Palmsonntag

Sonntag, 13. April 2025

Symbol Tag

Der Tag im Jahreskalender

13.4.2025 | Palmsonntag | Sonntag vor Ostern
Sonntag
 

Palmsonntag

Sonntag vor Ostern

 
Symbol

→Palmsonntag

Letzter Sonntag der Pas­si­ons­zeit
Einzug Jesu in Jerusalem

Symbol

Konrad Hubert

(† 13. April 1577 in Straßburg)

Symbol

Georg Scherer

(† 13. April 1528 in Radstadt [inoffiziell])

Symbol

Palmsonntag

 

Kalenderblätter
Kalender

Der Palmsonntag in den Jahren 2025 bis 2032
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:

 
Bewegliches Datum
Palmsonntag zwischen dem 22. März und dem 25. April
 
  • Christlicher Gedenktag
  • 6. Sonntag der Fastenzeit
  • Sonntag vor →Ostern
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Palmsonntag liegt zwischen
    dem 15. März und dem 18. April eines Jahre
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 7 Tage vor Ostern
  • gerechnet ab diesem Tag ist am 8. Tag Ostern
Alternativer Artikel: Der evangelische Palmsonntag
Das evangelische Kirchenjahr

→6. Sonntag der Passionszeit 2024/2025

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm und Lied­aus­wahl für die Wo­che so­wie die Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

 

Hintergründig

Hintergründig

Die biblische Geschichte zum Palmsonntag

Der Einzug in Jerusalem

Palmsonntag | Jesus zieht auf dem Esel in Jerusalem ein | Glasfenster in der Kathedrale Notre-Dame | Foto: Vassil (Wikimedia Commons) | Public Domain

Abbildung: Palmsonntag | Jesus zieht auf dem Esel in Jerusalem ein
Glasfenster in der Kathedrale Notre-Dame
Foto: Vassil (Wikimedia Commons) | Public Domain

Der Palmsonntag ist der letzte Sonntag der Fastenzeit bzw. der Passionszeit. Er leitet die Karwoche ein, die ihren Höhepunkt am Karfreitag, dem Tag des Gedenks der Kreu­zi­gung Jesu, findet.

Inhaltlich liegt dem Palmsonntag ein Ereignis aus der Lebensgeschichte Jesu zugrunde: Jesus zog letztmals in Jerusalem ein, um gemeinsam mit seinen Jüngern das Passafest nach jü­di­scher Tradition und nach den Regeln der damaligen Zeit zu feiern.

Viele Juden, die ihre Hoffnung auf ihn als Erlöser setzten, und die von seiner Absicht er­fuh­ren, liefen ihm entgegen. Noch vor der Stadtmauer begrüßten sie ihn freudig mit Palm­zwei­gen, die sie mit ihren Händen schwangen.

Diese Palmzweige verliehen dem kirchlichen Sonntag schon früh in der Geschichte seinen Na­men, unter dem er noch heute in den Kalendern zu finden ist.

Das Ereignis ist schriftlich überliefert. Erzählt ist die Geschichte in den Evangelien des Matthäus (→ Mt 21,1-11), des Lukas (→ Lk 19,28-40) und des Johannes (→ Joh 12,12-16).

Den Text des Johannes-Evangliums geben wir an dieser Stelle in einer modernen sprach­li­chen Form wieder:

Evangelium des Johannes

 

12 12 Am Tag darauf hörte die Volksmenge, die sich zum Fest ein­ge­fun­den hatte, Jesus komme nach Jerusalem. 13 Da nah­men sie Palm­zwei­ge, zogen hinaus, um ihn zu empfangen und rie­fen: »Ho­san­na! Ge­seg­net sei er, der kommt im Namen des Herrn, der Kö­nig Israels!«

14 Jesus fand einen jungen Esel und setzte sich darauf – wie es in der Schrift heißt: 15 »Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt; er sitzt auf dem Fohlen einer Eselin.« 16a Das alles verstanden sei­ne Jün­ger zunächst nicht.

 

Hintergründig

Hintergründig

Palmsonntag

Herkunft, Symbolik und Brauchtum

 

1 Die Bezeichnung Palmsonntag

Dominica in Palmis de passione Domini (Bezeichnung der römisch-katholischen Kirche) oder Palmarum (Bezeichnung der evangelische Kirche) oder allgemein in unseren Kalendern Palmsonntag ist der sechste und letzte Sonntag der Fastenzeit und der Sonntag vor →Ostern. Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche.

 

2 Die Symbolik der Palmzweige und des Esels

Am Palmsonntag gedenken die Christen dem Einzug Jesu in Jerusalem, wie er in den Evangelien beschrieben wird bei Johannes (→ Joh 12,12-16; siehe oben), Matthäus (→ Mt 21,1-11) und Lukas (→ Lk 19,28-40).

Jesus war inzwischen als Prediger, Lehrer und Heiler großen Teilen der Bevölkerung bekannt. Das →Passah-Fest war in Vorbereitung, und wie Jesus auch, zogen derzeit viele Menschen aus ganz Israel nach Jerusalem. Darunter waren sicher etliche, die Jesus bei seinen Wanderungen durch Israel bereits ken­nengelernt hatten.

Schnell sprach es sich herum, dass Jesus mit seinen Jüngern und Begleitern nach Jerusalem kam und die Menschen bereiteten seine Ankunft vor: Sie schnitten Palmzweige ab, die eine große symbolische Bedeutung besaßen. Man verwendete sie u. a. dafür, den siegreichen König nach dem Feldzug bei seiner Rückkehr zu begrüßen und zu huldigen.

Jesus seinerseits verstärkte dieses Bild des Königs noch und gab ihm eine ganz besondere Färbung: Er setzte sich auf einen jungen Esel, um darauf in die Stadt zu reiten. Dies hatte zweierlei Bedeutung: Zum einen war es das Symbol für die Königsherrschaft, zum anderen das Symbol für Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft, Gewaltlosigkeit und Bescheidenheit, so wie es im Alten Testament beschrieben ist:

»Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin.«

→Sacharja 9,9

Palmzweige und Esel sind starke und eindeutige Symbole dieser geschichtlichen Ereignisse. So stark, dass selbst die Jünger zunächst nicht verstanden, was da überhaupt geschah (→ Johannes 12,16a).

 

 

3 Brauchtum und Palmhase

Für den Palmsonntag ist vielerlei kirchliches und gesellschaftliches Brauchtum bekannt, das zudem regional sehr unterschiedlich gelebt wird. Dazu zählen vor allem Pro­zes­si­o­nen, die Palmenweihe oder das Schmücken der Wohnungen mit Zweigen.

Der Palmhase bietet in manchen Gebieten einen Vorgeschmack auf den Osterhasen: Am Palm­sonn­tag überrascht er mit österlichen Kleinigkeiten oder Geldgeschenken. Doch die­ser Brauch ist nicht sehr verbreitet. Das bürgerliche Brauchtum und die kommerziellen Aspek­te kon­zen­trie­ren sich schon Wochen vorher auf das be­vor­ste­hen­de Osterfest. Die Kar­woche verliert an Bedeutung und braucht kaum noch eine feierliche Einleitung.

 

Gedankenpause

Gedankenpause

 

Palmsonntag

Tag des Friedens und der Mahnung

 

1 Tag des Friedens

Das, was sich die jubelnden Menschen am Wegrand in Jerusalem beim Einzug Jesu in die Stadt erhofften und begrüßten, ist ganz sicher kein frommes Gehabe, sondern eher der Wunsch, der in vielen von uns schlummert: Der Wunsch nach einer Regierung, die zwar mäch­tig ist, aber ihre Macht und Stärke vor allem aus der Bescheidenheit gewinnt und in Ge­rech­tig­keit, Hilfsbereitschaft und Gewaltlosigkeit münden lässt.

Palmsonntag ist daher ein Tag des Friedens – Gegen Gewalt, für Frieden! Anders als der →In­ter­na­ti­o­na­le Tag des Friedens ruft er nicht zur Waffenruhe auf, sondern dazu, dass wir un­se­re Werte überdenken, die wir für uns selbst und für unsere Mächtigen in Gesellschaft und Politik zum Maßstab machen. Er ruft dazu auf, Bescheidenheit, Hilfsbereitschaft, Ge­rech­tig­keit und Gewaltlosigkeit freudig zu begrüßen! Er ruft dazu auf, Stellung zu beziehen für Wer­te, die unsere Gemeinschaft und unser Zusammenleben fördern – ganz unabhängig von jeder religiösen Wahrnehmung.

Wäre es nicht ein guter Tag, um Friedenspreise zu verleihen? Um für Frieden zu de­mons­trie­ren und sich um Aussprache und Versöhnung zu kümmern? Palmzweige und Esel schlum­mern in jedem von uns!

Leider verliert der Palmsonntag ganz allgemein in unserer Gesellschaft seine Bedeutung als Fei­er­tag. Leider ist es ihm bisher auch nicht gelungen, eine Bedeutung als Friedenstag zu ge­win­nen, die ihm sehr gut stünde.

Aber das, was ein Tag ist, ist letztendlich das, was wir alle aus ihm machen. Welche Be­deu­tung der Palm­sonn­tag in Zukunft haben wird, wird sich zeigen.

 

2 Tag der Mahnung

Es wird sich auch zeigen, welche Werte in der Gesellschaft, in der Politik und in der Wirtschaft künftig Bedeutung erlangen und haben wer­den.

Der Blick in unsere jüngere Geschichte beweist hinreichend und oftmals unglaublich bru­tal und schockierend: Es gab und gibt immer wieder Zeiten, in denen sich viele Men­schen in ihrer Ohnmacht das Eintreffen des friedvollen, gewaltlosen Retters wünschten und wün­schen. Und es gab und gibt immer wieder Zeiten, in denen Gewaltherrschern und un­mensch­li­chen Wer­te­sys­te­men der Weg bereitet wurde und noch heute wird.

So hat der Palmsonntag auch et­was Mahnendes an sich: Seid vorsichtig! Bereitet den Ver­füh­rern und Blendern nicht den Weg! Begrüßt nicht die falschen Heilsversprecher mit eu­ren Palm­zweigen, auch dann nicht, wenn sie einen Esel vorschicken, um ihre Radikalität und ihr un­er­bitt­li­ches Machtstreben zu kaschieren.

Doch wie erkennt man sie? Wie erkennt man Verführer, Blender und falsche Heils­ver­sprecher?

An ihrer Sprache und an ihrem Handeln!

Machstreben sucht immer Feindbilder, an denen es sich erweisen und wachsen kann. Ra­di­ka­li­tät macht immer Menschen rücksichtslos zu Opfern, sehr häufig stereotyp, gegen iden­ti­fi­zier­bare Gruppen gerichtet. Zunächst in der Sprache.

Aber spätestens dann, wenn sprachliche Auswüchse Werte in der Gesellschaft verändert haben wer­den, folgt das daraus resultierende, das konsequente Handeln, das von Anfang an als grund­le­gen­des Motiv der Sprachwahl diente. Dann aber ist es meist zu spät, die Palm­zwei­ge ab­zu­räu­men. Sie sind ja längst verwelkt! Dann heißt es für viele nur noch War­ten auf den wahren Erlöser. Und es kann gut sein, dass für unglaublich viele Menschen die Er­lö­sung, die recht­zei­ti­ge Rettung, ausbleibt.

Der Palmsonntag ermahnt uns, Werte und Wertesysteme zu erkennen und zu fördern, die uns alle auf den richtigen Weg führen. Gleichberechtigt, ohne Unterschiede. Dazu muss man lernen, diese Werte wertzuschätzen und an ihnen trotz aller Anfeindungen und trotz öffent­li­cher Diskreditierung festzuhalten. Der Apostel Paulus nannte das: Standhaftig im Glauben.

 

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Sabrina

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