Kyrill und Method
(† 14. Februar 869 in Rom / 6. April 885 in Mähren)
Johannes Daniel Falk
(† 14. Februar 1826 in Weimar)
Valentin von Rom
(† 14. Februar 269 [inoffiziell, aber traditionell gefeiert])
Tag des hl. Valentin
Überliefertes Brauchtum speziell für die Jugend und für Liebende
Der Valentinstag in den Jahren 2084 bis 2091
Verweise führen zu den Kalenderblättern des jeweiligen Datums:
Der Valentinstag hat sich von seiner ursprünglichen Bedeutung, ein Gedächtnistag für den Heiligen Valentin zu sein, weitestgehend losgelöst.
Seit dem Mittelalter fand der Valentinstag als Tag der Jugend und der Liebenden besondere Verbreitung in Frankreich, Belgien und England. In Amerika schließlich wurde der Valentinstag kommerziell abgerundet: Die Bräuche des Blumenschenkens und der Liebesgrüße werden auf vielfältige Weise vor allem durch Floristen und Geschenkartikelhersteller heftig umworben.
In Deutschland setzen sich die amerikanisch geprägten Valentinsbräuche mehr und mehr durch. Der Valentinstag ist zu einem vielfach praktizierten, gänzlich nicht religiösen und stillen Fest mitten im Winter geworden.
So ist er heute ein volkstümlicher, stark kommerziell geprägter Tag mit ebenso harmlosen wie netten Bräuchen als Festtag speziell für die Jugend, doch letztendlich für alle sich liebenden Paare, ganz unabhängig von Alter oder Geschlecht.
Zu den Bräuchen gehören Blumengrüße, kleine Geschenke und Grußkarten, oder auch Liebesbriefe, Einladungen zum Candle Light Dinner und Brautwerbung. Die modernen Bräuche leiten sich ab aus alten Bräuchen, denen die Legenden zugrundeliegen, die sich um den heiligen Valentin ranken.
Abbildung: Ich liebe Dich! | Ein kleiner Gruß zum Valentinstag
Grafik: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA
Ohne Zweifel: Der 14. Februar ist seit vielen Jahrhunderten der Gedächtnistag für den Heiligen Valentin, der an diesem Tag, vermutlich im Jahre 268, hingerichtet wurde und seitdem als Märtyrer verehrt wird.
Doch die Überlieferung gibt gleich ein Rätsel auf: Wer war Valentin eigentlich?
Bekannt sind zwei Traditionen, die bis heute in Namens- und Reliquienverehrung wirken. Die erste nennt Valentin, den Bischof von Interamna (Terni), die zweite Valentin, einen Priester aus Rom, der unter Claudius Gothicus (268 - 270) hingerichtet wurde.
Offensichtlich gab es an der Via Flaminia zu Rom bereits im 4. Jahrhundert zwei Grabstellen, an denen unabhängig voneinander die Gebeine je eines Valentin verehrt wurden: Beim zweiten Meilenstein, noch im römischen Stadtgebiet, und beim 63. Meilenstein nahe Terni.
Jedoch ist kaum anzunehmen, dass zwei verschiedene Personen gleichen Namens am selben Tag hingerichtet und an der selben Straße zu Grabe getragen worden sind. Trotz der unterschiedlichen Überlieferungen wird daher gemutmaßt, dass beide miteinander identisch sind. In diesem Falle wäre wahrscheinlich Valentin von Terni als historisch anzusehen. Mit völliger Sicherheit ist diese Frage jedoch nicht zu entscheiden.
Den Gedenktag für den heiligen Valentin hatte Papst Gelasius I. im Jahr 469 eingeführt. Liturgisch wird heute der 14. Februar als nicht verpflichtender Gedenktag in den Diözesen Fulda, Limburg und Mainz begangen.
In Erfurt erscheint sein Tag am 13. Februar.
Die Gebeine des Valentin von Terni aus dem Grab am Meilenstein 63 der Via Flaminia wurden 1605 in die Kathedrale von Terni gebracht.
Reliquien des Heiligen Valentin werden heute noch verehrt in der Pfarrkirche von Kiedrich im Rheingau und in der Liebfrauenkirche zu Worms.
In Liebfrauen finden sich auch einige ikonographisch wichtige Darstellungen des Heiligen. So z. B. das Valentinusfenster: Valentin und die 10 Krankheiten, geschaffen 1978 von Alois Plum.
Zu den Gedenkstätten Valentins in Deutschland zählen zu dem noch Mainz und Eppertshausen bei Dieburg.
Valentin wurde die Heilung von Epilepsie und Fraisen (Krämpfe bzw. Epilepsie des Kindesalters) zugesprochen. So galt z. B. das Valentinsbrot, am Valentinstag an Arme und Walfahrer verteiltes Brot (belegt in Holzhausen bei Landshut), als Heilmittel.
Die Darstellungen des Heiligen zeigen ihn als Bischof mit Hahn, mit Krüppeln oder Epileptikern. Er ist der Patron gegen Ohnmachtsanfälle, Fallsucht und Pest.
Doch wie kam es zum Wandel, den Valentinstag als Festtag der Jugend und der Liebenden zu feiern?
Valentin ist auch der Patron der Jugend, der Reisenden und der Imker. Er wird für gutes Gelingen vor einer Verlobung oder einer Heirat angerufen.
Die Tradition vermischt viele Elemente, die nur zu einem Teil zur Person des Valentin gehören, zu einem anderen Teil unabhängigen und sich stetig weiterentwickelnden Bräuchen zum 14. Februar zuzurechnen sind.
Der Brauch, sich am Valentinstag Blumen zu schenken, geht sicher auf das römische Fest Lupercalia zurück, das am 14. Februar zu Ehren der Göttin Juno (gr. Hera) gefeiert wurde. Juno war die Beschützerin von Ehe und Familie. Den Frauen wurden an diesem Tag Blumen geschenkt.
Zu den Legenden um Valentin gehört die Erzählung, dass zu Valentins Zeiten die Eheschließung in Rom ein Verbrechen gewesen sei: Rom brauche unabhängige, freie Männer als Soldaten. Dem widersetzte sich Valentin und traute junge Paare – Anlass genug für Claudius Gothicus, Valentin hinrichten zu lassen.
Abbildung: Traut Euch!
© Geschütztes Bildmaterial
Orakelhafte Bräuche kamen auf. So sollte ein Mädchen in dem jungen Mann ihren künftigen Ehegatten finden, der ihr am Morgen des Valentinstags als erster über den Weg liefe, was die interessierten jungen Männer mit einem frühmorgendlichen Besuch ihrer Angebeteten mit einem Blumenstrauß forcierten. Der Valentinstag wurde der Tag der Verlobten.
Der Brauch, am Valentinstag anonyme Liebesbriefe oder Grußkarten zu verschicken, kam in England auf (Valentine Greetings). Dieser Brauch wird auf den Herzog von Orleans zurückgeführt, der im Jahre 1415 als Gefangener aus dem London Tower seiner Frau fortwährend Liebesbriefe geschickt habe.
Die evangelischen Kirchen praktizieren keine Heiligsprechungen und lehnen die Heiligenverehrung ab. Es gibt daher keinen Gedenktag für Valentin im liturgischen Kirchenkalender. Das Gedenken wird nicht mit einem Gottesdienst begangen.
Allerdings ist Valentin von Rom (nicht Valentin, der Bischof von Terni) unter dem 14. Februar im evangelischen Namenkalender aufgeführt, dort jedoch nur als inoffizieller Eintrag zu finden. Es gilt wohl: Tradition verpflichtet! Denn die alten Valentinsbräuche sind mit der Reformation auch in evangelischen Familien und Gebieten erhalten geblieben und werden bis heute auch dort gepflegt.
Der Namenkalender weist Personen aus, die durch eine standhafte christliche Haltung, durch herausragende Taten oder durch ihr Lebenswerk als Vorbilder im Glauben gelten sollen. Die Erinnerung an sie und die mit ihnen verbundenen Geschichten soll nicht in Vergessenheit geraten.
Zu diesem Kreis gehören die Märtyrer der frühen Kirche, wie Valentin.
Fragen gibt es! Diesmal lauteten sie: Wann fiel der Valentinstag in der Vergangenheit auf einen Aschermittwoch? Und: Wann fällt künftig der Valentinstag auf einen Aschermittwoch?
Die Antwort ist einfach:
Immer dann, wenn der Valentinstag 46 Tage vor Ostern liegt,
dann fällt er mit dem Aschermittwoch zusammen.
So. Jetzt kann es sich jeder selbst ausrechnen!
Wer das nicht mag, kann auch unsere Tabelle unten bemühen und es dort einfach ablesen oder abzählen!
Wir haben hier einmal für jedes Jahrhundert im 2. und 3. Jahrtausend (1000 bis 2999) alle Jahre aufgelistet, in denen der Valentinstag auf Aschermittwoch fällt.
Die Links hinter den Jahreszahlen führen zum jeweiligen Kalenderblatt des 14. Februars in diesem Jahr. Dort werden dann unter den besonderen Anlässen des Tages der Valentinstag und der Aschermittwoch ausgewiesen.
In den Jahren | 1 | 2 | 3 | 4 | Anzahl | Summe |
---|---|---|---|---|---|---|
1000 -1099 | 1000 | 1005 | 1084 | 1089 | 4 | |
1100 -1199 | 1168 | 1179 | 2 | |||
1200 -1299 | 1252 | 1263 | 1274 | 3 | ||
1300 -1399 | 1336 | 1347 | 1358 | 1369 | 4 | |
1400 -1499 | 1431 | 1442 | 1453 | 3 | ||
1500 -1599 | 1526 | 1532 | 1537 | 3 | ||
1600 -1699 | 1646 | 1652 | 1657 | 3 | ||
1700 -1799 | 1714 | 1720 | 1725 | 3 | ||
1800 -1899 | 1866 | 1872 | 1877 | 3 | ||
1900 -1999 | 1923 | 1934 | 1945 | 3 | ||
2. Jahrtausend | 31 | |||||
2000 -2099 | 2018 | 2024 | 2029 | 3 | ||
2100 -2199 | 2170 | 2176 | 2181 | 3 | ||
2200 -2299 | 2238 | 2244 | 2249 | 3 | ||
2300 -2399 | 2306 | 2312 | 2317 | 2396 | 4 | |
2400 -2499 | 2401 | 2480 | 2485 | 3 | ||
2500 -2599 | 2548 | 2553 | 2 | |||
2600 -2699 | 2610 | 2616 | 2621 | 3 | ||
2700 -2799 | 2700 | 2762 | 2768 | 2773 | 4 | |
2800 -2899 | 2852 | 2857 | 2863 | 3 | ||
2900 -2999 | 2920 | 2925 | 2 | |||
3. Jahrtausend | 30 |
Dr. Martin Luther hatte bereits früh die Heiligenverehrung abgelehnt. In seiner Gottesdienstordnung für die Gemeinden aus dem Jahr 1523 erklärte er, warum die Heiligenfeste im Kirchenjahr nicht begangen werden sollen.
Die evangelischen Kirchen kennen daher keine Heiligen im Sinne der römisch-katholischen Kirche. Für sie sind Heiligsprechungen (Kanonisationen), die vom Papst vorgenommen wurden oder werden, nicht bindend. Sie nehmen selbst keine Heiligsprechungen vor. Sie kennen weder Schutzheilige (Patrone) noch die Anrufung oder gar die Anbetung von Heiligen.
Zwar kennen die evangelischen Kirchen einen »Gedenktag der Heiligen« (1. November), doch meinen sie damit nicht eine herausragende Stellung von Personen in der Gemeinschaft der Christen, sondern das Beispiel ihres außergewöhnlichen Handelns aus der Kraft des Glaubens heraus. So finden sich im evangelischen Kirchenkalender die Namen der Evangelisten, der Apostel und einiger weniger Märtyrer der frühen Zeit stellvertretend für Taten und Leben von Christen. Sie dienen als Vorbild und Beispiel für heutige Christen, wie es in der »Confessio Augustana«, dem Augsburgischen Bekenntnis der Reformatoren, 1530 formuliert worden ist:
Über die Verehrung von Heiligen lehren wir Folgendes: Man kann sich an Heilige erinnern, um ihrem Glauben nachzueifern. Man kann sich auch die guten Werke der Heiligen zum Vorbild nehmen; das soll entsprechend der jeweiligen gesellschaftlichen Stellung geschehen. [...] Aber die Heilige Schrift lehrt nicht, dass wir Heilige anrufen oder von ihnen Hilfe erbitten sollen, sondern sie stellt uns allein Christus hin als Mittler, Sühneopfer, Priester und Fürsprecher. Der soll angerufen werden, und er hat versprochen, dass er unsere Bitten erhören wird. Wenn wir ihn in allen Nöten anrufen, dann gefällt ihm das sehr. Im 1. Johannesbrief steht: »Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.« (1. Joh. 2,1).
Text der Confessio Augustana nach der lateinischen Fassung. Ausgelassen ([...]) ist ein an Kaiser Karl V. gerichtetes Handlungsbeispiel aus jener Zeit, womit ihn die Protestanten auf dem Augsburger Reichstag am 25. Juni 1530 beim Verlesen des Bekenntnisses direkt adressierten, das aber inhaltlich zum Bekenntnis nichts beiträgt.