1. Advent

Sonntag, 2. Dezember 2001

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

2.12.2001 | 1. Advent
Sonntag
 

1. Advent

 
Symbol

 🕯 eine Kerze
am Adventskranz

Symbol

Beginn des Kirchenjahres 2001/2002

Symbol

Jan van Ruusbroec

(† 2. Dezember 1381 in Groenendaal)

Symbol

1. Adventssonntag:

Ad te levavi

Symbol

Beginn des Kirchenjahres

 

Kalenderblätter

 

Bewegliches Datum
1. Advent zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember
 
  • Mit dem 1. Sonntag im Advent am 2.12.2001 beginnt das neue Kir­chen­jahr 2001/2002.
  • Der frühest mögliche Termin für den 1. Advent ist der 27. No­vem­ber. In diesem Fall wird Hei­lig­abend ein Samstag sein.
  • Der spä­test mögliche Termin ist der 3. De­zem­ber, dann fällt Hei­lig­abend auf einen Sonn­tag, der zu­gleich der →4. Ad­vents­sonn­tag ist.
Symbol: Länge der Adventszeit
 
  • Die →Adventszeit umfasst die vier Sonn­ta­ge vor dem →1. Weih­nachts­feie­rtag. Sie beginnt immer am ersten Ad­vents­sonn­tag und en­det an →Hei­lig­abend. Dadurch ist sie un­ter­schied­lich lang und dauert 22 bis 28 Tage.
  • Im Jahr 2001 ist die Adventszeit 23 Tage lang.
Symbol: Tage bis zum Christfest
 
  • Der 1. Advent liegt 22 bis 28 Tage vor dem 1. Weih­nachts­fei­er­tag.
  • Der 1. Advent 2001 liegt 23 Tage vor dem 1. Weih­nachts­fei­er­tag.

 

Alternativer Artikel zum 1. Advent

In unserem Kalender zum →evangelischen Kirchenjahr finden Sie einen wei­te­ren Ar­ti­kel zum 1. Advent:

Das evangelische Kirchenjahr

→Erster Sonntag im Advent 2001/2002

Mit dem ersten Advent beginnt das neue Kir­chen­jahr.

Der Ar­ti­kel zeigt den Wo­chen­spruch, den Wo­chen­psalm und die Text­stel­len für Le­sun­gen und Pre­dig­ten.

 

Der Name Advent

 

Adventus Domini

Der Name Advent stammt aus dem La­tei­ni­schen und meint An­kunft (lat. adventus). Der voll­stän­di­ge la­tei­ni­sche Name lau­tet Adventus Domini ( »Ankunft des Herrn«) und be­zeich­net die Jah­res­zeit, in der die Chris­ten­heit sich auf das Hoch­fest der Ge­burt von Je­sus von Na­za­ret, auf Weih­nach­ten, vor­be­rei­tet.

Die Christen gedenken der Ge­burt Je­su und fei­ern sie als Mensch­wer­dung Got­tes. Zu­gleich er­in­nert Ad­vent da­ran, dass Chris­ten das zwei­te Kom­men Je­su Chris­ti er­war­ten sol­len.

 

Die Adventszeit

 

Praeparatio adventus Domini

Der lateinische Ausdruck praeparatio adventus Domini meint Vor­be­rei­tung der An­kunft des Herrn und be­zeich­ne­te be­reits in der frü­hen Kir­che das, was wir heu­te Ad­vents­zeit nen­nen.

Zunächst wurde die Adventszeit als Fas­ten­zeit vor →Epi­pha­ni­as (6. Ja­nu­ar) bzw. vor Weih­nach­ten ver­stan­den. Ver­mut­lich seit dem 6. Jahr­hun­dert wird die Ad­vents­zeit auch li­tur­gisch in Mess­fei­ern be­gan­gen. An­fangs schwank­te die Zahl der Ta­ge und da­mit die Zahl der Sonn­ta­ge in der Ad­vents­zeit. Erst im 6. Jahr­hun­dert wur­den vier Ad­vents­sonn­ta­ge vor Weih­nach­ten durch Papst Gre­gor dem Gro­ßen (540 - 604) fest­ge­legt.

WAS DIE BIBEL ERZÄHLT
1. Advent | Gott kündigt Maria die Geburt Jesu an | Foto: © Steve Heap | © Geschütztes Bildmaterial

Abbildung: 1. Advent | Gott kündigt Maria die Geburt Jesu an.
Foto: © Steve Heap | © Geschütztes Bildmaterial

Maria wird die Geburt Jesu angekündigt

Lukas 1,26-38.

Das Lukas-Evangelium erzählt im ersten Kapitel die Geschichte, wie Maria die Schwangerschaft und die Geburt eines Sohnes angekündigt wurden. Zunächst berichtet es in einem längeren Abschnitt (→ Lk 1,5-23) über die Ankündigung der Geburt von Johannes dem Täufer. Im folgenden Abschnitt (→ Lk 1,26-38) wird der Maria die Geburt Jesu angekündigt. Die Geschichte beginnt damit, dass Gott den Engel Gabriel nach Galiläa in die Stadt Nazaret schickte, als Elisabeth, die Mutter des Johannes, mit ihm im sechsten Monat schwanger war.

Wir geben an dieser Stelle eine sprachlich an die heutige Zeit an­ge­pass­te Fas­sung wie­der:

Das Evangelium nach Lukas

I. 26 - 38

 

Im sechsten Monat [der Schwangerschaft Elisabeths] wurde der Engel Gabriel in eine Stadt in Galiläa geschickt, nach Nazaret, 27zu einer Jungfrau, die mit einem Mann namens Joseph verlobt war, der von König David abstammte. Die Jungfrau hieß Maria.
28Der Engel trat zu ihr ein und sprach: »Sei gegrüßt, Du Begnadete. Der Herr ist mit Dir.«
29Sie erschrak sehr über den fremden Besuch und versuchte zu verstehen, was dieser Gruß bedeuten solle.
30Der Engel sprach zu ihr: »Fürchte Dich nicht, denn Du hast Gnade gefunden vor Gott. 31Pass auf! Du wirst schwanger wer­den und einen Sohn zur Welt bringen und Du sollst ihn Jesus nennen. 32Dein Sohn wird groß sein: Sie wer­den ihn Sohn des Höchsten nennen. Gott der Herr wird ihm dem Thron seines Vorfahren Davids geben. Herrschen wird er über das Haus Jakob und über dessen Nachkommen in Ewigkeit. 33und seine Herrschaft wird nie enden.«
34Maria sprach zu dem Engel: »Wie soll das gehen? Ich bin Jungfrau und habe keinen Sex mit Männern.«
35Der Engel ant­wor­te­te ihr: »Heiliger Geist wird über Dich kommen und die Kraft des Höchsten wird Dich überschatten. Darum wird auch das Kind, das geboren wer­den wird, heilig genannt wer­den, Sohn Got­tes . 36Schau: Auch Elisabeth, Deine Verwandte, hat einen Sohn empfangen. Und das in ihrem Alter! Sie ist nun im sechsten Monat schwanger, obwohl sie alle für Unfruchtbar gehalten hatten. 37Bei Gott ist kein Ding unmöglich.«
38Maria ant­wor­te­te: »Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe, was Du gesagt hast.«
Und der Engel verließ sie wieder.

 

Lesen Sie diesen Text in der Bibel von 1545:
→Lukas 1,26-38

Maria wurde schließlich schwanger. Wie Joseph, ihr Ver­lob­ter, die­se Schwan­ger­schaft er­lebt und wie er die Sor­gen be­wäl­tigt, die er sich des­halb macht, be­rich­tet Mat­thä­us in sei­nem Evan­ge­li­um – und wir be­rich­ten am →2. Ad­vent da­rüber!

 

Gedankenpause

Gedankenpause

Vertrauen und Hoffnung

Gedanken zum 1. Advent

Man mag daran glauben, dass Maria vom »Hei­li­gen Geist« ge­schwän­gert wur­de, oder auch nicht. Man kann da­r­über strei­ten, ob es »En­gel« gibt, oder auch nicht. Es bleibt ein Ge­heim­nis, was sich tat­säch­lich ab­spiel­te zwi­schen Ma­ri­as Hin­ga­be (Vers 38a: Ma­ria ant­wor­te­te: »Ich bin die Magd des Herrn. Mir ge­sche­he, was Du ge­sagt hast.« ) und dem Mo­ment, da der En­gel das Haus wie­der ver­ließ (Vers 38b). Nie­mand weiß, was pas­sier­te in die­sem Mo­ment, in dem sie schwan­ger wur­de. Da­rü­ber las­sen uns die Schrif­ten im Un­kla­ren. Doch letzt­end­lich ist das al­les un­er­heb­lich.

Aus unserer Sicht ändert die Haltung zu diesen Fra­gen nichts an der gro­ßen Be­deu­tung der Per­son des Je­sus und auch nichts an der gro­ßen Be­deu­tung die­ser neu­tes­ta­ment­li­chen Er­zäh­lun­gen für uns.

Die beiden Geschichten im Matthäus- und im Lu­kas-Evan­ge­li­um ber­gen so vie­le As­pek­te für un­ser prak­ti­sches Le­ben, dass wir es wohl nicht schaf­fen wer­den, sie hier an die­ser Stel­le aus­rei­chend zu be­leuch­ten und zu wür­di­gen.

Da wird von gelebter Partnerschaft ge­spro­chen. Es wird von ei­ner un­ge­woll­ten Schwan­ger­schaft be­rich­tet, von ei­nem Mann, der nicht der Va­ter sein kann und den­noch zu sei­ner Ver­lob­ten und dem Kind steht. Da wird er­zählt, dass Din­ge pas­sie­ren, die über­ra­schend kom­men, wie die Schwan­ger­schaft oder wie der En­gel als Frem­der in der Tür mit rät­sel­haf­tem Gruß. Da wird er­zählt, wie ge­run­gen wird um Er­klä­run­gen, um Ver­ste­hen wol­len und wie sich man­ches im Traum, mit dem Ver­trau­en auf eine glück­li­che Fü­gung und auf eine ro­si­ge Zu­kunft auf­löst.

Das, was Maria und Joseph erlebten und un­ter­ein­an­der und mit­ein­an­der ge­gen al­le An­fein­dun­gen aus­hal­ten muss­ten zwi­schen der Ent­de­ckung der Schwan­ger­schaft bis zu der Ent­schei­dung, das Kind aus­zu­tra­gen und da­rüber hin­aus, in ei­ner Welt mit en­gen mo­ra­li­schen Ge­set­zen, wird nicht er­zählt. Aber man kann ja mal ver­su­chen, sich hi­nein­zu­ver­set­zen in mög­li­chen Streit, in Aus­ein­an­der­set­zun­gen, in Vor­wür­fe, in Ängs­te, in Trä­nen, in Sor­gen und in schlaf­lo­se Näch­te. Auch das ist Ad­vent. Es ge­hört da­zu.

Die beiden wirklich großen Themen die­ser Er­zäh­lun­gen sind Ver­trau­en und Hoff­nung. Bei­de sind En­zy­me un­se­res ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­le­bens, ohne die wir nicht aus­kom­men.

Die Adventszeit gibt uns Gelegenheit, außerhalb un­se­rer klei­nen und grö­ße­ren all­täg­li­chen Sor­gen und Pro­ble­me zu hin­ter­fra­gen, zu rin­gen und zu ler­nen, wie sehr Ver­trau­en und Hoff­nung vie­les von dem auf­lö­sen, was uns heu­te noch un­er­klär­lich und be­droh­lich er­scheint. Da­mit die Vor­freu­de auf das, was da auf uns zu­kommt, wächst.

Ist es nicht so? Längst nicht alles, aber man­ches von dem, was uns ges­tern noch ge­drückt und be­las­tet hat­te, er­weist sich heu­te als »gött­li­che Fü­gung«, als gut, oder gar als se­gens­reich. Die Kunst be­steht da­rin, es aus­zu­hal­ten, es aus­hal­ten zu kön­nen, um nicht da­ran zu zer­bre­chen. Sich selbst ge­gen­über, in Part­ner­schaf­ten und im so­zi­a­len Um­feld.

Dafür braucht es viel Vertrauen und Hoffnung.

Auch das meint Advent.

Sabrina

Text | Grafik | Webdesign | Layout:

©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 03.10.2024  

 

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