2. Sonntag des Advents

Sonntag, 5. Dezember 1943

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium    Zum TextLk 21,25-36
Epistel Zum TextRom 15,4-13
 

Eisenacher Ordnung

1. Evangelium Zum TextLk 21,25-36
1. Epistel Zum TextRom 15,4-13
2. Evangelium Zum TextLk 17,20-30
2. Epistel Zum Text2Ptr 1,3-11
Alttestamentliche Lektion Zum TextMal 3,19-24
→Gottesdienstordnungen

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett
5.12.1943 | 2. Sonntag des Advents
Sonntag
 

2. Sonntag
des Advents

 

 

 

Bewegliches Datum
2. Advent zwischen dem 4. Dezember und dem 10. Dezember
 
  • Der frühest mögliche Termin für den 2. Advent ist der 4. De­zem­ber. In diesem Fall wird Heiligabend ein Samstag sein.
  • Der spä­test mögliche Termin ist der 10. Dezember, dann fällt Hei­lig­abend auf einen Sonntag, der zugleich der →4. Ad­vents­sonn­tag ist.
Symbol: Länge der Adventszeit
 
  • Die →Adventszeit umfasst die vier Sonntage vor dem →Christf­est. Sie beginnt immer am ersten Ad­vents­sonn­tag und en­det vor der →Christvesper an →Heiligabend. Dadurch ist sie un­ter­schied­lich lang und kann 22 bis 28 Tage dauern.
  • Im Jahr 1944 ist die Aventszeit 22 Tage lang.
Symbol: Tage bis zum Christfest
 
  • Der 2. Sonntag im Advent liegt 15 bis 21 Tage vor dem Christfest.
  • Der 2. Sonntag im Advent 1944 liegt 15 Tage vor dem Christ­fest.

 

Alternativer Artikel zum 2. Advent

Während wir an dieser Stelle den 2. Adventssonntag aus der Sicht des evangelischen Kirchen­kalen­ders beleuchten, finden Sie allgemeine Informationen und Gedanken in diesem Artikel:

Wissenswertes zum Tag

→2. Advent 1944

Maria ist schwanger! – Für Jo­seph war das ein Schock! Wie kon­nte das ge­sche­hen? Das Kind wird Je­sus heißen – es be­deu­tet »Gott ist Hil­fe, Ret­tung und Heil!«

 

Der Name Advent

 

Adventus Domini

Der Name Advent stammt aus dem La­tei­ni­schen und meint An­kunft (lat. adventus). Der voll­stän­di­ge la­tei­ni­sche Name lau­tet Adventus Domini ( »Ankunft des Herrn«) und be­zeich­net die Jah­res­zeit, in der die Chris­ten­heit sich auf das Hoch­fest der Ge­burt von Je­sus von Na­za­ret, auf Weih­nach­ten, vor­be­rei­tet.

Die Christen gedenken der Ge­burt Je­su und fei­ern sie als Mensch­wer­dung Got­tes. Zu­gleich er­in­nert Ad­vent da­ran, dass Chris­ten das zwei­te Kom­men Je­su Chris­ti er­war­ten sol­len.

 

Die Adventszeit

 

Praeparatio adventus Domini

Der lateinische Ausdruck praeparatio adventus Domini meint Vor­be­rei­tung der An­kunft des Herrn und be­zeich­ne­te be­reits in der frü­hen Kir­che das, was wir heu­te Ad­vents­zeit nen­nen.

Zunächst wurde die Adventszeit als Fas­ten­zeit vor →Epi­pha­ni­as (6. Ja­nu­ar) bzw. vor Weih­nach­ten ver­stan­den. Ver­mut­lich seit dem 6. Jahr­hun­dert wird die Ad­vents­zeit auch li­tur­gisch in Mess­fei­ern be­gan­gen. An­fangs schwank­te die Zahl der Ta­ge und da­mit die Zahl der Sonn­ta­ge in der Ad­vents­zeit. Erst im 6. Jahr­hun­dert wur­den vier Ad­vents­sonn­ta­ge vor Weih­nach­ten durch Papst Gre­gor dem Gro­ßen (540 - 604) fest­ge­legt.

 

Gottesdienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische

2. Sonntag
des Advents

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Violett

Violett

Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Lese­ord­nungen.

Im Kirchenjahr 1943/1944 galten bevorzugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die nach wie vor der altkirchlichen Textordnung folgten (so die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg).
  • II. Eisnacher Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die den Empfehlungen der Eisenacher Konferenz folgten (so die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).

 

 

I.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach altkirchlicher Textordnung

 

gültig bis 1977/1978

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Lk 21,25-36 )

 

Die Wiederkunft des Men­ſchen­ſoh­nes

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Hebt ewer Heubter auff / darumb / das ſich ewer Erlöſung nahet.

→Lk 21,28b

Pſalm
50
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 50

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
3 EG 6 Ihr lieben, freut euch nun
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Text für die Lesung
Epistel Zum TextRom 15,4-13
Evangelium Zum TextLk 21,25-36
   

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also Zum TextLk 21,25-36.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

Ich ſcheme mich des Euangelij von Chriſto nicht /

Denn es iſt eine Krafft Gottes /

die da ſelig machet / alle /

die daran gleuben.

→Römerbrief 1,16

 

 

II.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach der Eisenacher Textordnung

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

 

Thema des Sonntags

(nach dem Evangeliumstext Lk 21,25-36 )

 

Die Wiederkunft des Men­ſchen­ſoh­nes

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Hebt ewer Heubter auff / darumb / das ſich ewer Erlöſung nahet.

→Lk 21,28b

Pſalm
50
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 50

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
3 EG 6 Ihr lieben, freut euch nun
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum TextRom 15,4-13
Evangelium Zum TextLk 21,25-36
Reihe II  2. Epistel Zum Text2Ptr 1,3-11
2. Evangelium Zum TextLk 17,20-30
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope Zum TextMal 3,19-24
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

2. Sonntag des Advents

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

Die Leittexte aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament nach altkirchlicher und Eisenacher Perikopenordnung

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Lukas

Lk 21,25-36

REIHE

EV

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. XXI.

 

 

Verse 25 - 28

Endzeitrede: Das Kommen des Menschensohnes

|| →Mt 24,29-31    || →Mk 13,24-27

 

 

Jesus sprach zu seinen Jüngern:

Mat. 24.

Mar. 13.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ES werden Zeichen geſchehen an der Son­nen vnd Mond vnd Sternen / Vnd auff Erden wird den Leuten bange ſein / vnd werden zagen / Vnd das Meer vnd die Waſſerwogen werden brauſen / 26Vnd die Men­ſchen werden ver­ſchmach­ten / fur furchte vnd fur warten der dinger / die komen ſollen auff Erden. Denn auch der Himel kreffte / ſich bewegen werden / 27Vnd als denn werden ſie ſehen des menſchen Son komen in der wolcken / mit groſſer krafft vnd herrligkeit. 28Wenn aber dieſes anfehet zu geſchehen / So ſehet auff / vnd hebt ewer Heubter auff / darumb / das ſich ewer Erlöſung nahet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Verse 29 - 33

aus dem Abschnitt

Endzeitrede: Die Ermahnung zur Wachsamkeit

|| →Mt 24,32-36    || →Mk 13,28-31

 

 

 

 

 

 

 

 

 

29VND er ſaget jnen ein Gleichnis / Sehet an den Feigenbawm vnd alle Bewme / 30wenn ſie jtzt ausſchlahen / ſo ſehet jrs an jnen / vnd mercket das jtzt der Sommer nahe iſt. 31Alſo auch jr / wenn jr dis alles ſehet angehen / ſo wiſſet / das das reich Gottes nahe iſt. 32Warlich ich ſage euch / dis Geſchlecht wird nicht vergehen / bis das es alles geſchehe / 33Himel vnd Erden vergehen / Aber meine Wort vergehen nicht.

 

 

 

 

 

 

 

34ABer hütet euch / Das ewre Hertzen nicht beſchweret werden mit freſſen vnd ſauffen / vnd mit ſorgen der Narunge / vnd kome dieſer tag ſchnell vber euch / 35Denn wie ein Fallſtrick wird er komen / vber alle die auff Erden wonen. 36So ſeid nu warcker allezeit / vnd betet / Das jr wirdig werden müget zu entfliehen

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom

Rom 15,4-13

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

C. XV.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Von den Schwachen und Starken im Glauben

Verse 4 - 13

 

 

Paulus schreibt:

 

WAs aber vor hin geſchrieben iſt / das iſt vns zur Lere geſchrieben / Auff das wir durch gedult vnd troſt der Schrifft hoffnung haben. 5Gott aber der Gedult vnd des Troſtes / gebe euch / das jr einerley geſinnet ſeid vn­ter­nan­der / nach Jheſu Chriſt / 6Auff das jr einmütiglich / mit einem munde lobet Gott vnd den Vater vnſers HErrn Jheſu Chriſti. 7Darumb nemet euch vn­ter­nan­der auff / Gleich wie euch Chri­ſ­tus hat auffgenomen zu Gottes lobe.

 

 

 

 

 

 

→Pſal. 18.

 

Deut.31.

 

→Pſal. 117.

 

→Jeſa.11.

 

 

 

 

ICh ſage aber / b Das Jheſus Chri­ſ­tus ſey ein c Diener ge­we­ſen der Beſchneitung / vmb der warheit willen Gottes / zu beſtetigen die verheiſſung den Ve­tern geſchehen / 9Das die Heiden aber Gott loben / vmb der Barm­her­tzig­keit willen / Wie geſchrieben ſtehet / Darumb wil ich dich loben vnter den Heiden / vnd deinem Namen ſingen.10Vnd abermal ſpricht er / Frewet euch jr Heiden mit ſeinem Volck. 11Vnd abermal / Lobet den HER­RN alle Heiden / vnd preiſet jn alle Völ­ck­er.12Vnd abermal ſpricht Iſaias / Es wird ſein die Wurtzel Jeſſe / vnd der auff­er­ſte­hen wird zu herrſchen vber die Heiden / auff Den werden die Heiden hoffen.13Gott aber der Hoffnung / erfülle euch mit aller freude vnd friede / im Glauben / Das jr völlige hoffnung habt / durch die krafft des heiligen Geiſtes.

b

Summa ſumma­rum dieſer Epiſtel. Beide Jüden vnd Heiden ſollen ſe­lig werden etc.

 

c

(Diener)

Das iſt / Apoſtel / Prediger / Bote / zu den Jüden / vnd nicht zu den Hei­den perſönlich geſand.

 

 

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Zweites Evangelium

Evangelium nach Lukas

Lk 17,20-30

REIHE

EV
2

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. XVII.

 

 

Aus dem Abschnitt:

Die Rede vom Gottesreich
und vom Tag des Menschensohns

Verse 20 - 30

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DA Jheſus aber gefraget ward von den Pha­ri­ſe­ern / Wenn kompt das reich Gottes? Antwortet er jnen / vnd ſprach / Das reich Gottes kompt nicht mit euſſerlichen Geberden / 21Man wird auch nicht ſagen / Sihe hie / oder da iſt es. Denn ſehet / Das reich Gottes iſt in­wen­dig in euch. 22Er ſprach aber zu den Jüngern / Es wird die zeit komen / das jr werdet begeren zu ſehen einen Tag des menſchen Sons / Vnd werdet jn nicht ſehen. 23Vnd ſie werden zu euch ſagen / Sihe hie / ſihe da. Gehet nicht hin / vnd folget auch nicht. 24Denn wie der Blitz oben vom Himel blitzet / vnd leuchtet vber alles das vnter dem Himel iſt. Alſo wird des menſchen Son an ſeinem tage ſein. 25Zuuor aber mus er viel leiden / vnd verworffen werden von dieſem Geſchlechte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

26VND wie es ge­ſchach zun zeiten Noe / So wirds auch geſchehen in den tagen des menſchen Sons. 27Sie aſſen / ſie truncken / ſie freiten / ſie lieſſen ſich freien / Bis auff den tag / da Noe in die Archa gieng / vnd kam die Sindflut / vnd brachte ſie alle vmb. 28Desſelbigen gleichen / wie es ge­ſchach zun zeiten Lot / Sie aſſen / ſie truncken / ſie kaufften / ſie verkaufften / ſie pflantzeten / ſie baw­e­ten. 29An dem tage aber / da Lot aus Sodoma gieng / da regnet es Fewer vnd Schwefel vom Himel / vnd brachte ſie alle vmb. 30Auff dieſe weiſe wirds auch gehen an dem tage / wenn des menſchen Son ſol offenbart werden.

 

 

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Zweite Epistel

Zweiter Brief des Petrus

2Ptr 1,3-11

REIHE

EP
2

 

Biblia

 

 

 

 

Die Ander Epiſtel
S. Peters.

 

C. I.

 

 

Verse 3 - 11

Mahnung zum christlichen Leben

 

 

Petrus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

NAch dem al­ler­ley der göttlichen Krafft (was zum Leben vnd Göttlichem wandel dienet) vns geſchenckt iſt / durch die Erkentnis des / der vns beruffen hat / durch ſeine Herr­lig­keit vnd Tugent / 4durch welche vns die tewre vnd aller gröſſeſten Ver­hei­ſſung geſchenckt ſind / nem­lich / Das jr durch das­ſel­bi­ge teilhafftig werdet der göttlichen Natur / So jr fliehet die vergengliche Luſt der welt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5SO wendet allen ewren vleis daran / vnd reichet dar in ewrem glauben Tugent / vnd in der tugent Beſcheidenheit / 6vnd in der beſcheidenheit Meſſigkeit / vnd in der meſſigkeit Gedult / vnd in der gedult Gott­ſe­lig­keit / 7vnd in der gottſeligkeit brüderliche Liebe / vnd in der brüderlichen liebe gemeine Liebe / 8Denn wo ſolches reichlich bey euch iſt / wirds euch nicht faul noch vnfruchtbar ſein laſſen / in der erkentnis vnſers HErrn Jheſu Chriſti. 9Welcher aber ſolchs nicht hat / der iſt Blind vnd tappet mit der hand / vnd vergiſſet der Reinigung ſeiner vorigen ſünde.

 

 

 

 

 

 

10DArumb / lieben Brüder / thut deſte mehr vleis / ewern Beruff vnd Erwelung feſt zu machen. Denn wo jr ſolchs thut / werdet jr nicht ſtraucheln / 11vnd alſo wird euch reichlich dargereicht werden / der Eingang zu dem ewigen Reich vnſers HErrn vnd Heilandes Jheſu Chriſti.

 

 

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Lektion Altes Testament

Buch des Propheten Maleachi

Mal 3,19-24

REIHE

AT

 

Biblia

 

 

 

 

Der Próphet Máleacĥi.

 

 

 

C. IIII.

Die Verse 19 - 24 des heutigen Kapitels 3 bilden in der Lutherbibel von 1545 das 4. Kapitel.

Lutherbibel
→Mal 3
(IIII.)

 

 

 

 

 

Verse 19 - 21

Der Tag des HERRN

 

 

Der Prophet schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DEnn ſihe / Es kompt ein tag / der bren-nen ſol / wie ein Ofen / Da werden alle Verachter vnd Gott­lo­ſen ſtro ſein / vnd der künfftig Tag wird ſie an­zün­den / ſpricht der HERR Ze­ba­oth / vnd wird jnen weder Wurtzel noch Zweig laſſen. 20Euch aber / die jr meinen Namen fürchtet / ſol auffgehen die Sonn der Gerechtigkeit / vnd Heil vnter deſſelbigen Flügeln / Vnd jr ſolt aus vnd eingehen / vnd zunemen / wie die Maſtkelber. 21Ir werdet die Gott­lo­ſen zutretten / Denn ſie ſollen aſſchen vnter ewren Füſſen werden / des tages / den ich machen wil / ſpricht der HERr Ze­ba­oth.

 

 

 

 

 

 

Vers 22

Erinnerung an den die Gebote Gottes als Gesetz für das Gericht am Tag des HER­RN

 

→Exod. 20.

 

 

GEdenckt des geſetzs Moſe meins Knechts / das ich jm befolhen habe / auff dem berge Horeb / an das gantz Iſ­ra­el / ſampt den Geboten vnd Rechten.

 

 

 

 

 

 

Verse 23 - 24

Die Wiederkehr des Elia vor dem Tag des HER­RN

SIhe / Ich wil euch ſenden den Propheten Elia / ehe denn da kome der groſſe vnd ſchreck­li­cher tag des HER­RN.24Der ſol das hertz der Ve­ter bekeren zu den Kindern / vnd das hertz der Kin­der zu jren Ve­tern / Das ich nicht kome / vnd das Erd­reich mit dem Bann ſchlahe.

 

 

 

1) Die Angabe Mar. 1. scheint auf einen Lesefehler des Schrift­set­zers zu grün­den. Der Ver­weis kann sich im Mar­kus-Evan­ge­li­um auf Ka­pi­tel 9 (Vers 11f.) be­zie­hen. Wir ha­ben ent­spre­chend verlinkt.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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