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Luthers Wort |
Bedeutung |
Dirne |
Dirne, die Magd, die Hausangestellte, die 1. Jungfrau, (dienendes) Mädchen, Magd – im Gegesatz zu Jüngling, (dienendem) Knaben, Knecht 2. Hausdirne - Dienstmagd in einem gehobenen Haus 3. abwertend: junge Frau, die »unzüchtige« Dienste feil bietet (Prostituierte, Hure)
Der usprüngliche Sinn lag im ehrbaren Dienen einer jungen Frau als Hausangestellte (Magd). So werden im Mittelalter auch heilige Jungfrauen (Nonnen), »Gottes Mägde«, als »gotes dirnen« bezeichnet. Sogar Maria, die Mutter Jesu, wird eine »gotes dirne« (Dirne Gottes) genannt.
Der heutige Sprachgebrauch nutzt »Dirne« fast ausschließlich abwertend als Bezeichnung für eine Prostituierte.
Statt Luthers mittelalterlichem Begriff »Dirne« sollte ggf. »Magd«, besser noch »Hausangestellte« verwendet werden. Heute abwertend zu verstehende Begriffe sollten vermieden werden (so z. B. Luther, revidierter Text 1964 gültig bis 2017 in Spr 31,2: »Gesinde«).
Sie ſtehet des nachts auff / vnd gibt Futter jrem Hauſe / Vnd eſſen jren Dirnen.
Sie [die Hausfrau] steht nachts auf, füttert ihr Vieh und gibt ihren Hausangestellten zu essen.
Anmerkungen: Zum Haushalt gehörte das Vieh. Da Luther hier »Futter« nennt, kann sich die Handlung der Hausfrau nur auf das Vieh beziehen.
Gemeint ist der Satz so: In aller Frühe, noch im Dunklen, lange vor Sonnenaufgang, steht die Hausfrau auf, begibt sich in den zum Haus gehörigen Stall und füttert das Vieh. Danach geht sie in die Küche und bereitet das Frühstück für die Hausangestellten. Erst dann wird sie sich um die Familie und schließlich um sich selbst kümmern.
Der Autor hebt dies hervor, um besondere Eigenschaften einer guten, fleißigen Hausfrau zu beschreiben wie Zuvorkommenheit, Fleiß, Selbstlosigkeit. Denn eigentlich ist es die Aufgabe der »Dirnen«, der Hausangestellten, das Vieh zu füttern und Frühstück für die Familie zu bereiten, bevor sie selbst essen und trinken.
SK Version 25.09.2024 ● |
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