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Luthers Wort |
Bedeutung |
Weiſe
Weiſen
die Weiſen vom Morgenland |
Weise, der Weisen, die (Plural)
die Weisen aus dem Morgenland der Weise: Mensch, der klug und gebildet ist.
die Weiſen vom Morgenland die Weisen aus dem Morgenland
Luther erklärt in seinem Scholion zu
Tatsächlich ist nach dem Stand der heutigen Forschung der Begriff Μάγοσ ein persischer und babylonischer Titel, der Weise und Priester bezeichnet, die sich auf Stern- und Traumdeutung sowie anderer »geheimer« Künste verstanden. Die Magier
Wir wissen nicht viel über sie, doch festzuhalten ist, dass es sich bei den »Magiern« im Matthäus-Evangelium um Personen handelt, die einer fremden Kultur angehörten, die in fremden Sprachen redeten, die fremde Religionen ausübten und die mit Sicherheit (als Priester) fremden Göttern dienten.
Aus jüdischer Sicht waren die Magier also »Heiden« (angehörige fremder Völker mit fremden Religionen). Aus politischer Sicht waren es Ausländer, aus gesellschaftspolitischer Sicht waren es angehörige der gebildeten Oberklasse, nicht jedoch Könige.
Festzuhalten ist, dass sie »aus dem Morgenland« anreisten, also einem (nicht näher bestimmten) Land östlich von Israel, in der Richtung gelegen, in der morgens die Sonne aufgeht: aus dem Orient.
Festzuhalten ist zudem, dass Matthäus keine Zahl nennt: Es ist unbekannt, wie viele es waren. Aus dem Plural ergibt sich nur: Es waren mindestens zwei. Allerdings dürfen wir davon ausgehen, dass es sich um mehrere Personen handelte, die von weiteren Personen begleitet wurden, was bei langen beschwerlichen Reisen selbstverständlich war.
In der katholischen Tradition avancierten die Weisen aus dem Morgenland zu den »Heiligen Drei Königen«. Doch ist weder die Dreizahl belegt, noch handelte es sich um Könige, noch stehen sie in irgendeiner definierten Beziehung zum Judentum oder zum Christentum.
Die Beziehungen, die sich aus der Erzählung des Matthäus ergeben, sind einerseits die Suche nach dem neuen König der Juden ( Weihnachten, ein interkulturelles Fest
Das Missverständnis, das sich im Glauben an die Heiligen Drei Könige ausdrückt, findet seine Höhepunkte immer dann, wenn die Weisen aus dem Morgenland als drei christliche (heilige) Könige interpretiert werden, und dabei geflissentlich die Nachkommen der Völker, denen sie angehörten, von »unserem« Weihnachtsfest und von unserem christlichen Verständnis ausgrenzt werden.
Das erste Weihnachtsfest, die Geburt Christi, war nach Matthäus ein interkulturelles Fest, bei dem sich die angehörigen fremder Völker nach mühsamer, kostspieliger Reise einfanden, um zu gratulieren. Sie brachten Geschenke mit, die dem Kind gegenüber ihre hohe Wertschätzung unterstrichen. Die Bedeutung der Magier bei Matthäus
Dem Autor des Matthäus-Evangeliums war der Titel Μάγοι wichtig: Auf diese Weise bezeugen angesehene Wissenschaftler und Priester, in allen Dingen gebildete und kompetente Menschen, den Königsanspruch Jesu, und gerade. nicht irgendwelche Könige, deren Kompetenz fraglich erscheinen könnte (siehe die Akzeptanz des Herodes im Volk, siehe die Akzeptanz des römischen Kaisers als Besatzungsmacht in Israel).
Was die Frage angeht, warum nicht jüdische Schriftgelehrte und die Pharisäer zur Geburtsstätte geeilt waren, deren Tempel unweit des Geburtsorts stand, die ohne Aufwand hätten kommen können, und die sehr wohl wussten, was der Stern bedeutete (
So bezeugen die Bürger und Priester fremder Länder an Stelle der jüdischen Gelehrten Jesus als den König Israels.
SK Version 25.09.2024 ● |
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