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Luthers Wort |
Bedeutung |
Schatzung
ſchatzung |
Schätzung, die
Vnd dieſe Schatzung war die allererſte
Gemeint ist die Volkszählung zum Zweck der Steuererhebung, die nach Lk 2,1-3 Publius Sulpicius Quirinius auf Anordnung der Kaisers Augustus durchführen lies.
Das historische Datum der Schätzung
Die Angabe scheint geeignet, um die Geburt Jesu in Bethlehem einerseits zeitlich zu bestimmen und andererseits örtlich zu begründen. Jedoch wirft sie Rätsel auf. Historisch nachweisbar ist, dass Publius Sulpicius Quirinius erst ab dem Jahr 6 n. Chr. für die Provinz Syrien zuständig war. In diesem Jahr führte er auch die erste Volkszählung in seinem Zuständigkeitsbereich durch.
Jesu Geburt zur Zeit Herodes des Großen
Dem steht die Angabe gegenüber, dass Jesus in der Regierungszeit von König Herodes dem Großen (* um 73 v. Chr.; † im März 4 v. Chr.) geboren wurde (Mt 2; vermutlich auch: Lk 1,5).
Die Wissenschaft folgt heute eher diesem Datum, das den Geburtstermin Jesu vor 4. v. Chr. sieht, so dass die Angabe der Steuerschätzung bei Lukas vor allem dem Zweck dient, zu begründen, warum Jesus in Bethlehem geboren wurde. Die Schätzung war dafür ein geeignetes Stilmittel, zumal sie allen Lesern der damaligen Zeit als historisches Ereignis wegen seiner Absonderlichkeit in Erinnerung war.
Hingegen waren die geschichtlichen Zusammenhänge der Personen des Publius Sulpicius Quirinius und des Herodes des Großen wohl eher verschwommen. Während der Statthalterschaft des Publius Sulpicius Quirinius war Herodes der Große schon lange tot. Es regierten mit römischer Duldung seine drei Söhne in seinem ursprünglichen Reich. Dabei war Herodes Antipas (* um 20 v. Chr. ; † um 39 n. Chr.) für Galiläa zuständig und Herodes Archelaos (* um 23 v. Chr.; † um 18 n. Chr.) für Judäa, Samaria und Idumäa. Die Namensgleichheit der verschiedenen Herrscher war für spätere Autoren und Leser sicher nicht leicht aufzulösen und wohl auch eher nebensächlich. Die Evangelisten verfolgen nicht die Absicht, ihren Lesern eine historische Wahrheit lückenlos aufzuzeigen. Dafür fehlten bereits ihnen die nötigen Dokumente und Quellen. Es geht ihnen darum, die alttestamentlichen Prophezeiungen und Weissagungen zum Erscheinen des Messias mit der Person Jesu und dessen Lebenslauf stimmig darzustellen.
Bis heute sind viele Fragen um die Geburt Jesu ungeklärt.
Vgl. dazu unsere Karte Palästinas zwischen 4 v. Chr. und 6 n. Chr.
SK Version 25.09.2024 ● |
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