QuickInfo
Nach lutherischer Ordnung | |
Evangelium | Joh 21,19b-24 |
Predigt | Joh 21,19b-24 |
Gottesdienstordnung |
In den Landeskirchen gelten unterschiedliche Textordnungen (s. u.).
Teil II: Unbewegliche Feste und Gedenktage
Altkirchliche und Eisenacher Ordnung
Der Tag des Apostels und Evangelisten Johannes ist in den altkirchlichen Ordnungen und in der Eisenacher Textordnung nicht mit eigenem Proprium enthalten.
Der Tag des Apostels und Evangelisten Johannes in den Kirchenjahren 1958/1959 bis 1965/1966
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
gültig in den Kirchenjahren von 1957/1958 bis 1977/1978
Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Leseordnungen.
Im Kirchenjahr 1958/1959 galten bevorzugt:
In den Jahren vor 1978/1979 wurden die Perikopenordnungen der evangelischen Kirchen nicht einheitlich gestaltet.
Neben etlichen Entwürfen und Erprobungen der lutherischen Kirchen speziell in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts hielten sich die Perikopenordnungen nach dem Schema der altkirchlichen Ordung und nach der Empfehlung der Eisenacher Konferenz (1896) überwiegend in unierten und reformierten Landeskirchen bis zum Kirchenjahr 1977/1978.
Dagegen empfahl die Lutherische Liturgische Konferenz Deutschlands 1957 den lutherischen Landeskirchen eine neue Textordnung auf Basis von sechs Reihen.
Erst mit der Revision, die eine Ordnung der Predigttexte ab 1978/1979 vorsah, vereinheitlichte sich die Nutzung der Perikopen in den Landeskirchen weitgehend, aber längst nicht vollständig.
III.
gültig in den Jahren 1957/1958 bis 1977/1978
Die hier angegebenen Texte sind für den 1. Sonntag nach dem Christfest bestimmt, wenn er auf den 27. Dezember fällt.
Wie lieblich ſind auff den Bergen die Füſſe der Boten / die da Friede verkündigen / Guts predigen / Heil verkündigen.
Hinweis: Es gilt der Wochenspalm des Sonntagspropriums.
Lesung | Text für die Lesung |
---|---|
Evangelium | Joh 21,19b-24 |
Epistel | 1Joh 1,5-10 |
Kirchen- jahr | Datum | Reihe | Texte für die Predigt | Marginaltexte (M | C | PS) | |
---|---|---|---|---|---|
1958/1959 | 27.12.1958 | V | Joh 21,19b-24 | PS | Psalm 71,12-21 |
1959/1960 | 27.12.1959 | VI | 1Joh 1,5-10 | M | Joh 1,35-39 |
1960/1961 | 27.12.1960 | I | Joh 21,19b-24 | M | 2Joh 1-6(7-9) |
1961/1962 | 27.12.1961 | II | 1Joh 1,5-10 | ||
1962/1963 | 27.12.1962 | III | Joh 21,19b-24 | ||
1963/1964 | 27.12.1963 | IV | 1Joh 1,5-10 | ||
Datum:
Unsere Sortierung stellt jeweils das gewählte Jahr nach oben. Die Spalte »Datum« zeigt das tatsächliche Datum des Tages, für den der Predigttext gilt.
Reihen:
Die Perikopenordnung kennt ab dem Kirchenjahr 1957/1958 zwei Lesetexte (je einen aus den Evangelien und einen aus den Episteln) sowie sechs Predigttextreihen.
Die Reihen werden mit römischen Zahlen von I bis VI gekennzeichnet. Jede Reihe benennt die Bibeltexte (Perikopen) für alle Predigten in einem Kirchenjahr zwischen dem 1. Advent und dem letzten Sonntag des Kirchenjahres. Die Reihen gelten nacheinander. Sie umfassen somit die Zeitspanne von sechs Kirchenjahren.
Diese Ordnung beginnt mit Reihe IV für das Kirchenjahr 1957/1958. Die Reihe I gilt für das Kirchenjahr 1960/1961, die Reihe II für das Kirchenjahr 1961/1962 usw. Die Gültigkeit dieser Ordnung endet 1977/1978 mit Reihe VI.
Marginaltexte (M) sind Texte, die thematisch gut zum Tag passen. aber keinen Platz in den Reihen fanden. Aus ihnen kann die Gemeinde unabhängig von Reihe und Kirchenjahr einen Text für die Predigt wählen, der dann den vorgesehenen Predigtext der gültigen Reihe ersetzt.
Continua-Texte (C) sind Marginaltexte, die ein biblisches Buch oder wesentliche Teile daraus fortlaufend über mehrere Sonntage hinweg für die Predigt bieten.
Psalter-Texte (PS) sind zusätzliche Lesetexte aus dem Psalter, der ansonsten nicht in den Predigtreihen vorkommt. Sein Ort ist traditionell der Tages- oder Wochenspalm, der Hallelujavers und ggf. der Spruch. Der Psalmtext kann auch für die Predigt genutzt werden. Dann taucht er mit der Kennung »M« (für marginalen Predigtext) ggf. ein zweites Mal in der Liste auf. Er sollte dann an die Stelle der in in den Reihen vorgesehenen alttestamentlichen Perikope treten.
Aufbau der Leseordnung
Die wesentlichen Neuerungen dieser Textordnung sind:
Die Reihen folgen einem vorgegebenen Format:
In der Regel werden für jeden Sonntag zwei (oder mehr) so genannte »Marginaltexte« (M) geboten. Hier hat die Gemeinde (bzw. der Prediger) die Entscheidungsmöglichkeit zwischen dem Text der jeweils gültigen Reihe oder einem der Marginaltexte.
Eine besondere Form des Marginaltextes ist der Continuatext (C), der auf eine lange Tradition zurückblicken kann: An mehreren Sonntagen hintereinander werden für die Predigt Texte geboten, die ein ganzes biblisches Buch umfassen (Jona) oder wesentliche Teile daraus.
Eine weitere Besonderheit ist die zusätzliche Reihe der Psalterperikopen (PS). Texte aus den Psalmen dienen nicht nur als Eingangs- (Introitus), Wochen-oder Tagespsalm, sie können nun auch für die Predigt genutzt werden. Diese Reihe ist bevorzugt als Option gedacht für das jeweilige Jahr, in dem die alttestamentliche Perikope gilt.
Gültig für lutherische Landeskirchen
in den Kirchenjahren 1957/1958 bis 1977/1978
Biblia
1545
Gesetzt nach der Vorlage der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift
mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.
REIHE
EV
I
III
V
Euangelium
S. Johannes.
C. XXI.
Aus dem Abschnitt:
Verse 19b-23
DA er aber das geſaget / ſpricht er zu jm / Folge mir nach. 20Petrus aber wandte ſich vmb / vnd ſahe den Jünger folgen / welchen Jheſus lieb hatte / der auch an ſeiner Bruſt am Abendeſſen gelegen war / vnd geſaget hatte / HErr / wer iſts / der dich verrhet? 21Da Petrus dieſen ſahe / ſpricht er zu Jheſu / HErr / was ſol aber dieſer? 22Jheſus ſpricht zu jm / So ich wil das er bleibe / bis ich kome / was gehet es dich an? Folge du mir nach. 23Da gieng eine rede aus vnter den Brüdern / Dieſer Jünger ſtirbt nicht. Vnd Jheſus ſprach nicht zu jm / Er ſtirbet nicht / Sondern / ſo ich wil / das er bleibe / bis ich kome / was gehet es dich an?
Aus dem Abschnitt:
Vers 24
24Dis iſt der Jünger / der von dieſen dingen zeuget / vnd hat dis geſchrieben / Vnd wir wiſſen / das ſein Zeugnis warhafftig iſt.
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REIHE
EP
II
IV
VI
Die erſte Epiſtel
S. Johánnis.
C. I.
Verse 5-10
DAS iſt die verkündigung / die wir von jm gehöret haben / vnd euch verkündigen / Das Gott ein Liecht iſt / vnd in jm iſt kein Finſternis. 6So wir ſagen / das wir Gemeinſchafft mit jm haben / vnd wandeln im finſternis / So liegen wir / vnd thun nicht die warheit. 7So wir aber im Liecht wandeln / wie er im liecht iſt / So haben wir gemeinſchafft vnternander / Vnd das blut Jheſu Chriſti ſeines Sons / machet vns rein von aller ſünde.8So wir ſagen / Wir haben keine ſünde / So verfüren wir vns ſelbs / vnd die warheit iſt nicht in vns. 9So wir aber vnſere ſünde bekennen / ſo iſt er trew vnd gerecht / das er vns die ſünde vergibt / vnd reiniget vns von aller vntugent. 10So wir ſagen / wir haben nicht geſündiget / So machen wir jn zum Lügener / vnd ſein wort iſt nicht in vns.
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REIHE
PS
Der Pſalter.
LXXI.
Verse 12-21
GOtt ſey nicht ferne von mir / Mein Gott eile mir zu helffen.
13Schemen müſſen ſich vnd vmbkomen / die meiner Seele wider ſind / Mit ſchand vnd hohn müſſen ſie vberſchüttet werden / die mein Vnglück ſuchen.
14ICh aber wil jmer harren / Vnd wil jmer deines Rhumes mehr machen.
15Mein mund ſol verkündigen deine Gerechtigkeit / Teglich dein Heil / die ich nicht alle zelen kan.
16Ich gehe ein her in der Krafft des HErrn HERRN / Ich preiſe deine Gerechtigkeit allein.
17Gott du haſt mich von Jugent auff geleret / Darumb verkündige ich deine Wunder.
18AVch verlas mich nicht Gott im Alter / wenn ich graw werde / Bis ich deinen Arm verkündige Kinds kindern / vnd deine Krafft allen die noch komen ſollen.
19Gott deine Gerechtigkeit iſt hoch / der du groſſe ding thuſt / Gott wer iſt dir gleich?
20DEnn du leſſeſt mich erfaren viel vnd groſſe Angſt / Vnd machſt mich wider lebendig / Vnd holeſt mich wider aus der tieffe der Erden erauff.
21Du macheſt mich ſeer gros / Vnd tröſteſt mich wider.
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POOL
M
1
Euangelium
S. Johannes.
C. I.
Aus dem Abschnitt:
Verse 35-39
DES andern tags ſtund abermal Johannes / vnd zween ſeiner Jünger. 36Vnd als er ſahe Jheſum wandeln / ſprach er / Sihe / das iſt Gottes Lamb. 37Vnd zween ſeiner Jünger höreten jn reden / vnd folgeten Jheſu nach. 38Jheſus aber wandte ſich vmb / vnd ſahe ſie nach folgen / vnd ſprach zu jnen / Was ſuchet jr? Sie aber ſprachen zu jm / Rabbi (das iſt verdolmetſcht / Meiſter) Wo biſtu zur herberge? 39Er ſprach zu jnen / Kompt vnd ſehets. Sie kamen vnd ſahens / vnd blieben denſelbigen tag bey jm. Es war aber vmb die zehende ſtunde.
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POOL
M
2
Die ander Epiſtel
S. Jóhánnis.
Verse 1 - 3
DEr Elteſter. Der auſſ-
erweleten Frawen vnd jren Kindern / die ich lieb habe / in der warheit / Vnd nicht alleine ich / ſondern auch alle / die die warheit erkand haben / 2vmb der warheit willen / die in vns bleibet / vnd bey vns ſein wird in ewigkeit.
3GNade / Barmhertzigkeit / Friede / von Gott dem Vater / vnd von dem HErrn Jheſu Chriſto / dem Son des Vaters / in der warheit / vnd in der liebe / ſey mit vns.
Verse 4 - 6
ICH bin ſeer erfrewet / das ich funden habe vnter deinen Kindern / die in der warheit wandeln / Wie denn wir ein Gebot vom Vater empfangen haben. 5Vnd nu bitte ich dich / Fraw / nicht als ein new Gebot ſchreibe ich dir / ſondern das wir gehabt haben von anfang / Das wir vns vnternander lieben. 6Vnd das iſt die Liebe / das wir wandeln nach ſeinem Gebot.
DAs iſt das Gebot / wie jr gehöret habt von anfang / auff das jr daſelbs innen wandelt /
Aus dem Abschnitt:
Fakultativ: Verse 7-9
7Denn viel Verfürer ſind in die Welt komen / die nicht bekennen Jheſum Chriſt / das er in das Fleiſch komen iſt / Dieſer iſt der Verfürer vnd Widerchriſt. 8Sehet euch fur / das wir nicht verlieren / was wir ererbeitet haben / Sondern vollen Lohn empfahen. 9Wer vbertrit / vnd bleibet nicht in der lere Chriſti / Der hat * keinen Gott. Wer in der lere Chriſti bleibet / Der hat beide den Vater vnd den Son.
*
Merck / das auſſer dem glauben Chriſti / verloren iſt aller Gottesdienſt in aller welt.
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»Frewet euch mit den Frölichen /
vnd weinet mit den Weinenden.
Habt mit allen Menſchen Friede.«
Für die inhaltliche und thematische Gestaltung der Gottesdienste schlagen die Ordnungen der evangelischen Kirchen seit Jahrhunderten biblische Texte vor.
Die hier gebotenen Texte folgen einer Kirchenordnung, die heute nicht mehr gültig ist!
Bitte rufen Sie den Kirchentag im aktuellen Jahr auf, wenn Sie wissen möchten, welche Bibelstellen für Lesungen und Predigt nach der gültigen Kirchenordnung für den Gottesdienst empfohlen werden.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Psalm 25
Die wege des HERRN ſind eitel Güte und Warheit / Denen die ſeinen Bund und Zeugnis halten.