herrn, und Er erhörte meinen Ruf von Seinem heiligen Tempel aus.«
(Introitus-Text und Übersetzung aus Mariawalder Messbuch)
(nach der lateinischen Biblia Sacra Vulgata Psalm 17,5-7,
nach Luther Psalm 18,5-7)
Unsere Kalender verwenden die vorreformatorischen Bezeichnungen bis zum Jahr 1530 (Verlesung der Confessio Augustana, des Augsburgischen Bekenntnisses).
Die Bedeutung der Zahlen, die in den Namen Septuagesimä, Sexagesimä, Quinquagesimä und Quadragesimä stecken, sowie ihrem Sinn im Kirchenkalender beleuchtet der Artikel:
Die Bedeutung der Sonntagsnamen Septuagesimä, Sexagesimä, Quinquagesimä und Quadragesimä
Welche Bedeutung haben die Namen der Sonntage Septuagesimä, Sexagesimä, Quinquagesimä und Quadragesimä? Der Artikel erklärt es.
nach der Leseordnung der Lutherischen Liturgischen Konferenz Deutschlands
in lutherischen Landeskirchen überwiegend gültig in den Jahren 1957/1958 bis 1977/1978
Wir ligen fur dir mit vnſerm Gebet / nicht auff vnſer gerechtigkeit / Sondern auff deine groſſe Barmhertzigkeit.
EG alt | EG neu | Titel |
---|---|---|
242 | EG 342 | Es iſt das Heil uns kommen her |
EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)
Lesung | Text für die Lesung |
---|---|
Evangelium | A |
Epistel | ![]() |
Kirchen- jahr | Datum | Reihe | Texte für die Predigt | Marginaltexte (M | C | PS) | |
---|---|---|---|---|---|
1959/1960 | 14.2.1960 | VI | ![]() | PS | ![]() |
1960/1961 | 29.1.1961 | I | A | PS | ![]() |
1961/1962 | 18.2.1962 | II | ![]() | M | ![]() |
1962/1963 | 10.2.1963 | III | ![]() | M | ![]() |
1963/1964 | 26.1.1964 | IV | ![]() | ||
1964/1965 | 14.2.1965 | V | ![]() | ||
Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Jahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext gilt.
Reihen:
Die Perikopenordnung kennt ab dem Kirchenjahr 1957/1958 zwei Lesetexte (je einen aus den Evangelien und einen aus den Episteln) sowie sechs Predigttextreihen.
Die Reihen werden mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem letzten Sonntag des Kirchenjahres. Die Reihen gelten nacheinander. Sie umfassen somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.
Diese Ordnung beginnt mit Reihe IV für das Kirchenjahr 1957/1958. Die Reihe I gilt für das Kirchenjahr 1960/1961, die Reihe II für das Kirchenjahr 1961/1962 usw. Die Gültigkeit dieser Ordnung endet 1977/1978 mit Reihe VI.
Marginaltexte (M) sind Texte, die thematisch gut zum Tag passen. aber keinen Platz in den Reihen fanden. Aus ihnen kann die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzt.
Continua-Texte (C) sind Marginaltexte, die ein biblisches Buch oder wesentliche Teile daraus fortlaufend über mehrere Sonntage hinweg für die Predigt bieten.
Psalter-Texte (PS) sind zusätzliche Lesetexte aus dem Psalter, der ansonsten nicht in den Predigtreihen vorkommt. Sein Ort ist traditionell der Tages- oder Wochenspalm, der Hallelujavers und ggf. der Spruch. Der Psalmtext kann auch für die Predigt genutzt werden. Dann taucht er mit der Kennung »M« (für marginalen Predigtext) ggf. ein zweites Mal in der Liste auf. Er sollte dann an die Stelle der in in den Reihen vorgesehenen alttestamentlichen Perikope treten.
Aufbau der Leseordnung
Die wesentlichen Neuerungen dieser Textordnung sind:
Die Reihen folgen einem vorgegebenen Format:
In der Regel werden für jeden Sonntag zwei (oder mehr) so genannte »Marginaltexte« (M) geboten. Hier hat die Gemeinde (bzw. der Prediger) die Entscheidungsmöglichkeit zwischen dem Text der jeweils gültigen Reihe oder einem der Marginaltexte.
Eine besondere Form des Marginaltextes ist der Continuatext (C), der auf eine lange Tradition zurückblicken kann: An mehreren Sonntagen hintereinander werden für die Predigt Texte geboten, die ein ganzes biblisches Buch umfassen (Jona) oder wesentliche Teile daraus.
Eine weitere Besonderheit ist die zusätzliche Reihe der Psalterperikopen (PS). Texte aus den Psalmen dienen nicht nur als Eingangs- (Introitus), Wochen-oder Tagespsalm, sie können nun auch für die Predigt genutzt werden. Diese Reihe ist bevorzugt als Option gedacht für das jeweilige Jahr, in dem die alttestamentliche Perikope gilt.
Septuagesimae
Texte nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion und Verweisen in den Marginalspalten. Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.
Lesung aus dem Evangelium
Predigttext
Predigtreihe
I
Evangelium nach Matthäus
Mt 20,1-16
Text hören:
Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
↦ Video-Hörbuch
Euangelium
S. Mattheus.
C. XX.
Verse 1 - 16
Jesus spricht:
DAs Himelreich iſt gleich einem Hausvater der am morgen ausgieng / Erbeiter zu mieten / in ſeinen Weinberg. 2Vnd da er mit den Erbeitern eins ward / vmb einen Groſſchen zum Taglohn / ſandte er ſie in ſeinen Weinberg. 3Vnd gieng aus vmb die dritte ſtunde / vnd ſahe andere an dem Marckte müſſig ſtehen / 4vnd ſprach zu jnen / Gehet jr auch hin in den Weinberg / Ich wil euch geben / was recht iſt. 5Vnd ſie giengen hin. Abermal gieng er aus / vmb die ſechſte vnd neunde ſtunde / vnd thet gleich alſo. 6Vmb die eilffte ſtund aber gieng er aus / vnd fand andere müſſig ſtehen / vnd ſprach zu jnen / Was ſtehet jr hie den gantzen tag müſſig? 7Sie ſprachen zu jm / Es hat vns niemand gedinget. Er ſprach zu jnen / Gehet jr auch hin in den Weinberg / Vnd was recht ſein wird / ſol euch werden.
8DA es nu abend ward / ſprach der Herr des Weinbergs zu ſeinem Schaffner / ruffe den Erbeitern / vnd gib jnen den Lohn / Vnd heb an / an den letzten / bis zu den erſten. 9Da kamen die vmb die eilffte ſtunde gedinget waren / vnd empfieng ein jglicher ſeinen Groſſchen. 10Da aber die erſten kamen / meineten ſie / ſie würden mehr empfahen / Vnd ſie empfiengen auch ein jglicher ſeinen Groſſchen. 11Vnd da ſie den empfiengen / murreten ſie wider den Hausvater / 12vnd ſprachen / Dieſe letzten haben nur eine ſtunde geerbeitet / Vnd du haſt ſie vns gleich gemacht / da wir des tages Laſt vnd die Hitze getraben haben.
13ER antwortet aber / vnd ſaget zu einem vnter jnen / Mein Freund / ich thu dir nicht vnrecht / Biſtu nicht mit mir eins worden vmb einen Groſſchen? 14Nim was dein iſt / vnd gehe hin. Ich wil aber dieſem letzten geben / gleich wie dir. 15Oder habe ich nicht macht zu thun / was ich wil / mit dem meinen? Siheſtu darumb ſcheel / Das ich ſo Gütig bin? 16Alſo werden die letzten die erſten / Vnd die erſten die letzten ſein.
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1) Druckfehler: getraben.
Korrektur: getragen.
Predigttext aus dem Alten Testament
Predigtreihe
V
Buch des Propheten Maleachi
Mal 3,13-20
Der Próphet Máleacĥi.
C. III.
Verse 13 - 15
IR redet hart wider mich / ſpricht der HERR. So ſprecht jr / Was reden wir wider dich? 14Damit / das jr ſagt / Es iſt vmb ſonſt / das man Gott dienet / Vnd was nützet es / das wir ſein Gebot halten / vnd hart Leben fur dem HERRN Zebaoth füren? 15Darumb preiſen wir die Verechter / Denn die Gottloſen nemen zu / Sie verſuchen Gott / vnd gehet jnen alles wol hin aus.
Verse 16 - 18
Aber die Gottfürchtigen tröſten ſich vnternander alſo / Der HERR merckts vnd hörets / vnd iſt fur jm ein Denckzedel / geſchrieben fur die / ſo den HERRN fürchten / vnd an ſeinen Namen gedencken. 17Sie ſollen (ſpricht der HERR Zebaoth) des tages / den ich machen wil / mein Eigenthum ſein / Vnd ich wil jr ſchonen / wie ein Man ſeines Sons ſchonet / der jm dienet. 18Vnd jr ſolt dagegen widerumb ſehen / was fur ein vnterſcheid ſey / zwiſchen dem Gerechten / Vnd Gottloſen / vnd zwiſchen dem / der Gott dienet / Vnd dem / der jm nicht dienet.
(Er vergiſſets nicht.
C. IIII.
Die Verse 19 - 24 des heutigen Kapitels 3 bilden in der Lutherbibel von 1545 das 4. Kapitel.
Aus dem Abschnitt:
Verse 19 - 20
DEnn ſihe / Es kompt ein tag / der brennen ſol / wie ein Ofen / Da werden alle Verachter vnd Gottloſen ſtro ſein / vnd der künfftig Tag wird ſie anzünden / ſpricht der HERR Zebaoth / vnd wird jnen weder Wurtzel noch Zweig laſſen. 20Euch aber / die jr meinen Namen fürchtet / ſol auffgehen die Sonn der Gerechtigkeit / vnd Heil vnter deſſelbigen Flügeln / Vnd jr ſolt aus vnd eingehen / vnd zunemen / wie die Maſtkelber.
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Das Video zeigt aus der Lutherbibel von 1545 das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, vorgelesen von Reiner Makohl.
»Frewet euch mit den Frölichen /
vnd weinet mit den Weinenden.
Habt mit allen Menſchen Friede.«
Für die inhaltliche und thematische Gestaltung der Gottesdienste schlagen die Ordnungen der evangelischen Kirchen seit Jahrhunderten biblische Texte vor.
Die hier gebotenen Texte folgen einer Kirchenordnung, die heute nicht mehr gültig ist!
Bitte rufen Sie den Kirchentag im aktuellen Jahr auf, wenn Sie wissen möchten, welche Bibelstellen für Lesungen und Predigt nach der gültigen Kirchenordnung für den Gottesdienst empfohlen werden.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Welche Bedeutung haben die Namen der Sonntage Septuagesimä, Sexagesimä, Quinquagesimä und Quadragesimä? Der Artikel erklärt es.
Die beweglichen Feiertage im Jahreslauf hängen ab vom Osterdatum. Der Artikel erläutert, wie sich das Osterdatum berechnet und nennt die aktuellen Daten der Feiertage.